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Sanfte Verführer
Sie sieht aus wie ein Traumwesen aus der Welt der Hochglanzmagazine, und bei ihrer Arbeit auf der Bühne trägt sie Seidiges von erlesenem Chic. Im Illusionsmilieu von »Denver« wäre ihre Erscheinung so wenig fehl am Platz wie auf Werbephotos für die exklusive Pelz-Couture. Mit ihrem Image einer Yuppie-Ikone paßt sie prächtig in eine Zeit, die das alte Bauernfänger-Motto wieder propagiert, es sei schon immer etwas teurer gewesen, einen guten Geschmack zu haben. Für die Image-Designer der Plattenindustrie ist die schwarze amerikanische Pop- und Soulsängerin Anita Baker, 28, ein Geschenk des Himmels. Das ist sie aber auch für Leute, die über sensible Ohren verfügen. Denn spätestens von dem Moment an, in dem die zierliche Lady aus Los Angeles eine Bühne betritt, wird ihr ansehnlicher Look zur Nebensache. Dann triumphiert eine Stimme mit der Fähigkeit, die Gefühle ihrer Zuhörer umzupflügen - in der leidenschaftlichen Manier großer Soulsänger einer vergangenen Ära. Mit ihrer Gesangs-Pyrotechnik riß die Newcomerin Baker bei ihrer London-Premiere, die ihrem halbstündigen Europa-Debüt beim Jazzfestival von Montreux gefolgt war, das Publikum von den Stühlen. Sie glänzte mit einem Programm von Songs im getragenen Tempo, mit Balladen, in denen sie immer wieder aus der dunkel getönten Tiefe ihres Alts ins hohe Register und auf die Gipfel wahrer Soul-Ekstasen kletterte. Die 1,50 Meter große Anita Baker ist der lebende Beweis für die Behauptung, daß kleine Ursachen oft eine große Wirkung haben. Sie beherrscht scheinbar mühelos alle Varianten spontaner schwarzer Gesangstechnik, die Scat-Artistik und die Improvisationskunst großer Jazzsängerinnen, die emotionale Sprengkraft legendärer Soul-Divas und die inbrünstige Stimmgewalt frommer Gospel-Vorsänger. Daß eine Sängerin wie Anita Baker so enthusiastisch vom Publikum und der Kritik gefeiert wird, daß schwarze Stars wie die junge Whitney Houston, die schon etwas reifere Patti Labelle und wieder einmal Aretha Franklin weltweit so erfolgreich sind, deutet hin auf eine Trendwende. Diese Popsoul-Frauen sind perfekt auf ihrem Instrument, der Stimme; sie singen mit unverblümter Ausdruckskraft und treffen ihre Zuhörer direkt in ihrer Empfindsamkeit, ohne sentimentale Schleichwege durch die Schnulzen-Halbwelt zu nehmen. »Das Publikum«, so erkannte die »New York Times«, »wendet sich allmählich ab von einer Musik, die immer mehr in Formeln erstarrte und sich zu sehr auf eine kleine Auswahl technologischer Tricks verließ.« Wie schon lange in der weißen Popmusik, die fast nur noch vom Wiederaufwärmen vergangener Stile lebt, hat nun auch im schwarzen Pop die Rückbesinnung auf traditionelle Werte begonnen, auf Rhythm & Blues, Gospel und Soul. »Alle meine Einflüsse stammen aus einer anderen Zeit«, erklärt Anita Baker. »Ich hörte fast nur das alte Motown-Zeug, viel aus den vierziger Jahren, Billie Holiday, die frühe Sarah Vaughan und Ella Fitzgerald, und natürlich Aretha Franklin.« Ihre Kindheit und Teenagerjahre verlebte Anita Baker in Detroit, wo damals nicht nur die Autoindustrie prosperierte, sondern auch die erste große, von Schwarzen geführte Plattengesellschaft: Motown. Und in Detroit residiert bis heute die Soul-Königin Aretha Franklin. Die neuen schwarzen Popklänge Detroits hallten sozusagen bis in die Wiege der jungen Anita nach, während ihre Mutter sich aus älteren Quellen versorgte: Sie verehrte große Jazz-Damen wie Sarah Vaughan, Ella Fitzgerald und Billie Holiday. Und sonntags sang die ganze Familie in der Kirche. Diese Mixtur aus Jazz, Pop, Soul und Gospel prägt nun den Stil der Sängerin, die vom Londoner Magazin »Time Out« als »Diva des nächsten Jahrzehnts« gefeiert wurde. Ihre Debüt-LP von 1983, Titel: »Songstress«, und ihr jetzt (auch in Deutschland) veröffentlichtes Album »Rapture« sind sanfte musikalische Verführer. Auf gedämpften Cocktail- und Kaminfeuer-Pop will sich die Sängerin aber nicht beschränken. Sie plant, irgendwann einmal ein reines Jazz-Album aufzunehmen. Aber in der Kunst der Improvisation, gesteht Anita Baker ein, hat sie noch eine längere Lehrzeit vor sich.
Mit der Stimmgewalt traditioneller Soul-Gesangskunst feiert die schwarze US-Nachwuchssängerin Anita Baker Triumphe. *
[ "Aretha Franklin" ]
Kultur
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Mixed Zone: Neureuther operiert, Bauer wird Bundestrainer
Hamburg - Skifahrer Felix Neureuther kämpft weiter gegen sein Verletzungspech. Nachdem er bereits im vergangenen Jahr am Knie und zuvor an beiden Schultern operiert worden war, unterzog er sich nun einer weiteren Schulter-OP. Der 27-Jährige hatte sich schon im April beim Skitesten im Mölltal die Kapsel gerissen. "Ich habe schon viele Verletzungen überwunden, davon lasse ich mich nicht von meinem Weg abbringen", sagte Neureuther. Während das Reha-Programm schon in den nächsten Tagen beginnt, ist ein Training auf Schnee für Neureuther erst in etwa drei Monaten wieder möglich. Andreas Bauer wird neuer Bundestrainer der Skisprung-Frauen. Der langjährige Sprung-Coach der Nordischen Kombinierer tritt die Nachfolge von Daniel Vogler an, teilte der Deutsche Skiverband (DSV) am Donnerstag mit. "Das ist für mich eine sehr reizvolle Aufgabe und große Herausforderung. Neben einer optimalen Entwicklung und Betreuung der Athletinnen ist es mein Ziel, mit neuen Konzeptionen die Weichen für ein erfolgreiches Abschneiden bei den Olympischen Winterspielen 2014 zu stellen", sagte Bauer, dessen bisherige Aufgabe Kai Bracht übernimmt. Die Augsburger Panther aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) haben den 18-jährigen Stürmer Sebastian Uvira verpflichtet. Der Sohn von CSSR-Weltmeister Eduard spielte in der vergangenen Saison für den Zweitligisten Landshut Cannibals.Russland nominiert nach, Golfprofi Siem vor dem AusRussland will Superstar Alexander Owetschkin für die Eishockey-WM in Bratislava nachnominieren. Der Stürmer war in den NHL-Playoffs mit den Washington Capitals ausgeschieden und soll nun für die entscheidende WM-Phase in die Slowakei reisen. "Alexander hat uns die Zusage gegeben", sagte Verbandspräsident Wladislaw Tretjak laut russischen Medien am Donnerstag. Nun fehle nur die Zustimmung des Vereins. Russland hofft, dass Owetschkin schon am Samstag zur Nationalmannschaft stößt. Unklar ist noch, ob auch Capitals-Teamkollege Alexander Sjomin oder Pawel Datsjuk von den Detroit Red Wings zur Verfügung stehen. Zum Auftakt hatte Russland überraschendgegen Deutschland verloren. Gegen Dänemark kam der Rekordweltmeister am Donnerstag zu einem 4:3 (1:2, 2:0, 1:1). Sergej Sinowjew bewahrte die Russen mit einem Dreierpack vor der Blamage. In der Tabelle zog Russland nach Punkten mit Deutschland gleich. Die Schweiz unterlag Norwegen 2:3 (0:2, 1:0, 1:1).Auch 2012 und 2023 werden die Deutschen Meisterschaften Bestandteil des Hamburg-Marathons sein. Für den in diesem Jahr am 22. Mai ausgetragenen Wettbewerb haben sich bisher rund 16.000 Läufer gemeldet. Als Favorit im Feld der Profis gilt der kenianischeVorjahressieger Wilfred Kigen. Die Bestzeit des 36-Jährigen liegt bei 2:07:33 Stunden. Golfprofi Florian Fritsch hat in der ersten Runde des Europa-Tour-Turniers in Barcelona eine 71 gespielt und sich damit zunächst im ersten Drittel des Feldes platziert. Marcel Siem hingegen muss nach einer 76 auf dem Par-72-Kurs um den Cut bangen. Das Turnier ist mit zwei Millionen Euro dotiert. Die zweite Runde beginnt am Freitag, am Sonntag endet das Turnier.Volkswagen steigt mit sofortiger Wirkung aus der Rallye Dakar aus. "Es wird bei der nächsten Rallye im Jahre 2012 keinen Werkseinsatz von Volkswagen geben", sagte VW-Motorsportdirektor Kris Nissen. Der Automobilhersteller hatte kurz zuvor den Einstieg in die Rallye-Weltmeisterschaft ab 2013 verkündet. Volkswagen hatte zuletzt drei Siege in Folge bei der Rallye Dakar gefeiert.
leh/klu/dapd/dpa/sid
Skifahrer Felix Neureuther ist in München an der rechten Schulter operiert worden. Andreas Bauer wird Daniel Vogler als Bundestrainer der Skisprung-Frauen ablösen. Bei der Eishockey-WM in Bratislava hat Deutschlands Gruppengegner Russland einen NHL-Profi nachnominiert.
[ "Mixed Zone" ]
Sport
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Ukrainekrieg: Bundesregierung unterstützt Planungen für Ölembargo gegen Russland
Die Bundesregierung unterstützt nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa europäische Planungen für ein Einfuhrverbot für russisches Öl.Berlin habe sich in den Vorgesprächen zu einem sechsten Sanktionspaket klar für die Einführung eines Embargos ausgesprochen, erfuhr die dpa am Wochenende von EU-Diplomaten in Brüssel. Ein entsprechender Beschluss der Europäischen Union sei damit deutlich wahrscheinlicher geworden. Als Bremser bei dem Thema Ölembargo gelten noch Ungarn, Österreich, die Slowakei sowie Spanien, Italien und Griechenland. Länder wie die Slowakei und Ungarn sind dabei laut Diplomaten vor allem wegen ihrer großen Abhängigkeit von russischen Öllieferungen gegen ein schnelles Einfuhrverbot. Die Regierungen der südeuropäischen Länder fürchten vor allem höhere Energiepreise für Verbraucher.Grund für die deutsche Kurswende dürften Fortschritte bei der Suche nach alternativen Öl-Lieferanten sein. So hatte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am vergangenen Dienstag angekündigt, es sei gelungen, die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Öl von 35 Prozent vor Beginn des Überfalls auf die Ukraine innerhalb von acht Wochen auf 12 Prozent zu senken. Der größte Problemfall ist die PCK-Raffinerie in Schwedt/Brandenburg. Diese wird von der Druschba-Pipeline aus Russland mit Rohöl gespeist – und gehört zudem mehrheitlich dem russischen Staatskonzern Rosneft.Die PCK-Raffinerie stellt nach eigenen Angaben in Berlin und Brandenburg  etwa 90 Prozent der Versorgung mit Benzin, Kerosin, Diesel und Heizöl sicher, auch der Sprit für den Flughafen BER stammt aus dieser Anlage. Nach SPIEGEL-Informationen prüft das Bundeswirtschaftsministerium verschiedene Optionen, um die Versorgung dieser Regionen zu sichern. Darunter ist auch eine mögliche Treuhandverwaltung der PCK-Raffinerie  durch den Staat. Kürzlich hatte das Ministerium die deutsche Gazprom-Tochter Gazprom Germania unter staatliche Kuratel gestellt .
che/dpa
Berlin schwenkt um – und wird vom Bremser zum Befürworter des Boykotts. Aber noch gibt es Widerstand von sechs anderen EU-Staaten. Und Wirtschaftsminister Habeck muss einen Problemfall lösen.
[ "Energiekrise 2021-23", "Erdöl", "Russlands Krieg gegen die Ukraine", "Robert Habeck", "Rosneft", "Brandenburg" ]
Wirtschaft
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2022-05-01T10:19:00+02:00
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Standhaft auf der Säule
Zuerst tanzt die junge Frau, im Matrosenanzug und mit einem Strohhut auf dem Kopf, fröhlich-manierlich durch die Wüste. Dann aber dreht sie sich um, zieht eine lüsterne Miene und reißt die Matrosenbluse auf.Der Anblick ihrer Brüste soll einen Mann verführen, der einsam auf einer zehn Meter hohen Säule sitzt. Er ist die Titelfigur des neuesten Films von Luis Bunuel, 65 ("Viridiana"). Der Säulenheilige und der Film heißen »Der heilige Simeon der Wüste«. Bunuel ließ das Lichtwerk jetzt auf der Biennale in Venedig aufführen. Wie fast alle Filme, in denen er religiöse Themen abhandelte ("Der Würgeengel« und »Nazarin« zum Beispiel), hat der Spanier die Heiligen-Bilderfolge in Mexiko gedreht. 42 Minuten lang beschreibt der Veteran der surrealistisch atheistischen Lichtspielkunst diesmal, wie es dem Teufel nicht gelingt, einen künftigen Heiligen zu verführen.Bunuel stützt sich dabei auf die legendäre Biographie von Simeon Stylites dem Älteren von Sis (Syrien), der im fünften Jahrhundert die Säulen-Askese erfand: 37 seiner 70 Lebensjahre verbrachte Simeon auf einer Säule mit 50 Zentimeter Durchmesser.Im Film hat Simeon-Darsteller Claudio Brook auf der Zementsäule, die Bunuel in der Wüste von Pachuca aufstellen ließ, mehr Platz: das quadratische Kapitell hat eine Seitenlänge von rund anderthalb Meter.Vom steinernen Hochsitz aus betrachtet Simeon das Treiben Satans, der sich als Frau im Matrosenanzug näherte, dann als blonder Hirte mit lockigem Haar. Den dritten Verführungsversuch unternimmt der Böse wieder als Frau: Er klettert an der Säule hoch und beginnt, den frommen Mann zu liebkosen. Simeon widersteht und sieht Satanas nackt auf einem Borstentier enteilen. Der Alltag des Heiligen ist vergleichsweise langweilig - auch für ihn. Von oben herab streitet er mit dem gottlosen Hirten Rabadan, beobachtet schweigend seine Mutter, die das Essen bringt, und segnet alles, was um ihn ist: Himmel und Wolken, Steine und Kakteen und die Fliegen, die er fängt.Schließlich wird er, von noch höheren Orts, für seine Ausdauer belohnt: Simeon darf Wunder tun.Anders als der katholische »Film-Dienst«, der in Bunuels »Viridiana« den »Gipfelpunkt religiöser Blasphemie« sah, vermutet der Filmkritiker Joe Hembus, daß Bunuel mit Simeon den »Gipfelpunkt der Absurdität« darstellen wollte. Absurd, wenngleich historisch getreu, erscheint, daß Bunuel den Originaldialog lateinisch sprechen ließ. Zumal das verwendete »Küchenlatein« muß dem Publikum unverständlich bleiben.Die Sprache spricht auch der Teufel, dargestellt von Silvia Pinal, der Frau des »Simeon«-Produzenten Gustavo Alatriste. Da das Spiel zu kurz für zwei schöne Kinostunden geriet, wollte Produzent Alatriste von Vittorio De Sica ("Gestern, heute und morgen") oder Stanley Kubrick ("Dr. Seltsam") eine Fortsetzung drehen lassen. Beide Regisseure aber waren beschäftigt. Schließlich wollte auch der Simeon-Darsteller Brook nicht mehr. Er ließ sich für den Film »Viva Maria« (mit Brigitte Bardot und Jeanne Moreau) als homosexueller britischer Zirkuskünstler engagieren. Bei dieser Arbeit erging es ihm allerdings kaum anders als auf der Säule. Mit Tanz, Gesang und tiefausgeschnittener Bluse versuchte Brigitte Bardot ihn zu verführen. Wieder mußte Brook laut Drehbuch standhaft bleiben.»Simeon«-Darsteller Silvia Pinal, Brook: Satan enteilt auf einem Borstentier
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Kultur
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1965-08-31T13:00:00+01:00
1965-08-31T13:00:00+01:00
https://www.spiegel.de/kultur/standhaft-auf-der-saeule-a-a5c335ac-0002-0001-0000-000046273959?context=issue
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»Flappy Bird«: Handyspiel-Klassiker steht vor mysteriösem Comeback
Es war ein simples, aber sehr beliebtes Spiel mit weit mehr als 50 Millionen Downloads und unzähligen optisch und spielerisch ähnlichen Klonen. Doch »Flappy Bird« sei, entgegen seiner Planung, »ein süchtig machendes Produkt« geworden, ein »Problem«. So hatte der vietnamesische Entwickler Dong Nguyen im Jahr 2014 erklärt , warum er sein Handyspiel aus den App-Stores von Apple und Google zurückzieht. Viele Branchenbeobachter verwunderte die Aktion, zumal Nguyen mit Anzeigen im Spiel mutmaßlich viel Geld verdient hatte. Auf Twitter betonte er selbst damals noch, er werde sein Spiel auch nicht verkaufen, »bitte fragt nicht«. In den Folgejahren stand Nguyen als Spieleentwickler öffentlich nicht mehr im Fokus, auch auf Social Media war er kaum noch aktiv. Diese Woche aber gab es plötzlich Neuigkeiten zu seinem Erfolgsspiel. Auf Plattformen wie YouTube und dem Twitter-Nachfolger X wurde nämlich eine Rückkehr der Marke »Flappy Bird« angekündigt . 2025 soll eine neue Spiele-App für iOS- und Android-Geräte erscheinen, auch Browser-Versionen sind angekündigt. Die Rede ist in der Ankündigung von einer »ein Jahrzehnt langen Mission«, die Rechte für das neue Spiel zu erwerben. Einem Werbevideo zufolge dürfte jenes Werk deutlich umfangreicher ausfallen als das Original, dessen erste Version im Jahr 2013 erschien. Geplant sind unter anderem neue Charaktere und neue Spielmodi. Auf einer Unterseite der Website  zum neuen Spiel haben Nutzer von Spieleforen auch einen Hinweis auf das Blockchain-Projekt Solana entdeckt. Das neue Spiel stammt wohl nicht vom OriginalentwicklerDas offenbar neue Entwicklerteam hinter dem Projekt nennt sich The Flappy Bird Foundation und hat sich die Markenrechte laut eigenen Angaben über eine US-Firma namens Gametech Holdings gesichert. Zuvor hatte Gametech Holdings offenbar erfolgreich eine Markenanmeldung von Nguyen angefochten , Nguyen ließ im Zuge dessen augenscheinlich eine Antwortfrist verstreichen. Seine Markenanmeldung gilt inzwischen als »abandoned«, aufgegeben. The Flappy Bird Foundation betont noch, dass sie auch die Rechte für ein weiteres Handyspiel namens »Piou Piou vs Cactus«  besitze. Das wesentlich weniger erfolgreiche Spiel hatte einst den Ruf – wenngleich Dong Nguyen selbst diese Verbindung abstritt –, möglicherweise die Inspiration für »Flappy Bird« gewesen zu sein. Von Dong Nguyen ist zur Neuauflage des Spiels bislang kein Statement bekannt. Ob er in irgendeiner Weise an dem Projekt beteiligt ist oder es vielleicht sogar eine Fortführung des Klassikers gegen seinen Willen ist, ist daher unklar.Update, 16. September: Inzwischen hat sich Dong Nguyen auf X zu Wort gemeldet . »Nein, ich habe nichts mit deren Spiel zu tun. Ich habe nichts verkauft«, stellt er dort in seinem ersten Beitrag seit 2017 klar. »Und ich unterstütze auch keine Kryptowährungen.«
mbö
Das Handyspiel »Flappy Bird« zog einst Millionen Menschen in seinen Bann und verschwand dann aus den App-Stores. Jetzt wurde eine neue Version angekündigt, jedoch nicht vom Originalentwickler.
[ "Games", "Gaming", "Apps", "iOS-Apps", "Android-Apps" ]
Netzwelt
Games
2024-09-13T10:15:00+02:00
2024-09-13T10:15:00+02:00
https://www.spiegel.de/netzwelt/games/flappy-bird-handyspiel-klassiker-steht-vor-mysterioesen-comeback-a-a0c3ac62-ffbc-4d7b-88b8-91f41c36a515
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SPECTRUM Warngerät für Lang-Sprecher
Einen neuartigen Telephongebühren-Zähler brachte jüngst die Olsberger Firma Schulte-Elektronik auf den Markt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Gebührenzählern registriert Schultes »Telecontrol« nicht die Zahl der verbrauchten Einheiten, sondern zeigt -- wie ein Taxameter die zurückgelegte Strecke -- die im Wortsinn versprochene Summe an. Mittels eines Wahlschalters läßt sich die Zählautomatik des Geräts auf den neuen Acht-Minuten-Takt für Ortsgespräche ebenso einstellen wie auf den Billigtarif nach 18 Uhr oder Auslands-Telephonate. Nachteil: Das grauschwarze Kästchen tickt laut und vernehmlich (Preis: je nach Ausführung zwischen 130 und 160 Mark).
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Politik
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1980-05-25T13:00:00+02:00
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https://www.spiegel.de/politik/spectrum-warngeraet-fuer-lang-sprecher-a-c7c84f5c-0002-0001-0000-000014320191?context=issue
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Tipps vom Psychiater: So halten Sie den Lockdown durch
Jan Kalbitzer, Jahrgang 1978, ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Er leitet die Stressmedizin der Oberbergkliniken. Von ihm sind erschienen »Digitale Paranoia – Online bleiben, ohne den Verstand zu verlieren« (C. H. Beck 2016) und »Das Geschenk der Sterblichkeit« (Blessing 2018). Die Krise stellt unser aller Leben auf den Kopf. Natürlich geht es erst einmal darum, gesund zu bleiben. Aber wie schaffen wir es, dass auch die Beziehung und die Familie intakt bleiben? Wie kommen wir heil durch den Alltag? Hier beantworten Experten regelmäßig Fragen zu diesen Themen. Hier finden Sie weitere Artikel aus der Reihe. Wenn Sie selbst eine Frage haben, schreiben Sie uns an: [email protected]
Jan Kalbitzer
Je länger die Einschränkungen dauern, desto mehr sehnen sich viele danach, es endlich hinter sich zu haben. Der Psychiater Jan Kalbitzer gibt Tipps, was Familien, Einsame und Alte tun können - für sich und für andere.
[ "Leben", "Coronavirus: Kollateralfragen" ]
Psychologie
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2020-04-21T13:08:35+02:00
2020-04-21T13:08:35+02:00
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Abscheulicher Satz
Abscheulicher Satz (Nr. 11/1995, Stasi: SPIEGEL-Reporter Hans Halter über Staatssicherheitsminister Erich Mielke) »Die evangelische Kirche, ohnehin von Gott verlassen, war am Ende fast eine Filiale der Stasi.« Dieser Satz ist falsch und abscheulich. Er trifft Millionen Christen in der ehemaligen DDR, er trifft auch mich, der ich die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg sehr gut kannte und ihrer Synode bis 1990 angehörte. Ich habe die Kirche erlebt als Raum der Freiheit, der Demokratie und der geschwisterlichen Solidarität. Ohne die letztere wäre ich höchstwahrscheinlich Mielkes Repressionsapparat zum Opfer gefallen. *UNTERSCHRIFT: Mülheim (Nrdrh.-Westf.) DR. HANS-JÜRGEN FISCHBECK Manches muß man schlucken, aber nicht alles. Diesen Satz schlucke ich nicht. Ich fordere hiermit die Redaktion auf, diese doppelte, unwahre Tatsachenbehauptung öffentlich zu widerrufen. *UNTERSCHRIFT: Berlin JOACHIM STEIN
Abscheulicher Satz
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Politik
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1995-03-26T13:00:00+02:00
1995-03-26T13:00:00+02:00
https://www.spiegel.de/politik/abscheulicher-satz-a-3671c06e-0002-0001-0000-000009262919?context=issue
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Italien: Matteo Salvini und Lega wollen Regierung platzen lassen
Das Ende kam überraschend. Woche für Woche hatte Matteo Salvini mit dem Regierungssturz gespielt. Neue Forderungen erhoben. Ultimaten gestellt. Und dann doch einfach weitergemacht mit seinem ungeliebten Koalitionspartner Luigi Di Maio. Die beiden Vizeministerpräsidenten bekämpften sich auf allen Kanälen - und kamen doch nicht voneinander los. Ihr Land hatte sich an einen Zustand der Dauerkrise gewöhnt. Aber das war bloß ein Vorspiel. Die wahre Krise hat gerade erst begonnen: Die Populistenregierung aus Salvinis Lega und Di Maios Fünf-Sterne-Bewegung ist erledigt. Die Lega hat angekündigt, einen Misstrauensantrag gegen Premierminister Giuseppe Conte zu stellen. Man strebe Neuwahlen an, hieß es in einer Erklärung.Italien steht damit vor der Frage, ob es Salvini auf dem Weg nach rechts folgen will. Ob es seinen ausländerfeindlichen, russlandfreundlichen und europakritischen Kurs auch bei Neuwahlen unterstützt. Fast 40 Prozent der Bürger haben sich in Umfragen zuletzt für den charismatischen Lega-Chef ausgesprochen. Seit 14 Monaten regieren Lega und Fünf Sterne gemeinsam, selbst für italienische Verhältnisse eine kurze Zeit. Gemocht haben sie sich nie. "Wir machen keine Allianz mit Salvini", hatte Di Maio vor den Parlamentswahlen im März 2018 gesagt. "Ich schließe aus, dass die Lega eine Regierung Di Maio unterstützt", versprach Salvini. Größer als ihre gegenseitige Abneigung war schließlich etwas anderes: Gemeinsam wetterten sie gegen das bisherige "Establishment" und die vermeintlich der EU hörigen Vorgängerregierungen. Salvini zog den Koalitionspartner ins LächerlicheDas gemeinsame Feindbild reichte als Basis für eine stabile Koalition nicht aus. Da half auch kein detaillierter "Regierungsvertrag", der beide Seiten disziplinieren sollte. Und es nutzte nicht, dass Lega und die Fünf-Sterne-Bewegung einen parteilosen Juraprofessor zum Ministerpräsidenten wählten, als eine Art Schiedsrichter für das Populistenkabinett: Conte schaffte es nur mit Mühe, die beiden Streithähne zu trennen. Im Alltag überboten sich beide Parteien mit teuren Reformen und Versprechen: hier eine niedrige "Flat Tax" fürs ganze Volk, da ein bedingungsloses Grundeinkommen. Dazu noch ein Mindestlohn und die Frühpensionierung. Wer das bezahlen soll, blieb offen. Den Haushaltskonflikt mit der EU-Kommission hat Italien nur vertagt, aber nicht gelöst. Entsprechend nervös beobachten die Märkte die Regierungskrise. Gescheitert ist das Bündnis aber an einer anderen Dynamik: Monatelang zog Salvini in einer Art Dauerwahlkampf durchs Land und versprach: "Italien wird nicht zum Flüchtlingslager Europas." Seine Stimmungsmache gegen Migranten begeisterte viele Bürger, die Auseinandersetzung mit Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete und anderen Hilfsorganisationen machte ihn immer populärer.Zugleich zog er seine Koalitionspartner als vermeintliche Verhinderer und Neinsager immer wieder ins Lächerliche. Mit Erfolg: Die Lega gewann eine Regionalwahl nach der nächsten, bei der Europawahl im Mai verdoppelte sie ihr Ergebnis von den Nationalwahlen 2018 auf 34 Prozent. Di Maio fand keine Antwort darauf und stürzte in den Umfragen ab. Seine Fünf-Sterne-Bewegung, als Spaß- und Protestgruppe gestartet, kämpfte nur noch um den Machterhalt. Am Ende wurde sie nicht mehr gebraucht. Neuwahlen wären wohl frühestens Ende Oktober möglichMinisterpräsident Conte hielt sich vornehm zurück. Erst am Donnerstag fand er mit Blick auf Salvini klare Worte: "Ich akzeptiere nicht mehr, dass die Hingabe und Leidenschaft kleingeredet werden, mit der die anderen Minister, ich eingeschlossen, die Regierungsarbeit geleistet haben."Und nun? Salvini zielt auf rasche Neuwahlen, um seine Umfragewerte in Parlamentssitze umzuwandeln. Ein Bündnis etwa mit der rechtsextremen Kleinpartei Fratelli d'Italia könnte ihn dann zum Ministerpräsidenten wählen. "Salvini Premier" - so steht es schon seit Langem im Logo seiner Partei. Doch ganz so schnell wird es nicht gehen. Conte weigerte sich zurückzutreten, wie Salvini gefordert hatte. Das Parlament muss nun über den Misstrauensantrag entscheiden, den die Lega stellen will. Aber die Abgeordneten sind gerade erst in die Ferien gefahren. Wie zügig sie zurückgerufen werden, wird noch verhandelt. Neuwahlen wären wohl frühestens Ende Oktober möglich, um die rechtlich vorgegebenen Fristen einzuhalten. Und dann ist da noch Sergio Mattarella, der Staatspräsident. Er entscheidet, ob und wann das Parlament aufgelöst wird. Der 78-Jährige hat andere Termine im Blick als Matteo Salvini: Bis zum 15. Oktober muss Italien seinen Haushaltsplan an die EU-Kommission schicken und damit über seine wirtschaftliche Zukunft entscheiden. Wenn die Sparziele verfehlt werden, drohen ein Strafverfahren und Turbulenzen an den Finanzmärkten. Ausgerechnet in dieser Phase könnte ein Wahlkampf die Lage weiter destabilisieren. Gut möglich, dass Mattarella deshalb auf Neuwahlen verzichten will - und die Bildung einer Expertenregierung vorschlägt. Das Lega-Projekt "Salvini Premier" wäre dann erst einmal verschoben.
Frank Hornig
Italiens Regierung ist am Ende, Innenminister Salvini aber noch nicht am Ziel: Der Lega-Chef möchte Regierungschef Conte beerben - doch davon trennen ihn Parlamentarier im Urlaub und Staatspräsident Mattarella.
[ "Lega", "Matteo Salvini", "Luigi Di Maio", "Giuseppe Conte", "Sergio Mattarella", "Italien", "Regierungskrise in Italien", "Große Koalition 2018" ]
Ausland
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2019-08-09T14:36:00+02:00
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Angespielt: Motorstorm: Apocalypse
Zurück zurÜbersichtEin unglücklicheres Timing kann es wohl für die Veröffentlichung eines Spieles kaum geben. In "Motorstorm: Apocalypse" wird eine an San Francisco angelehnte Stadt von einem Erdbeben verwüstet. Das Spiel sollte zur gleichen Zeit erscheinen, als ein Erdbeben und ein Tsunami Teile Japans zerstörten und Tausende Menschenleben forderten. Die Folge: Der lange geplante Start des Spiels wurde verschoben. Der tatsächliche Start des Spiels wurde dann verschoben, halbherzig kommuniziert. Das ist erstaunlich für eine Spielereihe, die für Sony sehr wichtig war. Das erste "Motorstorm" war eines der ersten Spiele auf der Playstation 3, es zeigte beeindruckend, was in der Maschine steckt. Auch jetzt sollte das Spiel eigentlich neue Maßstäbe setzen, auf 3D-Fernsehern zum Beispiel lässt es sich komplett mit Tiefeneindruck spielen. Doch auch das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass "Motorstorm: Apocalypse" so wirkt, als sei es aus der Zeit gefallen. "Mad Max"-artige Gefährte rasen durch die Ruinen der Stadt, ab und an bricht ein Haus zusammen und verändert die Strecke, jeder Crash wird in Zeitlupe zelebriert. Was vor ein paar Jahren aufregend war, langweilt inzwischen fast. Ein Spiel wie "Split/Second" hat bereits im vergangenen Jahr vorgemacht, wie man das packend inszenieren kann. Etwas altbacken klingt auch die Musik, an der die neuesten Trends vorbeigegangen zu sein scheinen und die wenig Feuer in die Rennen bringt. "Motorstorm: Apocalypse" von Sony für Playstation 3, ca. 60 Euro; USK: Ab 12 JahrenZurück zur Übersicht
[ "Angespielt", "Computerspiele", "Games", "Rezensionen" ]
Netzwelt
Games
2011-05-16T11:40:00+02:00
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DIE FÜSSE DER PARTEI
Es war einmal ein Mann der trat mit seinem Fuß mit seinem nackten Fuß in einen Scheißhaufen.Er ekelte sich sehr vor seinem einen Fuß er wollte mit diesem Fuß kein Stück mehr weiter gehn.Und Wasser war nicht da zu waschen seinen Fuß für seinen einen Fuß war auch kein Wasser da. Da nahm der Mann sein Beil und hackte ab den Fuß den Fuß hackte er ab in Eil mit seinem Beil.Die Eile war zu großer hat den saubern Fuß er hat den falschen Fuß in Eile abgehackt.Da kriegte er die Wutund faßte den Entschluß auch noch den andern Fuß zu hacken mit dem Beil.Die Füße lagen dadie Füße wurden kalt davor saß kreideweiß der Mann auf seinem Steiß.Es hackte die Partei sich ab so manchen Fuß so manchen guten Fuß abhackte die Partei. Jedoch im Unterschied zu jenem obigen Mann wächst der Partei manchmal der Fuß auch Wieder an.
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Politik
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Deutsch? Bye-bye!
»Die Ein-Reichein-Slang-Schwärmerei lähmt wie jeder Einheitswahn das Hirn« Sein Schauspiel »Der Stellvertreter«, ein Problemstück um das Konkordat zwischen Hitler und der katholischen Kirche, wurde 1963 zum Skandalerfolg. Seither hat sich Rolf Hochhuth, 66, immer wieder mit gezielten Provokationen deutscher Zustände angenommen: So prangerte er 1979 in »Juristen« die Rolle früherer Nazi-Richter in der Bundesrepublik an; 1993 geißelte der Verehrer Ernst Jüngers mit dem Stück »Wessis in Weimar« die DDR-Abwicklung. Seit 1995 macht Hochhuth auch Schlagzeilen damit, daß die von ihm gegründete Ilse-Holzapfel-Stiftung als Mietherrin des traditionsreichen Berliner Ensembles agiert. In Zürich wurde unlängst die Einführung des Englischunterrichts bereits für sechsjährige Erstkläßler bekanntgegeben; ein Politiker behauptete, wenn Schweizer, die meist nach der Schule in ihren drei Landessprachen Italienisch, Französisch, Deutsch sich verständigen können, das Englische nicht auch beherrschten, bedrohe sie »Analphabetismus«. Computerschulung wird dort ebenfalls schon für Sechsjährige Pflichtfach. Und nach langer, viel zu langer Amtszeit hielt im Juli 1997 auch das Kohl-Kabinett es endlich für opportun zu beweisen, daß Bonn sich erstmals sogar Gedanken über die Sprache macht: Wenn Fiat in Turin oder Mitsubishi in Tokio deutschen Goethe-Häusern in Italien oder Japan 100 000 Mark spenden, dann müssen, sofern dabei deutlich Werbung für ein Produkt zu erkennen ist, bis zu 41 Prozent an Waigels Finanzministerium abgeführt werden! Was ist das Verbot eines Buches - verglichen mit diesem Diebstahl sogar ausländischer Geschenke an den Haushalt der deutschen Sprache? Hat je eine geistfeindlichere Mischpoke Deutschland regiert? Ernst Jünger notierte, Bismarck habe abgelehnt, »Einkommen aus musischen Tätigkeiten zu besteuern«. Für die Kultur ist es letzten Endes kein gar so großer Unterschied, ob Hitler oder Ulbricht die Literatur geistig knebeln - oder ob Kohl das wirtschaftlich tut, indem er fast die Hälfte der Kasse klaut, die Industrielle - darunter auch ausländische! - aufgefüllt haben, um die weltweit absterbende deutsche Sprache und Kunst am Leben zu erhalten. Laden hierzulande sogenannte Anstalten des Öffentlichen Rechts oder Gemeinden Österreicher oder Schweizer zum Vorlesen ein, wird diesen Ausländern - ganz ungeprüft, ob die im Wohlstand leben oder wie 90 Prozent derer, die als »freie Schriftsteller« firmieren, kümmerlich vom Gehalt ihrer Ehegattinnen - ein Viertel des Honorars abgezogen für den deutschen Fiskus (häufig auch noch unter Einbeziehung des Fahrkartenpreises und der Hotelrechnung, die den im Ausland Wohnenden von Bonn absurderweise ihrem »Einkommen« zugeschlagen werden). Für 23 Goethe-Institute ist das Ende gekommen, seitdem der Münchner Zentrale 1994 durch das Kohl-Kabinett 30 Millionen Mark vom Unterhalt dieser beispielhaften Einrichtungen gestrichen worden waren - die Goethe-Institute lehren und präsentieren in der Fremde kostenlos deutsche Sprache und Kultur, neben Inter Nationes, einer verwandten Organisation, der immerhin auch ihr Etat beschnitten wurde. Kohl - von ihm stammt ja der denkwürdig dumme Satz, weshalb denn die Berliner entschädigt werden müßten, denen Ulbricht die Grundstücke wegnahm, um seine Mauer darauf zu bauen, denn die Opfer der Mauerschützen seien ja auch noch nicht entschädigt; des Kanzlers Logik: Weshalb will denn Frau Müller gesund werden, Frau Schulze ist doch auch gestorben! Eben dieser Helmut Kohl folgert offenbar: Da meine Hauptstadt in einem halben Jahrhundert noch keine Stunde Kultur vermißt hat, wozu brauche ich dann noch deutsche Kultur in fremden Hauptstädten? Anders ist ja seine Erlaubnis, Waigel solle getrost auch die Goethe-Häuser melken, bis das Euter reißt, gar nicht begreiflich. Oder weiß Kohl nichts von dieser Verordnung, weil Waigel weiß, Kultur hat den sowieso noch nie interessiert? Aber es geht ja um mehr als Kultur: um die Sprache. Deutsch lehren ist die bedeutendste Aufgabe der Goethe-Häuser. Sollte der Kanzler nun ausgerechnet an Sprache je gedacht haben? Wohl nicht ohne Grund beantwortet der Volksmund die Frage nach dem Unterschied zwischen Boris Becker und Helmut Kohl so: »Bei Becker freut man sich auf den zweiten Satz!« Geschockt erzählt Hilmar Hoffmann, Präsident des Instituts, der 98jährige Heidelberger Philosoph Hans-Georg Gadamer, Ehrenbürger Neapels, sei der einzige deutsche Autor, der gegen die Schließung des Goethe-Hauses in Palermo angeschrieben habe, wo jährlich 400 Menschen Deutsch lernen. Die Abschaffung der Deutschkurse »glückte« zwar in Triest, doch nicht in Palermo, weil dessen Bürgermeister in Heidelberg studiert hat und nach der Androhung, das Goethe-Haus werde zugemacht, ihm die Miete erließ und vier Fünftel der Kosten übernahm. Sogar die Bibliothek, zentrale Anlaufstelle des Instituts, wollen von 1999 an die Italiener finanzieren. Hoffmann: »Neulich hat Jan Philipp Reemtsma uns seine Wieland-Gesamtausgabe spendiert, doch wir haben kein Geld fürs Porto, um die Kassette an die Goethe-Häuser zu versenden.« Für das Vorzeigen deutscher Kultur in Paris hat das Goethe-Institut jährlich noch 100 000 Mark. Seit 1994 hat Bonn für 23 Goethe-Institute das Aus beschlossen und nur 4 eröffnet - in Alma Ata, Tiflis, Johannesburg und Hanoi; demnächst schließt das in Marseille; Franzosen haben in Deutschland noch 24, Deutsche in Frankreich dann noch 7 Kulturinstitute. Inter Nationes wie auch die Goethe-Häuser müssen zwei Prozent ihrer Festangestellten jährlich »aussanieren«, wie das neudeutsch genannt wird, und dürfen keine durch Krankheit oder Pensionierung Ausgefallenen ersetzen. In dem Maß, in dem sein Globalisierungswahn wächst, kürzt Bonn die Mittel, im Ausland Deutsch zu lehren - doch macht man sich, scholastisches Glasperlenspiel, sinnlose Gedanken, ob Flußsand mit drei S geschrieben werden solle: Die Reform unserer Orthographie ist unseren in Bund und Ländern führenden Politikern wichtig. An der Erhaltung unserer Sprache aber ist ihnen sowenig gelegen wie an der des Buchhandels, den die Aufhebung der Preisbindung ebenso bedroht, wie die Sortimenter seit zehn Jahren durch die Ladenmieten erdrückt werden (die längst zahllose Buchhandlungen aus Hauptgeschäftsstraßen in Nebengassen abgedrängt haben). Dabei wissen sogar unsere Behörden durchaus, daß die deutsche Sprache in der Welt nicht mehr so stark interessiert wie früher mal. Als Bausenator Berlins erlebte schon vor vielen Jahren der heutige Vorsitzende des Haushaltsausschusses, Klaus Franke, daß die Partnerstadt Los Angeles auf das Berliner Angebot, ihr in den Ferien kostenlos Deutschlehrer zu schicken, antwortete: »Danke - doch es gibt keinen Amerikaner, der Deutsch lernen will, nicht einmal umsonst!« Seit der Wende sind zwar immerhin Polen und Tschechen, auch Russen hier, die trotz ihres Eifers, Englisch zu lernen, auch noch Deutsch lernen; doch es sind vergleichsweise wenige. Es wird so kommen, wie der Basler Historiker Jacob Burckhardt es im Winter 1872 dem Verein junger Kaufleute seiner Heimatstadt prophezeit hat: Zugunsten des Englischen als Weltsprache werde das Deutsche verschwinden; die Rettung deutscher Bücher könne »allein in ihrer Übersetzung ins Englische liegen«. Und ohne von diesem noch heute ungedruckten Vortrag seines Namensvetters aus dem 19. Jahrhundert zu wissen, schrieb der Diplomat Carl Jakob Burckhardt 90 Jahre später dem Historiker Gerhard Ritter: *___Mich wunderte immer, daß die Deutschen mit so wenig Nachdruck ____dagegen protestieren, daß ihre Sprache in keiner der nach den ____beiden Kriegen entstandenen großen internationalen ____Organisationen zugelassen ist, weder im Völkerbund noch in der ____Uno noch in der Unesco etc. Diese Diskrimination ist gewollt, ____man spricht in der Uno englisch, französisch, russisch, ____spanisch und chinesisch, jede Rede wird simultan in alle diese ____Sprachen übersetzt, aber die deutsche Sprache hört man nicht. ____Deutsche Redner, die sich in Fremdsprachen äußern, auch wenn ____sie als fleißige Leute diese Sprachen gut beherrschen, ____entbehren jeder Wirkung. Die deutsche geistige Leistung ganz ____allgemein bleibt unbekannt, denn Übersetzungen können sie nicht ____wirklich vermitteln. *___ Des Kaisers letzter Botschafter in Washington, Graf Bernstorff, hat 1936 seinen blitzgescheiten Memoiren noch einen Band mit Privatbriefen folgen lassen, darin sein Resümee: »Die englische Sprache hat den Weltkrieg gewonnen.« Das war nach dem Ersten Weltkrieg - nach dem Zweiten wurde es erst richtig wahr. Die englische Sprache wird auch von allen Literaturen im Grunde allein die ihre überdauern lassen. Schon vor einem Dutzend Jahren sagte der damalige Rowohlt-Chef Michael Naumann, aus den USA kommend, aus denen Rowohlt mehr Bücher importiert als jeder andere Verlag: »Ich kann keinen deutschen Autor drüben mehr verkaufen, weil es in sämtlichen belletristischen Verlagen New Yorks zusammen - noch einen einzigen Menschen gibt, der deutsch lesen kann: den bald siebzigjährigen Wiener Emigranten Fred Jordan.« Kaum einen, der eine deutsch geschriebene Szene lesen könnte, gibt es an amerikanischen oder ausländischen kontinentalen Theatern; in Großbritannien gibt es noch einen, meinen Übersetzer Robert David MacDonald, Schauspieldirektor in Glasgow. Als neulich die »Regio« Basel, Straßburg, Freiburg an einer ihrer drei Universitäten ein gemeinsames Symposium veranstalten wollte, scheiterte das an der Tatsache, daß es in Straßburg weder einen einzigen Professor noch Studenten zu geben scheint, die Deutsch verstehen. Doch der vorauseilende Gehorsam der deutschen Berufs-Europäer, das heißt heute: der Anpasser - als ob nicht de Gaulles allein realistisches und humanes Modell eines Europas der Vaterländer genüge! -, hat ja schon in zahllosen Firmen angeordnet, Englisch sei die Konzernsprache auch in Deutschland. Der Gründer des Berliner Wissenschaftskollegs, Peter Wapnewski, mußte 1981 gegenüber Berliner Behörden eindringlich begründen, wieso er das Deutsche als Sprache seines Instituts in der Wallotstraße vorsah! Da fällt einem Churchills verächtliche Bemerkung über uns Deutsche ein: »Entweder man hat sie an der Gurgel oder zu Füßen.« Ist ein anderes Land denkbar, das der internationalen Wissenschaft, auf allein seine Kosten, ein solches Institut schenkt wie das Wissenschaftskolleg, dessen Sprache dann eine fremde sein sollte? Es ist schon Jahre her, daß der Chef eines Verlages seine Fachzeitschriften-Vertreter in Süddeutschland bitten mußte, doch ihr amerikanisches Vertriebsrotwelsch zuweilen durch deutsche Vokabeln zu ergänzen, damit auch er ihrer Verkaufsstrategie folgen könne. Wie wird das werden in der technischen Welt, wenn schon in der medizinischen ein Arzt, der sich habilitieren will und deshalb in deutschen Fachzeitschriften schreiben muß, sogar in Stuttgart oder München nur noch englisch seine Manuskripte zum Druck anbieten kann? Doch weniger getarnt als im Fernsehen kommt der angloamerikanische Imperialismus (oder die deutsche Unfähigkeit, selber den Markt zu beliefern) nirgendwo heraus: Es fällt keinem deutsch Sprechenden mehr auf, wie weitgehend unsere Spielfilmprogramme Importe, ja Ladenhüter »von drüben« sind (wie wenige Kinos werden dort mit Produktionen deutschsprachigen Ursprungs gespeist?). Als Thomas Mann 76 Jahre alt und amerikanischer Bürger war - immerhin lag sein Werk zu weiten Teilen in vielen Sprachen vor -, schrieb er dem Zürcher Schriftsteller Alexander Moritz Frey: *___Ins Englische habe ich das kleine Buch nicht übersetzen lassen, ____teils wegen seiner nur zu richtigen Voraussagen über die ____Entwicklung des Nach-Rooseveltschen Amerika, teils aber einfach ____aus dem Gefühl, daß der Einsamkeit keine Vertraulichkeit ____zukommt. Wir armen Deutschen! Einsam sind wir im Grunde, auch ____wenn wir »berühmt« sind ... Der junge Toynbee, ein Sohn des ____Geschichtsphilosophen, schrieb neulich irgendwo einen ____gescheiten kleinen Artikel über mich. »The lonely ____world-citizen«, »Der einsame Weltbürger«, worin er meine ____Isoliertheit direkt von meinem Deutschtum herleitete. Er sagte ____sehr drollig, wenn man einen englischen Kritiker nach den 10 ____nennenswertesten Namen der gegenwärtigen Literatur befragen ____würde, so würde er vier Engländer, drei Amerikaner und drei ____Franzosen nennen. Wenn man ihn dann an mich erinnerte, würde er ____mit den Fingern schnippen und rufen: »Ja richtig, den müßte man ____auch mit unterbringen!« ... Deutsch - weltbürgerlich - als ____Weltbürger wieder extrem deutsch - und darin wieder ____absonderlich - so steht man da, gelesen in denaturierenden ____Übersetzungen, die jeden ursprünglichen Reiz verwischen ... Das ____Deutsche ist namenlos unpopulär, das steht fest, und ein ____deutscher Schriftsteller zu sein ein großes Malheur, ein nie ____aufzuholender Nachteil. »Denaturierende Übersetzungen": Der Philosoph Karl Jaspers, dessen Werk in vielerlei Übersetzungen vorliegt und dessen quellklares Deutsch die Benutzung von Fremdwörtern nahezu ausschloß, konnte das sogar begründen: *___Die Griechen lernten keine fremde Sprache ... Wenn ich eine ____"Sprache kann«, so vermag ich darum noch keineswegs etwa einen ____philosophischen Text oder irgendeinen anderen Gehalt dieser ____Sprache zu verstehen. Es kann geschehen, daß ich vielleicht die ____Texte übersetze, aber im Verstehen nichts anderes finde, als ____was mir meine Welt in meiner Sprache bisher gezeigt hat. Das alles ist denen, die heute Deutschland regieren, natürlich völlig schnuppe. Doch was auch sie betrifft, ja sie zuerst, sagt schon das Burckhardt-Zitat über die Ohnmacht deutscher Politiker in den internationalen Gremien, weil die dort, obgleich mehr als hundert Millionen Deutsch sprechen, mit Schweizern, mit Österreichern, offenbar Pfötchen gebend dem Verbot parieren, ihre Muttersprache zu benutzen. Carl Jakob Burckhardt hat mit aufregenden Beispielen aus der Geschichte begründet, wohin es führt, wenn in der Politik die eigene Sprache nicht mehr zu Wort kommt: *___Die Sprache ist der vollkommenste Ausdruck des Volkscharakters ____und sodann schlechthin die Macht, die einem Volk bleibende und ____unverwechselbare Eigenschaften verleiht und erhält. Wir denken ____in unserer deutschen Sprache vollkommen anders, als sich in der ____französischen oder englischen Sprache denken läßt. Ein Römer, ____ ____selbst wenn er zum Graeculus wurde, war durch sein ehernes ____Latein wesensmäßig vollkommen getrennt von dem Griechen ... Die ____Sprache ist ein politisches Wirkungsmittel ohnegleichen ... Kaum ____ein Volk hat das Ziel der Sprachherrschaft politisch so bewußt ____und so intensiv betrieben wie die Franzosen. Fremdsprachen im ____eigenen Land haben sie teilweise mit Feuer und Schwert ____ausgerottet, so das Provenzalische oder die Sprache, die in ____Navarra galt, und auch das Bretonische ... Den bizarren französischen Sprach-Chauvinismus wollen wir nicht. Aber es wäre albern zu bestreiten: Sprache ist Politik. Ob nicht in dem Maß, in dem das Englische die Weltmacht wurde, auch ihm gesundheitshalber zustoßen sollte, was noch stets Weltmächte allein wieder humanisiert hat: ihre Zersetzung, ihre Aufteilung? Also Konkurrenz? Gefährdet nicht eine übermächtige Sprache - ebenso wie andere Weltmächte, etwa wirtschaftliche oder militärische - auch das notwendige Gleichgewicht der Kräfte und Staaten? Ist nicht schon heute das Englische, alle bedrückend, weiter reichend als selbst wirtschaftliche Übermacht, die noch stets durch Märkte gehindert wurde, kurz davor, eine Alleinherrschaft auszuüben? Kein Däne, Pole oder Serbe kann doch heute noch die Illusion haben, seine Sprache werde in einem vereinten Europa nicht zum provinziellen Dialekt verkümmern. Warum sollten deutsch Sprechende sie haben? Das berührt ein Gleichnis im Alten Testament, das gescheiteste dort überhaupt: jenes von der babylonischen Sprachverwirrung. Gegen die weltweit marschierende Globalisierung, gegen all diese Epidemien unseres Einheitswahns gibt es keine eindringlichere Warnung: Wir Menschen sollten nicht zur Vereinigung aller kommen wollen, zum Einheitsstaat, zur Universalsprache. Es geht um diese Ein-Reich-ein-Slang-Schwärmerei, die unserer Epoche ebenso das Hirn lähmt wie noch stets »große« Parolen - zum Beispiel: »Seegeltung-Weltgeltung« oder »Volk ohne Raum« - frühere Zeiten in Katastrophen verführt haben. Es gibt gegen all dies keine eindrucksvollere Gegenkraft als das Gleichnis von der babylonischen Sprachverwirrung. Wie sollte zur Rettung ausgerechnet gegen diese Übermacht, nicht ebenso wie noch gegen jede frühere in der Geschichte, die Devise meines Lehrers Otto Flake anzuwenden sein, der 1927 in Tucholskys Zeitschrift »Die Weltbühne« schrieb: »Keine Partei darf siegen, sie müssen sich gegenseitig in Schach halten. Der Geist hat die Aufgabe, die Macht zu zersetzen. Ich würde ihm die Parole geben: Libera et divide.« Darum - und nur darum - muß unser Staat, der allein die Macht dazu hat, nämlich die finanzielle, ohne die keine geistige ist, nach dem Abbau der Arbeitslosigkeit den Gebrauch auch des Deutschen in den internationalen Gremien erkämpfen. Der 72jährige Heinrich Mann, der in Kalifornien nur deshalb nicht verhungerte, weil Bruder Thomas ihn miternährte, schrieb 1943, da es kein einziges Buch von ihm in den USA zu kaufen gab: »Wenn uns die Heimat nicht anbietet, erfährt die Fremde nie von uns oder spät.« Die Heimat? Bietet sie jene Autoren an, die wie ehedem Karl Kraus »im alten Haus der Sprache wohnen«, das heißt, dank ihrer den Lebensunterhalt verdienen, alle Lehrenden, Schreibenden, Schauspieler, aber eben doch auch - nähmen sie das nur endlich zur Kenntnis, unsere Politiker! -, bietet sie uns an in der Fremde? Wie könnte sie denn, wenn nicht endlich Bonn, in erster Linie sogar um seiner Politik willen, die Anerkennung auch des Deutschen in Brüssel, Straßburg, in der Uno ertrotzt? Mich wunderte immer, daß die Deutschen mit so wenig Nachdruck dagegen protestieren, daß ihre Sprache in keiner der nach den beiden Kriegen entstandenen großen internationalen Organisationen zugelassen ist, weder im Völkerbund noch in der Uno noch in der Unesco etc. Diese Diskrimination ist gewollt, man spricht in der Uno englisch, französisch, russisch, spanisch und chinesisch, jede Rede wird simultan in alle diese Sprachen übersetzt, aber die deutsche Sprache hört man nicht. Deutsche Redner, die sich in Fremdsprachen äußern, auch wenn sie als fleißige Leute diese Sprachen gut beherrschen, entbehren jeder Wirkung. Die deutsche geistige Leistung ganz allgemein bleibt unbekannt, denn Übersetzungen können sie nicht wirklich vermitteln. Ins Englische habe ich das kleine Buch nicht übersetzen lassen, teils wegen seiner nur zu richtigen Voraussagen über die Entwicklung des Nach-Rooseveltschen Amerika, teils aber einfach aus dem Gefühl, daß der Einsamkeit keine Vertraulichkeit zukommt. Wir armen Deutschen! Einsam sind wir im Grunde, auch wenn wir »berühmt« sind ... Der junge Toynbee, ein Sohn des Geschichtsphilosophen, schrieb neulich irgendwo einen gescheiten kleinen Artikel über mich. »The lonely world-citizen«, »Der einsame Weltbürger«, worin er meine Isoliertheit direkt von meinem Deutschtum herleitete. Er sagte sehr drollig, wenn man einen englischen Kritiker nach den 10 nennenswertesten Namen der gegenwärtigen Literatur befragen würde, so würde er vier Engländer, drei Amerikaner und drei Franzosen nennen. Wenn man ihn dann an mich erinnerte, würde er mit den Fingern schnippen und rufen: »Ja richtig, den müßte man auch mit unterbringen!« ... Deutsch - weltbürgerlich - als Weltbürger wieder extrem deutsch - und darin wieder absonderlich - so steht man da, gelesen in denaturierenden Übersetzungen, die jeden ursprünglichen Reiz verwischen ... Das Deutsche ist namenlos unpopulär, das steht fest, und ein deutscher Schriftsteller zu sein ein großes Malheur, ein nie aufzuholender Nachteil. Die Griechen lernten keine fremde Sprache ... Wenn ich eine »Sprache kann«, so vermag ich darum noch keineswegs etwa einen philosophischen Text oder irgendeinen anderen Gehalt dieser Sprache zu verstehen. Es kann geschehen, daß ich vielleicht die Texte übersetze, aber im Verstehen nichts anderes finde, als was mir meine Welt in meiner Sprache bisher gezeigt hat. Die Sprache ist der vollkommenste Ausdruck des Volkscharakters und sodann schlechthin die Macht, die einem Volk bleibende und unverwechselbare Eigenschaften verleiht und erhält. Wir denken in unserer deutschen Sprache vollkommen anders, als sich in der französischen oder englischen Sprache denken läßt. Ein Römer, selbst wenn er zum Graeculus wurde, war durch sein ehernes Latein wesensmäßig vollkommen getrennt von dem Griechen ... Die Sprache ist ein politisches Wirkungsmittel ohnegleichen ... Kaum ein Volk hat das Ziel der Sprachherrschaft politisch so bewußt und so intensiv betrieben wie die Franzosen. Fremdsprachen im eigenen Land haben sie teilweise mit Feuer und Schwert ausgerottet, so das Provenzalische oder die Sprache, die in Navarra galt, und auch das Bretonische ...
Rolf Hochhuth
Rechtschreibreform statt besonnener Kulturvermittlung im Ausland, Globalisierungsfloskeln und Sparkurs für Goethe-Institute statt Sprachförderung: Der Regierung Kohl ist das Werben für die deutsche Sprache so gut wie gleichgültig. Von Rolf Hochhuth
[ "Deutschland", "Bonn", "Uno", "Rolf Hochhuth" ]
Kultur
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1998-03-15T13:00:00+01:00
1998-03-15T13:00:00+01:00
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Handball: DHB bewirbt sich nun doch um WM 2019
Hamburg - Der Deutsche Handballbund (DHB) wird sich nun doch um die Ausrichtung der Handball-Weltmeisterschaft 2019 bewerben. Das hat das Präsidium des DHB nach tagelangen Unstimmigkeiten entschieden. Es ist der dritte Akt einer Posse, wie sie der Verband noch nicht erlebt hat. Rückblick: Am 2. Juli bestätigte der Handball-Weltverband IHF offiziell eine WM-Kandidatur des DHB. Dabei äußerte sich Bob Hanning, Manager der Füchse Berlin und Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten Leistungssport im DHB-Präsidium: "Um den Erfolg des Handballs zukünftig zu sichern, müssen wir internationale Präsenz zeigen. Die Bewerbung zur Ausrichtung von Welt- und Europameisterschaften ist dabei ein wichtiger Baustein. Welche Begeisterung möglich ist, hat man bei der Ausrichtung der WM 2007 gesehen." Eine Woche später zog der DHB die Bewerbung wieder zurück. Die Kandidatur war initiiert worden vom designierten DHB-Präsidenten Bernhard Bauer und Hanning. Da sie sich mit der Bewerbung aber über die Mitglieder des aktuellen Präsidiums hinweggesetzt haben, ist die Kandidatur ohne Wissen der DHB-Führung beim Weltverband IHF eingegangen. Jetzt ist Zusammenhalt gefragtNach tagelangen Streitereien lenkte das Präsidium des Deutschen Handballbunds (DHB) nun ein und will der Bewerbung um die Ausrichtung der Handball-WM 2019 doch nicht mehr im Weg stehen. "Ich bin froh, dass der Handball nun wieder im Vordergrund steht. Ich halte eine Bewerbung um die Ausrichtung der WM 2019 für die Entwicklung unserer Sportart für unabdingbar und für das Ziel Olympiasieg elementar. Nun geht es darum, alle Kräfte zu bündeln", sagte Hanning und reagierte damit auf die Nachricht vom aktuellen Verbandspräsidenten Ulrich Strombach, der am Donnerstagmittag bekanntgab, die in der vergangenen Woche bei der IHF eingereichte Absichtserklärung für eine deutsche Bewerbung nicht wie angekündigt zurückzuziehen. "Wir wollen mit dem alten Präsidium behilflich sein, dass unsere Nachfolger noch auf diesen Zug aufspringen können", sagte Strombach nach seiner Versöhnung mit Hanning und Bauer. Dieser sagte: "Wir haben in guter Absicht gehandelt. Dass wir das derzeitige Präsidium nicht über unser Vorhaben unterrichtet haben, war jedoch ein Fehler." Der DHB will nun bei der IHF eine Fristverlängerung für die Abgabe des Grundkonzepts der Bewerbung erreichen. Dieser soll vom 2. September auf einen Termin zum Ende des Monats verschoben werden, da das neue Präsidium erst am 21. September gewählt wird. Über die Vergabe der WM wird dann am 28. Oktober in Doha entschieden. Patric Strub, Sportdirektor der IHF, signalisierte bereits, dass der DHB mit seinem Antrag auf eine Verschiebung "gute Chancen" habe.
ken/sid
Nach tagelangem Streit herrscht wieder Einigkeit beim Deutschen Handballbund: Der DHB will sich nun doch um die Austragung der WM 2019 bewerben. Die Initiatoren räumten Fehler ein.
[ "Handball" ]
Sport
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2013-07-11T17:25:51+02:00
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Baseball: Washington Nationals gewinnen erstes Spiel der World Series
Die Washington Nationals aus der nordamerikanischen Baseball-Liga MLB haben im Auftaktspiel der diesjährigen World Series einen Auswärtssieg gefeiert. Das Team aus der US-Hauptstadt gewann Spiel eins der Finalserie bei den favorisierten Houston Astros mit 5:4. Der 20 Jahre alte Juan Soto war mit einem Homerun und drei RBIs (Runs Batted In) der Matchwinner aufseiten der Nationals. Washingtons Starting Pitcher Max Scherzer überzeugte mit sieben Strikeouts in fünf Innings. Spiel zwei der Best-of-Seven-Serie wird in der Nacht ebenfalls im texanischen Houston ausgetragen. Mit den Nationals ist erstmals nach 86 Jahren wieder ein Team aus Washington ins Endspiel eingezogen. Die "Nats" galten lange als Lachnummer der Liga. Doch nun haben sie sogar echte Chancen auf den Titel.
mey/dpa
Eigentlich sind sie der Außenseiter, aber nun liegen die Washington Nationals in der Finalserie der nordamerikanischen Baseball-Liga in Führung. In Spiel eins siegten sie gegen die Houston Astros 5:4.
[ "USA" ]
Sport
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2019-10-23T07:34:00+02:00
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https://www.spiegel.de/sport/sonst/baseball-washington-nationals-gewinnen-erstes-spiel-der-world-series-gegen-die-houston-astros-a-1292836.html
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Perestroika auch im Irak?
Auch Iraks Staatschef Saddam Hussein scheint Gorbatschows berühmt gewordenen Lehrsatz »Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben« zu beherzigen. In der Sowjetunion, mit der der Irak seit 1972 durch einen Freundschafts- und Kooperationsvertrag verbunden ist, beunruhigen den Diktator zwar die weitreichenden Veränderungen. Doch kürzlich beorderte Saddam Hussein alle irakischen Botschafter in Osteuropa zurück nach Bagdad und ließ sich ausführlich über die neue Lage des jeweiligen Landes informieren. Dann berief er den »Kommandorat der Revolution«, das höchste Staatsorgan, zu einer außerplanmäßigen Sitzung ein. Die verblüfften Teilnehmer bekamen etwas völlig Neues zu hören. Saddam Hussein, der den bestfunktionierenden Polizeistaat im Nahen Osten befehligt, stellte plötzlich den Alleinherrschaftsanspruch seiner pseudo-sozialistischen Baath-Partei in Frage: »Wer kann behaupten, daß wir mit unserer Politik und unserem Denken für alle Ewigkeit die Besten sind? Wir müssen sogar die Frage stellen: Dürfen wir allein und für immer herrschen?« Dann plädierte der Präsident für ein Mehrparteiensystem und beendete seine Rede mit der düsteren Voraussage: »Wenn wir uns den Veränderungen auf der Welt weiterhin verschließen, werden wir eines Tages aus der Führung des Landes verschwinden.« Seinem Volk indes wollte Saddam Hussein seine revolutionären Gedanken noch nicht zumuten. In der streng zensierten irakischen Presse stand weder über die Sitzung noch über die Rede auch nur ein Wort.
[ "Irak", "Saddam Hussein" ]
Politik
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1990-02-04T13:00:00+01:00
1990-02-04T13:00:00+01:00
https://www.spiegel.de/politik/perestroika-auch-im-irak-a-8cb1f066-0002-0001-0000-000013497198?context=issue
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Streit mit dem Westen: Karzai wirft USA Einmischung in Innenpolitik vor
Washington - Afghanistans Präsident Hamid Karzai hat zum zweiten Mal in einer Woche den Westen scharf kritisiert. Laut "Wall Street Journal" warf er den USA vor, sich in die Belange seines Landes einzumischen. Karzai habe sich am Samstag bei einem privaten Treffen mit 70 afghanischen Parlamentariern geäußert. Nach Angaben mehrere Teilnehmer an dem Treffen sagte er, sollten die USA und ihre Verbündeten weiterhin der Regierung in Kabul vorschreiben, was sie zu tun habe, könnte der Aufstand der Taliban zu einer legitimen Widerstandsbewegung werden.Ein Sprecher Karzais dementierte, dass die Aussagen so gefallen seien. Der Präsident habe nur über das neue Wahlgesetz gesprochen und die Abgeordneten aufgefordert, ihre Ablehnung zu überdenken. Am Mittwoch hatte das Parlament in Kabul ein Dekret Karzais von Anfang dieses Jahres gekippt, wonach der Präsident alle Mitglieder der Wahlkommission hätte bestimmen können. Vor allem der Westen hatte das Dekret kritisiert, woraufhin Karzai "Ausländern" vorwarf, das Parlament unter Druck gesetzt zu haben. Laut der Zeitung sagte einer der Abgeordneten nach dem Treffen, wenn Karzai seine Konfrontationskurs gegen den Westen fortsetze, werde die Situation unhaltbar - und man müsse zur Not Maßnahmen gegen die Regierung ergreifen. Am Donnerstag hatte Karzai in einer Rede von "weit verbreitetem Betrug" bei den Präsidentschaftswahlen im vergangenen Jahr gesprochen und hinzugefügt: "Nicht die Afghanen haben diesen Betrug begangen, sondern die Ausländer." In einem Telefonat mit US-Außenminister Hillary Clinton versuchte der afghanische Präsident einen Tag später, die Verstimmung wieder auszuräumen.Aus Washington und aus Kabul hieß es danach, die Angelegenheit sei erledigt.
cte/AFP
Der afghanische Präsident geht auf Konfrontationskurs zum Westen. Laut "Wall Street Journal" sagte Hamid Karzai, der Aufstand der Taliban könne zu einer legitimen Widerstandsbewegung werden, wenn die USA sich weiterhin in seine Innenpolitik einmischen.
[ "Afghanistan", "Hamid Karzai", "USA" ]
Ausland
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2010-04-04T18:34:49+02:00
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Die Kritiker der Elche
Der Spruch ist ein Klassiker, der sich noch heute auf so mancher Uni-Toilette findet: »Die schärfsten Kritiker der Elche / Waren früher selber welche.« Gedichtet hat diesen Zweizeiler ein gewisser F. W. Bernstein, neben Robert Gernhardt und F. K. Waechter Gründer der Neuen Frankfurter Schule, einer Satiriker- und Nonsenstruppe der sechziger und siebziger Jahre. Bernstein, im wirklichen Leben Fritz Weigle, war Autor für »Pardon« und »Titanic«, Zeichenlehrer, Professor an der Hochschule der Künste in Berlin. Das alles kann man wissen - muss man aber nicht. Jetzt liegen Bernsteins gesammelte Gedichte vor, genau 345, und die machen vor allem eines: Spaß. Denn zu viel Bedeutung war dem Künstler immer verdächtig, er sieht sich als Gelegenheitsdichter und reimt über die Liebe, den Mond von Hamburg, Franz Beckenbauer oder was sonst noch wichtig ist. Eine wunderbare Lektüre, um nicht ganz zu verzweifeln, insbesondere nach Seminaren über Thermodynamik oder das Lehnswesen im Mittelalter. F. W. Bernstein: »Die Gedichte«. Verlag Antje Kunstmann, München; 598 Seiten; 19,90 Euro.
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2004-02-01T18:00:00+01:00
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Mutmaßlicher sexueller Übergriff: Was geschah wirklich bei Princess Charming?
An einem Montag im November veröffentlicht Johanna von R. ein Instagram-Video. Sie spricht darin über ein aufwühlendes Thema, langsam und überlegt, immer wieder bricht ihre Stimme. Dann nennt sie Details zu einem »Trauma«, über das sie so lange geschwiegen hat: ein vermeintlicher sexueller Übergriff am Set von »Princess Charming«. Der Vorfall ist eineinhalb Jahre her, von R. – Spitzname Jo – war damals Kandidatin in der ersten Staffel der RTL-Datingshow. Das Prinzip: 20 queere Kandidatinnen buhlen um die Aufmerksamkeit einer »Princess« und werden dabei rund um die Uhr aufgenommen. Streitigkeiten, Partys, Küsse – alles passiert vor Kameras: Big Brother als lesbisches Kuppelevent. Für die Dauer der Dreharbeiten wohnten die Kandidatinnen zusammen in einer Villa auf Kreta. Der sexuelle Übergriff, von dem Jo spricht, soll sich in genau in dieser Zeit ereignet haben. In ihrem Video erzählt sie, dass sich eine andere Kandidatin nachts zu ihr ins Bett gelegt habe: »Ich war noch ein bisschen im Halbschlaf und bin eben davon aufgewacht, dass sie da lag.« Die andere Kandidatin habe über ihre Gefühle und »Wünsche in diesem Moment« gesprochen – und schließlich klare Grenzen überschritten: »Sie hat versucht mich zu küssen. Ich habe daraufhin gesagt: Nein, ich möchte dich nicht küssen.« Daraufhin habe Wiki sich »auf mich draufgelegt und meine Arme über meinem Kopf festgehalten. Und abermals versucht, mich zu küssen. Ich habe mich nicht bewegt.« Am nächsten Tag habe sie von anderen aus der Villa erfahren, dass die besagte Kandidatin bei alledem keine Unterhose getragen hat.Von der »Konsens-Queen« zur »Täterin«Die Schilderung wirkt drastisch und sie verfehlt ihre Wirkung nicht. Unter dem Video sammeln sich Tausende solidarische Kommentare, von Influencern und YouTubern, Journalistinnen und Promis. Die Boulevardpresse berichtet über den »Übergriff«, auch queere Medien, die »Princess Charming« lange als lobenswertes Format gesehen hatten. Und noch eine Person reagiert. Die mutmaßliche Täterin selbst: Wiki Riot. Wiki, auch sie firmiert unter einem Künstlernamen, ist in der Szene ein bekannter Name, über die Jahre hat sie sich eine treue Followerschaft aufgebaut. 70.000 Menschen folgen ihr auf Instagram, sie ist Feministin, Influencerin und »Konsens-Queen«, so nennen sie ihre Fans. Die Themen der Königin? Sexuelle Einvernehmlichkeit – ausgerechnet. Die Fallhöhe ist kilometerhoch. Wikis Reaktion auf die Vorwürfe ist kurz, verständnisvoll und vorbildlich, zumindest wenn man sie mit anderen »Stellungnahmen« von beschuldigten Stars vergleicht. Sie streitet den Übergriff nicht ab, im Gegenteil, sie bestätigt ihn. Ihr Verhalten sei »mit nichts zu rechtfertigen«, sagt Wiki in die Kamera, sie spricht von »Schuld«, ihre Stimme zittert. Dann ermahnt sie ihre Fans, man solle nicht von »Vorwürfen« sprechen. Denn: Was Jo sagt, stimme, »und es ist passiert«. RTL versucht die Flucht nach vorneFür Journalisten und Journalistinnen ist eine solche Situation außergewöhnlich. Normalerweise folgt auf derartige öffentliche Anschuldigungen eine juristische Schlammschlacht, inklusive Anwaltsbriefen, Unterlassungserklärungen, Verleumdungsklagen. Hier aber gibt es innerhalb kürzester Zeit ein Geständnis, ein Urteil, so klar und deutlich wie nie: »Es ist passiert«, sagt Wiki in ihrem Bekennervideo. Wer, wenn nicht sie, könnte das Gegenteil behaupten?Wenige Tage dauert es, dann meldet sich RTL zu Wort. Wie ein Schiedsrichter tritt der Sender auf, dabei hat er natürlich auch ein Eigeninteresse. Wenn sich herausstellt, dass er frühzeitig über sexuelle Übergriffe Bescheid wusste und nichts tat, ist »Princess Charming« nachhaltig vergiftet. Andere fragwürdige Situationen, die der Sender ausgestrahlt hatte, haben das Format bereits beschädigt. Also versucht RTL die Flucht nach vorne, schreibt auf Instagram: »Die Details und das Ausmaß des von Jo beschriebenen Vorfalls und ihre Einordnung der Situation waren uns so nicht bekannt, sonst hätte das Team vor Ort selbstverständlich sofort reagiert«. Ansonsten habe das »Wohlergehen unserer Singles« jederzeit höchste Priorität. Dass ein derartiges Wischi-Waschi-Statement niemanden beeindruckt, dürfte allen Beteiligten klar gewesen sein, besonders RTL selbst. Auch Jo, die es in einem Instagram-Kommentar als »Verharmlosung und Lüge« bezeichnet. »Ihr habt scheinbar keine Ahnung davon, welchen Schaden ihr anrichtet. Und das eben nicht nur bei mir.« Ihre Wut richtet sich vor allem gegen den Sender, wie sie selbst in zahlreichen Interviews sagt, auch gegenüber dem SPIEGEL. RTL habe seine Fürsorgepflicht verletzt und Situationen erzeugt, die Grenzüberschreitungen geradezu herbeiführen. Grenzüberschreitungen wie den Übergriff, den sie nach eigenen Angaben auf Kreta erlebt hat. Sie sei »abgrundtief geschockt«, sagt Jo – und mehr als 4000 Menschen pflichten ihr bei. Das 25 Minuten lange VideoDas Problem an dieser Geschichte: Es gibt ein Video aus jener Nacht. Wie bei sämtlichen Reality-Formaten, die der Sender ausstrahlt, laufen die Kameras auch bei ausgeschaltetem oder gedimmtem Licht mit: Infrarot-Aufnahmen, die Singles beim Knutschen erwischen sollen – und von RTL ausgiebig durchforscht werden. Der SPIEGEL konnte die bis jetzt unveröffentlichten Aufnahmen einsehen, sie wurden laut dem Sender sowohl Jo als auch Wiki Riot zur Verfügung gestellt. Und zumindest für eine der Beteiligten ändern sie alles. »Mittlerweile denke ich: Es war kein Übergriff«, sagt Wiki. Zum ersten Mal seit dem Instagram-Video spricht die Influencerin öffentlich über den Vorfall – und revidiert gegenüber dem SPIEGEL ihr eigenes Schuldeingeständnis. »Dass für Jo etwas ungut war, war für mich weder verbal noch nonverbal wahrnehmbar und deshalb war es für mich keine übergriffige Situation.« Das Video, das ihre Einschätzung geändert hat, ist rund 25 Minuten lang. Man sieht darin einiges von dem, was Jo beschrieben hat – und doch zeigt es eine für Außenstehende grundlegend andere Situation. Im Video liegen Jo und Wiki eng beieinander, immer wieder berühren sie gegenseitig ihre Wangen, flüstern, umarmen sich, kuscheln. Abwehrversuche sind an keiner Stelle zu sehen, auch das Festhalten der Hände, das Jo in ihrem Instagram-Video geschildert hat, ist so nicht zu erkennen. Als Wiki auf ihr liegt, verschränken die beiden Kandidatinnen ihre Finger, streicheln über ihre Hände, blicken sich lange in die Augen. Schließlich schlafen sie ein. Gescheiterte KommunikationRTL hat die Aufnahmen durch einen Anwalt für Strafrecht untersuchen lassen. Der Schluss des Experten: Das Bildmaterial spreche »eindeutig für eine Einvernehmlichkeit«, eine sexuelle Nötigung oder Belästigung sei »nicht belegbar«. Reicht all das bereits für einen »Freispruch«?Der Fall »Princess Charming« zeigt die Grenzen auf, die in der Berichterstattung über sexuelle Übergriffe allgegenwärtig sind. Wann beginnt Belästigung, wo endet Einvernehmlichkeit? Was wiegen Videobeweise, wenn eine Situation nachträglich als Übergriff empfunden wird? Wie soll sich eine Beschuldigte verhalten, wenn das, was sie sieht und woran sie sich erinnert, nicht mit der Betroffenenperspektive übereinstimmt? Kämpft sie gegen Vorwürfe oder akzeptiert sie Konsequenzen? »Nennen wir es beim Namen«, sagt Wiki: »Die Leute denken, ich sei eine Vergewaltigerin.« Dass sie überhaupt mit der Presse spricht, liegt auch an einer gescheiterten Kommunikation. Nachdem sie das Video gesehen hatte, wollte Wiki erneut mit Jo ins Gespräch kommen. Nach der Show hatte es mehrfach Gespräche zwischen den beiden gegeben, auch über die fragliche Nacht auf Kreta. Davon zeugen Messages und Sprachnachrichten, die dem SPIEGEL vorliegen.Wikis Ziel, nach der Sichtung des Videomaterials: Ein von Mediatorin und Anwältinnen begleitetes Gespräch, in dem man noch einmal über den Vorfall spricht. »In meiner Erinnerung war die Situation anders, dennoch hat die ganze Sache anscheinend Wunden aus ihrer Vergangenheit aufgerissen«, sagt Wiki. Zurück bleibt ein TrümmerhaufenDoch zu einem Gespräch kommt es nicht. Jo will sich das Material nicht ansehen, weil das, was dort zu sehen sei, nichts verändere. »Ein Übergriff bleibt ein Übergriff«, schreibt sie an Wiki. Wenig später bricht der Kontakt zwischen den beiden Frauen ab. Zurück bleibt ein Trümmerhaufen. Und die Frage, was mehr zählt: die Bilder der Kameras oder die Bilder in den Köpfen.Gegenüber dem SPIEGEL äußert sich Jo in einem längeren Statement. Daraus geht hervor: Die Videoaufnahmen ändern nichts an ihren Vorwürfen, im Gegenteil. Sie findet es »fragwürdig«, dass Wiki ihre Sicht als Täterin »nach dem Sichten der Situation aus einer Außenperspektive« ablegen möchte. Jo selbst erinnert sich zum Beispiel daran, klar »Nein« gesagt zu haben. In den Aufnahmen von RTL ist dieses Wort an keiner Stelle zu hören, aber das könnte auch an der schlechten Audioqualität liegen: Die Frauen liegen im Video eng beieinander, sprechen leise. Ohnehin sei die Frage aber falsch gestellt, sagt Jo: »Eine aktivistische Perspektive wäre, ausdrücklichen verbalen Consent vorauszusetzen.« In anderen Worten: Nicht nach einem »Nein« sollte RTL suchen, sondern nach einem expliziten »Ja«. Eine Einschätzung der Körpersprache reiche da nicht aus, sagt Jo, egal wer sie vornimmt. »Ich wollte es nicht. Deswegen war es ein Übergriff.«Wo endet Politik?Die Konsequenzen, die Wiki Riot nach dem »Geständnis« tragen musste, sind indes beträchtlich. Freunde und Freundinnen distanzierten sich öffentlich. Werbe- und Geschäftspartner beendeten die Zusammenarbeit, ebenso ihr Management. Ihr Instagram-Account? Erst mal deaktiviert. Wenn man sie fragt, ob es klug war, sich so schnell, so nachdrücklich mit Jo zu solidarisieren, überlegt Wiki lange. Aus feministischer Perspektive ist es undenkbar, die Erzählung von mutmaßlichen Opfern anzuzweifeln – erst recht für eine »Konsens-Queen«. Nur: Wo endet Politik? Und wo beginnt die Selbsterhaltung? Wiki sagt, sie sei aufgrund ihrer Prinzipien, dem Wunsch »Betroffenen zu glauben« zunächst nicht in der Lage gewesen, einen differenzierten Blick zu haben. »Obwohl ich wusste, dass nicht alles stimmt, was sie sagt, habe ich mich schuldig gefühlt.« Mittlerweile, sagt Wiki, bereue sie ihr Statement.Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version war der Nachname von Jo ausgeschrieben, wir haben ihn durch das Initial ersetzt. Außerdem hieß es, Wiki Riot habe sich selbst zur Konsens-Queen ernannt, tatsächlich nutzten den Spitznamen zuerst ihre Fans. Ein irrtümlich autorisiertes Zitat haben wir entfernt.
Anton Rainer, Lara Schulschenk
Eine lesbische Datingshow wird von Missbrauchsvorwürfen erschüttert. Eine Kandidatin klagt an, die Täterin gibt alles zu – der Fall scheint klar. Doch dann gräbt RTL das Video aus.
[ "RTL" ]
Kultur
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2022-12-22T17:49:52+01:00
2022-12-22T20:51:42+01:00
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Handymarkt: Nokia rechnet mit stabilen Wachstum für die Zukunft
Hamburg - Trotz der weiter schwächelnden Konjunktur in den USA und Europa rechnen die Finnen 2003 mit einem guten Jahr für den Handymarkt. "Die Aussichten stehen gut, dass der Markt für Mobilfunkgeräte in den kommenden drei Jahren jährlich zehn bis 15 Prozent an Volumen gewinnt", sagte Konzernchef Jorma Ollila der "Financial Times". Auch die Verkaufspreise dürften im Mittel stabil oder leicht höher liegen. Zuwachs erwartet Ollila vor allem über Neukunden in den USA, China, Indien, Russland oder Osteuropa. Die Zahl der Mobilfunknutzer werde bis 2005 weltweit auf 1,5 Milliarden steigen und damit 50 Prozent über dem heutigen Stand liegen, sagte er. In gesättigten Märkten in Europa würden neue Modelle positiv wirken.Im laufenden Jahr will Nokia rund 160 Millionen Handys verkaufen. Der Weltmarkt wird auf 400 Millionen Geräte geschätzt. Eine genaue Absatzprognose für 2003 wollte der Konzernchef aber nicht abgeben.
Das Geschäftsjahr 2002 haben die Handyhersteller bereits abgehakt. Der Mobiltelefon-Hersteller Nokia malt die Aussichten für die kommenden Jahre dafür umso rosiger.
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Wirtschaft
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2002-11-18T10:21:51+01:00
2002-11-18T10:21:51+01:00
https://www.spiegel.de/wirtschaft/handymarkt-nokia-rechnet-mit-stabilen-wachstum-fuer-die-zukunft-a-223242.html
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Tough Campaign Forces Obama to Fight for Reelection
Barack Obama was a student at Punahou High School in Hawaii the first time he participated in a debate. At the time, he was already the kind of person America got to know three decades later, and the person television viewers saw last Tuesday and this Monday night: persuasive, usually superior to his opponent, sometimes cool, sometimes aggressive and always incredibly clever. The high-school debate was about arms control. His fellow student Jeff Cox had prepared for weeks, but he was no match for Obama. His classmates were thrilled, but when they opened up their yearbooks at the end of the school year, Obama had penned the following words: "Jeff, I really enjoyed debating with you. You're a nice dude and fun to argue with. Since neither of us took it really seriously." It may have been honest, but it left a stale aftertaste. Obama  sounded like a know-it-all who was making fun of those who had listened to his arguments that evening. Obama has been president of the United States for a little under four years, and shortly before his possible reelection on Nov. 6, his apparent firm conviction that he is superior to everyone else could prove to be his undoing. Who is Romney, after all? Hasn't he dealt with him already in a flood of TV ads that painted his opponent as an unscrupulous capitalist, someone who is only interested in his tax breaks and billionaire friends? He had already made it clear to his staff that he didn't consider Romney a serious rival. Obama can often be a brilliant speaker, and judging by the way he treats his speechwriters, it's clear that he thinks he is better than they are. In fact, there are many areas in which he seems to feel that he is superior to others. He despises the nether regions of politics, the nitpicking aspect of negotiations with congressional leaders, his social obligations in Washington and the need to be chummy with fellow party members.An Unexpectedly Close RaceAll too often, Obama creates the impression that Washington is too tedious for his taste and the business of politics too banal. He doesn't dole out seats in his presidential box at the Kennedy Center as rewards, and he doesn't like giving rides to local politicians in his limousine when he returns to the airport after campaign appearances. Unlike former President Bill Clinton, who rewarded political supporters with a night in one of the historic bedrooms at the White House, Obama didn't care about the needs of his fellow players. As often as possible, he has insisted on eating dinner with his family at 6:30 p.m. According to Michael Grunwald's book "The New New Deal: The Hidden Story of Change in the Obama Era," the president's former economic advisor Larry Summers once told an aide: "If you're going to join the circus, sometimes you've got to dress up like a clown." But Obama never wanted to be a clown.Such hubris takes its toll. Obama has had a serious problem since the first televised debate  in early October, when he seemed listless and annoyed by Romney. He also seemed unfocused, as if he weren't taking the debate very seriously. Critics complained about his contemptuous looks and his pouting lips. At that moment, it could no longer be denied that Obama had perhaps become dispirited and even tired of his office. The uninspired banter proved to be a political disaster, turning around an election campaign that Obama had seemed poised to win. Suddenly, the once-charismatic politician seemed like an average man who had given up his will to fight. His debate performance was a bitter disappointment and, to his most loyal supporters, even an insult. It was also apparent that this race  has become very unpredictable, and that the majorities on which Obama supporters had relied were much thinner than they had thought. The polls showed Obama losing his lead. Now, after the second  and third debates , which went more smoothly for Obama, the two candidates are running almost neck-and-neck. Suddenly everyone in Washington thinks it's possible that Obama could lose the presidency in November. Dashed HopesObama may feel that the sudden turnaround is completely unwarranted, but he isn't judged by the standards applied to the average politician. He is the first black president. He was expected to liberate America from the trauma of the Bush years, and from two wars that created huge amounts of government debt and isolated the country internationally. He created enormous expectations, and many even believed he was capable of stopping climate change and rising sea levels, as well as ending the ideological feud between the parties. He could have become a king of sorts for America.This is the standard against which he has to be judged today. He was already being casually referred to as a great president before he had even moved into the White House. He had hardly settled in before being awarded the Nobel Peace Prize. Other great presidents with whom he was compared were seen as representative of an era, but only at the end of their presidencies, such as Abraham Lincoln with the end of slavery and Franklin Delano Roosevelt with the New Deal. Obama, however, was already a legend before he faced the challenges of governing. It was his great speeches that inspired people, and he consistently garnered more respect for his words than his achievements. He knew how powerful his words were, and he recognized their paramount importance. In his philosophy class at the Punahou School in Hawaii, where he participated in his first debate, the teacher once asked her class what they feared the most. His fellow students said they feared things like death, loneliness, war and hell. Obama replied: "Words. Words are the power to be feared most."More-of-the-Same Policy But now he is merely a candidate trying to be reelected, which is one of the reasons his 2012 campaign has to feel like a disappointment, like the moment of demystification in a heroic story. "A symbol ran for President four years ago; today a man is seeking to hold onto that position," writes Jelani Cobb in The New Yorker. His supporters are still wearing "Obama '08" T-shirts, caps and pins. It's like a remembrance of better times, and even a warning to Obama not to forget the promises he made in that first campaign.Some 12,000 people turned up at a campaign rally in Miami 10 days ago, many bringing along the old memorabilia. But instead of buying new items, they pulled their children away from the stands of street vendors selling this year's collection, emblazoned with the "Obama 2012" logo. He jogged onto the stage on the basketball court at the University of Miami, looking grayer, older and marked by four years in the White House. The crowd cheered, and some of the excitement was back, the excitement felt by the 200,000 people who once stood in Chicago's Grant Park to hear him thank his voters for electing him. "We've come so far together," Obama said in Miami, but then, sounding dangerously sober, he took stock of things.He didn't promise any new programs or sell any visions, saying only that he wanted to continue what he had been doing for the last four years. The word "Forward" appears on his campaign posters. Obama is touting a more-of-the-same policy, in a campaign virtually devoid of emotions. Only at the end of his speech did the preacher in Obama reemerge, when he said: "I still believe in you. I'm asking you to keep believing in me. … And if you do, we will win this election." First-Term Accomplishments Fail to ImpressObama has achieved a lot in four years. He ended the Iraq War, and he's in the process of ending the war in Afghanistan, no matter how awful the outcome. He prevented a second American economic depression, saved the auto industry and, against bitter opposition, passed his healthcare reform legislation. He also achieved something that George W. Bush tried in vain to do throughout his two terms: He caught al-Qaida leader Osama bin Laden.It's been a presidency without embarrassing mishaps, without dirty deals, without sex scandals and without nonexistent weapons of mass destruction. Obama's biggest problem is still the miserable economic situation. The US economy is growing at less than 2 percent, as slowly as it did last year, and unemployment is still at 7.8 percent.His most loyal supporters, in particular, were disappointed by his first term. The Democrats had expected him to press home a progressive agenda, but that was never Obama's plan. When he talked about change, he meant reconciliation and accommodation.In his inaugural speech in January 2009, he appealed to everyone's common sense and called for a departure from the old political turf wars. He didn't promise an ideological change of course, but rather America as a country governed by reason. He quoted Paul the Apostle's First Epistle to the Corinthians, in the New Testament, saying: "The time has come to set aside childish things." He was essentially asking his fellow Americans to grow up. His policies were centrist. Everything he did was a blend of Republican and Democratic ideas. The $787 billion (€603 billion) economic stimulus program to combat the economic crisis contained spending programs that the Democrats wanted, as well as several billion dollars in tax cuts for the Republicans. And his most important project, healthcare reform, was based on a model that Obama's current rival, Mitt Romney, introduced when he was governor of the state of Massachusetts.Second Term Could Herald TurnaroundNevertheless, Obama never managed to truly work together with the Republicans. The opposition blocked his bills from the very start, and Obama himself quickly lost interest in his tireless quest for bipartisanship. In fact, Obama's strategic goal was increasingly to isolate the Republicans, forcing them to the right so that he could occupy the political center. The theory was that the more reasonable his positions became, the more out-of-touch his opponents would necessarily appear. In that respect, they turned out to be more than accommodating. Two days after he had signed the economic stimulus package, the Tea Party movement was born, and with it the political conflict was driven toward the depths of right-wing delusions.Was the hated Obama even a legitimate president, some asked? The Tea Party questioned the authenticity of his birth certificate. A film currently in theaters, billing itself as a documentary, paints Obama as a socialist whose real goal is to put his father's anti-colonial hatred into practice and continue to deliberately mismanage the United States until the end of his second term. Even this sort of vitriol appeals to many mainstream Republicans today. It is unclear how much longer this might continue. The Republicans won't be able to continue their policy of stonewalling forever. If new agreements on reducing the national debt aren't reached by the end of the year, automatic tax increases and cuts in the military budget will come into effect that no Republican would stand for.This is the reason why Obama, if he wins a second term, could become the president he initially set out to be, one who manages to bridge the great political divide. The Democrats are already the party with the more modern view of society, and they're also the reason why Obama still holds a substantial lead among female voters. The first bill he signed into law as president established that men and women are to receive equal pay for equal work. Obama has also spoken out in favor of gay marriage and for funding organizations like reproductive health service provider Planned Parenthood.Supporters Hoping for a FightIf he hasn't already spoiled his chances with his imperious demeanor, or by underestimating his opponent, he could indeed finish what he started.But to do so, Obama will have to make good for the things he deliberately avoided in his first term. He'll have to use every available opportunity to attack the Republicans.His voters want to see him fight for every vote. They want him to prove to them that he still believes in his own dream, the dream they still associate with him. They need this reassurance, after his cool and unemotional behavior during his first term. So is he entering his final battle? Or does he still see it all as a big show, for which he is much too clever?In 1982, when Obama's mother was still alive and visited him in New York, where he was attending Columbia University, he took her to the movies. She wanted to see "Black Orpheus," a film that takes place in one of Rio de Janeiro's shanty towns, or favelas. He was indignant when he saw the film. He perceived it as naïve and as an insult to his intelligence, especially because of the way it portrayed the black characters as childish, and he almost walked out of the theater. He was irritated with his mother at first, but then he decided to indulge her."The depiction of childlike blacks I was now seeing on the screen," Obama writes in his autobiography, "was … a reflection of the simple fantasies that had been forbidden to a white middle-class girl from Kansas, the promise of another life: warm, sensual, exotic, different."He didn't walk out, after all, and stayed until the end. He knows what is expected of him.
Translated from the German by Christopher Sultan Marc Hujer
With his centrist policies, Barack Obama tried to be a president for all Americans. But few in Washington were enthusiastic about his attempts to reach bipartisan compromise. In the unexpectedly tight race for his reelection, he has been forced to seek confrontation.
[ "Race for the White House 2012", "Barack Obama" ]
International
World
2012-10-23T17:47:00+02:00
2012-10-23T17:47:00+02:00
https://www.spiegel.de/international/world/tough-campaign-forces-obama-to-fight-for-reelection-a-862870.html
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»Ganz schön auf den Magen geschlagen«
Unbirrt, ungeahndet und aller Staatsmacht trotzend gängelten Westdeutschlands Fluglotsen den Luftverkehr. Fünf Wochen nahm es der Dienstherr hin, als müsse das so sein – ein, wie die »Frankfurter Rundschau« fand, »kaum erträglicher Autoritätsverlust« des Staates, der »sich zum Trottel degradiert«. In der sechsten Woche aber schien das Maß des Mißbrauchs voll: In Bonn kündigte Verkehrsminister Lauritz Lauritzen weitere Disziplinarverfahren gegen Streiklotsen sowie »staatsanwaltschaftliche Ermittlungen« an. In Hannover verbot das Landgericht dem Lotsenverband (VDF) per einstweiliger Verfügung, die »sittenwidrigen« Dienst-nach-Vorschrift-Aktionen der Controller zu fördern.In Frankfurt vernahm die Kripo 18 Flugleiter, die nicht zur Frühschicht erschienen waren – »wegen Verdachts der Nötigung zum Nachteil der Fluggäste und Fluggesellschaften und wegen Verdachts der versuchten Erpressung zum Nachteil der Bundesrepublik«. Das nahm sich aus wie eine Wende. Was seit Ende Mai Tausende westdeutscher Urlauber in Rage und Touristik-Unternehmer wie Charterfluggesellschaften in die roten Zahlen gebracht, was einer konzeptionslosen Bundesregierung Hohn eingetragen hatte – all das, was ein Lufthansa-Sprecher mit dem Schlagwort »Terror vom Tower« bedachte, wirkte mit einem Male nicht mehr so brisant.Tower-power schien, wenn auch nicht gebannt, so doch eine ganze Nummer kleiner, und Erleichterung kam allenthalben darüber auf, daß den fluglenkenden »Halbgöttern« ("FAZ") am Radarschirm offenbar doch beizukommen sei – mit Paragraphen. Nachdem die Lotsen schon in der Woche zuvor aus Bonn die Drohung haften vernehmen müssen, sie würden womöglich für die Millionenschäden der Bummelaktion in Regreß genommen, wurden sie nun auch dem strafrechtlichen Risiko konfrontiert. »Endlich! Bonn schlägt zu«, jubelte »Bild«, und von links wie rechts erfuhr namentlich Verkehrsminister Lauritzen Anerkennung, der – gelernter Verwaltungsjurist und diesmal gar nicht laulau, wie sein Spitzname insinuiert – das juristische Sperrfeuer hatte legen lassen. Freilich. als am Mittwochmorgen Rundfunk-Sprecher die Lauritzen-Meinung verkündeten. nun sei nur noch »eine radikale Minderheit der Lotsen« streikwillig, schallte durch die Hallen des Frankfurter Flughafens lautes, Lachen. Die Passagiere sahen sich justament einem neuerlichen »Überraschungsangriff« (so die Lufthansa) der Lotsen ausgeliefert, der – wie tagt darauf auch in Hannover – den Luftverkehr lähmte. Wenn auch mancher Lotse letzte Woche rasch einen Anwalt konsultierte, wenn auch mancher, so ein Flugleiter in Stuttgart, zugab, »Lauritzens unheimlicher Nervenkrieg« sei ihm »ganz schön auf den Magen geschlagen« – am Ende waren die Positionen in dem verdeckten Arbeitskampf zwischen den beamteten Controllern und der Bundesregierung unverrückbar wie zuvor. Die Scheindramatik der Schlagzeilen und die drohenden Gebärden des Dienstherrn hatten mir vorübergehend den Eindruck erwecken können, nun sei eine rasche Lösung des Konflikts in Sicht.Im Gegenteil: Allen Beteiligten war letzte Woche klar, daß mit den Waffen »aus der Schatulle des Rechts« (Lauritzen) die Auseinandersetzung allenfalls begrenzt, aber kaum beendet werden kann und daß politische Lösungen ihre Zeit brauchen. Zwar hat sich im Bonner Kabinett, so Lauritzen, mittlerweile »ein Meinungswandel zugunsten einer Entbeamtung der Fluglotsen angebahnt« – doch das heikle Problem »läßt sich nicht in vierzehn Tagen lösen«. So scheinen sich alle Parteien auf einen langen, wenn auch vielleicht nicht mehr ganz so heißen Bummel-Sommer einzurichten:* Innenminister Genscher, Verkehrsminister Lauritzen und Gewerkschaftsvertreter, die am Dienstag letzter Wache Besoldungsfragen erörterten und beiläufig auch den Lotsenstreik beredeten, vertagten das Problem auf den August.* Im Bonner Kabinett, wo Lauritzen tags darauf über seine gerichtlichen Maßnahmen Bericht erstattete, fiel niemandem mehr etwas zum Thema Lotsen ein; Lauritzen fuhr um 14.36 Uhr mit dem Intercity 112 ab ins heimische Schleswig-Holstein, wo er, bei Malente, erst einmal Angel-Urlaub macht. * Die Fluglotsen wollen, wenngleich vorübergehend verunsichert, die Bummelaktion fortsetzen. Ein Stuttgarter Flugleiter: »Natürlich sind Regreßdrohungen eine harte Sache, aber das schweißt uns nur zusammen.«* Die Luftverkehrsgesellschaften bezweifeln, daß es »bei unveränderten Standpunkten zu einer Normalisierung »im Luftverkehr kommen kann. Lufthansa-Verkehrsleiter Rolf Bebber richtet sich auf Weitere vier bis sechs Wochen mit Verspätungen ein (siehe Kasten Seite 19). > Rasche juristische Lösungen scheinen ausgeschlossen: Erst für den 29. November hat beispielsweise das Landgericht Hannover die mündliche Verhandlung über einen Antrag Bonns terminiert, festzustellen, daß der Flugleiterverband verpflichtet ist, der Regierung alle Schäden aus dem Bummelstreik zu ersetzen. Minister Lauritzen suchte sich Ende letzter Woche damit zu trösten, daß seine juristischen Schriftsätze ihre »psychologische Wirkung« nicht ganz verfehlt hätten und daß es immerhin gelungen sei, die »sick-out«-Aktionen auf Hannover (Sitz des Flugleiter-Verbandes) und auf Frankfurt (Sitz des Flugleiter-Gesamtpersonalrats) zu begrenzen und die Ausfälle auch zeitlich zu beschränken. »Das ist«, sinnierte der Urlauber am Freitag in seinem mahagonigetäfelten Salonwagen auf dem Abstellgleis des Bahnhofs Malente-Gremsmühlen, »ein zähes, ein mühsames, ein verdammt schwieriges Geschäft. Da kann man nicht erwarten, daß sensationell von heute auf morgen ein grundsätzlicher Wandel eintritt.«Selbst die mit so viel Applaus bedachten juristischen Anläufe lassen solche Mühsal, und Langwierigkeit dazu, erkennen. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft, die letzte Woche wegen Nötigung und Erpressung ermittelte, hat das schon »erfahren: 18 vermeintliche oder wirkliche Radar-Schwänzer verwiesen am Mittwochmorgen die vernehmenden Kriminalpolizisten auf, hausärztlich attestierte, Gebrechen wie Kreislaufstörungen, Nachtschweiß und Schwindelanfälle – die Amtsärzte bestätigten das in fast allen Fällen. »Wenn die Amtsärzte die Atteste nicht widerlegen können«, sagt denn auch Staatsanwalt Hans Hermann Eckert, »sind wir praktisch am Ende.« Und: »Welcher Arzt kann denn heute oder gestern mittag definitiv sagen, daß der oder jener sich am Morgen um 7.50 Uhr nicht unwohl gefühlt hat. Das kann er doch praktisch nicht.«Als Streikbrecher haben bisher auch die Dienstverfahren versagt. »Seit dem 27. Juni waren »insgesamt elf Flugleiter suspendiert worden; vier Suspendierungen wurden mittlerweile wieder auf gehoben, fünf Gesperrten blieb immerhin das volle Gehalt, und nur gegen den VDF- Vorsitzenden Wolfgang Kassebohm und den VDF-Sprecher Hans Stang kam bisher ein Disziplinarverfahren zustande: Das Gehalt der beiden »Anstifter« (Bundesverkehrsministerium) wurde auf 50 Prozent gekürzt. Freilich waren Kassebohm und Stang schon einmal – 1971 für drei Monate – auf halbe Bezüge gesetzt. Doch ihr Disziplinarverfahren wurde eingestellt, das gesperrte Salär nachgezahlt, weil den Delinquenten kein Pflichtverstoß nachzuweisen war. Und ähnliche Nöte, so meinen die Flugleiter, sollen dem Dienstherrn auch diesmal blühen. »Unsere Aktionen sind so astrein«, beteuert ein Stuttgarter Lotse, »daß uns keiner was tun kann.«Bleibt die Drohung mit dem Regreß: Nach geltendem Recht muß der Staat für Schäden aufkommen, die seine Beamten schuldhaft verursachen – und kann dafür seinerseits die Beamten haftbar machen. Aber ob die Bundesregierung, die mit Schadenersatzforderungen der Flugreise-Unternehmen rechnen muß, sich letztlich an den Lotsen schadlos halten kann, ist fraglich. Denn die finanziellen Einbußen, die allein von Westdeutschlands Touristik-Unternehmen letzte Woche auf 36 Millionen Mark beziffert wurden. machen den Regreß gegenüber A-1 2-Beamten illusorisch – allenfalls taugt der Rechtstitel, die Lotsen an die Leine zu nehmen und sie so von künftigen Bummel-Eskapaden abzuhalten.Mit Millionen vom Tower kann Bonn im Ernst nicht rechnen. »Wo nichts ist, hat der Kaiser sein Recht verloren«, sagte letzte Woche ein Frankfurter Jurist, und ein Stuttgarter Fluglotse variierte: »Fassen Sie mal einem nackten Mann in die Tasche.«
Mit einem Bündel juristischer Aktionen – Gehaltssperrung, Strafverfolgung, Regreßdrohung – ging Bundesverkehrsminister Lauritzen letzte Woche gegen die bummelnden Fluglotsen an. Ein Ende des Konflikts rückte damit kaum näher: Nur eine politische Lösung, nicht die beamtenrechtliche Disziplinierung könnte den ärger mit den Lotsen auf Dauer überwinden. Lauritzen: »Das ist ein mühsames, ein verdammt schwieriges Geschäft.«
[ "Bonn", "Hannover", "Lufthansa" ]
Politik
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New York Times lästert über "Wetten, dass..?"
Hamburg - "Stupid German Tricks, Wearing Thin on TV"  ist der Artikel betitelt, der am Mittwoch auf der Webseite einer der weltweit einflussreichsten Zeitungen veröffentlicht wurde. Doch statt wie üblich über Angela Merkel zu berichten, widmet sich Nicholas Kulish, der Berlin-Korrespondent der "New York Times", dieses Mal der deutschen Kultur. Genauer: der deutschen Fernsehkultur. Noch genauer: "Wetten, dass..?". Kulish sieht die Diskussion über die Show als Teil einer größeren Problemlage: Warum hat Deutschland, trotz großer literarischer und filmischer Traditionen, den Anschluß an anspruchsvolle, komplexe Fernsehformate nicht geschafft? "Wetten, dass..?" nimmt er dabei als Gradmesser für die allgemeine Zuschauer-Zufriedenheit - und sieht die Kritik an der Show als Kern der Qualitätsdebatte über das hiesige öffentlich-rechtliche Fernsehen. Denn obwohl die TV-Landschaft von Reality-Shows wie "Dschungelcamp" und "Germany's Next Topmodel" geprägt sei, sei das Gejammer beim Thema "Wetten, dass..?" eben am lautesten. In dem Artikel bekommen alle - Markus Lanz, die Wetten und auch die Live-Dolmetscher - ihr Fett weg. Vor allem über das Herzstück der Show, die Wetten, mokiert sich Kulish: "Schrullig" nennt er sie und vergleicht sie mit "Stupid Human Tricks", einem bekannten Element aus David Lettermans "Late Night Show", das allerdings dort eine weniger große Bedeutung hat - und ironisch gemeint ist. Lanz - ein "fleißiger Schuljunge" Die wegen seltsamer Wetten und dem bisweilen ungelenk agierenden Neu-Gastgeber Lanz zuletzt zu beobachtenden, irritierten Reaktionen von Hollywoodstars, die auf der "Wetten, dass..?"-Couch Platz nahmen, scheinen Kulish besonders zu amüsieren. So habe Tom Hanks elend ausgesehen, als er - mit Katzenhut auf dem Kopf - verfolgen musste, wie Moderator Lanz in einem Sack um ihn herum hopste. Auch den vernichtenden Kommentar des Oscar-Preisträgers - in den USA würden die Verantwortlichen für so eine Show gefeuert werden - wiederholt Kulish genüsslich. Lanz selbst muss in dem Artikel mit eher wenig Platz auskommen - und ohne ein Zitat. Er scheint sich für den US-Journalisten hauptsächlich durch eifrigen Einsatz hervorzutun; ein "fleißiger Schuljunge", wie Kulish die deutsche Kritik zusammenfasst. Mit seinen "ausgefallenen Anzügen" und seinem Hang zur Exzentrik beschreibt er Thomas Gottschalk hingegen als einen der größten Stars Deutschlands. Negativ fiel Kulish auch der Dolmetscher auf, den das ZDF für Denzel Washington einsetzte. Seine Stimme habe gewirkt wie ein "körperloses Echo", das sogar dann mit "Ja" oder "Nein" geantwortet habe, wenn Washington nur genickt oder mit dem Kopf geschüttelt habe. Der Artikel greift auch die in Deutschland häufig laut werdende Kritik auf, "Wetten, dass..?" sei die hohen Produktionskosten nicht wert - zumal die neue Rundfunkgebühr ja nun von allen deutschen Haushalten gemeinsam bezahlt werden müsse. Das Roadshow-Konzept führe dazu, dass eine riesige Crew das Set vor jeder Vorstellung neu errichten müsse - in Deutschland und sogar auch im Ausland. Neben mehreren deutschen Medien - auch DER SPIEGEL wird ausgiebig zitiert - kommt in dem "NYT"-Artikel auch Film- und TV-Regisseur Dominik Graf zu Wort, als einziger Branchenmacher. Er erklärt, dass die öffentlich-rechtlichen Sender zwar einem hohen künstlerischen Anspruch gerecht werden müssten. Doch um die eigene Finanzierung zu rechtfertigen, schielten die Verantwortlichen zugleich immer auf die Einschaltquoten. Die Frage, wie lange "Wetten, dass..?" in dieser Form noch weiterbestehen kann, wird nun also sogar in New York gestellt.
jud
Schlechte Presse für "Wetten, dass..?": Die Kritik an dem deutschen TV-Show-Supertanker hat nun sogar den Atlantik überquert und die USA erreicht. Die "New York Times" sieht das kriselnde Wett-Spektakel als Symbol für die deutsche Fernsehkultur. Und für deren Niedergang.
[ "Wetten, dass..?" ]
Kultur
TV
2013-01-31T17:57:00+01:00
2013-01-31T17:57:00+01:00
https://www.spiegel.de/kultur/tv/new-york-times-laestert-ueber-wetten-dass-a-880666.html
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1,106,121
Femen-Aktivistin springt bei Weihnachtsgottesdienst nackt auf Altar
Köln - Kurz nach Beginn der morgendlichen Weihnachtsmesse im Kölner Dom stürmte die 20-jährige Femen-Aktivistin Josephine Witt aus der ersten Reihe nach vorne und sprang nur mit einem Slip bekleidet auf den Altar. Sie hatte sich die Worte "I am God" ("Ich bin Gott") auf den Oberkörper gemalt. Vor den Augen von Erzbischof Joachim Kardinal Meisner wurde die Frau von den Sicherheitskräften im Dom abgeführt. Witt, die sich selbst auch Markmann nennt, wurde durch verschiedene Femen-Protestaktionen, unter anderem gegen Wladimir Putin, bekannt. Ende Mai gehörte sie zu den Femen-Aktivistinnen, die nach einem Nacktprotest in Tunesien verhaftet und zu vier Monaten Gefängnis verurteilt wurden. Die Frauen kamen mit diplomatischer Hilfe im Juni 2013 wieder frei.Bis zum Beginn des katholischen Gottesdienstes saß Witt nach Polizeiangaben mit einem Ledermantel, einem Kleid und Kopftuch bekleidet in der ersten Reihe. Gegen 10.05 Uhr riss sie sich die Kleidung herunter und stürmte auf den Altar. Witt wurde umgehend von den sogenannten Domschweizern, der Domwache, ergriffen und abgeführt. Die Polizei setzte die Frau bis zum Ende des Gottesdienstes fest und erstattete Anzeige wegen Störung der Religionsausübung und Hausfriedensbruchs. "Es war ein geplanter Monoprotest, es passte so einfacher besser, als wenn mehrere Frauen eingebunden gewesen wären", sagte Witt der Nachrichtenagentur dpa. Mit der Aktion wolle Femen International gegen das Machtmonopol der katholischen Kirche protestieren. Der ganze Vorgang dauerte offenbar nur wenige Minuten. Einem Bericht des "Kölner Stadtanzeiger" zufolge segnete Meisner den Altar nach dem Vorfall mit einem kurzen Ritual neu ein und führte den Gottesdienst fort. Man wolle Weihnachten feiern und sich die Stimmung nicht vermiesen lassen. Am Ende des Gottesdienstes schloss er die Aktivistin in sein Gebet mit ein.Meisner, der noch in der ersten Jahreshälfte 2014 von seinem Amt zurücktreten wird, gilt als einer der konservativsten Kardinäle der Kurie. Der oft als Hardliner kritisierte ranghöchste deutsche Kardinal hatte zuletzt von sich reden gemacht, als er öffentlich klarmachte, dass er keinerlei Reformbedarf innerhalb der katholischen Kirche erkennen könne. Meisner wurde am ersten Weihnachtstag 80 Jahre alt.
pat/dpa
Schockierender Moment für Kölns Kardinal: Ausgerechnet an dessen Geburtstag sprang vor seinen Augen während des Weihnachtsgottesdienstes eine nackte Femen-Aktivistin auf den Altar. Ihr Protest richtete sich nach eigener Aussage direkt gegen Joachim Meisner. Der schloss sie ins Gebet ein.
[ "Femen", "Joachim Meisner", "Weihnachten", "Köln" ]
Panorama
Gesellschaft
2013-12-25T15:59:00+01:00
2013-12-25T15:59:00+01:00
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/femen-aktivistin-springt-bei-weihnachtsgottesdienst-nackt-auf-altar-a-940838.html
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Frankfurt - Rostock 4-0: 60 Minuten ging nichts
Frankfurt/Main - Mit Glück und Geschick beim Kontern ist Eintracht Frankfurt die Wiedergutmachung für die Pokal-Pleite von Stuttgart gelungen. In fünf starken Minuten legten die Hessen am Mittwochabend den Grundstein zum viel zu hoch ausgefallenen 4:0 (0:0)-Sieg gegen Bundesliga-Schlusslicht Hansa Rostock. Vor 20.500 Zuschauern im Waldstadion feierte die Eintracht durch Tore von Thomas Reichenberger (60./82.) und Horst Heldt (65./80/jeweils Foulelfmeter) ihren zweiten Saisonsieg, obwohl Rolf-Christel Guie-Mien wegenTätlichkeit bereits in der 43. Minute die Rote Karte gesehen hatte. Auch die unter Wert geschlagenen Rostocker, die ohne Punkt und Tor weiter das Tabellenende zieren, beendeten die Partie nach einer Gelb-Roten Karte für Sven Benken (74.) nur mit zehn Akteuren. Eine Stunde lang wurden die Rostocker ihrem Ruf als Angstgegner der Eintracht einmal mehr gerecht. Während die Gastgeber nervös und verkrampft zu Werke gingen, imponierten die Mecklenburger mit kluger Spielanlage. Als belebendes Element erwies sich dabei Yasser Radwan, der nach fünfmonatiger Pause wegen eines Kreuzbandrisses ein vielversprechendes Bundesliga-Comeback im Hansa-Trikot feierte. Der Ägypter war auch Ausgangspunkt der ersten Chance durch Peter Wibran (15.). Zwei Minuten später visierte der Schwede nach einem Ballverlust von Heldt die Latte des Frankfurter Tores an. Die dritte Möglichkeit zur eigentlich längst fälligen Führung für Hansa verpasste Kreso Kovacec (23.). Bei der Eintracht, in deren Reihen Amateur Alexander Rosen sein Debüt im Oberhaus gab, war dagegen von Kreativität im Mittelfeld nichts zu sehen. Weder Guie-Mien noch Heldt waren in der Lage, dem Spiel Impulse zu geben. So war die einzige Chance der Gastgeber in den ersten 45 Minuten durch Sasa Ciric (6.) eher ein Produkt des Zufalls. Zwei Minuten vor dem Pausenpfiff erwies Guie-Mien seiner Mannschaft einen Bärendienst, als er sich gegen Yasser zu einem Ellbogencheck hinreißen ließ und von Schiedsrichter Weiner (Ottenstein) die Rote Karte sah. Völlig überraschend ging die Eintracht nach einer Stunde Spielzeit in Führung, als Reichenberger eine flache Hereingabe von Gerd Wimmer verwertete. Fünf Minuten später wurde der Spielverlauf im Waldstadion endgültig auf den Kopf gestellt. Nach einem Foul von Andreas Jakobsson an Ciric verwandelte Heldt den fälligen Strafstoß zum 2:0. Danach brachen bei den Gästen alle Dämme. Heldt mit seinem zweiten Elfmetertor und der nicht mehr zu haltende Reichenberger schraubten das Resultat in der Schlussphase noch unverdient in die Höhe. Von Arne Richter, dpa
Eine Stunde lang war das Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und Hansa Rostock kaum mitanzusehen. Dann explodierte es geradezu.
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Sport
Fußball-News
2000-09-06T22:41:35+02:00
2000-09-06T22:41:35+02:00
https://www.spiegel.de/sport/fussball/frankfurt-rostock-4-0-60-minuten-ging-nichts-a-92267.html
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SPAM-Satiriker Sonneborn: Gelage mit korrupten Georgiern
Im Februar 2007 reist Außenminister Steinmeier für zwei Tage zum Staatsbesuch nach Georgien. Was Steinmeier kann, können wir schon lange. Ein paar Telefonate mit PARTEI-Mitglied Daniel W., der nach eigenen Angaben eine Art Au-pair-Vermittlung in Tiflis betreibt, dann sind wir auch schon mit Shalva Natelashvili verabredet, dem charismatischen Führer der traditionsreichen Georgian Labour Party, der größten georgischen Oppositionspartei. Eine Reise zu namhaften US-Kongressabgeordneten in Washington kürzlich hat Natelashvilis politische Instinkte geschärft, und so ist ihm der Begriff "Arbeit" im Namen unserer Partei Beleg genug dafür, dass wir politisch auf einer Wellenlänge liegen. Die ersten zwanzig PARTEI-Freunde, die sich unvorsichtigerweise auf eine Anzeige in "Titanic" melden ("Komm mit auf Staatsbesuch!"), werden zwangsverpflichtet und in grauen C&A-Anzügen (49€) zum Abflugtermin nach Frankfurt bestellt. Weil das Auswärtige Amt eine Reisewarnung für den Kaukasus ausgegeben hat ("Raubüberfälle selbst auf belebten Straßen", "brutale Gewaltanwendung"), ruft Claus Ritter, Generalsekretär aus Baden-Württemberg und Besitzer einer gepflegten Punk-Frisur, im Amt an, um zu fragen, ob er mit einem Irokesen-Schnitt nach Georgien reisen könne. Das Auswärtige Amt fragt zurück: "Sind Sie von einem Spaßradio?" Dienstag, 27.3.2007, Flughafen Frankfurt Während wir auf das Flugzeug warten, feile ich an meiner "1. Tiflisser Rede". Da laut Reiseführer sämtliche georgischen Namen entweder auf "vili" enden - wie Kobiashvili, Natelashvili, Dschugaschvili - oder auf "adse" - wie Schewardnadse - soll sie mit den Worten beginnen: "Liebe versammelte georgische Atzes und Willis..." Danach vielleicht noch ein paar Höflichkeiten, ein paar Sätze zu Stalin, dem berühmtesten Sohn des Landes, und Schluss. Mittwoch, 28.3.2007, TiflisMorgens um 2 Uhr empfängt uns Georgien am neu gebauten Flughafen von Tiflis nass, kalt und grau. Das Goethe-Institut hat uns einen Kleinbus organisiert, dessen aserbaidschanischer Fahrer genauso gut Russisch versteht wie wir. Über das Einschussloch in der Windschutzscheibe sprechen wir wenig ("Bumm?" - "Bumm!"). Nach einem Frühstück, das die Reich- und Fetthaltigkeit der georgischen Küche schon liebevoll andeutet, holt uns Daniel W. am Hotel ab. Laut stellt er sich als Europapolitischer Berater der Georgian Labour Party vor, leise fragt er dann, ob wir Frauen bräuchten, er könne da ab 10, 15 Euro was arrangieren. Zuerst arrangiert er aber mal was mit sechs oder sieben Taxen, die er für uns heranwinkt, und in fließendem Georgisch zum Hauptquartier der Arbeiter-Partei befiehlt. Das Unterfangen ist nicht ganz ungefährlich. Die Georgier fahren recht unerschrocken, in den Schlaglöchern können ganze Bergvölker Urlaub machen, und wenn ein Taxi zusammenbricht, steht man mit seinem Schulenglisch doch sehr allein auf weiter Flur. Nun, wer Ostpolitik macht, muss kleinere Risiken in Kauf nehmen, das wusste schon Brandtwilly! Die UmarmungZwei georgische Fahnen hängen verhärmt vor dem Eingang der Partei-Zentrale, die Fensterläden sind geschlossen. Ein wenig ungläubig führen kleine quadratische Männer die vielköpfige deutsche Delegation durch die ungeheizten grauen Flure: zu Recht, Außenminister Steinmeier hatte schließlich eine wesentlich kleinere Entourage bei sich. Im Konferenzraum drängeln sich bereits zwei Kamerateams, vier Radioreporter und eine Reihe von Print-Journalisten. Aber bevor die Pressekonferenz beginnt, kommt es in Shalva Natelashvilis Büro noch zum offiziellen Treffen im kleinen Kreise. "Die glauben, ihr hättet 30 Sitze im Bundestag" Während W. mich über eine Betontreppe in den ersten Stock führt, raunt er mir zu: "Es hat ein Missverständnis gegeben, Shalva glaubt, ihr hättet schon 30 Sitze im Bundestag. Bitte sag nichts!" Viel Bedenkzeit bleibt mir nicht nach dieser überraschenden Ankündigung, denn eine Tür geht auf und wir stehen im karg möblierten Büro des Führers der größten Georgischen Oppositionspartei. Natelashvili, knapp 50, erhebt sich hinter seinem Schreibtisch. Er ist sorgfältiger frisiert als ich, trägt einen viel besseren Anzug und kann noch falscher lächeln. Er begrüßt uns so herzlich, wie es einer Partei mit 30 Sitzen im Deutschen Bundestag gebührt und freut sich, dass wir so zahlreich erschienen sind: "Ihr Außenminister hatte vier Männer in Anzügen mit. Sie haben 25 Männer in Anzügen mit. Das sind 21 Männer in Anzügen mehr!" An einem runden Holztisch nehmen wir Platz und tasten uns in einem halbstündigen Gespräch erst einmal vorsichtig ab. Diplomatische Floskeln werden ausgetauscht ("Schön hier. Waren Sie schon mal in Deutschland?") und abfällige Bemerkungen über die Regierungschefs Georgiens ("Michail Saakashvili hat uns um mindestens 30 Prozent der Stimmen betrogen!") und Deutschlands ("Ein bisschen mehr Weiblichkeit wäre wünschenswert. Kennen Sie eigentlich unsere Kanzlerkandidatin Kristina?"). Schnell ist klar, dass die Chemie zwischen uns Populisten stimmt. Auf meine Bitte hin wird die öffentlichkeitswirksame Unterzeichnung irgendeines Abkommens vor den unten wartenden Journalisten beschlossen. Aus dem Stand heraus erarbeiten die Georgier einen Textvorschlag, dem beide Partei-Vorsitzenden ohne größere Diskussion zustimmen können. Wenn es doch bei allen Kyoto-Protokollen und EU-Verträgen so herzlich und einvernehmlich zuginge! (Das Abkommen ist in der Bilderstrecke dokumentiert. Anm. d. Red.) Auch die anschließende Pressekonferenz wird ein voller Erfolg. Nachdem Natelashvili die Delegation vor den Kameras offiziell begrüßt hat, beschwört er die Verbundenheit unserer Länder und Parteien. Als er schließt, erhebe ich mich. In einer kurzen Rede bedanke ich mich für die freundliche Aufnahme und eröffne den sympathischen Gastgebern, dass wir uns nachdrücklich für die Aufnahme Georgiens in die EU einsetzen werden, sobald wir in Deutschland an der Macht sind. Als der Beifall verebbt, unterzeichnen Natelashvili und ich vor interessierten Kameras feierlich das Abkommen von Tiflis. Unter weiteren Beifallsstürmen wechselt anschließend ein großer Porzellan-Bierkrug mit aufgebrachtem Brandenburger Tor vor den Augen der Weltöffentlichkeit den Besitzer. Den Bierkrug hatte ich vor der Abreise noch schnell in einem Berliner Touristen-Shop erstanden. Weil ich auf dem Flug im Reiseführer lesen musste, dass Georgier bei ihren Gelagen fast ausschließlich Wein zu sich nehmen, und jemanden des Biertrinkens zu verdächtigen fast eine Beleidigung darstellt, erkläre ich das ordinäre Trinkgefäß schnell zum Weinkrug. Die Ratlosigkeit in den Augen meines neuen Freundes weicht einem anerkennenden Leuchten, so massive halblitergroße Weingläser hat hier wohl nicht jeder! Spontan und kamerawirksam umarmen wir uns. Als die erschütternden Bilder am Abend in den Nachrichten auf allen beiden Sendern des Landes ausgestrahlt werden, ist der propagandistische Erfolg des Treffens sichergestellt.Sachdienlicher Hinweis des "Hamburger Abendblatt": "Auch wenn man bei der Partei nie sicher sein kann, was Witz ist und was Wahrheit, war tatsächlich eine Delegation in Georgien. Und offenbar ist es ihr unter schamloser Ausnutzung der Sprachbarriere und der Unwissenheit über ihre satirische Ausrichtung gelungen, bei der Georgian Labour Party eingelassen zu werden. Fotos zeigen Sonneborn im Gespräch mit dem Vorsitzenden dieser Partei, Shalva Natelashvili. Nach dieser Sternstunde zelebrierte Sonneborn vor einem Ehrenmal in Anlehnung an Willy Brandt einen Kniefall. Frei nach dem Tucholsky-Motto: Satire darf alles!" Mörderschnäpse im Kaukasus"60 Liter Wein", habe man für uns bestellt, begrüßt uns Daniel W. am Eingang des Luxusrestaurant "Babylo", in das uns die Georgische Arbeiterpartei geladen hat. "60 Liter!", die müssten wir auf jeden Fall austrinken. Und wenn wir Frauen wollten, sollten wir nur Bescheid sagen: "Russinnen kosten etwa 40 Euro, pro Stück, kein Problem!" Wir versprechen uns bei Bedarf sofort zu melden. Während wir über eine Freitreppe nach oben geführt werden, rechne ich noch einmal nach. Bis zu neun Liter Wein trinkt der gemeine Georgier bei seinen Tischgesellschaften, warnt mein Reiseführer. Wieso hat man dann für uns nur so wenig eingeplant? Was hat denn das noch mit Gastfreundschaft zu tun? Der Europapolitische Berater reißt mich aus meinen Gedanken und erklärt uns kurz die Spielregeln: Der Tamada beziehungsweise Tischherr sitzt am Kopfende und bringt zwischenzeitlich Trinksprüche aus, die immer in "Gaumarjos" enden, was soviel wie "Prost" bedeutet. Daraufhin müssen alle ihre vollen Weingläser austrinken, die dann sofort wieder gefüllt würden, für den nächsten Trinkspruch. Bei sehr großem Durst dürfe man aber auch zwischendurch trinken, beruhigt uns W., oder selbst Trinksprüche ausbringen. Angst, zu verdursten, bräuchten wir im übrigen nicht haben, Josef Shatberashvili, der Generalsekretär, sei ein sehr liberaler Tamada, der nicht lang schwafelt. Nicht auszutrinken allerdings sei eine tödliche Beleidigung. Der große Saal im ersten Stock unterscheidet sich recht beeindruckend vom Rest des Landes: er ist bunt und prächtig geschmückt. Zwei lange Tafeln sind bereits üppig für uns gedeckt, die restlichen Tische sind mit reichen Georgiern besetzt, auf einer kleinen Bühne ist genug Platz für vier dickliche Herren, die in den nächsten acht Stunden - von erholsamen Pausen unterbrochen - Medleys beliebter europäischer Lieder aus den siebziger Jahren zum Besten geben. Sobald wir sitzen, beginnen die Kellner, Salate, Käse, Chatschapuri, Lamm-, Hähnchen- und Kalbfleisch in vielerlei Variationen aufzutragen. Und sie werden in den nächsten Stunden nicht müde, Platz für immer mehr und immer neue wunderbare Speisen zu schaffen. "Wir möchten uns für den Bruch des Hitler-Stalin-Paktes entschuldigen"Kaum haben an unserem Tisch alle Mitesser Platz genommen, sind alle Weingläser bis zum Rand gefüllt, steht Generalsekretär Shatberashvili auf, hebt sein Glas und bringt den ersten Trinkspruch aus, den Daniel W. uns mit volltönender Stimme übersetzt: "Ich freue mich sehr über den Besuch der deutschen Arbeiter-Partei. Dies ist ein historischer Augenblick in der Geschichte unserer Länder. Auf unsere Gäste, Gaumarjos!" Ein allgemeines "Gaumarjos"-Geschrei geht los, dann trinken wir unsere Gläser leer. Der leicht trübe, roséfarbene Wein, der sofort wieder nachgeschenkt wird, ist gar nicht schlecht. Wahlkampfleiter Georg Behrend zerstreut unsere Befürchtungen: "Der ist absolut harmlos, kann man ruhig trinken!" Das müssen wir auch schon wieder tun, denn Shatberashvili steht bereits wieder: "Ich kenne die deutsche Historie. Deutschland hat viel gekämpft. Oft gewonnen und auch ein paar Mal verloren. Aber immer gekämpft! Georgien ist genauso. Auf den Sieg, Gaumarjos!" Eine Runde später ist die PARTEI gefordert. Also erhebe ich mich, knöpfe mein Jackett zu, nehme mein Glas in die Hand. Tom Hintner, der neben mir sitzt, flüstert: "Sag: In Georgien möchte ich nicht einmal tot über dem Zaun hängen!" Ich verkneife mir das Lachen, schließlich soll dies ein historischer Moment werden. "Ich bedanke mich für die wunderbare Gastfreundschaft, die unsere Völker weiter zusammenschweißen möge." Kurze Pause, die Aufmerksamkeit im Saal ist mir gewiss, im Bewusstsein meiner Mission hebe ich die Stimme. "Und ich denke, es ist jetzt an der Zeit, dass wir uns im Namen Deutschlands nach über 60 Jahren endlich für den Bruch des Hitler-Stalin-Paktes entschuldigen! Die Sache tut uns leid, es soll nicht wieder vorkommen! Gaumarjos!" Einen Moment lang ist es sehr still im Saal. Leise hört man, wie meine Worte ins Georgische übersetzt werden. Atemlos erwarten wir die Antwort, die Daniel W. mit lauter Stimme übersetzt: "Ist egal, macht nichts! Gaumarjos!" Yep, das war's. Jubel brandet auf. Die Reise hat sich gelohnt! Über 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg haben wir endlich die Absolution zumindest für den Überfall auf Russland erhalten - eine außenpolitische Leistung, die vor der kläglichen Außenpolitik der etablierten Parteien um so leuchtender da steht!Jetzt beginnt an der langen Tafel ein erstaunliches Gelage, das die 60 Liter Wein allmählich zur Neige gehen lässt; begleitet von erstaunlichen Preissteigerungen im Bereich Russinnen ("... nur 50 Euro, in Deutschland erfährt das auch niemand!") und zahllosen Trinksprüchen, unter denen lediglich ein weiterer Vorschlag Tom Hintners unberücksichtigt bleibt ("In Georgien möchte ich nicht einmal begraben sein! Gaumarjos!"). Auf einmal zaubert Tamada Shatberashvili, der schon geraume Zeit begeistert mit einer deutschen Fahne wedelt und "Kaiser Wilhelm, Bismarck, Kaiservili!" ruft, eine grüne Plastikflasche hervor, die sich offenbar bereits von innen aufzulösen beginnt, gießt eine klare Flüssigkeit auf einen Teller und demonstriert mit einem Zündholz, dass diese in der Lage ist, rückstandslos zu verbrennen. Dann geht er mit der Flasche herum und füllt den vermeintlich bedeutendsten Männern der deutschen Delegation - wichtig sind alle Gutgenährten und der Bundesvorsitzende - die Weingläser unnachgiebig und bis zum Rand. Die Reaktionen auf seinen Trinkspruch - "Wenn ich vor 20 Jahren hier eine deutsche Fahne geschwenkt hätte, wäre ich verhaftet worden! Gaumarjos!" - fallen tischweit schon recht undiszipliniert aus: "Jaaaaa! Verhaaaaaaffffftet! Niiiiiemals! Die PAAATEIIII!" Brennbare durchsichtige Flüssigkeiten aus Flaschen ohne Etikett trinken? Hm, sicherlich eine gute Idee, wenn man Adenauer heißt und vorher ein paar Büchsen Ölsardinen geleert hat. Aber hier gibt es nicht einmal deutsche Kriegsgefangene, die ich mit nach Hause nehmen könnte. Ich blicke auf den Tamada, höre sein "Gaumarjos!", setze an, spüre einen stechenden Geruch in der Nase, und nehme vorsichtig einen Schluck. Ein scharfes Brennen erinnert an zu Schulzeiten absolvierte Experimente mit Strohrum. Sofort führe ich das Glas in einer einzigen fließenden Bewegung nach unten, und bete, dass niemand sieht, wie ich den Inhalt unter den Tisch kippe. Zwischen den glücklicherweise säurefesten Sohlen meiner Bergschuhe beginnt das Zeug widerspruchslos zu verdunsten. Mitten in die hektischen Überlegungen, wie ich den Rest dieser Flüssigkeit möglichst schnell wieder aus meinem Kopf herausbekomme, geht zum Glück das Licht aus: eine Gesangseinlage, ein alter Boney-M.-Titel rettet mich. Ich drehe mich um, verlasse mich darauf, dass alle Georgier zur Bühne schauen, und spucke das Zeug der Einfachheit halber an die Wand hinter mir. Heute, davon bin ich überzeugt, kann man an dieser Stelle nach draußen sehen. Alle anderen trinken ihre Gläser leer. Mit verheerenden Folgen: Zehn Minuten später müssen wir die deutsche Kanzlerkandidatin vor den Zudringlichkeiten des Tamadas retten, unser Wahlkampfleiter kippt zur Seite und vom Stuhl, die übrigen Schnapstrinker schlafen friedlich, den Kopf auf der Brust. Wir betten sie bequem. Dann bricht auch schon tosender Applaus los. Der vollkommen betrunkene Josef Shatberashvili - für seine deutschen Freunde bereits "Jupp" - steht auf seinem Stuhl und brüllt in den Saal, dass die deutsche Kanzlerkandidatin heute hier mit ihrer Arbeiterpartei zu Gast sei. Tosender Applaus bricht aus, die anwesenden georgischen Gäste erheben sich, um zu applaudieren: "Gaumarjos!" Allmählich verlieren wir die Kontrolle über die Situation. Alle gehfähigen PARTEI-Mitglieder stürmen auf die Bühne und übernehmen die Mikrofone der Siebziger-Jahre-Entertainer. In einer improvisierten Ansprache muss ich wohl - der genaue Wortlaut lässt sich am nächsten Tag nicht mehr rekonstruieren - Sanktionen gegen Russland gefordert haben, bevor wir beginnen, die PARTEI-Hymne zu singen: "Die Partei, die Partei, die hat immer Recht..." Spätestens damit aber erobern wir endgültig die Herzen der korrupten Oberschicht Georgiens. Stehende Ovationen, endloser Applaus und zahlreiche Umarmungen sind die Folge, W. röhrt: "Die lieben euch jetzt, die lieben euch alle!" Die 60 Liter Wein sind schon lange ausgetrunken, aber die Gastgeber lassen sich nicht lumpen und fahren weiter auf. Wie wir vollzählig wieder ins Hotel Sakartvelo kommen, warum in einem der Damenzimmer morgens ein hochrangiges Hamburger PARTEI-Mitglied betrunken mit heruntergelassenen Hosen auf der Toilette schläft und nicht einmal erwacht, als im Nebenzimmer einem Wahlkampfleiter das komplette Waschbecken auf die Bodenkacheln kracht und nicht eben geräuscharm in 1000 Teile zersplittert, ist bis heute nicht restlos geklärt.Martin Sonneborn: "Das PARTEI-Buch. Wie man in Deutschland eine Partei gründet und die Macht übernimmt", KiWi, 240 Seiten, 8,95 EuroMartin Sonneborn liest aus seinem Buch am 24. Februar, Babylon Mitte, Berlin, Beginn: 20 Uhr
Wo ein halbvolles Glas eine tödliche Beleidigung bedeutet: SPIEGEL-ONLINE-Chefsatiriker Martin Sonneborn reiste mit Delegierten seiner PARTEI nach Georgien - und der Oppositionsführer empfing sie mit 60 Litern Wein. Lesen Sie exklusiv einen Auszug aus dem neuen PARTEI-Buch.
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Kultur
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2009-02-24T13:41:00+01:00
2009-02-24T13:41:00+01:00
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»Harry Potter« als Serie: 32.000 Kinder wurden für die HBO-Adaption gecastet
Schon im Frühjahr 2023 war bekannt gegeben worden, dass die »Harry Potter«-Bücher als Serienstoff verfilmt werden sollen. Nun konkretisierte der Filmkonzern Warner Bros. Discovery, bei dem die Filmrechte von J.K. Rowlings Romanen liegen, die Pläne. Demnach beginnen die Dreharbeiten im Sommer 2025; erst zehn Jahre später soll der Serienzyklus abgeschlossen sein. Auf einer Präsentation in den Londoner Büros von Warner Bros. Discovery stellten Showrunnerin Francesca Gardiner und Regisseur Mark Mylod das Mammutprojekt vor. Wie das Branchenmagazin »Variety«  berichtet, sollen sie insgesamt 32.000 Kinder für die jungen Hauptrollen gecastet haben.Finale Entscheidung in WorkshopsEin Team schaute pro Tag 500 bis 1000 Tapes von Bewerberinnen und Bewerbern an. Jedes einzelne sei genau begutachtet worden. Finale Entscheidungen zu den Besetzungen seien noch nicht gefallen; momentan sehe man sich eine engere Auswahl in Workshops an. Die älteren Charaktere wolle man hingegen unter »brillanten britischen Theaterschauspielern« finden; gerüchteweise hieß es bereits, dass der irische Oscar-Preisträger Cillian Murphy (»Oppenheimer«) die Rolle des Finsterlings Voldemort übernimmt. Aber alle jüngeren Figuren sollen laut Warner Bros. mit absoluten Newcomern besetzt und nach »inklusiven, diversen« Kriterien ausgewählt werden.Die Produktion übernimmt die Warner-Bros.-Tochter HBO, jenes US-Unternehmen, das mit TV-Epen wie »The Sopranos« oder »The Wire« das goldene Zeitalter der Serie eingeleitet hatte. Die Kreativkräfte um Gardiner und Mylod stammen aus dem Produktionsumfeld des HBO-Hits »Succession« . Requisiten aus dem »Harry Potter«-Fundus?Die »Harry Potter«-Serie soll in den Warner Bros. Studio im britischen Leavesden nahe London gedreht werden, wo auch schon die Kinofilme produziert worden sind. Möglicherweise kann man also auf die alten Requisiten im Fundus zurückgreifen.Aus den sieben Romanen von Rowling sind acht Langfilme entstanden, der letzte wurde in zwei Teilen verfilmt. Gut möglich, dass nun aus den Buchvorlagen auch mehr als sieben Staffeln generiert werden.Für die jungen Darsteller von Harry, Hermine und Ron wird es auf jeden Fall ein langes Abenteuer. Sie werden Kindheit, Pubertät und Erwachsenwerden zu einem großen Teil auf dem Serienset verbringen.
cbu
Über zehn Jahre soll sich die erneute Verfilmung von »Harry Potter« ziehen. Für die zentralen Kinderrollen wurden so viele Bewerbungsvideos gesichtet wie wohl noch nie zuvor für eine Serienproduktion.
[ "Harry Potter", "London" ]
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2024-12-06T13:24:00+01:00
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https://www.spiegel.de/kultur/tv/harry-potter-als-serie-32-000-kinder-wurden-fuer-die-hbo-adaption-gecastet-a-c5e6fcf9-7dba-4c69-932d-7188f5b3ebab
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"Islamischer Staat" verkauft Rohöl aus dem Irak vom Ölfeld Adschil
Bagdad - Die Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) hat offenbar mit dem Verkauf von Rohöl aus dem Irak begonnen. Seit Donnerstagabend werde das auf dem Ölfeld Adschil geförderte Rohöl über die kurdischen Autonomiegebiete in eine örtliche Raffinerie und an die iranische Grenze transportiert, sagte der Polizeichef des irakischen Bezirks Tuz Khurmatu. Die Dschihadisten hatten das Fördergebiet südwestlich von Kirkuk Ende Juni erobert. Inzwischen soll die Gruppe dort rund hundert Tanks voller Rohöl verladen haben. Seit Donnerstag kontrolliert IS auch alle wichtigen Öl- und Gasfelder im Osten Syriens. Die Kämpfer nahmen die Öl-Fördergebiete Tanak und Omar in der Provinz Deir al-Sor ein. In Omar können bis zu 75.000 Barrel Rohöl pro Tag gefördert werden. Nach eigenen Angaben nahm IS das Ölfeld ohne Gegenwehr von Kämpfern der Nusra-Front ein - einer militanten Islamistengruppe, die mit dem "Islamischen Staat" verfeindet ist. "Sie sind wie Ratten geflohen", sagte ein IS-Kommandeur. Der Verkauf von Rohöl ist in den vergangenen Wochen und Monaten zu einer wichtigen Einnahmequelle für die Dschihadisten geworden. Sie verkaufen den Rohstoff in die Türkei aber auch an das verhasste Assad-Regime. Seit Wochen ist die größte Erdölraffinerie des Irak in Baidschi zwischen IS und Regierungstruppen umkämpft. Am Freitag hat die irakische Luftwaffe nach eigenen Angaben die Dschihadisten angegriffen, die das Gelände belagern. Acht Fahrzeuge sollen dabei zerstört und 30 Kämpfer sollen getötet worden sein.
syd/dpa/Reuters
Der "Islamische Staat" hat offenbar eine neue Einnahmequelle erschlossen: Die Dschihadisten sollen damit begonnen haben, Rohöl aus dem Nordirak zu verkaufen. Die größte Raffinerie des Landes ist weiter umkämpft.
[ "Irak", "»Islamischer Staat« (IS)", "Erdöl" ]
Ausland
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2014-07-04T11:58:00+02:00
2014-07-04T11:58:00+02:00
https://www.spiegel.de/politik/ausland/islamischer-staat-verkauft-rohoel-aus-dem-irak-vom-oelfeld-adschil-a-979192.html
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Kriegsfotograf Christoph Bangert und sein Aufenthalt im Irak
Michael Kamber ist vielfach ausgezeichneter Kriegsfotograf. 2008 beschloss er ein Buch über seinen Beruf zu machen. Für "Bilderkrieger" führte er 72 Gespräche mit anderen Fotografen, die es immer wieder in Krisengebiete zieht. Die besten Interviews kamen in den Band. Darunter dieses mit dem deutschen Fotografen Christoph Bangert, der über seine Zeit im Irak erzählt. Bangert: Ich hatte Redakteuren der "New York Times" davon erzählt, dass ich in den Irak wollte. Zwei Wochen später hatte ich einen festen Auftrag über zwei Monate. Einfach so. Es kam mir vor wie ein Wunder. Ich war damals ein junger Fotograf, der in Brooklyn lebte. Zu der Zeit wurden im Irak gerade viele Ausländer und Journalisten entführt. Man schnitt ihnen den Kopf ab und filmte alles mit der Videokamera - furchteinflößend. Das war Anfang 2005. Ich kam in den Irak, als beinahe alle anderen schon wieder weg waren. Nur die "New York Times" und das Magazin "Time" hatten ständig einen Fotografen aus dem Westen im Einsatz. Dabei war es die wichtigste Nachrichten-Story der Welt. Unglaublich! All die großen Fotografen mit den berühmten Namen, die für "Newsweek" arbeiten oder den "New Yorker", waren nicht mehr da. Für die jüngeren Fotografen war das eine gute Gelegenheit zu zeigen, was sie können. Kamber: In den USA interessierte sich damals kaum noch jemand für das Thema. Man sah keine Anti-Kriegs-Demonstrationen, auch keine Pro-Kriegs-Aufmärsche. Bangert: Es war frustrierend, nicht nur für die Journalisten, sondern auch für die Soldaten: "Die Leute geben einen Dreck auf den Irak. Sie sind viel zu beschäftigt mit Shoppen", sagten sie. Kamber: Es war damals wahnsinnig gefährlich, im Irak zu arbeiten, wenn man nicht embedded war (zu Deutsch: eingebettet. Journalisten in sogenannten Embeds reisen mit festen Einheiten von Armee oder Milizen. Bei offiziellen Embeds wird in der Regel ein Vertrag unterschrieben, in dem Sicherheitsrichtlinien und der Umgang mit Bildern und Rechercheergebnisse festgelegt werden - d. Red.). Wie bist du vorgegangen? Bangert: Wir hatten wahrscheinlich den gefährlichsten Job der Welt. Niemand wollte sich fotografieren lassen. Man durfte nicht auffallen. Du musstest extrem aufpassen, um deine Kontakte nicht in Gefahr zu bringen. Man konnte nur unembedded im Irak fotografieren, wenn man einen festen Auftrag von der "New York Times" oder von "Time" hatte, weil die Arbeit sehr teuer war. Diese Blätter organisierten private Sicherheitskräfte für ihre Reporter - Iraker in Zivilkleidung. Wir fuhren durch Bagdad, um die Menschen in ihren Häusern zu treffen. Alles musste sehr schnell passieren. Unsere Regel war: Wir bleiben nie länger als eine Stunde, inklusive Interviews und Fotos. Häufig hatte man gerade mal 30 Sekunden für ein Bild, mit dem man auf der Titelseite der "New York Times" landen wollte. Kamber: Was wäre passiert, wenn du einfach so auf die Straße gegangen wärst, um zu fotografieren, ohne jeden Schutz? Bangert: Das wäre höchstens eine Stunde lang gutgegangen. Auf uns war ein hohes Kopfgeld ausgesetzt. Sobald die Leute mich - einen westlichen Journalisten mit Kamera - auf der Straße gesehen hätten, wäre ich sofort entführt und verkauft worden. Für uns dürfte es damals eine Million Dollar gegeben haben. Einige Male war ich nah dran, aber das darf man sich nicht so vorstellen, wie man es aus einem Hollywood-Kriegsfilm kennt. Es gab im Irak damals keine permanenten Gefechte, Schießereien oder ständige Explosionen - boom, boom! Nein, oft war es sehr, sehr ruhig, sehr viel komplizierter als in so einem Film. Kamber: Ich bin nicht sicher, ob die Leser das nachvollziehen können. Bangert: Wenn man erwartet, dass die Menschen verstehen, was man durchgemacht hat, wird man sehr, sehr einsam enden. Wenn man sehr lange über Kriege berichtet, wird es immer schwerer zu realisieren, was normal ist und was nicht. Man fängt an, sich in Extremsituationen sicherer zu fühlen als in normalen, das ist die Gefahr. Nach Hause zu kommen, ist viel härter. Man kommt heim, und die Ehefrau sagt: "Bitte bring doch den Müll runter, und kannst du bitte den Klempner anrufen, die Leitung leckt?" Du kommst von einem Ort, wo du gerade beschossen wurdest, und musst dich nun mit dem ganz normalen Alltagskram herumschlagen. Das fordert enorme Energie, und viele von uns hören einfach auf, diesen Aufwand zu betreiben. Und ihr Leben fällt allmählich auseinander. Kamber: Wie war das, embedded als Fotograf mit den Truppen unterwegs zu sein? Bangert: Mit den Soldaten kam ich immer gut klar. Für sie war ich dieser seltsame Typ aus Deutschland: "Was tust du hier? Das ist nicht dein Krieg." In gewisser Hinsicht war das ein Vorteil für mich. Und die U.S. Army lässt einen wirklich nah ran ans Geschehen. Die Deutschen nehmen dich nirgendwohin mit. Die sagen: "Da gibt es eine Gruppe von kämpfenden Soldaten. Die darfst du aber nicht sehen." Die sind so gar nicht stolz auf das, was sie tun, eher beschämt. Die Amerikaner sagen eher: "Wir machen diesen Scheiß nun mal, die harte Arbeit. Wir kämpfen, und wir sterben. Willst du das sehen?" Klar will ich das. Ich respektiere diese Haltung sehr. Vor einigen Jahren war ich in einem Embed mit der Bundeswehr in Afghanistan. Es macht einen Riesenunterschied, wenn man mit Soldaten aus dem eigenen Land zusammen ist. Es trifft dich viel stärker, wenn deine eigene Armee etwas macht, was nicht in Ordnung ist. Kamber: Hast du im Irak Dinge erlebt, die schiefgelaufen sind? Bangert: Die Kommunikation war schlimm. Da war eine gewaltige Kluft zwischen den Amerikanern und den irakischen Bürgern. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie tief diese Kluft gewesen ist. Die zu überwinden ist beinahe unmöglich. Häufig waren die Dolmetscher furchtbar. Ich sprach besser Arabisch als die Englisch. Man hätte wahrscheinlich jede moderne westliche Armee in diese Situation schicken können, und sie wäre gescheitert, denke ich.Kamber: Du hast eines der eindringlichsten Bilder vom Irak-Krieg aufgenommen. Es zeigt einen Mann auf einem Müllhaufen, dessen Hals beinahe vollständig abgeschnitten ist. Bangert: Ich war bei einem Einsatz mit dabei. Es war am Morgen. Wir fuhren die Straße entlang, und da war dieser riesige Haufen Müll. Plötzlich stoppte der Geländewagen. Wir raus aus dem Humvee, und da lagen diese beiden Toten im Müll, beide mit verbundenen Händen. Einen hatten sie erschossen, dem anderen den Kopf abgeschnitten. Es ist schrecklich, wenn einem so etwas begegnet, aber natürlich musste ich das fotografieren. Wenn du so etwas siehst und machst keine Bilder davon, dann hast du versagt. Du musst immer Fotos machen, dafür bist du da, sonst hast du kein Recht, an diesem Ort zu sein. Wir haben nie herausgefunden, was den beiden Männern genau passiert ist oder wer sie waren. Die irakische Armee hatte an ihren Humvees kleine Anhänger angebracht, um die Leichen einzusammeln. Sie luden die beiden auf und fuhren weg. Damals, Ende 2006, gab es zahlreiche Tötungen dieser Art in Bagdad. Die Leute wurden gekidnappt und getötet. Teils weil sie zu der "falschen" religiösen Gruppe gehörten, teils aus kriminellen Motiven. Menschen wurden entführt, um Lösegelder zu erpressen. Häufig haben die Familien der Opfer sogar bezahlt, aber die Entführten wurden trotzdem umgebracht. Kamber: Erinnerst du dich, was du gedacht hast, als du das Foto machtest? Bangert: Es war in Ghazaliya, im Westen Bagdads, einer der gefährlichsten Orte damals. Aber wenn man da ist, denkt man nicht allzu viel darüber nach. Man versucht einfach, die Aufnahme technisch richtig hinzukriegen, und hat auch keine Zeit, viel nachzudenken. Beim Fotografieren hat man eine Kamera vor dem Gesicht. Es erwischt einen erst später, wenn man die Aufnahmen anschaut und auswählt. Dann aber richtig. Man lebt mit seinen Bildern. Es war früher Morgen, wunderbares Licht, die ganze Szenerie war beinahe unwirklich. Man muss sehr vorsichtig damit sein. Manchmal werde ich kritisiert: Deine Bilder sind ja viel zu schön. Ich habe damit kein Problem. Ich versuche eben, die besten und kraftvollsten Aufnahmen zu machen. Muss ich ein schlechtes Foto machen, nur weil die Dinge schrecklich sind, die ich sehe? Die Menschen tendieren nun einmal dazu, eher visuell gelungene Bilder anzusehen als langweilige. Warum sollten wir ganz simple Fotos machen, wenn wir auch sehr ästhetische, vielschichtige, faszinierende machen können? Die Menschen schauen eher auf ein Foto, wenn es auch gut aussieht. Kamber: Aber es ist ein hässlicher Krieg. Bangert: Sicher. Krieg ist immer hässlich, aber das heißt nicht, dass man hässliche Bilder davon machen soll, weil sich die eben niemand anschaut. Warum sollte man hässliche Fotos ansehen, wenn man auch großartige ansehen kann, die vielleicht einen Funken in einem entzünden, sich für das Thema wirklich zu interessieren? Kamber: Warst du von der fehlenden öffentlichen Reaktion auf den Krieg enttäuscht, als du nach New York zurückkehrtest? Bangert: Jeder hatte früher einen Nachbarn, dessen Sohn in Vietnam war. Vietnam betraf die gesamte Gesellschaft. Ein großer Unterschied zum Irak, wo eine Berufsarmee operiert. Klar, jeder hat einen Sticker auf seinem Auto, "Support our troops", aber das ist es dann auch schon. Keiner kennt wirklich einen Soldaten im Irak, weil die alle aus diesen Kleinstädten in Kansas kommen. Die Menschen sagten: "Nun ja, das sind Berufssoldaten, und wenn sie getötet werden, gehört das nun mal zum Job dazu." Kamber: Lass uns noch einmal auf das Foto zurückkommen, das von dem Iraker mit dem fast abgetrennten Kopf. Wurde es in den USA gezeigt? Bangert: Es wurde niemals veröffentlicht. Es wurde ein einziges Mal bei einer Ausstellung in Brooklyn gezeigt. Eine Gruppenausstellung, "Battlespace", über die Kriege im Irak und in Afghanistan. Sie wurde von Fotografen organisiert, die das Gefühl hatten, so viele Bilder würden nie gezeigt. Es existiert zwar keine offizielle Zensur in den USA, aber es gibt sie natürlich. Es wäre naiv zu denken, es gibt hier keine Zensur, nur weil Amerika eine Demokratie ist. Ich denke, es gibt überhaupt keinen Krieg auf der Welt ohne Zensur. Die Bilder in dieser Ausstellung waren einfach furchtbar, furchtbar, furchtbar. Niemand würde die veröffentlichen wollen. Zum Teil verstehe ich das auch. Die "New York Times" ist eine Familienzeitung. Ich habe ein Kind und möchte auch nicht, dass es alles zu sehen bekommt, was ich fotografiere. Es ist ein echtes Dilemma, weil eben einige Bilder doch veröffentlicht werden müssten. Wenn man den Horror aus der Kriegsberichterstattung herausnimmt, dann fehlt ein großer Teil dessen, was den Krieg nun einmal ausmacht. Kamber: Wenn deine Tochter größer wird, wird sie dieses Buch vielleicht einmal zur Hand nehmen und das Foto sehen. Stört dich das, wenn sie solche Bilder sieht?Bangert: Nein, aber ich habe den großen Vorteil, dass ich mich mit meiner Tochter hinsetzen und über alles reden kann. Ich kann erzählen, was sich da wirklich zugetragen hat. Ich war da. Das ist ein Geschenk. Kamber: Ist da etwas, was von der Zeit im Krieg bei dir geblieben ist? Irgendein Tag, ein Moment, ein Bild, das prägend war, das etwas in dir verändert hat? Bangert: Ich habe einen alten Mann in einem Krankenhaus fotografiert. Ich machte eine Geschichte über ein ziviles Krankenhaus in Bagdad, das Jarmuk-Hospital. Zwei Jahre nach der Invasion hatten diese Krankenhäuser noch immer keine Medizin. Sie hatten nichts. Es war unglaublich, was da vor sich ging. Fast alle Ärzte hatten die Klinik verlassen. Eines Tages machte ich die Aufnahme von diesem alten Mann, der ganz schrecklich verbrannt war. Er konnte vor Schmerzen nicht sprechen, so fanden wir nie heraus, was mit ihm passiert war. Ich sah ihn auf der anderen Seite in der Notaufnahme und zögerte, dachte: Nein, das ist zu viel. Ich kann nicht. Aber ich zwang mich, zu ihm zu gehen und ihn zu fotografieren. Er schaute direkt in meine Kamera. Er litt unsäglich. Er brauchte dringend Hilfe. Aber es gab keine, weil die Spezialabteilung für Brandopfer längst geschlossen war. Sie wollten den Mann zu einer anderen Klinik bringen, mit einer Spezialabteilung für Brandopfer. Also riefen sie dort an und wurden gefragt: "Wie alt ist der Mann?" "Ziemlich alt." "Nun ja, wir sind voll. Wir können ihm nicht helfen." Es war sehr hart, damit umzugehen. Ich fragte den Mediziner: "Warum hat Ihre Spezialabteilung geschlossen?" Er sagte: "Das Geld dafür hängt im Ministerium fest. Dort sind fast alle korrupt." Kamber: Die Iraker haben wirklich gelitten. Menschen hatten schlimme Schmerzen. Sie waren verängstigt, vor allem die Kinder. Ich bin nicht sicher, ob die amerikanische Öffentlichkeit wirklich verstanden hat, wie schlecht es den Irakern wirklich ging. Bangert: Die Leute haben es einfach nicht kapiert. Kann man sich überhaupt vorstellen, wie das für diesen alten Mann gewesen sein mag? Der ganze Körper ist verbrannt, und du liegst einfach da, bis du stirbst? Der physische Schmerz ist einfach unvorstellbar. Kamber: Die Dinge verändern sich schnell heutzutage. Nach drei, vier Jahren Krieg mochte niemand mehr etwas darüber hören. Bangert: Es spielt keine Rolle, ob deine Leser interessiert sind oder nicht. Du musst selbst entscheiden, was wichtig genug ist, um darüber zu berichten, nicht das, wovon du denkst, dass es dein Leser will. Das ist keine Anzeigenkampagne. Das ist Journalismus. Wenn Leute uns kritisieren und sagen: "Die Menschen haben die Nase voll von diesem Fotokram, Bilder vom Krieg, es berührt sie einfach nicht mehr", dann ist mir das egal. Ich mache das nicht, um jemanden zu gefallen. Ich mache das, weil ich es für wichtig halte, dass das dokumentiert wird. Wenn Leute sagen, sie haben die Nase voll davon - scheiß drauf!Christoph Bangert (*1978) studierte in Dortmund und am International Center of Photography, New York. Er arbeitete u. a. in Afghanistan, im Irak, dem Tschad, Libanon, Nigeria und Simbabwe. Seine Bilder wurden in Zeitungen und Magazinen wie SPIEGEL, "Stern", "Time", dem "New York Times Magazine" oder "Geo" abgedruckt. 2013 erschien sein Buch "Africa Overland" über seine 14 Monate lange Land-Rover-Reise quer durch den Kontinent. Michael Kamber:BilderkriegerVon jenen, die ausziehen, uns die Augen zu öffnen.Ankerherz-Verlag; 230 Seiten; 29,90 Euro.Buch bei Amazon: Michael Kamber "Bilderkrieger" Buch bei Thalia Michael Kamber: "Bilderkrieger"
Als es anderen Journalisten zu gefährlich wurde, fuhr er erst hin: Christoph Bangert dokumentierte 2005 den Irak-Krieg. Auf einestages erklärt der Deutsche, warum Kriegsfotografie ästhetisch sein muss - und warum er auch dann noch weitergemacht hat, als keiner mehr den Schrecken sehen wollte.
[ "Krieg", "Fotografie", "Zeitzeugen" ]
Geschichte
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2013-06-28T12:43:00+02:00
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USA: Russland mischt sich offenbar weiter in US-Wahlen ein
Russland versucht nach Darstellung mehrerer ranghoher US-Regierungsvertreter, nicht nur die Kongresswahl im November zu beeinflussen, sondern auch die Präsidentschaftswahl 2020. Man sehe weiterhin eine umfangreiche Kampagne Russlands, die USA "zu schwächen und zu spalten", sagte der US-Geheimdienstkoordinator Dan Coats. Man wisse auch, dass Russland versuche, Informationen von Kandidaten und Regierungsbeamten zu hacken und zu stehlen. Es handele sich um eine "Bedrohung, die wir sehr ernst nehmen müssen", sagte der Chef der Bundespolizei FBI, Christopher Wray. "Wir wissen, dass die Russen versucht haben, Computer zu hacken und Informationen von Kandidaten und Regierungsvertretern zu stehlen." Nach US-Angaben reicht die Beeinflussung von illegaler Wahlkampffinanzierung bis zu Cyber-Angriffen auf die Wahlinfrastruktur. US-Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen sagte: "Unsere Demokratie selbst befindet sich im Fadenkreuz". Das Onlinenetzwerk Facebook hatte am Dienstag mitgeteilt, wegen eines koordinierten Versuchs zur verdeckten Wahlbeeinflussung im Vorfeld der Kongresswahlen 32 Nutzerkonten geschlossen zu haben. Die Sicherheitsteams wollen zwar technische Hinweise, die auf einen Missbrauchsversuch zwischen 2015 und 2017 hindeuten, entdeckt haben, doch belastbare Indizien seien es nicht.Trump hatte Ende der Ermittlungen gefordert US-Geheimdienste beschuldigen Russland, sich unter anderem mit Hackerangriffen in die Präsidentschaftswahl 2016 eingemischt zu haben, um Donald Trump zu helfen und seiner Konkurrentin Hillary Clinton zu schaden. Die mutmaßlichen russischen Interventionen und die möglichen Verstrickungen des US-Präsidenten werden vom früheren Chef der Bundespolizei FBI, Robert Mueller, untersucht. Das Justizministerium setzte ihn als Sonderermittler ein. Auch mehrere Kongressausschüsse nehmen die russische Rolle im US-Wahlkampf unter die Lupe.Erst am Vortag hatte Trump das Ende der Untersuchungen zu einer möglichen russischen Einflussnahme gefordert. Beim Treffen in Heslinki zwischen ihm und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hatte Donald Trump Russland von dem Vorwurf der Wahlkampfmanipulation freigesprochen - und löste damit heftige Kritik in den USA aus.Daraufhin gab Trump zu, sich falsch ausgedrückt zu haben. Er habe das genaue Gegenteil davon gemeint habe, was allgemein verstanden worden sei. Eigentlich habe er sagen wollen, dass er sehe keinen Grund sehe, "warum es nicht Russland sein sollte", das hinter den Hackerangriffen während des US-Wahlkampfs 2016 steckte. Das "nicht" sei ihm versehentlich entfallen.Russland bestreitet jede Einmischung in den US-Wahlkampf. Gleichwohl brachte der US-Senat am Donnerstag ein Gesetz für neue Sanktionen gegen Russland ein. Die Strafmaßnahmen sollen russische Politiker und Oligarchen betreffen sowie unter anderem russische Energie- und Ölprojekte und Uranimporte.
cop/AFP/dpa
Die US-Regierung sieht die anstehenden Kongresswahlen von eine Einflussnahme Russlands bedroht. Laut dem Weißen Haus gebe es eine umfangreiche Kampagne, um das Land "zu schwächen und zu spalten".
[ "Robert Mueller", "USA", "Russland", "Geheimdienste", "USA", "Weißes Haus", "Donald Trump", "Internetkriminalität", "Sanktionen gegen Russland", "Präsidentschaftswahl in Russland 2018" ]
Ausland
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2018-08-02T20:31:00+02:00
2018-08-02T20:31:00+02:00
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Handball: Bernhard Bauer will wieder DHB-Präsident werden
Bernhard Bauer plant seine Rückkehr ins Präsidentenamt des Deutschen Handballbundes (DHB). Sechs Monate nach seinem Rücktritt von diesem Posten will der 64-Jährige beim Außerordentlichen Bundestag in Hannover am 26. September wieder Chef des größten nationalen Handballverbandes der Welt werden. "Das ist seit heute Fakt. Bernhard Bauer kandidiert", sagte DHB-Präsidiumsmitglied Uwe Schwenker. Damit hat der Machtkampf im DHB einen neuen Höhepunkt erreicht. Nun zeichnet sich nämlich eine Kampfabstimmung für den Bundestag ab. Denn nach Bauers Rücktritt hatte eine Findungskommission Andreas Michelmann, Vizepräsident für Amateur- und Breitensport, einstimmig als Präsidentschaftskandidaten bestimmt. Diese Personalie aber rief die Landesverbände auf den Plan: Angeführt von Bauers Hausverband Württemberg beantragten vier Landesverbände die Abwahl aller im September 2013 gewählten Vizepräsidenten - einschließlich Michelmann. Zielrichtung des Vorstoßes war aber Bob Hanning, Vizepräsident Leistungssport, der entmachtet werden soll. Ein Zerwürfnis mit ihm gilt als Grund für Bauers Rücktritt im März. Ein Erfolg des Antrags ist Voraussetzung für dessen erneute Kandidatur. Der Ligaverband ist aber gegen eine Rückkehr Bauers und steht hinter Hanning und den anderen Vizepräsidenten. "Die Reihen in der Bundesliga sind geschlossen", sagte Schwenker.
ham/dpa
Nun tobt der Machtkampf beim Deutschen Handballbund vollends. Ex-Präsident Bernhard Bauer will zurück ins Amt. Er gehört der Fraktion an, die Bob Hanning entmachten will. Doch der hat den Rückhalt der Liga.
[ "Handball" ]
Sport
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2015-08-07T18:16:00+02:00
2015-08-07T18:16:00+02:00
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Meinung: Euro: Drei Szenarien für die Zukunft - Kolumne
Reden wir jetzt mal nicht von Griechenland. Es gibt im Euroraum wichtigere Themen. Das wichtigste ist die Zukunft des Euroraums insgesamt - ob er überhaupt eine hat und wenn ja, mit wem und wie. Die Griechenlandkrise hat uns gezeigt, dass eine ökonomisch nicht nachhaltige Situation in kürzester Zeit alle politischen Tabus sprengt. Das Primat der Politik kann sich langfristig nicht über ökonomische Logik hinwegsetzen. Aus ökonomischer Sicht ist Griechenland im Euroraum nicht mehr lebensfähig. In diesem Punkt hat Wolfgang Schäuble recht. Aus griechischer Sicht wäre ein Austritt besser. Aus ökonomischer Sicht ist auch ein anderes Land im Euroraum nicht lebensfähig, zumindest nicht unter den gegebenen Umständen. Ich meine nicht Portugal, sondern Deutschland. Deutschland hat einen Leistungsbilanzüberschuss von 7,5 Prozent der Wirtschaftsleistung mit wachsender Tendenz. Ein derartiges wirtschaftliches Ungleichgewicht wird den Euroraum zersprengen, wenn es nicht korrigiert wird. Der Irrsinn ist, dass die Befolgung der Haushaltsregeln auf Seiten Deutschlands diese Ungleichgewichte verschlimmert. Je höher die deutschen Haushalts- und in der Folge Leistungsbilanzüberschüsse, desto geringer die Überlebenswahrscheinlichkeit des Euroraums. Lange kann das nicht gutgehen. Angesichts dieser Situation sehe ich drei Varianten für die Zukunft des Euroraums, zwischen denen man sich entscheiden muss. Die erste und meiner Ansicht nach beste Variante wäre die Reform des Euroraums, wie sie gerade vom französischen Präsidenten François Hollande vorgeschlagen wird. Der Euroraum erhält eine eigene Wirtschaftsregierung. Nicht die nationalen Finanzminister, sondern eine von ihnen unabhängige Regierung. Des Weiteren gibt es ein Parlament für den Euroraum mit anderer Zusammensetzung als das Europäische Parlament. Vor allem aber gibt es einen eigenen Haushalt, der sich über Steuern finanziert und etwa für eine gemeinsame Arbeitslosenversicherung und Bankenabwicklung genutzt wird. Der Euroraum hätte zudem das Recht, gemeinsame Schulden aufzunehmen. Die zweite Variante ist der Euroraum als eine Koalition der Willigen, also von Ländern, die bereit sind, ihre Wirtschaft an die von Deutschland als dem größten Mitgliedsland anzupassen. Der Kern-Euroraum ist nicht wirklich ein europäisches, sondern ein deutsch-zentrisches Konstrukt. Mit den europäischen Verträgen vereinbar ist es nicht. Und eine echte Währungsunion wäre es auch nicht - eher ein System fester Wechselkurse mit geteilter Währung und der expliziten Möglichkeit zum Eintritt und Austritt. Die dritte Variante ist der Zerfall. Das kann durch einen Unfall passieren. Mögliche Auslöser sind Bankenkrisen als Resultat schwacher Wirtschaftsleistung in Südeuropa; eine Explosion der italienischen Schulden für den Fall, dass dort das Wachstum nicht anspringt; ein politischer Unfall in Frankreich oder Italien; ein Schock von außen, etwa durch eine Rezession in China. Das ist keineswegs eine komplette Liste. Aber sie reicht für den Anfang. Ich brauche hier an dieser Stelle keinen Hehl daraus zu machen, welches der drei Szenarien ich mir wünsche. Aber mein Anliegen von heute ist bescheidener. Mir gibt es darum, verständlich zu machen, dass es aus ökonomischen Gründen nur diese drei Szenarien geben kann. Wenn etwas nicht nachhaltig ist, dann bricht es entweder zusammen, es mutiert, oder die Nachhaltigkeit wird erzwungen. Dazu bedarf es eines übergeordneten Staates. Die Politik kann zwischen diesen Szenarien wählen. Sie kann aber nicht weitermurksen wie bislang - in der Hoffnung, dass sich ökonomisch am Ende alles wieder hinbiegt. Das wird es nicht. Wenn man jetzt nichts macht, wird die Ökonomie das zweite oder dritte Szenario erzwingen.
Wolfgang Münchau
Jetzt vergesst mal Griechenland! Viel wichtiger ist es, das Überleben der Eurozone insgesamt zu sichern. Dazu gibt es zwei Wege - und das Scheitern der Währungsunion als dritte Option.
[ "Die Spur des Geldes", "Meinung", "Eurokrise", "Eurozone", "Finanzkrise in Griechenland", "Die Kolumnisten", "Euro" ]
Wirtschaft
Soziales
2015-07-20T15:22:00+02:00
2015-07-20T15:22:00+02:00
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Werder-Bremen-Management im Visier der Staatsanwaltschaft
Das Management des Fußballbundesligisten Werder Bremen ist womöglich stärkerin die Bestechungsaffäre um den Bremer Bauunternehmer Kurt Zech verwickelt, alsbislang bekannt. Zech hatte Mitte der neunziger Jahre von einem städtischen Unternehmen ohne öffentliche Ausschreibung einen Auftrag über 21,2 Millionen Markzum Ausbau der Osttribüne des Weserstadions erhalten. Einige der Arbeiten hatZech nach den Ermittlungen zwar ausgeschrieben, sich dann aber auf die eigeneAusschreibung beworben und sich selbst den Zuschlag erteilt.Im Zuge der Ermittlungen interessieren sich die Staatsanwälte auch für Zech-Bauarbeiten an den Immobilien von Top-Leuten des Fußball-Bundesligisten Werder Bremen - etwa den Umbau eines Hauses von Werder-Vorstand Klaus-Dieter Fischerund die Modernisierung einer Eigentumswohnung des damaligen Werder-Managersund heutigen Bremer Bildungssenators Willi Lemke. Die Ermittler stießen auf einenBrief Zechs, in dem dieser davon berichtet, die Frau von Franz Böhmert, damalsWerder-Präsident, habe sich über die Vorzugsbehandlung der Familie Fischer beideren Bauprojekt beklagt. Böhmert wolle nun nicht mehr bauen. Offenbar sei dessen Bedeutung im Hinblick auf den "Bau der Ostkurve "übersehen worden, schriebZech.
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Politik
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2002-05-25T10:32:25+02:00
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Türkei: Mindestens 16 Tote bei Einsturz von Koranschule
Ankara - Laut Angaben von Innenminister Besir Atalay wurden bislang16 Menschen tot aus den Trümmern des dreistöckigen Gebäudes in der zentraltürkischen Provinz Konya geborgen. Bis zu sechs Kinder würdennoch vermisst. Die Zahlder Verletzten gab der Minister mit 27 an. "In den Schlafräumen breitete sich Gasgeruch aus, und gleich danach gab es eine heftige Explosion", berichtete die 13-jährige Merve Avci, die das Unglück leicht verletzt überlebte. Zwei ihrer Lehrer, die sie auf dem Weg zum Morgengebet getroffen habe, hätten sie wieder nach oben geschickt, bevor sich das Unglück ereignete. "In der Küche hat sich ein Gasschlauch gelöst", habe einer von ihnen gesagt. Danach hätten sie die Tür hinter sich geschlossen. Das Gebäude sei nach einer einzigen großen Explosion in sich zusammengefallen, berichtete der türkische Nachrichtensender NTV. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie die Retter mit Händen und Schaufeln nach Verschütteten suchen. Die Stadt Taskent, in der sich das Wohnheim mit der Koranschule befindet, liegt etwa 200 Kilometer südlich von Ankara. In dem Schlafsaal hielten sich zum Zeitpunkt des Unglücks am Morgen zwischen 40 und 50 Schülerinnen im Alter von acht bis 16 Jahren auf. In der am Fuß eines Berges gelegenen Schule wurden Sommerkurse für Mädchen angeboten, die dort auch übernachteten. Ursache des Unglücks war laut Angaben des örtlichen Bürgermeisters Mehmet Demirgül vermutlich eine Gasexplosion.ala/AP/dpa/AFP
Tragödie in der türkischen Stadt Taskent: Mindestens 16 Koranschüler kamen hier beim Einsturz eines Schlafsaals ums Leben. Die Behörden vermuten, dass die Explosion eines Gaskanisters das Unglück verursachte.
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Panorama
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2008-08-01T08:14:28+02:00
2008-08-01T08:14:28+02:00
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Wirbel um Wieczorek-Zeul: Dalai-Lama-Treffen provoziert Krach in Bundesregierung
Berlin - Ein brisanter Zeitungsbericht provoziert Aufregung in der Bundesregierung. Am kommenden Montag trifft Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) im Hotel Adlon den Dalai Lama - dafür musste sie sich ohnehin schon von Politikern der eigenen Partei angreifen lassen. Und dann das: Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet mit Verweis auf Regierungsinsider, die Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel habe am Zustandekommen des Treffens mitgewirkt. Vorbei an Vizekanzler und SPD-Vizechef Frank-Walter Steinmeier. Der habe erst am Dienstag von der Verabredung seiner Kollegin erfahren. Der Bericht ist deshalb so heikel, weil Wieczorek-Zeul als profilierte SPD-Linke in Regierung und Partei eine potentielle Gegenspielerin des Pragmatikers Steinmeier ist - der ein Treffen mit dem Dalai Lama ablehnt und Merkels China-Politik kritisch gegenübersteht. Er hatte 2007 ein Treffen Merkels mit dem Dalai Lama im Kanzleramt indirekt kritisiert und als "Schaufensterpolitik" abgetan. Vor allem aber wäre es ein einmaliger Vorgang, dass die CDU-Chefin auf diese Weise zwei SPD-Minister in einer hochkontroversen Frage gegeneinander ausspielt. Eilig bemühte sich Wieczorek-Zeuls Ministerium darum am Donnerstagabend, den Bericht zu entkräften. Ihr Sprecher Markus Weidling sagte SPIEGEL ONLINE: "Es ist bekannt, dass die Ministerin Termine nur wahrnimmt, wenn sie sie auch wahrnehmen möchte. Und sie lässt sich von niemanden schicken." Klar ist: Für Wieczorek-Zeul ist die Situation extrem schwierig. Wegen des Termins mit dem Dalai Lama, der erst an diesem Mittwoch bekannt wurde, musste sie sich aus der SPD einen Affront gegen Steinmeier und seiner China-Politik vorwerfen lassen. SPD-Fraktionsvizechef Walter Kolbow: "Wenn ich die Ministerin wäre, würde ich mich nicht mit dem Dalai Lama treffen." Steinmeiers Politik orientiere sich"an langen Linien und hat die Stabilität Chinas im Auge". "Mal eine Tasse Kaffee trinken"Merkel konnte diesmal den Dalai Lama nicht persönlich treffen, weil sie auf Lateinamerikareise ist - wollte dem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge aber vermeiden, dass diesmal überhaupt kein Mitglied der Bundesregierung mit ihm zusammenkommt. "Das verstehen die Bürger überhaupt nicht", wird die Kanzlerin zitiert. Weiter schreibt die Zeitung, Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) solle seine Bereitschaft zu einer Begegnung erklärt haben, ebenso Wieczorek-Zeul. Merkel habe der Entwicklungshilfeministerin den Vorzug gegeben, auch aus parteipolitischen Gründen, und habe sie das auf Umwegen auch wissen lassen. Steinmeier habe auf seiner Russland-Reise verärgert reagiert. Die "Süddeutsche" zitiert anonyme Regierungskreise mit dem Satz: "Steinmeier und Wieczorek-Zeul müssen vielleicht einmal zusammen eine Tasse Kaffee trinken." Noch am Nachmittag hatte das Entwicklungshilfeministerium auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE zum Zustandekommen des Treffens schriftlich erklärt, Wieczorek-Zeul werde "für die Bundesregierung" den Dalai Lama im Hotel Adlon treffen. "Der Dialog mit Religionsvertretern und der Zivilgesellschaft spielt traditionell in der Entwicklungszusammenarbeit eine große Rolle", hieß es zur Begründung. Und weiter: Es habe "den erkennbaren Wunsch des Dalai Lama" gegeben, mit "einer Vertreterin oder einem Vertreter der Bundesregierung" zu sprechen. Für die Ministerin sei es terminlich möglich gewesen, einen solchen Termin wahrzunehmen. So sei er jetzt zustande gekommen. "Die Bemühungen laufen seit etwa einer Woche. Jetzt ist ein Termin gefunden worden", sagte Ministeriumssprecher Weidling in seiner schriftlichen Antwort.
Severin Weiland
Hat Kanzlerin Merkel ihren SPD-Außenminister Steinmeier übergangen - und das Treffen zwischen dem Dalai Lama und SPD-Entwicklungshilfeministerin Wieczorek-Zeul persönlich eingefädelt? Ein Bericht über diesen angeblichen Eklat löst Unruhe in der Regierung aus. Wieczorek-Zeul weist alles zurück.
[ "Tibet", "Dalai Lama", "Heidemarie Wieczorek-Zeul" ]
Politik
Deutschland
2008-05-15T20:26:50+02:00
2008-05-15T20:26:50+02:00
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/wirbel-um-wieczorek-zeul-dalai-lama-treffen-provoziert-krach-in-bundesregierung-a-553568.html
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Regenmacher: Künstliche Hitzeinseln schaffen Schauer
Der Forscher präsentierte seine Vison vom künstlichen Regen an einem passenden Ort: Vor der Tür der Universität von Alicante dürsteten die Olivenbäume wie seit 60 Jahren nicht. Es müsse möglich sein, "Hitzeinseln" zu errichten, die zur Bildung regenschwerer Wolken führen, schlug der Brüsseler Physiker Léon Brenig kürzlich auf einer Tagung an der Costa Blanca vor. Die spanische Mittelmeerküste, derzeit von der schwersten Dürre seit Jahrzehnten heimgesucht, eigne sich besonders gut für die Methode. Brenigs spektakuläre Idee: Er will Trockenheit mit Hitze bekämpfen. Zusammen mit dem Spanier Jesús Vigo Aguiar von der Universität Salamanca plant der Forscher, ganze Landstriche mit schwarzer Hightech-Folie zu bedecken. Die sorgt dann angeblich dafür, dass der Himmel seine Schleusen öffnet."Wir stellen uns bis zu zwei Quadratkilometer große Anlagen in Küstennähe vor, über denen sich die Luft um 30 bis 40 Grad Celsius aufheizt und mit verdunstendem Meerwasser sättigt", erläutert Vigo das simple Prinzip. Steige diese Luft auf und kühle sich in der Höhe ab, bildeten sich Quellwolken: "Dann regnet es." Schon kooperieren die Wissenschaftler mit der israelischen Hightech-Firma Acktar, die Spezialfolien für Solaranlagen und für die Raumfahrt produziert. Acktar-Chef Zvi Finkelstein hält die Idee für bestechend: "Eine solche Anlage erzeugt Wolken, die den Regen genau dorthin tragen, wo er dringend gebraucht wird." Regenmacher überflutete Teile San Diegos Brenig und seine Mitstreiter träumen den alten Traum des Schauers auf Bestellung. Zu allen Zeiten versuchten die Menschen, den Himmel zu beschwören. Als erster Regenmacher der jüngeren Geschichte gilt der Amerikaner Charles Hatfield, der Anfang des 20. Jahrhunderts in Kalifornien Rauch gen Himmel schickte, um die Wolken zu öffnen. Sein Geschäftsmodell scheiterte, als er im Auftrag San Diegos dem Himmel Dampf machte und kurz darauf sintflutartiger Regen Teile der Stadt zerstörte. Inzwischen hat sich die seriöse Wissenschaft des Problems angenommen. Piloten bringen Trockeneis, Silberjodid oder andere Salze in Wolken über rund 30 Länder der Erde, um den Regen herbei zu rufen. In vielen Provinzen Chinas etwa gibt es eigens eingerichtete "Wettermodifikations"-Büros. Der thailändische König und Hobby-Meteorologe Bhumibol Adulyadej hält gar ein eigenes Patent für die Erzeugung von Niederschlag per Chemikalienkeule. Und die Russen brüsteten sich vor einiger Zeit damit, Moskaus Smog mit künstlich ausgelöstem Regen aus der Luft gewaschen zu haben. Ein Spezialgerät auf dem Dach des Ministeriums für Katastrophenfälle soll die Schauer ausgelöst haben. Die Techniken haben eines gemeinsam: Ob sie tatsächlich funktionieren, ist höchst umstritten. Und so eilt den Regenmachern seit jeher der Ruf von Scharlatanen voraus. Auch Brenig und seine Kollegen müssen erst noch beweisen, dass ihre Regenmaschine tatsächlich funktioniert. Rückendeckung gibt ihnen eine Studie der US-Raumfahrtbehörde Nasa. Die US-Forscher wiesen nach, dass der Wärmestau über großen Städten wie Atlanta oder Dallas tatsächlich vermehrten Niederschlag zur Folge haben kann. Im Windschatten der Zentren fiel fast 30 Prozent mehr Regen als sonst in der Gegend. Folien sorgen für Metropolen-Effekt Genau dieses Phänomen wollen sich nun Brenig und seine Kollegen zu Nutze machen. "Unser System ahmt den Effekt der Städte nach", erläutert der Forscher. Eine nur zwei Quadratkilometer große, mit schwarzer Spezialfolie bedeckte Fläche könne die gleiche Wirkung haben wie eine ganze Metropole.Lassen sich Dürren wie jene an der Costa Blanca künftig also mit Folie bekämpfen? Experten wie der Meteorologe Joachim Schug von der Wetterfirma Meteomedia bleiben skeptisch. Zumindest am Mittelmeer werde die Methode nicht funktionieren, weil die Luft dort im Sommer viel zu trocken sei, sagt Schug. Kleine Quellwolken würden in der sehr trockenen Umgebungsluft meist gleich wieder "verpuffen": "Selbst vorhandene Heizflächen wie die Städte Málaga oder Athen vermögen dort keine Schauer auszulösen." Der Forscher kritisiert zudem die Verbauung der Landschaft und mögliche ökologische Folgen. "Starke Aufwinde" und "Staubteufel" befürchtet Schug bei der zu erwartenden Hitzeentwicklung. Sie könnten den ohnehin raren mediterranen Ackerboden fortwehen. Die Fans der künstlichen Hitzeinseln lässt die Kritik kalt. Die poröse Folie könne Wärmestrahlung speichern und kontrolliert wieder abgeben, preist Acktar-Chef Finkelstein das vorgesehene Hightech-Material. Eine leichte Brise vom Meer werde die notwendige Feuchtigkeit für die Wolkenbildung herantragen. Gleichzeitig funktioniere die Anlage wie eine Art Riesentreibhaus: "Pflanzen können unter der Folie ausgesprochen gut gedeihen." Schon im kommenden Jahr will der Acktar-Chef eine erste Pilotanlage im israelischen Negev errichten lassen. 100 mal 100 Meter soll der Prototyp messen.
Philip Bethge
Im Sommer haben Regenmacher Saison. Eine neue Idee kommt aus Spanien: Um Wolken zu erzeugen, sollen ganze Landstriche unter Spezialfolie verschwinden. Die Technologie soll bald in der Wüste Israels getestet werden.
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Wissenschaft
Mensch
2005-08-08T12:37:34+02:00
2005-08-08T12:37:34+02:00
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/regenmacher-kuenstliche-hitzeinseln-schaffen-schauer-a-368795.html
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WM-Kurzpässe: Ronaldo ist friedlich, Mexikos Torwart professionell
Hamburg - Brasiliens Staatspräsident Luis Inacio Lula da Silva hat den von ihm selbst ausgelösten Konflikt mit Fußball-Star Ronaldo durch eine Entschuldigung per Fax schnell beendet. In einem gestern verschickten Schreiben erklärte Lula, dass seine Frage zum Gewicht des WM-Torjägers von 2002 missverstanden worden sei. Lula hatte am Donnerstag auf der Videokonferenz Nationaltrainer Carlos Alberto Parreira gefragt: "Ab und zu treffe ich Ronaldo. Ich weiß, dass er schlank ist. Aber wir sorgen uns natürlich, wenn in der brasilianischen Presse immer steht, dass er dick sei. Also, hat er nun Übergewicht oder nicht?" Der Staatschef wollte mit dieser Frage eigentlich der anhaltenden Diskussion um Ronaldo ein Ende setzen, doch der bei der Videoübertragung nicht anwesende Stürmer des spanischen Rekordmeisters Real Madrid reagierte verärgert. "Es ist genauso eine Lüge, dass ich dick bin, wie es eine Lüge sein wird, dass er trinkt", entgegnete der 29-Jährige in Anspielung auf Medienberichte, wonach Lula dem Alkohol nicht abgeneigt sei. Dieser Vergleich habe den Staatschef nach Informationen aus dessen Umfeld "traurig gemacht". Die Reaktion von Ronaldo, für den der Fall nach der Entschuldigung "aus der Welt geschafft" ist, wurde im Präsidentenpalast als "höchst unangenehm" eingestuft. Die polnische Nationalmannschaft muss in ihrem zweiten Gruppenspiel am Mittwoch (21 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) in Dortmund gegen Gastgeber Deutschland voraussichtlich auf Kamil Kosowski verzichten. Der Mittelfeldspieler erlitt unmittelbar nach seiner Einwechslung beim Spiel gegen Ecuador (0:2) offenbar einen Muskelfaserriss in der Wade. "Es ist direkt bei meiner ersten Aktion passiert", sagte Kosowski: "Es sieht nicht gut aus." Nach der Niederlage gegen Deutschland im WM-Eröffnungsspiel muss Costa Rica nun auch noch den Ausfall von Gilberto Martinez verkraften. Der Mittelfeldspieler musste beim 2:4 gegen Deutschland in der 67. Minute mit einer Sehnenverletzung im linken Knie ausgewechselt werden. Ihm droht nun sogar das WM-Aus. "Er wird bei dieser WM kaum noch einmal spielen können", sagte Teamarzt Francisco Uribe über den 26-Jährigen. Den Platz auf der Außenbahn wird Jervis Drummond im nächsten Vorrundenspiel am 15. Juni in Hamburg gegen Ecuador einnehmen, der schon gegen Deutschland für Martinez eingewechselt wurde. Mexikos Stammtorhüter Oswaldo Sanchez will am Sonntag beim ersten WM-Spiel seines Landes gegen den Iran in Nürnberg (18.00 Uhr) trotz des Todes seines Vaters zwischen den Pfosten stehen. "Ich kann die Leute, die an mich glauben, nicht enttäuschen, ich kann meinen Vater nicht enttäuschen. Ich weiß, dass er gewollt hätte, dass ich spiele", sagte der Keeper nach der Beerdigung und vor dem Rückflug von Gudalajara nach Deutschland. Der 32 Jahre alte Torhüter soll am Samstagabend beim Abschlusstraining  selbst entscheiden, ob es sein psychischer Zustand zulässt, aufzulaufen. Als Ersatz stünde Jose Corona bereit. kob/sid/dpa
Die brasilianischen Fans atmen auf: Stürmer-Star Ronaldo und Staatspräsident Lula haben ihren Streit beigelegt. Im Zwist  der beiden ging es um pikante persönliche Details. Den Torhüter Mexikos kann derweil auch ein tragisches Familienereignis nicht von der Arbeit abhalten.
[ "Fußball-WM 2006" ]
Sport
Fußball-News
2006-06-10T13:07:23+02:00
2006-06-10T13:07:23+02:00
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Um das gute Einvernehmen
Die deutsche Gewerkschaftsbewegung ist jetzt stabilisiert«, erklärte der, holländische Gewerkschaftler Kuypers in Halle an der Saale. Er ist Vizepräsident des Weltgewerkschaftsbundes und Leiter einer Delegation dieses Bundes, die Deutschland bereist. In Hannover, Bielefeld, Düsseldorf und Hamburg hatten die deutschen Gewerkschaftsfunktionäre den Weltgewerkschaftlern Meldungen vor die Nase gehalten, nach denen der Weltgewerkschaftsbund die Zwangsarbeit im Ruhrgebiet befürworte und die deutschen Arbeiter für nicht schlechter genährt und gekleidet halte als ihre ausländischen Kollegen.Kuypers und seine Delegierten wurden nicht müde zu erklären, daß diese Meldungen falsch seien und aus Kreisen stammten, die das gute Einvernehmen des Weltgewerkschaftsbundes zu den deutschen Gewerkschaften trüben wollten.*) Die Entnazifizierung sei überall nicht genügend durchgeführt, am weitesten sei die Sowjetzone. Die Deutschen benutzten die günstige Gelegenheit und klagten den Gästen ihreKümmernisse. Adolf Kummernus, Hamburgs Gewerkschaftsvorsitzender, meinte, man müsse Sojabohnen einführen und Walfangschiffe bauen, die Hannoveraner forderten höhere Löhne, vor allem für die berufstätigen Frauen, und die Hallenser baten um Erleichterungen im Interzonenverkehr. Ueberall versprachen die Weltgewerkschaftler, sich mit den zuständigen Militärregierungen in Verbindung zu setzen. Von Paris aus verkündete Louis Saillant, der Generalsekretär des Weltgewerkschaftsbundes, die Aufnahme der deutschen Gewerkschaften solle noch vor der Unterzeichnung des Friedensvertrages mit Deutschland stattfinden. 6 400 000 deutsche Arbeiter seien bereits organisiert. Allerdings könne man die deutschen Gewerkschaften nur geschlossen aufnehmen.Eigentlich wollten Kuypers und seine Leute noch rechtzeitig zur interzonalen Gewerkschaftskonferenz in Berlin sein. Sie hielten sich aber so lange in Halle auf, daß sie es nicht mehr schafften.So eröffnete der französische Oberst Ziegel als Vertreter der Alliierten Berliner Kommandantur am Montag die Konferenz von 20 Gewerkschaftsvertretern der vierZonen im Hause des FDGB in der Wallstraße.Auch die Stadtverwaltung von Berlin wollte eigentlich die Konferenzteilnehmner begrüßen und zu einem Empfang einladen. Da Oberbürgermeister Dr. Otto Ostrowksi (SPD) dienstlich verhindert war, hatte er den Stadtverordnetenvorsteher Dr. Otto Suhr, das Haupt der Opposition im Berliner FDGB, in die Wallstraße geschickt. Aber Hans Jendretzky, erster Vorsitzender des FDGE in der Sowjetzone, ließ ihn nicht herein, da eine Begrüßung durch ihn unerwünscht sei. Dr. Suhr, der zugleich Generalsekretär der Berliner SPD ist, mußte wieder nach Hause gehen. Der Sowjet-Oberst Tulpanow sagte dem FDGB die Unterstützung seiner Regierung zu, und Hans Jendretzky legte die Ansichten seiner Organisation zur Moskauer Konferenz dar. Jeder Plan einer Aufteilung Deutschlands in Kleinstaaten sei undiskutabel, sagte er, und die Gewerkschaften hätten ein Recht, neben den politischen Parteien zum Friedensvertrag gehört zu werden. Sie seien die größte Massenorganisation. Die Lage beim Groß-Berliner FDGB ist nach wie vor ungeklärt. Die Russen einerseits und die Amerikaner, sekundiert von den Briten und Franzosen andererseits, sind zu keiner Einigung gekommen. Die Russen stützen den alten FDGB-Vorstand und die von ihm geplante Wahlordnung, die Westmächte halten ihre Hand über die sogenannte »unabhängige demokratische Gewerkschaftsopposition« und ihren Vorschlag. Die »Unabhängigen« (SPD-, CDU- und unabhängige Gewerkschafter) wollen Urwahlen aller Mitglieder, weil nur so die einseitige Vorherrschaft der SED gebrochen werden könne, der alte hauptsächlich sedistische Vorstand will indirekte Vorstandswahlen durch Delegierte. Man war schon mühsam zu einem Kompromiß gekommen und hatte ihn der Kommandantur eingereicht. Diese aber kam nach siebenstündigen hitzigen Debatten zu keinem Kompromiß.Im Gegenteil, der russische Kommandant Generalmajor Kotikow zog ein Dokument aus der Tasche und las seinen Kollegen eine längere Darstellung des ganzen FDGB-Fragenkomplexes vor, in dem unter anderem davon die Rede war, daß der amerikanischen Delegation der Wunsch fehle, zu einem Uebereinkommen zu gelangen. Eine weitere Diskussion sei zwecklos, und nach russischer Ueberzeugung dürften die Gewerkschaften die alte Wahlordnung benützen. Die »Tägliche Rundschau«, das offizielle russische Blatt, druckte das alles ab, und die russisch lizenzierten Blätter taten es ihr nach. Die Amerikaner waren anderer Ansicht. Erstens hielten sie sich dafür Verantwortlich, daß die Berliner Arbeiter eine wirklich freigewählte Interessenvertretung hätten, sagte Frank Howley, Oberst und Direktor der US-Militärregierung von Berlin. Und zweitens, sagte Howleys Chef, General Keating, der amerikanische Kommandant, sei es ein Bruch des Viermächteabkommens, derartige Angriffe gegen einen Alliierten zu richten, noch dazu ineiner Presse, die technisch nach wie vor als »Feindpresse« zu bezeichnen sei.Inzwischen ist die Amtszeit des FDGB-Vorstandes, die auf ein Jahr befristet war, abgelaufen. Der FDGB-Vorstand faßte aber den Entschluß, weiterhin als »geschäftsführend« im Amt zu bleiben. Die »Unabhängigen« ihrerseits wollen aber die Beschlüsse dieses Gremiums als nicht bindend betrachten. Alle Verhandlungen zwischen Ost und West sind bisher erfolglos geblieben. Das Interregnum hält an. *) Die American Federation of Labour, mit 6 Millionen Mitgliedern der schärfste Konkurrent des Weltgewerkschaftsbundes im Kampf um die Gewinnung der deutschen Arbeiterschaft, hatte in London demonstrativ gegen die geplante Zwangsverpflichtung für den Ruhrbergbau Protest erhoben.Kotikow wurde massivDie »Tägliche Rundschau« druckte ihn abFür die Einfuhr von Soja-BohnenKummernus klagt deutsche Kümmernisse
[ "Berlin", "SPD" ]
Politik
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1947-02-14T13:00:00+01:00
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Primera División: Cristiano Ronaldo trifft bei Real-Sieg doppelt
Hamburg - Dank des früheren Weltfußballers Cristiano Ronaldo ist der spanische Rekordmeister zumindest vorübergehend auf den zweiten Platz der Primera División geklettert. Der portugiesische Superstar erzielte beim 2:1 (0:0) bei Celta de Vigo beide Treffer (61. Minute/71.) für die Königlichen. Für die Gastgeber hatte Iago Aspas (63.) zum zwischenzeitlichen Ausgleich getroffen. Nachdem Ronaldo kurz vor der Pause mit einem Kopfball zunächst nur die Latte getroffen hatte, schoss er im Anschluss an eine Ecke des deutschen Nationalspielers Mesut Özil die Real-Führung. Celta de Vigo gelang durch einen von Abwehrspieler Pepe abgefälschten Schuss von Aspas allerdings fast postwendend der Ausgleich. Nach einem Foul am Brasilianer Kaká war erneut Ronaldo zur Stelle, der per Foulelfmeter sein 26. Saisontor und zugleich den Endstand erzielte. Während Özil durchspielte, musste Sami Khedira nach der Pause dem spanischen Welt- und Europameister Xabi Alonso weichen. Mit 58 Punkten liegt Real nun einen Zähler vor Atlético Madrid, das 0:1 gegen Real Sociedad San Sebastián verlor. Xabi Prieto traf in der 51. Minute zum Siegtreffer für San Sebastián. Tabellenführer FC Barcelona (71 Punkte) hatte bereits am Samstag durch Treffer von Alexis Sánchez und Lionel Messi gegen Schlusslicht Deportivo La Coruña gewonnen.
joe/sid/dpa
Cristiano Ronaldo war der Matchwinner beim Auswärtssieg von Real Madrid gegen Celta de Vigo. Der 28-Jährige gewann das Spiel in der Primera División mit zwei Treffern fast im Alleingang. Durch den Erfolg sind die "Königlichen" wieder der ärgste Verfolger des FC Barcelona.
[ "Real Madrid", "Primera División", "Cristiano Ronaldo" ]
Sport
Fußball-News
2013-03-10T22:06:00+01:00
2013-03-10T22:06:00+01:00
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Ebola: Obama sieht globale Sicherheit gefährdet
New York - US-Präsident Barack Obama hat die Ebola-Epidemie in Westafrika als "wachsende Gefahr für die regionale und globale Sicherheit" bezeichnet. "Wenn es je einen Gesundheitsnotfall gegeben hat, der eine starke und koordinierte internationale Antwort verlangt hat, dann ist es dieser", sagte Obama am Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York bei einem von Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon organisierten Treffen. Ban schlug vor, über diese Epidemie hinaus eine Uno-Bereitschaftstruppe von Ärzten einzurichten. "Genau wie unsere Truppen mit blauen Helmen dazu beitragen, dass die Menschen sicher sind, könnte ein Team in weißen Kitteln dazu beitragen, dass die Menschen gesund sind." Die Staatsoberhäupter der betroffenen Länder in Westafrika wandten sich mit bewegenden Appellen an die Vereinten Nationen. Die Epidemie sei wohl die "größte Herausforderung aller Zeiten" für ihr Land, sagte die per Video zugeschaltete Präsidentin Liberias, Ellen Johnson-Sirleaf. "Das schlimmste Szenario ist, dass mehr als hunderttausend unserer Landsleute sterben werden durch eine Krankheit, die sie nicht verursacht haben und die sie nicht verstehen." Der ebenfalls per Video zugeschaltete Präsident von Sierra Leone, Ernest Bai Koroma, nannte Ebola "schlimmer als Terrorismus". Die Europäische Union versprach weitere 30 Millionen Euro im Kampf gegen Ebola. Damit steige die Gesamtsumme des bislang von der EU zur Verfügung gestellten Geldes auf 180 Millionen Euro, sagte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso bei dem Treffen. Die Weltbank will ihre finanzielle Unterstützung auf 400 Millionen Dollar (rund 312 Millionen Euro) ausbauen. 4500 Freiwillige in DeutschlandIn Deutschland meldeten sich rund 4500 Bundeswehrsoldaten und Zivilisten innerhalb von drei Tagen freiwillig für Einsätze in den Ebola-Gebieten. Das berichtete Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen bei ihrem Irak-Besuch in Abil. Etwa 70 Prozent der Freiwilligen kämen aus der Bundeswehr oder seien Reservisten, bei 30 Prozent handele es sich um Zivilisten. "Angesichts der unglaublich großen Zahl bin ich einfach überwältigt und bewegt", sagte die Ministerin. Unter den Freiwilligen seien Ärzte und Techniker. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sagte in Berlin, dass noch "dringend freiwillige Helfer für den Aufbau der Krankenstationen" gebraucht werden. Die sieben großen Industrienationen (G7) wollen eine Art Rettungskette für internationale Helfer aufbauen, die sich in Westafrika mit dem Ebola-Erreger infizieren. Dies geht aus der Abschlusserklärung zu einem Treffen der G7-Außenminister am Donnerstag in New York hervor. Nach Angaben aus Delegationskreisen sollen Helfer eine Garantie bekommen, bei einer Infektion ausgeflogen und behandelt zu werden. Die G7-Staaten USA, Kanada, Großbritannien, Japan, Frankreich, Italien und Deutschland äußerten sich "zutiefst besorgt". Die Epidemie müsse eingedämmt werden, ohne die betroffenen Länder zu isolieren. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kamen bis 21. September mehr als 2900 Menschen durch Ebola ums Leben. Darunter waren 208 Ärzte und Pfleger aus afrikanischen oder anderen Ländern. In Spanien starb am Donnerstag ein Ebola-Patient, der sich in Afrika angesteckt hatte. Er hatte dort eine Klinik geleitet. Derweil hat ein 51-jähriger Ebola-Patient, der Anfang September in die USA worden war, die Krankheit überstanden. Der US-Bürger war am Nebraska Medical Center mit dem neuen Mittel TKM-Ebola behandelt worden. Unklar ist, ob dies ausschlaggebend für die Heilung war.Bundeswehr-Airbus bringt Hilfsgüter nach Westafrika Vom Flughafen Köln/Bonn startete am Donnerstag eine Transportmaschine der Bundeswehr einen ersten Ebola-Hilfsflug nach Westafrika. Die Maschine hatte nach Angaben eines Luftwaffen-Sprechers rund fünf Tonnen Material wie etwa Stiefel, Handschuhe und Desinfektionsmittel an Bord. Der Airbus sollte die Hilfsgüter nach Dakar bringen. In der senegalesischen Hauptstadt plant die Bundeswehr einen Lufttransportstützpunkt. Von dort aus soll eine Luftbrücke nach Monrovia in Liberia eingerichtet werden. Zu drastischen Maßnahmen bei der Bekämpfung der Epidemie hat die Regierung von Sierra Leone gegriffen: Sie stellte weitere Landesteile mit mehr als einer Million Menschen unter Quarantäne. Die Isolierung von drei zusätzlichen Distrikten sei erforderlich, um die Seuche bekämpfen zu können, erklärte Präsident Ernest Bai Koroma. Die Bewohner dieser Distrikte dürfen die Grenzen ihrer Gemeindegebiete nur mit Genehmigungen und über kontrollierte Straßenkorridore verlassen. Damit sind nun insgesamt etwa zwei Millionen der rund sechs Millionen Einwohner des Landes von der Isolierung betroffen. Trotz solcher Maßnahmen breitet sich das Virus weiter rasch aus. Die Zahl der registrierten Infizierten ist laut WHO in Guinea, Liberia, Sierra Leone, Nigeria und Senegal inzwischen auf 6263 gestiegen.
jbe/dpa
"Ebola ist eine Gefahr für die globale Sicherheit": Mit diesem dramatischen Appell wandte sich US-Präsident Obama am Sitz der Uno an die Weltgemeinschaft, vereint gegen die Epidemie vorzugehen. Noch werde nicht genug getan, um Ebola zu stoppen.
[ "Weltbank", "Barack Obama", "Ebola", "Sierra Leone", "Bundeswehr", "Weltgesundheitsorganisation WHO", "Guinea", "Liberia", "Seuchen", "Viren" ]
Gesundheit
Diagnose
2014-09-25T21:19:00+02:00
2014-09-25T21:19:00+02:00
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Bild des Tages: Truppenübung im Schnee
Echt harte Jungs sind diese südkoreanischen Marines. Mit bloßem Oberkörper liefern sie sich während eines Manövers in der Nähe der Hauptstadt Seoul eine Schneeballschlacht.Archiv: Alle Tage, alle Bilder
[ "Augenblick" ]
Ausland
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Die Wahrheit Iustgefiltert
Im Anfang war das Wort. Und auf Schwingen des uralten Wortes fährt Jiri Grusa herab, um eine verlorengegangene Geschichte zu erzählen. Damit es gleich klar wird: Weltgeschichte ist für den Tschechen Heilsgeschichte. Jiri Grusa ist und wird sein: Katholik. Allerdings ein für kirchliche Instanzen ganz unerträglicher, der erigierend hinter der Jungfrau Maria her ist, um dem göttlichen Geheimnis näherzukommen. Das Weib als Mittlerin. Die Wahrheit lustgefiltert durch den weiblichen Körper. Ein Roman ist entstanden über die himmlische Sehnsucht und die irdische Liebe. Das Außersichsein verweist auf das Sein. In diesem Sein nun fängt Sex die Sehnsucht auf - in Gestalt einer hochschenkligen Schönen, die, so der Autor, wie die untere Hälfte eines Pferdes wirkt. Das soll heißen: Der obere Teil stellt die hehre Maria dar. Die Liebe also ein kentaurischer Prinzip wie alles im Leben, in dem das Schwebende erdverbunden ist, in dem Agape mit Eros, das Schöne mit dem Häßlichen, das Gute mit dem Bösen verwachsen ist. Unter dem kentaurischen Prinzip stellt Grusa die Seinsweisen westlicher Kultur dar und entfaltet sie im Herzen Europas: im heutigen Böhmen. In der Hölle eines Systems, das die Dynamik der Heilsgeschichte als Diesseitsversion auf die Geschichte der menschlichen Gesellschaft übertragen hat. In einer Hölle, in der sich die meisten resignativ oder zynisch eingerichtet haben und in der andere nach Himmel, nach Sinn suchen. Dabei setzt der Prager Grusa offensichtlich auf ein seltsames Symbol des Pragers Kafka: die Verbindung der Chinesischen Mauer und des babylonischen Turms. Und das will sagen: Wiederherstellung der geschichtlichen Kontinuität als Mauer. Der Turm, der sich dann erbauen ließe, wäre nicht mehr babylonisch, nicht mehr sinnlos. Grusa gehört zu einer Generation von Schriftstellern der CSSR wie Vaclav Havel, die den Kommunismus als eine einzige Kette von Heuchelei und Verbrechen erfahren haben. Ohne Parteimitgliedschaft hatte er mit Ausnahme des Jahres 1968 immer seine Schwierigkeiten mit dem Regime gehabt. Im Gedächtnis des Zwölfjährigen blieben haften: die Deportation der Priester des Salesianer-Ordens und die verbotene Literatur der Franz von Assisi, Don Bosco, Thomas von Aquin im verriegelten Ordensgebäude, zu dem er sich Zugang verschaffte. Der promovierte Historiker begann als Lyriker (drei Gedichtbände), war Mitbegründer zweier Literaturzeitschriften, ohne allerdings Redaktionsmitglied werden zu können. Eine feste Anstellung fand er erst 1968 an der nichtkommunistischen Wochenzeitung »Zitrek«, die dann nach der Niederschlagung des »Prager Frühlings« verboten wurde. Seit 1969 war Grusa ein verbotener Autor. Wegen seines Romans »Der 16. Fragebogen«, der im Westen erschien, wurde er verhaftet und erst aufgrund internationaler Proteste wieder freigelassen. Zwei Jahre später, vor die Alternative neuerlicher Haft oder Ausreise gestellt, ging er in den Westen. Was Grusa sagt, klingt für viele sich progressiv Dünkende altbacken: »Für mich ist die Kunst kein Entertainment. Der Dichter hat die Pflicht, keine falschen Märchen zu erzählen. Die Pflicht der Literatur besteht darin, nicht etwas Neues zu schreiben, sondern das Gleiche zu sagen, was andere vor dir gesagt haben. So hat es die Philosophie getan, deshalb ist Plato nicht rückschrittlich und Kant, da er später gelebt hat, nicht fortschrittlich. Der Unterschied zu früheren Dichtern besteht für mich nur in der anderen Distanz oder Nähe, die sie zu ihrem Ende, für mich zu Gott haben.« Grusas Roman »Janinka«, geschrieben in der Zeit zwischen Haftentlassung und Ausreise aus der CSSR, läßt sich von den abendländischen Mythen nicht abtrennen. So wie Shakespeare ohne das Bild von der Korrespondenz zwischen Himmel und Individuum nicht denkbar ist und sein Werk die Universalität des Glaubens an Feen und Geister, Hexen und Magier bezeugt, so schafft Grusa in seinem Roman Platz für Engel und gefallene Engel. Auch für den Drachen der Apokalypse, verkörpert in jenen berühmten siamesischen Zwillingsmädchen namens Blazek aus Böhmen, die zu Beginn des Jahrhunderts in den Varietes der ganzen Welt gastierten und über die bereits Egon Erwin Kisch schrieb, als die eine ein Kind zur Welt brachte. Dieses Kind, das bei Grusa sein Zwergenmaß im Alter bewahrt, erlebt die verkrüppelte Welt der böhmischen Kommunisten als die ihm gemäße. Die Zeit läuft im Roman rückwärts. Und die alten Ereignisse treffen in die Zukunft. Die alten Ereignisse: die beginnende Teilung Mitteleuropas mit der Schlacht von Königgrätz 1866 und ihre Folgen. In jener Zeit wird eine junge Frau vergewaltigt von einem Auditor Denk, kehrt - schweigsam und verwundert - zu ihrem Mann zurück und bringt siamesische Zwillinge zur Welt, die 33 Jahre später dem Zwerg Dolfi das Leben schenken. Dieser Vorgang liest sich wie ein Satyrspiel auf die Geburt Jesu und meint die Geburt der marxistischen Ideologie. Auditor Denk als Karl Marx. Oder auch als Lenin. Die Mißgeburt Oktoberrevolution mit den Folgen geistigen Zwergenmaßes. Doch Grusa politisiert nicht. Er predigt nicht. Er erzählt aus dem Bewußtsein heraus, daß das Falsche, das Böse, die Sünde - wie immer man es nennen mag - ein nicht wegzudenkendes Konstituens der Schöpfung ist, er beläßt dem Bösen seine legitime Zugehörigkeit zu dieser Schöpfung. Jede Menschlichkeit, die in seinem Roman erwiesen wird, ist ein Dennoch im üppigen Wuchern des Bösen. Das Böse ist der Schatten, den jeder Mensch mit sich trägt und der immer wieder durchstoßen werden muß, wenn Menschlichkeit sich durchsetzen will. Grusa geht von einer einfachen Erzählkonstruktion aus: Der Rechtsanwalt Dr. Marian Kokes ist ein juristischer Verpackungskünstler, ein Mann, der sich über den Hurencharakter der Jurisprudenz keinerlei Illusionen macht. Er, der alles beobachtet und aufzeichnet, glaubt, so Distanz zur korrupten Welt der böhmischen Funktionäre herstellen zu können. Als sein Vater bei einer Autofahrt zusammenbricht und im Krankenhaus zwischen Leben und Tod schwebt, wird Dr. Marian Kokes herausgerissen aus der Selbsttäuschung des Beobachters. Der Schock, der in Dr. Kokes eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben auslöst, wird zu einem Dialog mit dem Tode. Der Weg in die Erinnerung verweist auf die heutigen Ereignisse. In diesen heutigen Ereignissen sitzt Therese-Odette, die Großmutter des Dr. Kokes, die eigentlich immer noch jenen k. u. k. Dragonerleutnant liebt, der sie geschwängert hatte, sitzenließ und im Ersten Weltkrieg von einer tödlichen Kugel getroffen worden war. Doch für Therese-Odette lebte der Leutnant weiter. Die tödliche Kugel bekommt im Roman Grusas erst ihren Sinn, wenn sie der alten Frau die langersehnte Erlösung bringt, wenn ihr Tod endgültig den Tod des Dragonerleutnants besiegelt: »Die Zeit dehnt sich, die Kugel pfeift. Therese sitzt unter der Kastanie«, blind, mit einem Blick, »der ihre baldige Hingabe vorwegnimmt«. Nach dem Tod des Mannes, den Therese-Odette statt des Leutnants geheiratet hatte, ist sie wieder frei für den einstigen Geliebten. Grusa schreibt: »Obzwar sie sich emsig auf den Tod vorbereitete, gab es nicht das geringste Anzeichen dafür, daß sie gegen das Leben an sich revoltiert hätte ... Sie sah im Nichtsehen, und darin standen die Dinge nicht gegen, sondern für sie ... Weil das Licht wohl in ihr war, kroch sie so konzentriert in sich zusammen, daß dies vielleicht auch ihr Schrumpfen erklärt.« Im Schicksal der alten Therese-Odette findet der Enkel Marian Kokes seine eigene Distanz zum Leben und Sterben. Mit seiner liebevollen Sicht eines nach früher Enttäuschung lieblos dahingelebten Lebens schafft Marian Kokes - eine Gestalt, die Grusas Züge trägt - Vollendung. Daß man das Leben der anderen vollendet in einer Weise, wie sie es sich erträumt, aber nie haben vollenden können, und daß man dabei Leben nicht schönfärberisch verfälscht, das wird hier als Sinn des Lebens dargelegt. Grusas Roman endet in der Vision des eigenen Todes. In der phantastisch realistischen Vision des Dr. Kokes: Ärzte sezieren dessen Kopf, weil ihn eine lila Schattierung umgibt wie eine Korona. Doch die Ärzte werden dieses Geheimnis wissenschaftlich nie durchdringen. Die Seele des Dr. Kokes entzieht sich ihnen, fliegt davon. Für Grusa liegt eine Möglichkeit, Transzendenz zu erfahren, in den Augenblicken, in denen durch eine begrenzte Aussicht in die Welt die Phantasie des Menschen beflügelt wird, mehr als zu sehen sich vorzustellen. Diese eingeschränkte Aussicht, wie sie noch das Kind hat, schafft eine Wahrnehmungsweise, die dem Grundsatz der Hoffnung analog ist. »Wer einmal Engel aus lebenden Bildern ins Leben geholt hat, kann sie nicht wieder ins Bild zurückschicken«, heißt es im Roman. Marian Kokes erinnert sich, wie er als Kind in Mysterienspielen auf der Laienbühne mitgewirkt hat und als Engel auf die Bühne schwebte. »Gloria in excelsis Deo, sang der Knabe Kokes, denn damals wußte sein Körper noch nichts von Endlichkeit und Vergänglichkeit, denen sich Dr. K. heute ausgeliefert, preisgegeben fühlt; in jener Vorvergangenheit war es vielmehr ebendieser Körper, der zum Inbegriff reinen Schwebens wurde. Er hatte eine Stimme wie ein Zaunkönig, es sang aus ihm heraus: cantus firmus, ein Gesang, fest und klar, wie damals auch der Sänger, der noch nicht auf diesen heute so wacklig gewordenen Beinen stand. Man klatschte ihm Beifall, Hände vibrierten, Kokes in seiner Unsterblichkeit verbeugte sich, und der Stern auf seiner Stirn flimmerte in den Saal wie der Spiegel des Ohrenarztes ...« Der Anwalt Marian Kokes denkt zurück an seine »marianische« Jugendgefährtin Janinka, die damals einem Autounfall zum Opfer fiel und für ihn das Symbol der Reinheit, der reinen Liebe darstellt. Die Erinnerung an Janinka verwächst mit der an die Deutschlehrerin, bei der Marian Kokes seine ersten sexuellen Erfahrungen sammelte, während er in Hingebung an Janinka dachte: »Ich aber steige die vier Stufen hoch und küsse sie ungestüm, so lange, bis ich mich zusammenkrümmen muß, damit sie nichts merkt, weil es so peinlich, so auffallend ist.« Grusa breitet seine Liebesgeschichten aus wie Todesgeschichten und erzählt seine Todesgeschichten als Liebesgeschichten. Die Frauen in seinem Roman schenken Liebe und bringen den Tod, manchmal beides gleichzeitig. Denn in der tschechischen Sprache ist nicht nur die Liebe, sondern auch der Tod weiblich. Aus der Erotik macht Grusa Religion, aus der Religion Erotik. Dichtung und Religion werden bei ihm gleichgesetzt, so sie eschatologisch sind. Hinter dem Mitteleuropäer Grusa bleiben die vielen dichtenden Nachempfinder zurück. Das, was hier von einem Tschechen geschaffen worden ist, lebt nicht nach Kafka, Broch und Musil. Es lebt aus deren Geschichte, in die Grusa hineingeboren, in der er aufgewachsen und erwachsen geworden ist, die er erlebt und erlitten hat. Der Katholik Grusa präsentiert - wie es die lateinamerikanischen Autoren so unnachahmlich mit ihrer historischen Erfahrung tun - ein europäisches Geschichtsbewußtsein, wie es in dieser Vielschichtigkeit seinesgleichen sucht.
Jürgen Serke
Jürgen Serke über den tschechischen Exil-Schriftsteller Jiri Grusa und seinen Roman »Janinka« Der Tscheche Jiri Grusa, 46, Mitbegründer des Prager Samisdat »Edice Petlice«, 1981 ausgebürgert, lebt in Bonn. - Der Publizist Jürgen Serke ("Die verbrannten Dichter«, »Frauen schreiben"), 46, lebt in Hamburg. *
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Kultur
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Terror in London: Tür an Tür mit den Rucksackbombern
London - Im Curtis House im Londoner Stadtteil Southgate sind Fragen eher unerwünscht. Jeder lebt in dem hässlichen zwölfstöckigen Plattenbau für sich und mit seinen eigenen Problemen. Council House nennt sich ein solches Gebäude in Großbritannien, ein fein klingender Begriff für eine Sozialkaserne. Der Staat ist hier Mieter. Kaum einer aus der multikulturellen Mieterschaft zahlt die winzigen und seit Jahren nicht renovierten Appartements selbst. Die kleinen Balkone stehen voll mit Waschmaschinen und Satellitenschüsseln. Seit dem vergangenen Donnerstagmorgen ist die Diskretion am Ladderswood Way vorbei. Um ein Uhr morgens klopften schwer bewaffnete Polizisten an die Appartements der oberen Stockwerke. Leise aber deutlich schickten sie die Bewohner auf den Hof. Danach stürmten sie im neunten Stock ein Einzimmer-Appartement, das allerdings leer war. Sie suchten nach zwei der mutmaßlichen Rucksackbomber vom 21. Juli: nach dem 27-jährigen Muktar Mohammed Said Ibrahim, der eine Woche zuvor im roten Doppeldeckerbus mit der Nummer 26 in der Hackney Road vergeblich versuchte, eine Bombe zu zünden. Und nach dem 24-jährigen Yassin Hassan Omar, der zu gleichen Zeit mit vergleichbarem Erfolg einen Sprengsatz in der U-Bahnstation Warren Street zündete und dann flüchtete. Beide hatten zuvor hier gelebt und vermutlich auch die Bomben zusammengebastelt. An die Razzia erinnern knapp eine Woche später nur noch die schwarz verklebten Fenster der Wohnung und ein Mannschaftswagen der Polizei vor der Tür. Niemand soll in das Haus hinein, der dort nicht wohnt. Alle Anfragen soll die Pressestelle von Scotland Yard beantworten. Doch die liegt im Zentrum der Hauptstadt, irgendwo da hinten. Eine der Bewohnerinnen bringt es trotzdem schnell auf den Punkt. "Jeder hier fragt sich", sagt die 33-jährige Sam Jones, "wie diese Männer jahrelang hier leben, sich radikalisieren und ihre Bomben bauen konnten und keiner von uns hat etwas bemerkt?" Ein bisschen spricht die junge Frau, die direkt unter der Wohnung der mutmaßlichen Attentäter lebte, damit für alle Londoner. Nicht irgendwo in Afghanistan oder Pakistan bildete sich die Terrorzelle, die für die Anschläge vom 21. Juli verantwortlich war - sondern in einer europäischen Metropole. Die Frage nach dem Warum bleibt ohne AntwortDie Suche nach Motiven der mutmaßlichen Attentäter vom 21. Juli, dem Weg zum radikalen Eifer und der folgenschweren Entscheidung fällt schwer. Die Polizei schweigt. In beeindruckender Geschwindigkeit konnten die Verdächtigen anhand der Videoaufnahmen identifiziert werden - mit Hilfe der Bevölkerung. Seitdem gibt es kaum neue Nachrichten. Die Briten und letztlich alle bleiben allein mit der Frage, wie und warum dies alles geschehen konnte. Natürlich machen sich die Bewohner des Curtis House nach den Ereignissen so ihre Gedanken. Sie erinnern, wie sich Muktar Mohammed Said und Yassin Hassan Omar vor einigen Wochen in den Fluren des Hochhauses mit schweren Paketen voller Chemikalien abschleppten. Weißes Pulver ist alles, woran sich die meisten entsinnen. Aber auch an die runden Plastikboxen. Genau in diesen Haushaltsboxen deponierten sie vermutlich später ihren selbst zusammengemischten Sprengstoff für die Rucksäcke. Im Nachhinein klingt das alles hochverdächtig. Die Anwohner erscheinen fast fahrlässig, weil sie nicht die Polizei riefen. Wie aber sollten sie ahnen, dass die beiden nicht nur Wandfarbe mischen wollten, wie sie sagten? Wer sollte etwas Schlechtes über die denken, die sonst gern Fußball spielten oder vor der Tür mal einen Joint durchzogen? Manche Details ergeben im Nachhinein ein neues Bild: Da erinnern sich Anwohner oder Händler an die kleinen Details, die zuvor kaum aufgefallen waren. Wie der türkische Gemüsehändler ein paar Blocks vom Hochhaus entfernt, bei dem Omar häufiger einkaufte. Nach den Anschlägen wird ihm nun klar, dass sich der junge Mann langsam veränderte. Dass er sich einen Bart wachsen ließ. Dass er bei Diskussionen Anschläge im Irak rechtfertigte. Mieter erinnern sich, dass sich die beiden jungen Männer immer mehr abschotteten. Mit den Bewohnern nicht mehr so viel redeten, immer konspirativer handelten. Auch, dass sie immer häufiger für Stunden in der kleinen Garage nahe des Hauses verschwanden. Radikalisierung in der HaftHeute weiß man über Muktar Mohammed Said Ibrahim etwas mehr. Er kam als Teenager nach Großbritannien, hatte zuvor mit seinen Eltern in Saudi-Arabien gelebt. In England hatte er keine unproblematische Jugend. Mehrmals griff ihn die Polizei auf. Raub, Körperverletzung und Diebstahl, meist mit einer ganzen Bande, ergaben am Ende fünf Jahre Knast. Das Weitere ist hauptsächlich Vermutung: Angeblich soll er sich in der Haft radikalen Islamisten angenähert, plötzlich den intensiven Austausch mit Allah dem Rausch nach Reichtum vorgezogen haben. Besuche in der ebenfalls einschlägig bekannten Finsbury-Moschee im Norden Londons werden ihm nachgesagt, nun sogar Trainingslager in Saudi-Arabien und Pakistan. Bewiesen ist nichts. Auch die Vorgeschichte der anderen Verdächtigen ist unklar. Zum Beispiel der in Italien inhaftierte Hussein Osman, dem nach den versuchten Attacken die Flucht gelang. Er kämpft vehement gegen seine Abschiebung nach London. Nie habe er jemanden töten wollen. Die Rucksäcke seien nur voller Mehl gewesen, einen Schreck habe er den Londonern einjagen wollen. Außerdem sei Ibrahim der entscheidende Mann gewesen, er habe nur den Rucksack entgegen genommen. Auch im Fall Osman kommen die Informationen nur in Bruchstücken: Da ist eine ehemalige Freundin aus Italien, wo er einmal gelebt hat. "Bambi" habe sie ihn wegen der braunen Augen gern genannt, erzählt sie italienischen Zeitungen. Hamdi sei damals ein begeisterter Rap-Fan gewesen, der Amerika und sie leidenschaftlich liebte, sich selbst gern als Gangster gerierte. In London wiederum muss sich Hussein verändert haben. Gemeinsam mit seiner Freundin aus Äthiopien, wo wohl auch er geboren ist, lebte er in einem einfachen Appartement gleich gegenüber der U-Bahnstation Stockwell. Die Freundin wird noch immer von der Polizei befragt. Die Nachbarn begreifen erst langsam, wer dort neben ihnen gewohnt hat. Auch sie erinnern sich plötzlich, wie die Freundin sich immer mehr zurückzog, plötzlich stets den Schleier außer Haus trug. "Wir dachten, er sei Busfahrer"Einige Kilometer weiter findet man in London das Peabody Estate, mitten im bürgerlichen Bezirk North Kensington. Mittlerweile ist das Appartement Nummer 14 im vierten Stock des Blocks K der großflächigen Wohnanlage gleich neben einem großen Park weltberühmt. Live konnten die TV-Zuschauer am vergangenen Freitag verfolgen, wie die Polizei mit maskierten Männern zuschlug. Am Ende sahen sie die beiden nackten Männer Muktar Mohammed Said Ibrahim und Ramzi Mohammed auf dem Balkon des Reihenhauses. Immer wieder erbrachen sich die Verdächtigen von dem Tränengas der Polizei, ergaben sich den maskierten Polizisten ohne Widerstand. Mohammed soll nach bisherigen Erkenntnissen der Mann gewesen sein, der in der U-Bahnstation Oval Station eine Bombe zünden wollte. Ibrahim soll sich bei ihm versteckt haben. Bekannt wurde durch die TV-Übertragung auch Lisa Davis, die im Block gleich nebenan wohnt. Per Mobiltelefon ließ sie alle Zuschauer des britischen Senders SkyNews an dem Festnahme-Spektakel teilhaben. Eine Woche später kann sie sich noch immer nicht erklären, was mit dem Mieter der Nummer 14 in den letzten Monaten passiert sein soll. "Wir alle dachten, er sei so eine Art Busfahrer, aber genau wusste das hier niemand", sagt die Frau. Auch die Bewohner des Hauses können sich an Ramzi Mohammed nur dürftig erinnern. Allerdings machte er im vergangenen Februar bei einer groß angelegten Beschwerde wegen Mängeln in der Mietskaserne mit, wie sich einige Mieter entsinnen. In der Nachbarschaft sind Ramzi und sein Bruder Whahib, der ebenfalls festgenommen wurde, durchaus bekannt. In der Golburne Road verteilten die beiden in den letzten Monaten gern islamistische Hetzschriften. "Die beiden waren oft hier, auch mit Ibrahim", erinnert sich ein Besitzer eines libanesischen Falafel-Ladens in der Straße, die von der bei Touristen beliebten Trödler-Meile Portobello Road abzweigt. Multikulti wird hier groß geschrieben. In Notting Hill wohnen arme Einwanderer mehr oder minder neben reichen weißen Hipstern. Wirklich wahrgenommen hat die Männer niemand. "Hier gibt es so viele Spinner", winkt der Ladenbesitzer ab, "jeder versucht hier aufzufallen." Redeverbot für den ImamDem Imam der nahe gelegenen Moschee haben seine Chefs mittlerweile Redeverbot auferlegt. Zu gut konnte sich der Prediger Ahmed Dahdouh an die beiden Brüder Ramzi und Whahib Mohammed erinnern. Wie sie ihn wegen der Verurteilung von Attentaten beschimpften, berichtete er gleich nach der Festnahme britischen Zeitungen. Auch, wie sie sich abkapselten mit einem kleinen Kreis von Gläubigen, zu denen vermutlich auch Muktar Mohammed Said Ibrahim gehörte. Seitdem redet nur noch der Chef des "Muslim Cultural Heritage Centers", das im Schatten der großen Autobahnbrücke nahe der Golburne Road liegt. Er sagt, es gebe intensive Kontakte mit der Polizei und eine interne Untersuchung, ob die Männer überhaupt in der Moschee gewesen seien. Die wahre Geschichte der Rucksackbomber wird wohl noch länger ein Geheimnis bleiben.
Matthias Gebauer
Trotz der Festnahme der mutmaßlichen Rucksackbomber zweifeln viele Londoner: Warum konnten diese Männer mitten in der Hauptstadt unbemerkt an Bomben basteln und Alltag spielen? Wie wurden sie zu Attentätern? Im Nachhinein erscheint vieles auffällig. Eine Spurensuche in der Nachbarschaft.
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Panorama
Justiz & Kriminalität
2005-08-04T12:02:48+02:00
2005-08-04T12:02:48+02:00
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Hugh Hefners Erinnerungen: Rüpelhafte Beatles auf Playmate-Partys
Der 80-jährige Verleger sagte der britischen Tageszeitung "The Sun", Lennon habe bei einer Party 1974 in Hefners Villa in Los Angeles sturzbetrunken seine Zigarette auf einem Matisse-Gemälde ausdrücken wollen. Der Hausherr habe den Beatles-Musiker gerade noch stoppen können, das auf rund 11 Millionen Euro geschätzte Kunstwerk mit einem Brandloch zu verzieren. Lennon sei zu diesem Zeitpunkt gerade frisch von seiner Ehefrau Yoko Ono getrennt gewesen und in einer entsprechend schlechten Gemütsverfassung, sagte Hefner. Nicht nur Lennon, sondern auch Beatles-Kollege Ringo Starr sei regelmäßiger Gast bei Hefners Partys gewesen und habe sich mit den Playmates vergnügt.jto/ddp
"Playboy"-Gründer Hugh Hefner sieht in John Lennon einen kunstfeindlichen Trunkenbold. Er habe den Musiker 1974 bei einer Party gerade noch stoppen können, bevor dieser seine Zigarette auf einem Ölgemälde ausgedrückt habe. Auch ein anderer Beatle habe sich regelmäßig mit den Playmates vergnügt.
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Panorama
Leute
2007-04-02T07:38:03+02:00
2007-04-02T07:38:03+02:00
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Mount Everest: Steck und Moro geraten in Schlägere mit Sherpas
Katmandu - Die Polizei in Nepal ermittelt wegen einer Prügelei zwischen Bergsteigern und Sherpas am Mount Everest. Laut einem Bericht der "Himalayan Times" gerieten der Schweizer Ueli Steck, der Italiener Simone Moro und der Brite Jonathan Griffith auf dem Weg ins Lager drei in einen Streit mit einheimischen Bergsteigern, die die Strecke für die Frühjahrssaison präparierten. Dabei kam es zu einer Schlägerei, bei der die drei Ausländer verletzt wurden. Steck trug eine Wunde am Kopf davon. Noch seien die Details unklar, sagte der für den höchsten Berg der Welt zuständige Polizeichef von Solukhumbu, Sitaram Karki, am Sonntag. Die Ermittlungen würden durch die schwierige Kommunikation am Achttausender erschwert.Wie die "Himalayan Times" berichtet, steht derzeit Aussage gegen Aussage. Die ausländischen Bergsteiger sagten demnach, sie seien ohne ersichtlichen Grund angegriffen worden. Die Nepalesen dagegen behaupteten, die Bergsteiger hätten sie bei der Arbeit gestört, als sie Fixseile anlegten, und Moro habe sie bedroht. Zwei der Top-Alpinisten weltweitDer Italiener will nach wie vor den Mount Everest erklimmen, Steck sei bereits wieder im Tal und warte auf einen Flug zurück nach Katmandu, sagte Anish Gupta vom Unternehmen Cho-Oyu Trekking, das Touren auf den 8848 Meter hohen Gipfel organisiert und die Logistik für die drei Bergsteiger zur Verfügung stellte. Steck und Moro zählen zu den führenden Höhenbergsteigern weltweit. Während der Schweizer vor allem durch anspruchsvolle Touren in hohem Tempo bekannt wurde, sorgte Moro zuletzt durch Winterbesteigungen mehrerer Achttausender für Aufsehen. Nun waren die beiden zum ersten Mal zusammen an einem Himalaja-Riesen unterwegs. Sie hatten eine anspruchsvolle Tour abseits der Normalroute geplant, über deren genauen Verlauf sie zunächst nicht gesprochen hatten. Hunderte Bergsteiger versuchen alljährlich im April und Mai den strapaziösen Aufstieg zu dem weltberühmten Gipfel, den der Neuseeländer Edmund Hillary und der Sherpa Tenzing Norgay 1953 als erste Menschen bezwangen. Seither waren mehr als 3000 Menschen auf dem Mount Everest.
sto/AFP
Prügelei in dünner Höhenluft: Auf dem Mount Everest hat sich eine Gruppe Sherpas eine heftige Auseinandersetzung mit drei Bergsteigern geliefert. Der berühmte Alpinist Ueli Steck wurde dabei so schwer verletzt, dass er die Tour aufgeben musste.
[ "Mount Everest", "Bergsteigen", "Klettern" ]
Reise
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2013-04-29T10:19:00+02:00
2013-04-29T10:19:00+02:00
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Telekom stoppt Satelliten-Projekt
Die deutsche Telekom wird vorerst keinen Nachfolger für ihren Fernsehsatelliten TV-Sat 2 in den Orbit schicken. Das beschloß der Vorstand vergangene Woche in Bonn. Die Bundespost überläßt das Geschäft mit dem Satellitenfernsehen vollends der Luxemburger Societe Europeenne des Satellites (SES). Auf deren Astra-Satelliten sind schon jetzt 85 Prozent aller Satellitenschüsseln in Deutschland ausgerichtet. Mit dem TV-Sat wollte Bonn Anfang der achtziger Jahre das Fernsehangebot beleben. Doch nach einer Serie von Pech und Pannen wurde das gemeinsam mit der französischen Post betriebene Projekt zu einer gigantischen Fehlinvestition. Da die Programme in einer neuen Fernsehnorm (D2-Mac) ausgestrahlt wurden, richteten die Zuschauer ihre Antennen lieber auf die Astra-Satelliten aus, die in der gängigen Pal-Technik senden. Um ihr Angebot zu verbreitern, wollte die Telekom, gemeinsam mit der Schweiz und Frankreich, zwei weitere Satelliten unter dem Namen Europesat starten. Das Projekt, das 770 Millionen Mark kosten sollte, wurde nun gestoppt. Damit wird auch die weitere Nutzung des TV-Sat 2 fraglich. Denn am Montag dieser Woche werden die EG-Postminister voraussichtlich die Direktive aufheben, mit der die Fernsehanstalten bislang gezwungen waren, einen Teil ihrer Programme im D2-Mac-Standard auszustrahlen. [Grafiktext] _111a In_Deutschland verkaufte Satelliten-Empfangsanlagen/Receiver[GrafiktextEnde]
[ "Telekom" ]
Wirtschaft
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1993-05-09T13:00:00+02:00
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https://www.spiegel.de/wirtschaft/telekom-stoppt-satelliten-projekt-a-e68c03df-0002-0001-0000-000013689382?context=issue
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Australian Climate Insanity: A Sun Umbrella for the Great Barrier Reef
The Australian Minister of Tourism, Fran Bailey is "very concerned." The Great Barrier Reef supports a $5.8 billion tourism industry that provides work to some 33,000 people, she says. But the reef isn't cooperating. Scientists have discovered that, while coral in shady spots on the reef retain their bright colors, those in direct sunlight are beginning to fade. Tourists would surely be disappointed if the Great Barrier Reef's corals were to go pale. But Bailey has a plan. After the promising results of a two-year-long trial, she wants to erect vast awnings -- essentially oversized sun umbrellas -- to keep the reef from bleaching.Suggestions such as Bailey's aren't entirely unheard of in Australia. Similar ideas have popped up in the headlines in recent years: awnings on pontoons; firmly anchored umbrella-like structures. No idea has been left unexplored. What is new, though, is government support for such ideas. Faded corals are old news"Obviously, we're tackling this issue from both ends," she told the Australian Broadcast Corporation recently, "the cause of the problem and also trying to find very practical ways where we can mitigate the problem." Scientists and the opposition in Canberra have their doubts -- about both ends of the approach.Rising water temperatures are thought to be responsible for the fading of the coral. The range of temperatures within which coral can survive is narrow: As soon as the water gets too warm, the coral get sick. Even a variation of just one or two degrees Celsius is enough. Coral depend on microscopic algae called zooxanthellae to provide them with sugar and other nutrients. But when the water is too warm, these algae die off. And when the reddish-brown algae disappear, the coral's characteristic bright colors fade until all that remains is the calcium carbonate skeleton -- a ghostly white frame that doesn't look much like what tourists learn to expect from their travel brochures.Such whitening of corals takes place regularly, according to Claudio Richter, a coral reef specialist with the Center for Marine Tropical Ecology (ZMT) in Bremen, Germany. Richter told SPIEGEL ONLINE that the phenomenon has been observed before, including near the Australian east coast. He added that coral doesn't necessarily die when its colors fade -- it's only when water temperatures remain too high for too long that its survival is at risk. Experts are skeptical"The awning idea may make economic sense for the local tourism business, but from an ecological point of view, and as far as the survival of the reef is concerned, it's meaningless," Katharina Fabricius, an expert on the Great Barrier Reef at the Australian Institute for Marine Science, told SPIEGEL ONLINE. The sheer size of the reef makes it doubtful that a few awnings can keep the water from overheating."The idea also doesn't take into account the fact that there are currents," Bremen-based scientist Richter points out. The East Australian Current is constantly feeding the Great Barrier Reef with warm water. Any beneficial effect the awnings might have would be gone. The Great Barrier Reef is 2,000 kilometres (1,243 miles) long. In geological terms, it's an underwater mountain range. "Sure, you could set up an awning above the roof of the reef," says Richter, "but technically that's not possible." Besides, Richter is convinced the project would cost a fortune. Bailey, the minister of tourism, didn't cite any figures when she made her proposal.Several intense tropical storms reach the Great Barrier Reef every year. The stronger ones -- like the cyclone "Larry," which hit the reef in March of this year, or "Ingrid," from 2005 -- can do serious damage to the reef. Underwater. It doesn't take much imagination to see what such storms would do to a construction consisting of awnings and metal bars above water. "The first storm would sweep the bars away," Richter believes. "I just can't imagine (the plan) being put into practice," he says. Sprinklers on the reef?But other proposals are even more fanciful. The imaginary setup of bars, awnings and pontoons could also include fountains spraying a fog of cool water. The Australian, reports that Andrew Skeat, the managing director of the Great Barrier Reef Marine Park Authority (GBRMPA), is in favor of regular cold showers for the tourist attraction. Sprayed seawater, he says, could absorb some of the sun's UV ray thus cooling the water below. Skeat says the first pilot projects, undertaken in 2004, were promising."Whether it becomes practicable and cost effective is another question,"Skeat admitted to the Australian. What's more, he said, the project doesn't constitute an "ecological scale solution to climate change, but it could be one response to keeping particular areas with high coral cover." "Solution to climate change." It's a key phrase that is being uttered, and debated, the world over -- especially this week with the UN climate conference getting underway in Nairobi, Kenya. The Great Barrier Reef is an important part of that debate.The Australian government has been under tremendous pressure since the British government published its Stern Report last Monday. On the very same day that Fran Bailey announced her plan of protecting the Great Barrier Reef with special awnings, Professors Stuart white and Chris Riedy of the Institute for Sustainable Futures at Sydney's University of Technology criticized the government in an article published in the Sydney Morning Herald. They argued that the government needed to treat an agreement on climate protection as a "first priority." They cited "A Clean Energy Future for Australia," a study by the Australian WWF that outlines a plan for reducing greenhouse gas emissions Down Under by 2050. And that is exactly what Nicholas Stern, the economics expert who assessed the results of climate change for the British government, is demanding. Stern's 700-page study predicts that climate change would have grave consequences for the world economy. Ever since then, Australia's conservative administration has been under fire for its persistent refusal to join the Kyoto Protocol.On the very day the report was published, a back bencher from Australia's governing National Party showed just how out of touch from reality some of the country's politicians really are. Technology is the answer, she said. New technologies would solve humanity's climate-related worries just as cars had gotten rid of the problem of horse manure by eliminating horse-drawn carriages from most roads, De-Anne Kelly claimed. Anthony Albanese, the speaker on environmental issues in Australia's government opposition, the Labor Party, quickly jumped on the comment. "The Howard Government simply can't be believed when it comes to climate change," he said in an interview with the Australian Broadcasting Corporation. "They don't think it's a serious issue. The Howard Government is frozen in time, while the globe warms around it."
Franziska Badenschier, Stefan Schmitt
The Great Barrier Reef is fading to white. Increasing water temperatures may spell doom for the region's tourism infrastructure. The government though has a few ideas.
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2006-11-07T11:59:09+01:00
2006-11-07T11:59:09+01:00
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1,106,145
Wann gibt es Coronaimpfungen für Kinder? (Podcast)
Diese Podcast-Folge ist nicht mehr verfügbar. Die aktuell abrufbaren Folgen gibt es hier.Alle werktäglichen Folgen von SPIEGEL Daily können Sie auf SPIEGEL.de jeweils 48 Stunden lang hören. Die Best-Of-Folge am Wochenende ist sieben Tage lang abrufbar. Alle bereits erschienenen Folgen dieses Podcasts finden Sie auch bei Audible . Bisher ist nur ein Impfstoff für Jugendliche ab 16 Jahre zugelassen: das Produkt von BionTech-Pfizer. Alle anderen Hersteller befinden sich noch in der Testphase, was die Entwicklung einer Corona-Impfung für Kinder angeht. Optimisten sprechen von Ende des Jahres, andere von frühestens 2022 oder noch später bis auch Kindern ein Impfangebot gemacht werden kann. Bis dahin ist weder die Pandemie besiegt noch die Gefahr einer impfresistenten Mutation gebannt. In dieser Episode von SPIEGEL Daily erklärt der Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Mainz, Professor Fred Zepp, warum er vorerst nicht damit rechnet, dass Kinder in Deutschland geimpft werden. Eltern, die mit dem Gedanken spielen, ihren Nachwuchs wegen möglicher Impfrisiken nicht zu impfen, sollten sich das laut Professor Zepp genau überlegen. Es gibt nur zwei Wege der Immunisierung: Impfung oder Infektion. Und SPIEGEL-Wissenschaftsredakteurin Julia Köppe hat mit einer Frau gesprochen, die sich nichts sehnlicher wünscht, als ihr Kind impfen zu können. Ihre Tochter leidet an einer Lungenerkrankung. Die Familie hat die eigenen vier Wände seit Monaten nicht verlassen. Die Hoffnung ruht auf einer Impfung, »und die könnte noch sehr, sehr lange auf sich warten lassen«, so Köppe.SPIEGEL Daily erscheint jeden Morgen bei SPIEGEL+ und auf Audible. Als SPIEGEL+ Abonnent hören Sie die neuesten Folgen werktags ab 6 Uhr. Außerdem fassen wir fürs Wochenende die besten Momente der zurückliegenden Folgen zusammen. Hören Sie diese Folge mit unserem Audio-Player am Anfang des Artikels. Alle bereits erschienenen Folgen dieses Podcasts finden Sie auch bei Audible .
Juan Moreno
Kinder erkranken seltener schwer an Covid-19. Auch darum haben Impfstoffhersteller erst jetzt mit großen Studien begonnen. Aber wirklich sicher sind die Alten erst, wenn auch Kinder geimpft sind. Und das könnte noch Jahre dauern.
[ "SPIEGEL Daily", "Podcasts vom SPIEGEL" ]
Wissenschaft
default
2021-03-24T05:00:00+01:00
2021-03-24T05:00:00+01:00
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1,106,146
Binge Watching: Internetseite berechnet, wie viel Zeit du Serien schaust
Dieser Beitrag wurde am 05.02.2017 auf bento.de veröffentlicht. Ich habe 54 Tage, acht Stunden und 55 Minuten meines Lebens mit TV-Serien verschwendet. Hier steht es: Bitte was? Verschwendet? Nein, das muss schöner klingen: Ich habe 54 Stunden und knapp neun Stunden meines Lebens mit Träumen, Fürchten, Bangen und Hoffen verbracht. Ich habe Walter White verabscheut und Barney Stinson zugejubelt, ich habe mit Sherlock gerätselt, mit Rick Grimes mitgefiebert und bin mit Monkey D. Luffy zur See gefahren. Dass alles hat mir die Seite "Tiiime"  verraten. Sie errechnet deine gesamte Serienguckzeit. Am Anfang ist die Homepage leer. Ein Feld fordert zur Eingabe einer Serie auf: Dann kann man eintragen, wie viele Staffeln man von der Serie gesehen hat: "Tiiime" listet US-Serien, japanische Anime und sogar deutsche Serien auf – "Tatort" ist zum Beispiel mit 48 Staffeln dabei. Die Liste orientiert sich an der "Movie Database" . Dann ordnet sie Serie für Serie nebeneinander und addiert die Laufzeiten. Die Herausforderung ist, sich an alles zu erinnern, was man so in seinem Leben gestreamt hat. Mit den Lieblingsserien geht es schnell, oder mit denen, die man aktuell schaut. Irgendwann kommt das Grübeln. Das ist die Übersicht meiner Serien: Und du so?
Marc Röhlig
[]
Netzwelt
Web
2017-02-05T15:11:30+01:00
2017-02-05T15:11:30+01:00
https://www.spiegel.de/netzwelt/web/binge-watching-internetseite-berechnet-wie-viel-zeit-du-serien-schaust-a-00000000-0003-0001-0000-000001170772
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Günter Schabowski ist tot
Günter Schabowski war der Mann, der die Mauer öffnete. Nun ist er am frühen Sonntagmorgen im Alter von 86 Jahren in einem Berliner Pflegeheim gestorben. Das teilte seine Witwe Irina der Deutschen Presse-Agentur mit. Schabowski war seit langem schwer krank, wurde betreut und trat nicht mehr öffentlich auf. Schabowski ging in die Geschichte ein, weil er am Abend des 9. November 1989 auf einer Pressekonferenz den entscheidenden Satz zur Öffnung der deutsch-deutschen Grenze sagte. Zunächst las das SED-Politbüromitglied dabei eine neue Regelung für Reisen ins westliche Ausland von einem Zettel ab, obwohl die Regelung eigentlich noch gar nicht veröffentlicht werden sollte.Auf die Nachfrage eines Journalisten, ab wann die Regelung gelte, antwortete Schabowski dann: "Das tritt nach meiner Kenntnis... ist das sofort, unverzüglich." Damit war die Grenze faktisch geöffnet - und das Ende der SED-Herrschaft eingeleitet. Wenig Tage nach der Maueröffnung, am 12. November, bezeichnete Schabowski das Verhalten der DDR-Bürger, die in den Westen und wieder zurück reisten, als "Demonstration von Volkssouveränität". Es gebe "keine Alternative zu dieser Politik" (sehen Sie hier das Video ).Schabowski hatte seine Karriere einst als Journalist begonnen. 1952, mit 23 Jahren, trat er in die SED ein, 1978 wurde er Chefredakteur der Parteizeitung "Neues Deutschland", und 1984 schließlich Vollmitglied im Politbüro, dem höchsten Führungsgremium der Partei. 1990 wurde Schabowski aus der SED-Nachfolgepartei PDS ausgeschlossen. Im Gegensatz zu vielen anderen DDR-Politgrößen bekannte er sich zu Mitverantwortung und moralischer Schuld. Die DDR sei ein untaugliches System gewesen und an sich selbst zugrunde gegangen, sagte er. Das Berliner Landgericht verurteilte ihn im August 1997 als Mitverantwortlichen für das menschenverachtende DDR-Grenzregime zu drei Jahren Haft wegen Totschlags. Der Bundesgerichtshof bestätigte das Urteil. Schabowski wurde im September 2000 begnadigt und nach weniger als einem Jahr aus dem offenen Vollzug aus dem Berliner Gefängnis Hakenfelde entlassen.
stk/dpa
Der Ex-SED-Funktionär Günter Schabowski ist tot. Er starb am frühen Sonntagmorgen in Berlin, wie seine Witwe mitteilte. Schabowski leitete 1989 den Anfang vom Ende der DDR ein.
[ "Günter Schabowski" ]
Politik
Deutschland
2015-11-01T12:16:00+01:00
2015-11-01T12:16:00+01:00
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1,106,148
Sigourney Weaver: 72-Jährige spielt Teenager in »Avatar«-Fortsetzung
Dass Sigourney Weaver für den zweiten Teil des Science-Fiction-Epos »Avatar« zurückkehren würde, war lange bekannt. Mysteriös war ihre Besetzung dennoch – ihre Figur Dr. Grace Augustine hatte das erste Abenteuer nicht überlebt. In einem Interview enthüllte die 72-Jährige nun, wen sie in »Avatar – The Way of Water« spielen wird: einen Teenager. Allerdings keinen menschlichen. Ihre Figur heißt Kiri und ist ein Na’vi, also eines der außerirdischen Geschöpfe, die Regisseur James Cameron im ersten Teil seiner »Avatar«-Reihe vorstellte. Kiri ist die Adoptivtochter von Jake (Sam Worthington) und Neytiri (Zoe Saldaña), den Hauptfiguren aus »Avatar«. Cameron, der schon vor 36 Jahren »Aliens – Die Rückkehr« mit Sigourney Weaver drehte, sagte der Zeitschrift »Empire« : »Das ist natürlich eine große Herausforderung für eine Schauspielerin. Sigourney hat mit einer Gruppe von Teenagermädchen zusammengearbeitet, um deren jugendliche Energie zu channeln.« Danach, so Cameron, habe Weaver viel jünger gewirkt, ein Leuchten sei von ihr ausgegangen. Weaver selbst sagte: »Ich glaube, wir alle erinnern uns daran, wie wir uns als Jugendliche gefühlt haben. Ich selbst war mit elf Jahren fast 1,80 Meter groß. Von dieser Unsicherheit habe ich Kiri viel mitgegeben.« Es gehe bei der Rolle um die Suche nach sich selbst.Moderne Motion-Capture-Technik ermöglicht es Weaver, auf der Leinwand als Na’ri in Erscheinung zu treten und dabei um viele Jahrzehnte jünger auszusehen. Für das Verfahren werden Marker auf dem Körper und Gesicht eines Schauspielers oder einer Schauspielerin befestigt, Kameras filmen die Performance, und diese wird auf einen Rechner und schließlich auf eine digitale Figur übertragen. Die Technik existiert seit rund zwanzig Jahren. Prominent eingesetzt wurde sie zuerst 2006 in der Comic-Verfilmung »X-Men: Der letzte Widerstand«. Damals machten sich Fans und Kritiker über die unnatürlich glatten und künstlich wirkenden Gesichter der Computer-Versionen von Patrick Stewart und Ian McKellen lustig.In jüngeren Jahren hat die Technik große Fortschritte gemacht. Perfekt ist sie allerdings noch lange nicht, wie höchst unterschiedliche aktuelle Filme und Serien zeigen.Aktuell macht etwa die Netflix-Serie »Stranger Things« davon überzeugend Gebrauch, wenn Teenager Eleven in einigen Szenen als kleines Mädchen zu sehen ist. Die Macher setzten dabei eine jüngere Schauspielerin und visuelle Effekte ein. Der Netflix-Film »The Adam Project« ließ die Schauspielerin Catherine Keener zusätzlich zu der Figur in ihrem aktuellen Alter (63) als 28-Jährige auftreten. Ihr Avatar entstand allerdings komplett am Rechner, mit dem irritierenden Effekt, dass ihr Gesicht aussieht wie mit der Airbrush-Pistole gemalt – also unfreiwillig schaurig und nur entfernt menschlich.Oft sind auch heute noch Masken und Perücken die bessere Lösung, wie zuletzt in »Black Widow« zu sehen. Dort überspielt Rachel Weisz überzeugend eine Altersdifferenz von 20 Jahren – ohne Eingriffe von Computertechnik.Sigourney Weavers Verjüngungsprozess in »Avatar – The Way of Water« fällt natürlich extremer aus. Allerdings auch der Prozess der Verfremdung, weil sie als Außerirdische mit blauer Haut zu sehen sein wird. Ein direkter Vergleich zwischen der echten Weaver und ihrem Avatar fällt also weg. Eine Herausforderung bleibt allerdings: Sie muss ihre Körperbewegungen wie die eines Teenagers wirken lassen. Damit hatte Robert De Niro Probleme, der in »The Irishman« als ein Mann mit jungem Gesicht zu sehen ist, dessen Bewegungen allerdings wirken wie die eines über 70-Jährigen.Ob Sigourney Weaver die Verwandlung besser gelingt, können Zuschauer ab dem 14. Dezember beurteilen. Dann läuft »Avatar – The Way of Water« in den deutschen Kinos an.
Oliver Kaever
Moderne Technik macht es möglich: In »Avatar – The Way of Water« wird Sigourney Weaver als Jugendliche zu sehen sein. Solche Effekte werden besser, ausgereift sind sie aber noch nicht – wie aktuelle Beispiele zeigen.
[ "Sigourney Weaver" ]
Kultur
Kino
2022-07-03T13:30:49+02:00
2022-07-03T13:30:49+02:00
https://www.spiegel.de/kultur/kino/sigourney-weaver-72-jaehrige-spielt-teenager-in-avatar-fortsetzung-a-012744eb-9727-4dfb-bcf0-7b487ad68beb
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1,106,149
Afghanistan: Zehn Kinder sollen bei Nato-Angriff gestorben sein
Hamburg - Örtliche Vertreter in Afghanistan haben die Nato beschuldigt, bei einem Luftangriff mindestens zehn Kinder getötet zu haben. Der Vorfall soll sich am Samstag in der Provinz Kunar an der Grenze zu Pakistan bei einem gemeinsamen Einsatz afghanischer und internationaler Streitkräfte ereignet haben. Ein Nato-Sprecher sagte auf Anfrage, bei dem Einsatz seien "bis zu zehn Frauen und Kinder verletzt, aber nicht getötet worden". Der Vorfall werde untersucht. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, ein Korrespondent habe die Leichen von elf toten Kindern gesehen, als sie zum Büro des Provinzverantwortlichen gebracht worden seien. Das afghanische Außenministerium erwähnte in einer Mitteilung zwar, dass bei den Kämpfen sechs Aufständische getötet worden seien. Zivile Opfer wurden in der Stellungnahme aber nicht erwähnt.Laut einem Provinzsprecher wurden bei dem Angriff neben den Kindern auch acht Kämpfer getötet. Zudem seien sechs Frauen verletzt worden. Andere Quellen sprechen von insgesamt elf toten Zivilisten, darunter mindestens zehn Kinder und eine Frau. Die Zivilisten seien beim Einsturz eines Hauses während des Luftangriffs gestorben. Zu dem Nato-Luftangriff sei es während schwerer Gefechte zwischen militanten Taliban und den internationalen Streitkräften gekommen. Die Provinz Kunar im Osten des Landes gilt als Hochburg der radikalislamischen Aufständischen. Die zahlreichen zivilen Opfer der Nato-Luftangriffe sorgten immer wieder für Streit zwischen der Führung in Kabul unter Präsident Hamid Karzai und der Nato. Karzai hatte den afghanischen Streitkräften untersagt, Nato-Lufteinsätze anzufordern. Im vergangenen Jahr war die Zahl der getöteten Zivilisten in Afghanistan aber deutlich gesunken. Am Samstag waren bei einem Selbstmordanschlag im Süden Afghanistans fünf Amerikaner, darunter drei Zivilisten, und ein afghanischer Arzt ums Leben gekommen. Unter den Toten ist eine junge US-Diplomatin, die beim jüngsten Afghanistan-Besuch des US-Außenministers John Kerry dessen engste Beraterin war. Lesen Sie hier mehr über den Krieg in Afghanistan: Bundeswehr gibt sich ahnungslos über US-Einsätze +++ Junge US-Diplomatin stirbt bei Taliban-Anschlag +++ Bundeswehr kehrt in umkämpftes Gebiet zurück
dba/AFP/AP/Reuters
Bei einem Nato-Angriff in Afghanistan sollen zehn Kinder getötet worden sein. In der Grenzregion zu Pakistan seien auch Kämpfer und Frauen verletzt worden, berichten örtliche afghanische Vertreter. Die Allianz spricht lediglich von Verletzten.
[ "Afghanistankrieg", "Nato", "Isaf", "Afghanistan", "Hamid Karzai" ]
Ausland
default
2013-04-07T15:38:00+02:00
2013-04-07T15:38:00+02:00
https://www.spiegel.de/politik/ausland/afghanistan-zehn-kinder-sollen-bei-nato-angriff-gestorben-sein-a-892985.html
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SANDMÄNNCHENS IRRFAHRT
Bei den alten Griechen hieß er Hypnos, war Vorbote des Schlafes, Zwillingsbruder des Todes, Freund der Musen und des Apoll- ein Gott.Als er auch den germanischen Mythenkreis abgeschritten und Ammenmärchengestalt angenommen hatte, nannten ihn die Norddeutschen »Sandsäer«, die Bayern »Pechmandl« - und nach einer poetischen Schockbehandlung durch den Romantiker E. T. A. Hoffmann, bei der er vorübergehend zu einem Schreckbild mit Namen »Der Sandmann«, alias »Coppelius«, entartete, galt er Müttern und Großmüttern lange Zeit als willkommenes Phantasie -Faktotum. Vor fünf Jahren jedoch erlebte Hypnos, der Gott, eine folgenreiche Wiedergeburt: als knopfäugiger Wichtel, im Puppen-Studio des (Ost-) Fernsehfunks zu Berlin-Rahnsdorf.Daß dieser Röhren »Sandmann« in Bälde zum Renommierstück östlicher Television herangedieh, zum Kultgegenstand, der nun als Weihnachtsdekorin keinem HO-Schaufenster und als Spielzeug-Püppchen in keinem Kinderzimmer fehlen darf; daß er Gerhard Behrendt, seinem Erzeuger, den »Kunstpreis der DDR« einbrachte - all dies war die Folge günstiger Umstände: Einmal ist Behrendts Wichtel -Sandmann, samt Nebenfiguren, auf eine Weise liebenswürdig, die selbst Leuten mit geschmackserzieherischen Absichten kein Sodbrennen bereitet. Zum zweiten und noch wichtigeren wird in der Gutenachtgeschichten-Reihe Propaganda für den Ulbricht-Staat - wenn überhaupt - so kärglich getrieben, daß niemandes Schaulust Einbuße erleidet: Mal ein Sputnik, mal ein Traktor - mehr Geschütz aus dem sozialistischen Lager wird nicht in Stellung gebracht. Was Wunder, daß schon bei Beginn der Serie auch westliche TV-Anrainer, sobald das Liedchen »Sandmann, lieber Sandmann...« klang, ohne Arg auf Ost-Empfang schalteten. Solches wiederum veranlaßte den Sender Freie- Berlin, eine West -Side-Story vom Sandmann zu erdenken, die in der Folge vom Norddeutschen und Hessischen Regionalfernsehen übernommen wurde.Dieser Gegen - Sandmann, der unter den Händen der SFB-Kinderfunkleiterin Ilse Obrig alsbald die Diminutiv-Form »Sandmännchen« vollauf rechtfertigte, war nicht mehr so sehr den politischen, um so mehr aber den pädagogischen Führungskräften der Bundesrepublikein Ärgernis. Ähnelte er doch jenen keramischen Massenprodukten, die da zipfelhäubig abendländischen Kulturboden zieren.Vom Griechengott zum Gartenzwerg - welch Abstieg! Im Frühjahr 1962 endlich erkannte Frankfurt, daß auch ein nachgeschöpftes Sandmännchen mitteldeutscher Trickfilmerfahrung nicht zu entraten brauche: Da war, mit allen Kinderfunkwellen (Ost) gewaschen, der zonenflüchtige Puppenspieler Wolfgang Hensel mit seiner Spielgruppe »Die Pirnaer«.Und Hamburg entdeckte gar und nahm in Sold einen Mit-Erfinder des Sandmanns-Ost, Werner Pfäffinger, der 1960 sein komplettes Trickflm-Atelier - in Pappschachteln verpackt - herüberretten konnte.Beider Puppen tanzten nur einen Sommer, dann ging ein weiterer Ost-Sandmann-Beihelfer, Herbert K. Schulz, an den Start. Er schuf den zur Zeit in Berlin, Hamburg und Frankfurt amtierenden Vorboten des Schlafes (West) und machte das Maß kindlicher Verwirrung voll, ohne das Mißbehagen der Pädagogen wesentlich zu mindern. Das Ostmännchen, ohne Zweifel, blieb das bessere.Woran liegt das?Die Puppenspieler Pfaffinger und Schulz erklären es so: In der Zone werde für Kindersendungen - nicht nur für den »Sandmann« - etwa das Dreifache an Geld, Zeit und Mühe aufgewendet. Auch sei man, bei aller Märchenphantasie, darauf bedacht, den »realen Dingen des Lebens« Geltung zu verschaffen. Hier dagegen müsse sich, wer den Anstalten genehm bleiben wolle, romantischer Niedlichkeit befleißigen und dürfe nicht murren, wenn für die Serie von Monat zu Monat weniger Geld ausgegeben werde. Dabei bieten sich, will man um 19 Uhr endlich Erzieheraugen leuchten sehen, zwei Möglichkeiten.Entweder: Man bricht das Sandmannschaftsrennen ab und läßt unsere Kleinen, statt »Kommt ein Wölkchen angeflogen«, ein paar Waschmittel-Slogans mehr mitsingen. Das kostet gar nichts.Oder aber: Man übernimmt, wenn schon kopiert werden soll, des Ost-Kinderfunks gesamten Aufwand. So käme, als einer der Späne, die da fliegen, wo fleißig gehobelt wird, vielleicht ein konkurrenzfähiger Gutenachtsager zustande.Merke: »Zu Bette! Zu Bette! Der Sandmann kommt« (E. T. A. Hoffmann, »Nachtstücke").Sandmann (Ost)
telemann
[ "Berlin" ]
Kultur
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1963-01-15T13:00:00+01:00
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Welt-Energiebericht: IEA fordert "weltweite Energierevolution"
London - In Anbetracht schwindender Ölreserven und einer drohenden Klimakatastrophe fordert die Internationale Energieagentur (IEA) eine "weltweite Energierevolution". Energie müsse besser genutzt werden und zugleich weniger Kohlendioxidausstoß verursachen, erklärte IEA-Chef Nobuo Tanaka bei der Vorstellung des jährlichen Weltenergieausblicks der Organisation am Mittwoch in London. Politisches Handeln dürfe durch die Wirtschafts- und Finanzkrise nicht verzögert werden. Jedes Jahr steige der Energiebedarf um 1,6 Prozent. Wenn sich an der Energiepolitik nichts ändere, würden im Jahr 2030 45 Prozent mehr Energie gebraucht als heute, vor allem weil der Bedarf in China und Indien zunehme und auch im Nahen Osten die Nachfrage wachse. Zugleich würde der CO2-Ausstoß um 45 Prozent steigen. Der weltweite Ölbedarf werde von 85 Millionen Barrel pro Tag bis zum Jahr 2030 auf 106 Millionen Barrel steigen - das sind 10 Millionen weniger, als die IEA letztes Jahr errechnet hatte. Die IEA hat ihre Vorhersage des Ölpreises für die nächsten 20 Jahre verdoppelt. Aufgrund steigenden Bedarfs und steigender Förderungskosten rechnet die IEA mit einem Preis pro Barrel von 200 US-Dollar im Jahr 2030. Letztes Jahr hatte sie noch 108 US-Dollar vorhergesagt. Schon bis 2015 werde der Durchschnittspreis 100 Dollar erreichen, schreiben die Autoren in dem Report. Öl werde zwar noch ein wichtiger Energieträger bleiben. Aber man wisse einfach nicht, wie teuer und woher es kommen werde. "Eines ist sicher", erklärte Tanaka. "Die Zeit des billigen Öls ist vorbei." Fatih Birol, Chefökonom der IEA warnte, dass selbst wenn der Ölbedarf bis 2030 nicht steigen würde, die Förderung um 45 Millionen Barrel pro Tag steigen müsste. "Das würde bedeuten, dass wir noch vier weitere Saudi-Arabien bräuchten." Die Umweltschutzorganisation WWF begrüßte die Schlussfolgerungen des Reports. In einer Pressemitteilung hieß es, dass der WWF die Ansicht der IEA teile, dass fossile Energieträger in Zukunft aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen kaum noch eine Rolle spielen dürften. Politisch aber gebe es noch viel Handlungsbedarf. Vor allem den Bau neuer Kohlekraftwerke kritisierte der WWF. Die Umweltorganisation Greenpeace kritisierte, die IEA sei "mit ihren Bemühungen, ein Klimarettungsprogramm zu entwickeln, gescheitert". Es sei "zu zaghaft, zu wenig ambitioniert und vor allem nicht langfristig genug gedacht." lub/afp
Das Öl geht aus, die Welt wird immer wärmer - die Welt braucht eine Energierevolution, mahnt die Internationale Energieagentur IEA in ihrem neuesten Report. Die Politik müsse handeln - jetzt. Trotz Finanzkrise.
[ "Klimakrise" ]
Wissenschaft
Natur
2008-11-12T16:32:35+01:00
2008-11-12T16:32:35+01:00
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Disney vorn
Die Börsianer in New York setzen auf Mickymaus: Als einziges der weltweit größten Unterhaltungsunternehmen hat Disney 1996 an der US-Börse kräftig zugelegt - und dürfte seinen Höhenflug auch 1997 fortsetzen. Während die Kurse von Time Warner, Viacom und News Corporation sich im vergangenen Jahr kaum nach oben bewegten, legte Disney seit dem vergangenen Sommer um mehr als 20 Dollar zu. Daran änderten auch die schlechten TV-Quoten der Senderkette des von Disney für 19 Milliarden Dollar übernommenen ABC-Konglomerats nichts. Jessica Reif, Analystin von Merrill Lynch in New York, sieht Disney-Manager Michael Eisner weiter im Aufwind. Insbesondere die neuen Vergnügungsparks ließen gute Geschäfte erwarten. Bei Viacom (Paramount, MTV) erwarten die Analysten hingegen ebensowenig Überraschungen wie bei der News Corporation von Rupert Murdoch (BSkyB, Fox). Für Time Warner allerdings sehen einige Finanzexperten dank der Fusion mit Ted Turners CNN gute Aussichten auf Kursgewinne. Die Schuldenlast von 17,5 Milliarden Dollar sei angesichts einer Liquidität von 4,5 Milliarden kein großes Problem. Time Warner verhandelt unter anderem mit dem Bertelsmann-Konzern über den Verkauf des ehemaligen Turner Studios New Line, was den Schuldenberg um rund 750 Millionen Dollar mindern würde.
[ "Disney", "Time Warner" ]
Politik
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1997-02-09T13:00:00+01:00
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David Brooks: Combat and Composure
Life is short, but campaigns are long. And during the course of them, each candidate will have impressive and pathetic moments. But underlying the highs and lows, there are the fundamentals. The fundamentals of the Obama-Clinton race were on display Sunday morning. Hillary Clinton went on “This Week With George Stephanopoulos” incarnating her role as the first Democratic Rambo. The Clinton campaign seems to want to reduce the entire race to one element: the supposed masculinity gap. And so everything she does is all about assertion, combat and alpha dog dominance. A few questions in, Clinton rose from her chair and loomed over Stephanopoulos. The country hasn’t seen such a brazen display of attempted middle-aged physical intimidation since Al Gore took a walkabout on the debate stage with George Bush. It was like watching someone get elbowed in a dark alley by their homeroom teacher. But her attempt to take over the show was nothing compared with her attempt to dominate the truth. For the first 30 minutes, she did not utter a single candid word, including, as Mary McCarthy would say, “and” and “the.”She peddled her sham gas-tax holiday and repeated her attempt to blame Indiana’s job losses on outsourcing and Nafta. Stephanopoulos asked her to name a single economist who thinks a tax-holiday plan would work, and the daughter of Wellesley and Yale took the chance to shove the geeks into their lockers: “I’m not going to put my lot in with economists.” When Stephanopoulos pointed out that Paul Krugman, a Times columnist, has raised doubts about the plan, Clinton lumped Krugman in with the Bush administration and said she wasn’t going to listen to the people responsible for the last seven years. This wasn’t just shameless spin, it was shamelessness with a purpose. Clinton signaled that she wasn’t going to concede even an inch to the vast elitist conspiracy. She wasn’t going to feel guilty about ignoring the evidence. She was going to stomp on it, flay it and leave it a twisted mass of jelly quivering on the ground. She was going to perform the primordial duty of an alpha dog leader -- helping one’s own. Barack Obama gave off an entirely different vibe on “Meet the Press.” His campaign has been in the doldrums for the past few months. He’s never come up with an explanation about how he would actually transform politics, and his conventional substance is beginning to overshadow his unconventional style. But, as Sunday’s contrast made clear, Obama still seems like a human being. He still seems to return each night to some zone of normalcy where personal reflection lives. He wasn’t fully candid when answering questions about the Rev. Jeremiah Wright, but there are some inner guardrails that prevent the spin from drifting too far from the truth. Thoughtful and conversational, he doesn’t seem to possess the trait that Clinton has: automatically assuming that critics are always wrong. Obama still possesses his talent for homeostasis, the ability to return to emotional balance and calm, even amid hysteria. His astounding composure has come across as weakness in the midst of combat with Clinton, but it’s also at the core of his promise to change politics. He vows to calm hatred and heal division.This contrast between combat and composure defines the Democratic race. The implicit Clinton argument is that politics is an inherently nasty business. Human nature, as she said Sunday, means that progress comes only through conquest. You’d better elect a leader who can intimidate. You’d better elect someone who has given herself permission to be brutal. Obama’s campaign grows out of the longstanding reform tradition. His implicit argument is that politics doesn’t have to be this way. Dishonesty and brutality aren’t inevitable; they’re what gets in the way. Obama’s friend and supporter Cass Sunstein described the Obama ideal in The New Republic: “Obama believes that real change usually requires consensus, learning and accommodation.”That’s regarded as naïve drivel in parts of Camp Clinton.Campaign issues come and go, but this is a thread running through the race. One believes in the raw assertion of power, the other the power of communication. They are imperfect messengers for their creeds. Clinton rails against “Wall Street money-grubbers,” but her policies are often drawn from the Wall Street wing of the party. Obama talks about postpartisan compromise in the abstract, but rarely in the particular.Still, amid the storms of the presidency, their basic worldviews would shape their presidencies. Obama is instinctively a conversationalist and community-mobilizer. Clinton, as she says, will fight and fight. If elected, she’ll have the power to take the Hobbesian struggle she perceives, and turn it into remorseless reality.
Barack Obama is instinctively a conversationalist and community-mobilizer. Hillary Clinton, as she says, will fight and fight.
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International
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2008-05-06T10:17:12+02:00
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Häusliche Gewalt: Baseballliga sperrt Profi der New York Yankees für 81 Spiele
Pitcher Domingo German von den New York Yankees aus der Major League Baseball (MLB) ist für 81 Spiele gesperrt worden. Der Vorwurf der häuslichen Gewalt gegen den 27-Jährigen wurde laut MLB-Commissioner Rob Manfred bestätigt. German werde laut MLB keine Berufung gegen das Urteil einlegen. Die Baseballsaison umfasst 162 Spiele. Unterschiedlichen Quellen zufolge habe er seine Freundin im September des vergangenen Jahres auf einer Charity-Gala eines Teamkollegen geschlagen. Laut "New York Times" habe ein Mitglied des Büros des MLB-Commissioners Rob Manfred den Vorfall beobachtet. Eine Strafanzeige gegen German gab es nicht.Durch das von der MLB verhängte Urteil verpasst der Pitcher die ersten 63 Partien in der Saison 2020 und kann erst wieder im Juni eingesetzt werden. Bereits in den letzten 18 Saisonspielen sowie den Playoffs war er nicht mehr zum Einsatz gekommen. "Unsere Untersuchung hat ergeben, dass Domingo German gegen unsere Regeln verstoßen hat und dass Disziplinarmaßnahmen nötig sind", erklärte Ligachef Manfred. German soll sich zudem einer nicht näher beschriebenen Behandlung unterziehen.
jok/sid/Reuters
Die Major League Baseball setzt ein Zeichen gegen häusliche Gewalt: Pitcher Domingo German muss rund vier Monate aussetzen. Seine Freundin hatte Vorwürfe gegen den Profi der Yankees erhoben.
[ "US-Sports", "Gewalt gegen Frauen", "USA" ]
Sport
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Rästelhafter Helios-Absturz: Spezialisten suchen nach Gasen, Gift und Drogen
Athen - Feuerwehrleute haben heute in der Nähe von Athen die noch fehlenden Teile des Stimmrekorders gefunden. Nun könnten die Gespräche und Geräusche im Cockpit der Helios-Airways-Maschine während der letzten 30 Minuten des Todesfluges ausgewertet werden - wenn das Band in entsprechendem Zustand ist. Bei der Frage, ob und wenn ja, wodurch die Insassen der Maschine bewusstlos wurden, tappen die Ermittler dagegen weiter im Dunkeln. Der Pilot der Boeing 737 habe unmittelbar vor dem Absturz ein Problem der "Klimatisierung des technischen Bereichs" gemeldet, sagte der Leiter der Untersuchungskommission, Akrivos Tsolakis, der Nachrichtenagentur AFP. Dies könnte zu einer Überhitzung der Technik und erhöhtem Kohlenmonoxidaustritt geführt haben.Doch erste toxikologische Untersuchungen haben keine Hinweise auf eine Kohlenmonoxid-Vergiftung ergeben. Fünf der untersuchten Opfer, darunter der Co-Pilot und drei Stewardessen, hätten keinerlei Kohlenmonoxid im Blut gehabt. Lediglich eine Flugbegleiterin habe einen Wert von sieben Prozent aufgewiesen - was aber schon durch den Rauch von zwei bis drei Zigaretten erreicht werde. Vermutlich hätten die Insassen der Maschine eine andere Substanz eingeatmet und dadurch das Bewusstsein verloren, sagte der zuständige Forensiker Fillipos Koutsaftis. Weitere Testergebnisse wurden für kommende Woche erwartet. "Wir führen immer noch Tests auf andere Gase, Gift, Drogen und Alkohol durch", sagte Koutsaftis. Die Ermittler schließen aber auch andere Ursachen - einen Druckabfall oder Sauerstoffmangel in der Boeing 737-300 - nicht aus. Nach der ersten Auswertung des Flugschreibers gilt als sicher,dass wenige Minuten nach dem Start der Boeing 737-300 in Larnaka aufZypern die Sauerstoffmasken in der Kabine aus ihren Gehäusen fielen.Außerdem schrillte bis zum Absturz der Alarm für akutenSauerstoffmangel. Dies jedoch erklärt nicht, warum der Co-Pilotohnmächtig wurde und der Flugkapitän nicht im Cockpit war. Warum sienicht ihre Sauerstoffflaschen benutzen konnten, die sich neben ihrenSitzen befanden, ist ebenfalls unklar. Die parallel zu der Helios-Maschine fliegenden Jets der griechischen Luftwaffe begleiteten das führerlose Flugzeug bis zuletzt. Das dokumentieren Mitschnitte der Gespräche im Cockpit der Kampfjets. Kurz bevor das Helios-Flugzeug am Boden zerschellte, riefen die Piloten verzweifelt: "Mayday, Mayday", "Aufprall, Aufprall", berichteten griechische Zeitungen. Der zyprische Präsident Tassos Papadopoulos bezeichnete die Tondokumente als "erschütternd". Die Obduktion der 26 bislang identifizierten Leichen ergab, dass einige Passagiere und mindestens vier Besatzungsmitglieder zum Zeitpunkt des Absturzes noch am Leben, allerdings nicht unbedingt bei Bewusstsein waren. Nach drei Leichen wird noch gesucht. Die Maschine flog nach Angaben von Chefermittler Akrivos Tsolakis am Sonntag fast die gesamte Strecke bis Athen nur mit dem Autopiloten. Irgendwann sei der Autopilot dann abgeschaltet worden. Ob ein Mensch eingegriffen habe, müsse noch untersucht werden. Der Autopilot sei auf den Athener Flughafen programmiert gewesen, sagte Tsolakis. Die Maschine sei jedoch in mehr als zehn Kilometern Höhe über den Athener Flughafen hinweggeflogen und habe nach Süden in Richtung Meer abgedreht. Nach mehr als einer Stunde in der Warteschleife habe sie erneut die Richtung geändert und sei schließlich gegen einen Berg nördlich von Athen geprallt. Alle 121 Menschen an Bord kamen dabei ums Leben. Helios hat neue Probleme und ordnet Checks anDie zyprische Fluggesellschaft hat indes erneut technische Probleme mit einem Flugzeug. Heute wurde eine Helios-Maschine aus Sicherheitsgründen auf den Londoner Flughafen Stansted umgeleitet. Ursprünglich sei die Landung der aus Larnaka kommenden Maschine auf dem benachbarten Londoner Flughafen Luton vorgesehen gewesen, sagte eine Flughafensprecherin. Der Pilot habe Probleme mit den Landeklappen der Maschine gemeldet. Das Flugzeug sei sicher in Stansted gelandet, alle 177 Passagiere hätten die Maschine wohlbehalten verlassen, erklärte die Fluggesellschaft. Nach dem Absturz der Boeing 737 und den neuen Problemen will die Fluggesellschaft nun umfassende Checks vornehmen. Die zwei verbliebenen Flugzeuge vom Typ der Unglücksmaschine sollen überprüft werden. "Die Flotte der Firma bleibt nicht am Boden", betonte eine Helios-Sprecherin.Das eine Flugzeug solle am Sonntagnach Schweden gebracht werden, um dort zwei Tage lang durchExperten von Boeing untersucht zu werden. Bis dahin werde es im Dienst bleiben. Während der Tests werde eine Ersatzmaschine gechartert. Anschließend werde das Verfahren mit der zweiten 737 wiederholt. Damit solle das Vertrauen der Kunden gestärkt werden, sagte die Sprecherin.
Der Absturz des zyprischen Passagierjets bleibt mysteriös: Bereits kurz nach dem Start fielen die Sauerstoffmasken aus ihren Halterungen, eine Alarmglocke schrillte – bis der Autopilot abgeschaltet wurde und die Maschine abstürzte. Die Insassen könnten eine giftige Substanz eingeatmet haben.
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Panorama
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2005-08-19T16:27:46+02:00
2005-08-19T16:27:46+02:00
https://www.spiegel.de/panorama/raestelhafter-helios-absturz-spezialisten-suchen-nach-gasen-gift-und-drogen-a-370518.html
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Facebook Jobs: Das soziale Netzwerk vermittelt jetzt auch Arbeit
Dieser Beitrag wurde am 24.05.2018 auf bento.de veröffentlicht. Facebook will schon lange mehr sein als nur ein soziales Netzwerk – vor kurzem erst hat der Social-Media-Gigant eine Dating-Funktion angekündigt (bento), jetzt will Facebook auch noch dem Arbeitsamt Konkurrenz machen: Ab sofort gibt es in Deutschland die Plattform Facebook Jobs, wo Unternehmen offene Stellen ausschreiben können. (Facebook ) Nach eigenen Angaben richtet sich Facebook Jobs hauptsächlich an Arbeitssuchende, die in ihrer Nähe einen neuen Job suchen, sowie an mittelständische und handwerkliche Unternehmen, die offene Stellen und Ausbildungsplätze besetzen wollen.  Dabei will das soziale Netzwerk gar nicht unbedingt Jobportale wie LinkedIn oder Xing angreifen – nach eigenen Angaben soll mit der lokalen Ausrichtung eine Lücke geschlossen werden, da die anderen Plattformen mehr auf flexible Bewerberinnen und Bewerber ausgerichtet seien, die nicht ortsgebunden sind. Zu finden ist das neue Feature im "Entdecken"-Bereich von Facebook: In den USA und Kanada gibt es das Angebot bereits seit 2017, im Februar startete es dann in einigen weiteren Ländern, darunter auch Großbritannien und Frankreich. (Techcrunch , Inc ) Mark Zuckerberg sollte dem EU-Parlament zum Datenskandal Fragen beantwortenNur leider kam er nicht zu Wort
Fabian Schmidt
Was kommt als nächstes?
[ "Facebook" ]
Panorama
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2018-05-24T14:35:00+02:00
2018-05-24T14:35:00+02:00
https://www.spiegel.de/panorama/facebook-jobs-das-soziale-netzwerk-vermittelt-jetzt-auch-arbeit-a-00000000-0003-0001-0000-000002426649
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1,106,157
Telekom: Vier Augen sehen mehr als zwei
Bonn - Der Hauptversammlung werde die Bestellung eines unabhängigen Gutachters vorgeschlagen,kündigte Vorstandschef Ron Sommer am Dienstag bei der Bilanzvorlage in Bonn an. Mit diesem Vorschlag will Sommer bereits im Vorfeld der Versammlung Ende Mai die kritischen Aktionärsvertreter beruhigen. Eine Sonderprüfung, wie von einigen Aktionärsvertretern gefordert, lehnte der Telekom-Chef dagegen ab. Nach Angaben von Finanzvorstand Gerhard Eick wird Ernst & Young der zweite Abschlussprüfer sein. Bislang habe die Telekom mit der US-Wirtschaftsprüfungsgesellschaft keine Geschäftsbeziehungen gehabt.Sommer betonte erneut, dass die Bilanzen des Unternehmens stets korrekt und gewissenhaft aufgestellt wurden. Die Telekom und ihr Vorstandsvorsitzender waren im Februar in die Schusslinie der Kritikgeraten, nachdem das Unternehmen den Wert ihrer Immobilien um zwei Milliarden Euro nach unten korrigiert hatte. Erstes Quartal im Rahmen der ErwartungenZuvor hatte die Telekom mitgeteilt, dass der Konzernüberschuss im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2001 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um über 18 Prozent auf rund 450 Millionen Euro gestiegen sei.Einschließlich Goodwill-Abschreibungen und UMTS-Kosten ergibt sich ein Minus von 0,4 Milliarden Euro - deutlich niedriger als das Minus von einer Milliarde im vierten Quartal 2000. Der Umsatz erhöhte sich um 16 Prozent auf 11,1 Milliarden Euro. Händler sagten, der Umsatz liege im Rahmen der Erwartungen. Das Ergebnis sei dagegen positiv zu bewerten, da der Negativtrend im Vergleich zum vierten Quartal 2000 gebrochen worden sei. Die Dividende soll unverändert 0,62 Euro betragen.Die Nettoschulden nahmen den Angaben zufolge in der Berichtszeit "lediglich um 0,6 Milliarden Euro zu". Beim Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) erwartet der Konzern für das Gesamtjahr Verbesserungen im zweistelligen Prozentbereich. Diese würden im Wesentlichen aus derVerbesserung bei der T-Mobile International erwartet. Bei der Mobilfunktochter wuchs das Ebitda um 68 Prozent auf rund 590 Millionen Euro.
Wegen des Streits um das Immobilienvermögen will die Deutsche Telekom ihre Bilanz einem zweiten Wirtschaftsprüfer vorlegen. Zuvor hatte sie die Analysten bei der Veröffentlichung der Quartalszahlen positiv überrascht.
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Wirtschaft
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2001-04-24T08:32:27+02:00
2001-04-24T08:32:27+02:00
https://www.spiegel.de/wirtschaft/telekom-vier-augen-sehen-mehr-als-zwei-a-130029.html
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1,106,158
Bremen: Ex-Bürgermeister Scherf verteidigt Brechmitteleinsatz
Sind 20.000 Euro für ein Menschenleben genug? Ja, sagt das Landgericht Bremen. Diese Geldauflage gegen einen Arzt, der einem 35 Jahre alten Mann Brechmittel verabreicht hatte, woran dieser starb, sei schuldangemessen. Das Strafverfahren gegen den Arzt wegen Körperverletzung mit Todesfolge sei, da alle Verfahrensbeteiligten zugestimmt hätten, also nach Paragraf 153 a Strafprozessordnung einzustellen. Gerechtigkeit hat ihren Preis. Um jeden Preis aber ist sie nicht zu haben. Der Angeklagte: ein ausländischer Arzt, damals angestellt beim Ärztlichen Beweissicherungsdienst in Bremen und von Profession eigentlich Rechtsmediziner, der mehr Erfahrung mit toten als mit lebendigen Menschen hatte, 49 Jahre alt. Zwar fleißig, aber ohne klinische Erfahrung und offenbar nicht qualifiziert für das, was er im Auftrag des Bremer Senats tun musste - nämlich mutmaßlichen Drogendealern, die Rauschgift verschluckt hatten, eine Art Sirup einflössen, um sie zum Erbrechen zu bringen. Wer den Sirup nicht freiwillig trank, dem wurde er mit brachialer Gewalt zugeführt, zum Beispiel über eine Nasensonde. Das Opfer: der später zu Tode gekommene Laye-Alama Conde aus Sierra Leone, dessen Mutter jetzt die 20.000 Euro zukommen sollen. Er hatte sich mit Händen und Füßen gegen eine solche, wie es im Medizinerdeutsch heißt, Exkorporation gesträubt. Conde war in der Nacht zum 27. Dezember 2004 in Bremen unter dem Verdacht festgenommen worden, "Drogencontainer", also haselnussgroße mit Kokain gefüllte Kügelchen, geschluckt zu haben und wurde wegen seiner heftigen Gegenwehr auf einem Stuhl fixiert. Sein Kopf wurde festgehalten, um die Nasensonde platzieren zu können. Er biss die Zähne zusammen, wobei er versuchte, das Erbrochene zu schlucken statt auszuspucken. Dabei kreuzten sich seine Schluckbewegungen mit dem schwallartig hochkommenden Mageninhalt, der zusammen mit dem zugeführten Wasser alsbald in die Lunge geriet. Es kam zu Sauerstoffmangel im Blut. Condes Bewußtsein trübte sich ein, bald war er nicht mehr ansprechbar. Der Angeklagte rief den Notarzt, setzte aber gleichwohl noch 20 Minuten die Zufuhr von Wasser durch die Nase fort, bis endlich Lebensrettungsmaßnahmen getroffen wurden. Dafür aber war es zu spät. Conde starb am 7. Januar 2005 im Krankenhaus an den erlittenen Hirnschäden. Die juristischen Auseinandersetzungen um den Fall schienen endlos. 2008 verhandelte die Strafkammer 7 des Bremer Landgerichts 24 Tage lange. Am Ende sprach das Gericht den angeklagten Arzt frei. Der Bundesgerichtshof hob dieses Urteil 2010 auf die Revision der Nebenklage hin wegen Rechtsfehlern auf und verwies die Sache an eine andere Bremer Strafkammer. 2011 sprach das nun zuständige Schwurgericht II den Angeklagten ebenfalls frei; der Bundesgerichtshof hob auch dieses Urteil auf.Am 9. April 2013 begann die dritte Hauptverhandlung in Sachen Brechmitteleinsatz, nun vor dem Schwurgericht I. Zwanzig Tage lang wurden wieder Sachverständige und Zeugen vernommen, der Angeklagte äußerte sich erstmals zum Anklagevorwurf. Am 30. September aber erkrankte er so schwer, dass ein Ende des Prozesses mit Urteil immer unwahrscheinlicher wurde. Ein Schrecken ohne Ende? Der Angeklagte litt - unter dem Tod Condes, unter dem Prozess, unter dem unabsehbaren Ende. Politisch gewollt und gefördert Nun wurde mit der Einstellung des Verfahrens ein Schlussstrich gezogen. Auch das dritte Gericht, so ließ sich aus einem rechtlichen Hinweis schließen, hätte sich wohl nicht in der Lage gesehen, wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu verurteilen. Denn: Je mehr Sachverständige zu Wort kamen, desto undeutlicher wurde das Bild, das die Richter für eine sichere Beurteilung gebraucht hätten. Die Vorsitzende Richterin zu dem namhaften Rechtsmediziner Volkmar Schneider aus Berlin: "Alles zusammengefasst kann man sagen, es handelte sich um ein multifaktorielles Geschehen?" "Ja", antwortete Schneider, "es traf vieles zusammen, was in der Summe zu diesem Geschehen führte." Der Angeklagte war durch den umstrittenen, damals aber politisch gewollten und geförderten Brechmitteleinsatz in Bremen in eine Lage gekommen, die er als Angestellter eines privaten Instituts, das hoheitliche Aufgaben übertragen bekommen hatte, nicht mehr beherrschte. Er sei ein Mensch, sagt sein Verteidiger, der tue, was man ihm befehle; er sei nicht einer, der aufbegehre und sich wehre. Ein Arzt, der sich weigerte, Brechmittel gegen den Willen des Verdächtigen zu verabreichen, zog sich in Bremen damals den Vorwurf der Strafvereitelung zu. Selbst Strafverteidiger, die gegen diese Praxis protestierten, gerieten in dieses Licht. Inzwischen aber hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte den Brechmitteleinsatz als Folter eingestuft und Deutschland dafür verurteilt. Mittlerweile werden in keinem Bundesland mehr Verdächtige mit der gewaltsamen Verabreichung von Brechmitteln traktiert, zumal es nicht nur in Bremen einen Todesfall gab, sondern auch 2001 schon in Hamburg. Brechmitteleinsatz ist nun Folter Im dritten Verfahren war erstmals ein Bremer Politiker, nämlich der ehemalige Bürgermeister und Justizsenator Henning Scherf (SPD), auf Wunsch der Verteidigung als Zeuge gehört worden. "Ich fühlte mich in einer gesicherten, innerhalb der Justiz nicht umstrittenen Beweismittelsicherungspraxis", sagte Scherf und attackierte Verteidiger Erich Joester scharf: "Ich finde es eine besonders ungewöhnliche Situation, dass ich jetzt verhört werde, weil ich damals hinter der Strafverfolgung stand!" Von dem Hamburger Fall habe er nichts gewusst. Er habe sich auf seine Leute verlassen. "Die hatten die Gerichte auf ihrer Seite." Die für ihn wahrnehmbare Rechtsprechung sei einheitlich gewesen. "Unter uns Juristen in der Justizverwaltung gab es keinen Dissens." Scherf schrieb am 20. Dezember 1995 an die Bremer Gesundheitssenatorin, die Bedenken gegen den Brechmitteleinsatz geäußert hatte, einen geharnischten Brief: "Es liegt außerhalb der Kompetenz Ihres Hauses, dem Arzt dienstaufsichtsrechtliche Vorschriften darüber zu machen, welche Methoden er für ärztlich vereinbar zu halten hat und welche nicht", heißt es darin. "Dieser Brief war nicht von mir formuliert", so Scherf als Zeuge. Dass er damals ethische Einwände wegdiskutiert habe - daran könne er sich nicht erinnern. Das Klima in Bremen sei damals schwierig gewesen. "Die Drogentoten nahmen zu und die Journalisten brachten jeden Fall in die Medien. Wir hatten eine Dealer-Szene, überwiegend Schwarzafrikaner. Das hat die Leute empört." Verteidiger Joester: "Haben sie nicht mehr das Jahr 2001 in Erinnerung und dass die anderen Bundesländer nach dem Hamburger Todesfall die Brechmittelpraxis einstellten?" "Ich halte für Blödsinn, was sie sagen," entgegnete Scherf.
Gisela Friedrichsen
Ein Arzt verabreicht Brechmittel an einen mutmaßlichen Dealer, der Verdächtige stirbt: Dieser Fall aus Bremen beschäftigt Gerichte seit Jahren. Nun ist das Verfahren eingestellt worden. Im Prozess verteidigte Ex-Bürgermeister Henning Scherf das rabiate Vorgehen in seiner Amtszeit. Mittlerweile gilt es als Folter.
[ "Henning Scherf", "Ärzte", "Drogen", "Polizei", "Bremen" ]
Panorama
Justiz & Kriminalität
2013-11-02T19:02:00+01:00
2013-11-02T19:02:00+01:00
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Holzhäuser: Frankfurt-Fans sollen Leverkusens Geldstrafe zahlen
Hamburg - Holzhäuser will mögliche Strafzahlungen an die Anhänger von Eintracht Frankfurt weiterleiten. "Diese Überlegungen stellen wir an. Schließlich wird es sich möglicherweise um einen fünfstelligen Betrag handeln, den wir zahlen müssen", sagte der Geschäftsführer nach dem 3:1 (2:0)-Sieg von Bayer gegen Frankfurt. Im Block der Eintracht gezündete Bengalos sowie Silvesterraketen hatten in der ersten Halbzeit für eine sechsminütige Spielunterbrechung gesorgt. Bayer als gastgebender Club wird möglicherweise vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zur Verantwortung gezogen, weil die Frankfurter Zuschauer die Pyrotechnik bei den Einlasskontrollen am Ordnungsdienst vorbei in die Arena schmuggeln konnten. Auch die Eintracht muss mit einer Bestrafung durch das DFB-Sportgericht rechnen.Schiedsrichter Wolfgang Stark erklärte nach dem Spiel: "Das Ganze ist schon schlimm genug. Ich will aber mit weiteren Kommentaren nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen." Der Unparteiische hatte die Spieler beider Teams nach einer Viertelstunde in die Kabine geschickt, nachdem es durch die Bengalos und Feuerwerkskörper eine starke Rauchentwicklung im Stadion gegeben hatte. "Es ist eine Provokation, wogegen weiß aber keiner", sagte Frankfurts Vorstandsvorsitzender bei Liga total. Es sei sehr deprimierend, "dass eine Gruppe von uns einfach nicht zu erreichen ist. Von uns - damit meine ich den gesamten Fußball und natürlich von Eintracht Frankfurt."
goe/sid
Weil Fans von Eintracht Frankfurt im Leverkusener Stadion Bengalos abbrannten und für eine Spielunterbrechung sorgten, droht nun auch Bayer eine Geldstrafe. Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser sieht das aber überhaupt nicht ein.
[ "Fußball-Bundesliga", "Hooligans" ]
Sport
Fußball-News
2013-01-19T19:49:00+01:00
2013-01-19T19:49:00+01:00
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C-Waffen: Abtransport nach Fahrplan
Die Bonner Regierung hat den Wunsch Washingtons zurückgewiesen, eine Teil der in der Bundesrepublik lagernden chemischen Waffen der US-Streitkräfte an Ort und Stelle zu vernichten. Bonn beharrt auf vollständigem Abzug in die USA. Die Bundesregierung stützt sich dabei auf eine zwei Jahre alte Zusage der Amerikaner, die in der Pfalz stationierten C-Waffen zu beseitigen. Als Preis mußte Bonn damals der Produktion einer neuen Giftgranaten-Generation - sogenannter binärer Waffen - zustimmen. Unter strenger Geheimhaltung bereiten Experten der Bundeswehr und der US-Armee zusammen mit der Polizei mehrerer Bundesländer bereits jetzt den Abtransport der heimtückischen Waffen vor. Die Fahrpläne für Lastwagen-Konvois und Bahntransporte aus Giftdepots in Rheinland-Pfalz an die Küste (Hauptumschlaghafen: Nordenham) sind bereits so weit gediehen, daß die Kampfstoff-Verschiffung schon im kommenden Jahr beginnen könnte. Hoffnungen der christlich-liberalen Koalitionäre, die Befreiung der Republik von hochgiftiger Munition im Bundestagswahlkampf 1990 für sich ausschlachten zu können, trügen freilich: Die Amerikaner ließen wissen, sie könnten frühestens 1991 im eigenen Land ausreichend große Lager und Entgiftungsanlagen bereitstellen. Die Produktion der neuen C-Waffen soll am 1. Dezember beginnen, sofern bis dahin in Genf kein Abkommen über das weltweite Verbot chemischer Kampfstoffe erzielt worden ist. Die neuen Granaten dürfen zu Friedenszeiten nur in den Vereinigten Staaten gelagert werden.
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Politik
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1987-10-11T13:00:00+01:00
1987-10-11T13:00:00+01:00
https://www.spiegel.de/politik/c-waffen-abtransport-nach-fahrplan-a-48bc24e2-0002-0001-0000-000013524533?context=issue
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Rheinschwimmen: Drachenfels aus Entenperspektive
Hydraulisch fährt die Laderampe nach oben, dann löst sich die Linzer Rheinfähre langsam vom rechten Ufer des Flusses. Das Schiff nimmt Fahrt auf und läuft zielstrebig die Landestelle auf der linken Rheinseite an. Doch am diesem Tag gibt es eine Fahrplanänderung – das beweist schon ein Blick auf die lebende Fracht. Ausnahmslos sind die Passagiere nämlich in Neoprenanzüge und Taucherflossen gehüllt. Für farbliche Abwechslung in der dunklen Masse sorgen einige Individualisten, die ihre Kluft mit Gummitieren oder anderen bunten Schwimmhilfen aufgemotzt haben. So sind sie gerüstet für ein Vergnügen der etwas anderen Art: das "Rheinschwimmen" von Linz bis zur rheinabwärts gelegenen Insel Grafenwerth bei Bad Honnef.Zwischen den Ortschaften erstrecken sich elf Stromkilometer, die den Ruf des Rheins als "Schicksalsstrom der Deutschen" entscheidend mitgeprägt haben. So entriss der blonde Recke Siegfried etwa dem Lindwurm auf dem Drachenfels bei Bad Honnef das Nibelungengold. Die Römer dagegen nutzten die trüben Fluten als natürliche Barriere, um ihr Imperium vor eroberungsresistenten Germanenstämmen zu schützen. Im Mittelalter entstanden auf vielen Höhenzügen Trutzburgen, um den Zollforderungen der angrenzenden Fürstentümer an die Rheinschiffer Nachdruck zu verleihen. Eine grandiose Sicht auf die vielen Attraktionen am Strom bietet die obligatorische Fahrt auf einem der vielen Rheindampfer. Doch beim alljährlich im Juni stattfindenden Badevergnügen im Rhein können Wasserliebhaber dem Fluss buchstäblich noch einen Schritt näher kommen als beim Bierchen an der Bootsreling.Wie eine Horde Lemminge in NeoprenGenau dieser Schritt ist für die Passagiere der Linzer Fähre jetzt zum Greifen nahe. Fast in der Mitte des Flusses angekommen, bringt der Kapitän das Schiff zum Stillstand und dreht es in den Strom. Momente später fährt er die flussabwärts gerichtete Rampe fast bis zur Wasserlinie hinunter. Sofort breitet sich eine unruhige Vorfreude unter den Protagonisten aus. Schließlich erfolgt das Startzeichen und es gibt kein Halten mehr: Unter sanftem Schubsen und Drängeln stürzen sich die Teilnehmer wie eine Horde überdimensionaler Lemminge in die Fluten. "Der Start beim Rheinschwimmen erfolgte nicht immer von der Fähre. Diese Idee kam uns erst später", sagt Tobias Karsten, Rheinschwimmer der ersten Stunde von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), die das Event veranstaltet. "Doch die Gaudi beim Sprung von der Rampe ist einfach größer, als vom Ufer aus ins Wasser zu waten", fügt er hinzu. Das Johlen und die vergnügten Schreie der Teilnehmer bestätigen dies.Unmittelbar nach dem Eintauchen ins Wasser werden alle von der gewaltigen Strömung des Rheins erfasst. Jeden Gedanken an ein heldenmütiges Anschwimmen gegen die Fließrichtung erstickt Vater Rhein mit stummer Gewalt. Belohnt wird dagegen, wer zweckopportunistisch seine Flossen nach der Strömung richtet und sich flussabwärts treiben lässt. Schnell wird so der Sog zum Verbündeten und es ziehen mit rund sechs km/h einige der schönsten Passagen des unteren Mittelrheins wie von Zauberhand an den Schwimmern vorbei. Da bleibt durchaus auch Zeit für ein Schwätzchen zwischen den Teilnehmern: Ob Akademiker oder Handwerker, Rentner oder Schüler, beim Rheinschwimmen teilen alle die gleiche Begeisterung. Die Idee zu der außergewöhnlichen Wasserpartie kam einigen Mitgliedern der DLRG-Ortsgruppe Bad Honnef/Unkel vor 22 Jahren, mittlerweile gehen regelmäßig mehr als 350 Personen an den Start. Der Popularität des Rheinschwimmens konnte auch die zeitweise bedenkliche Wasserqualität nichts anhaben. Selbst nachdem im Jahr 1986 ein Chemieunfall beim Unternehmen Sandoz in Basel zu einem verheerenden Massensterben von Flora und Fauna führten, sprangen einige Hartgesottene in die Brühe. Im Gegensatz zu damals herrschen heute paradiesische Zustände vor. Der Rhein ist mittlerweile einer der saubersten Großwasserläufe in ganz Europa, neben 62 anderen Fischarten haben sich sogar wieder Lachse angesiedelt. So kann heute jeder Schwimmer die Tour wagen, ohne Folgeschäden für die eigene Gesundheit befürchten zu müssen. Strömung zieht Richtung SchiffsverkehrWenige Kilometer nach dem Start rücken vier schwarze Türme ins Blickfeld der Schwimmer, zwei auf jeder Seite des Flusses. Einst überspannte hier die Brücke von Remagen den Rhein, die in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs immense strategische Bedeutung hatte. Können die Schwimmer im Angesicht der düsteren Kolosse noch ihre Geschichtskenntnisse testen, so sind auf der nächsten Etappe ihre aquatischen Fähigkeiten gefragt. Denn vor der Promenade des Weinortes Unkel verändert der Rhein sein Gesicht dramatisch. Wo es kurz vorher auf dem Wasser noch gemächlich zuging, erhöht sich jetzt die Fließgeschwindigkeit. Der Strom wird in ein deutlich engeres Bett gepresst und vollzieht zusätzlich eine scharfe Rechtskurve. Kurze und steile Wellen zeigen die Dynamik der Wassermassen, Strömung und Fliehkraft tragen die Schwimmer in Richtung der linken Flussseite, die nicht für den Schiffsverkehr gesperrt ist. Nun macht sich das Tragen der Flossen bezahlt. Sie helfen den Teilnehmern, sich unter Einsatz ihrer körperlichen Fähigkeiten aus der Gefahrenzone zu manövrieren.Doch ernsthaft muss sich keiner aus der Schar der Teilzeitamphibien Sorgen machen, am falschen Ufer zu landen oder gar nähere Bekanntschaft mit dem stählernen Rumpf eines Rheinschiffes zu machen. Mehrere Boote von Wasserpolizei, Feuerwehr und der DLRG sorgen beim Rheinschwimmen dafür, dass die Teilnehmer nicht zu weit abtreiben. "Außerdem haben wir die Möglichkeit, bei zu starker Strömung den betreffenden Flussabschnitt für die Rheinschifffahrt temporär sperren zu lassen", so Tobias Karsten. Zusätzlich begleiten den Tross rund 30 Kanuten, die auf kritische Situationen reagieren können. Denn auch wenn sich der Strom unterhalb von Unkel wieder beruhigt, macht sich bei so manchem Schwimmer nach knapp zwei Stunden im Wasser der Kräfteverschleiß bemerkbar. Ein Boot spielt deshalb den "Staubsauger" und sammelt Schwimmer auf, die mit den Kräften am Ende sind oder sich außerhalb der Karenzzeit bewegen.Warme Dusche und dann GrillpartyWer es aber schafft, sich zumindest am Ende des regulären Feldes dem Ziel zu nähern, auf den wartet als Finale ein wunderbares landschaftliches Panorama. Auf der linken Rheinseite, über einem steilen Felshang gelegen, rückt der mit Efeu überwucherte Rolandsbogen ins Blickfeld. Dem einzigen Überbleibsel der Burg Rolandseck vorgelagert liegt die Insel Nonnenwerth. Auf dem Eiland steht ein malerischer Barockbau, Herberge für eine Klosterschule. Vor der rechten Rheinseite liegt die Schwesterinsel Grafenwerth, dahinter können die Schwimmer die markante Kulisse des Siebengebirges erspähen. Das Wahrzeichen des Höhenzuges ist die imposante Felspyramide des Drachenfelsen, auf deren Spitze die massiven Überreste eines Bergfrieds bis heute überdauert haben. Unterhalb der Burgruine fallen gewaltige Felswände fast bis hinunter zum Rhein ab. Der Grund: Über Jahrhunderte wurde der Berg als Steinbruch genutzt und sein Aderlass aus Vulkangestein für die Errichtung eines weiteren rheinischen Wahrzeichens verwendet – des Kölner Doms.An der Südspitze von Grafenwerth geht das Rheinschwimmen schließlich zu Ende. Anders als die schwimmunfähigen Lemminge entsteigen die Schwimmer hier wohlbehalten dem Wasser. Nach einer warmen Dusche treffen sich alle Beteiligten im Freibad auf Grafenwerth zur traditionellen Grillparty – wohl auch, um bei einem Kölsch den Erzählungen über den Schicksalsstrom noch einige Eigenkreationen hinzuzufügen.
Tim Tolsdorff
Starke Strömung, Kälte und selbst ein Chemieunfall konnten sie nicht schrecken: die tollkühnen Rheinschwimmer, die sich alljährlich wie bunte Lemminge in die Fluten stürzen. Ihr Lohn: ein urdeutsches Uferpanorama aus einem ganz ungewöhnlichem Blickwinkel.
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Reise
Europa
2007-06-14T14:01:43+02:00
2007-06-14T14:01:43+02:00
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1,106,162
Pressestimmen: "Oranje kennt die deutschen Tricks"
Telegraaf: Wir sind zurück in der Weltspitze. Oranje ist selbst bei den Deutschen Chef im Ring. Ein 3:1 beim Vize-Weltmeister ist bemerkenswert. Die verpasste Qualifikation zur WM ist endgültig in den Hintergrund gerückt. Sechs Siege in sieben Spielen - mit Advocaat ist die Mannschaft auf dem richtigen Weg, anders sind diese Ergebnisse nicht zu interpretieren. Algemeen Dagblad: Oranje in Fahrt gegen die Deutschen. Die Nationalmannschaft hat mit dem Sieg gegen den Vize-Weltmeister ihren Status erhöht. Advocaat setzte seine Erfolgsserie fort. Er spielt eine entscheidende Rolle bei der Auferstehung der Mannschaft. Die Spieler wissen genau, was er will. Es war einglorreicher Sieg gegen den Vize-Weltmeister.De Volkskrant: Oranje schließt das Jahr stilvoll ab. Der letzte Rest Skepsis ist weg. Die Renaissance unter Advocaat setzt sich fort. Noch vor gut einem Jahr waren wir am Boden, aber diese Mannschaft hat mit der Totenelf von Dublin nichts zu tun. Eindhovens Dagblad: Oranje kennt die deutschen Tricks: Spiele gewinnen, obwohl man unterlegen ist. Die Deutschen kamen so ins WM-Finale. Jetzt beherrscht auch Oranje diese Kunst.Haagse Courant: Advocaats Oranje erntet immer besser. Das Team ist schon fast ein Jahr lang ungeschlagen. Und auch wenn die Mannschaft nicht in Bestform spielt, gewinnt sie mal eben in Deutschland.
Mit viel Lob für die eigene Mannschaft und nur wenig Häme auf die Mannschaft von Rudi Völler hat die niederländische Presse auf den 3:1-Sieg der Oranje-Elf gegen Deutschland reagiert.
[ "Fußballnationalmannschaft" ]
Sport
Fußball-News
2002-11-21T14:21:11+01:00
2002-11-21T14:21:11+01:00
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1,106,163
Nahost-Konflikt: Abbas und Barak treffen sich zu Geheimgesprächen
BarakAbbasJerusalem - Am Mittwoch beginnen die ersten direkten Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern seit zwei Jahren - kurz davor haben sich nach israelischen Medienberichten Israels Verteidigungsminister Ehudund Palästinenserpräsident Mahmudzu geheimen Gesprächen getroffen. Barak sei nach einem Treffen mit dem jordanischen König Abdullah II. am Sonntag mit Palästinenser Abbas in der jordanischen Hauptstadt Amman zusammengekommen, berichteten übereinstimmend mehrere israelische Medien am Dienstag. Der Armeerundfunk berichtete, dass es bei dem Treffen auch darum gegangen sei, "Gesten des guten Willens" zu diskutieren, die Israel gegenüber der Bevölkerung des Westjordanlands machen könnte. SiedlungsfrageDieist einer der zentralen Streitpunkte im Nahost-Konflikt und hat mit die größte Sprengkraft für die Friedensgespräche. Am Mittwoch kommen bei einem Abendessen im Weißen Haus zunächst Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Ägyptens Präsident Husni Mubarak und Jordaniens König Abdullah II. mit US-Präsident Barack Obama zusammen. Am Donnerstag treffen sich auf Einladung Obamas dann Netanjahu und Palästinenserpräsident Abbas.
anr/AFP
Hoffnung auf eine gemeinsame Lösung: Wenige Tage vor Beginn der direkten Friedensgespräche sind der israelische Verteidigungsminister Barak und Palästinenserpräsident Abbas zu geheimen Gesprächen zusammengekommen.
[ "Nahostkonflikt", "Israelischer Siedlungsbau", "Ehud Barak", "Mahmoud Abbas" ]
Ausland
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2010-08-31T09:02:00+02:00
2010-08-31T09:02:00+02:00
https://www.spiegel.de/politik/ausland/nahost-konflikt-abbas-und-barak-treffen-sich-zu-geheimgespraechen-a-714743.html
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Fußball: Nächstes Karriereziel von Ronaldo? 1000 Tore erzielen
Stürmerstar Cristiano Ronaldo will wie Fußballlegende Pelé die Marke von 1000 Toren bei Klub- und Nationalmannschaftsspielen erreichen. »Für mich ist das beste Ergebnis im Fußball, zunächst 900 Tore zu erzielen. Danach ist meine Herausforderung, 1000 Tore zu erzielen«, sagte der 39-jährige Portugiese in einem auf seinem YouTube-Kanal  veröffentlichten Interview mit seinem früheren Manchester-United-Mitspieler Rio Ferdinand. Er wolle versuchen, dies mit 41 Jahren zu schaffen, kündigte der Profi des saudi-arabischen Klubs Al Nassr FC an. »Wenn ich keine Verletzungen habe«, sagte Ronaldo und klopfte dabei auf einen Holztisch. »Ich schieße 60 Tore pro Saison«, sagte Ronaldo, der am 5. Februar 2025 seinen 40. Geburtstag feiert. Bei Al Nassr läuft sein Vertrag noch bis zum 30. Juni 2025.Die Frage nach dem RekordRonaldo geht davon aus, dass seine bisher schon erreichten 899 Treffer für seine Klubs und die Nationalmannschaft von Portugal unerreicht sind. Statistiker sind sich allerdings uneins über den Rekordhalter. Das Guinnessbuch der Rekorde etwa setzt den im Dezember 2022 verstorbenen Pelé mit 1279 Treffern in 1363 Spielen auf Platz eins. Der hatte allerdings viele seiner Tore in Freundschafts- und Benefizspielen erzielt, in Ronaldos Bilanz sind nur Pflichtspieltreffer enthalten. Dazu wird bei Pelé die genaue Zahl von einigen aufgrund mangelhafter Belege angezweifelt. Der Weltverband Fifa führt keine offizielle Liste. Ronaldo dagegen sieht sich als die wahre Nummer eins, denn er habe Beweise für die Anzahl seiner Treffer. »Alle meine Tore gibt es auf Video«, sagte er. Ja, er »respektiere all die anderen« wie Pelé oder den 1969 verstorbenen Artur Friedenreich, der sogar 1329 Treffer erzielt haben soll. Aber was andere sagen oder behaupteten, »interessiert mich nicht«, sagte Ronaldo. Ein Ende seiner Karriere ist für den Europameister von 2016 und fünfmaligen Weltfußballer nicht in Sicht. »Ich fühle mich immer noch gut. Ich kann dribbeln, immer noch schießen, Tore erzielen, springen«, erklärte Ronaldo. Er wisse noch nicht, wann er aufhören werde. »An dem Tag, an dem ich das Gefühl habe, nichts mehr zu leisten, werde ich meine Sachen packen und gehen«, sagte er: »Aber das ist noch weit weg.«
wyn/dpa
Er steht kurz vor seinem 900. Tor, doch Cristiano Ronaldo hat bereits die nächste besondere Marke im Visier: 1000 Treffer. Ob er damit Rekordhalter wäre? Die Fachleute sind uneins.
[ "Cristiano Ronaldo", "Pelé" ]
Sport
Fußball-News
2024-08-29T15:18:00+02:00
2024-08-29T17:48:00+02:00
https://www.spiegel.de/sport/fussball/cristiano-ronaldo-will-in-seiner-karriere-1000-tore-erzielen-a-81060307-7ef3-477a-856c-9d39f70d2a22
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Prinz Charles über Verhalten als König: "So dumm bin ich nicht"
Die Queen hat seit Jahrzehnten die Kunst perfektioniert, sich in Zurückhaltung zu üben - was die Monarchin über politische oder soziale Fragen denkt, ist ein wohlgehütetes Geheimnis. Bei ihrem Sohn Charles, Nummer eins der Thronfolge, weiß die Öffentlichkeit deutlich besser Bescheid. Der Prinz hat sich in der Vergangenheit etwa deutlich zum Thema Klimawandel oder über ökologische Landwirtschaft geäußert. Als König werde er das anders machen, sagte der Prinz nun in einem Interview mit der BBC, geführt anlässlich seines 70. Geburtstages kommende Woche. Ob er sein öffentliches Engagement in diesen Fragen fortführen werde? "Nein, werde ich nicht. So dumm bin ich nicht", sagte er. Die Annahme, dass er genauso weitermachen werde, wenn er die Thronfolge angetreten habe, sei "völliger Unsinn". Die zwei Situationen - Prinz von Wales und Staatsoberhaupt - seien völlig verschieden. Der Monarch in Großbritannien hat eine formale Rolle bei der Bildung von Regierungen und ist verpflichtet, sich politisch neutral zu verhalten und keine echte politische Macht auszuüben. Dennoch hat das Staatsoberhaupt allein schon durch seine exponierte Position großen Einfluss. Er werde sich als König innerhalb der Verfassungsparameter bewegen, sagte Prinz Charles. Gleichzeitig verteidigte er sein soziales Engagement, etwa den 1976 gegründeten Prince's Trust. Die Organisation setzt sich für benachteiligte Jugendliche ein. "Wenn sich einmischen bedeutet, sich um die Innenstädte zu sorgen, wie ich es vor 40 Jahren getan habe, dann ist das ein Einmischen, auf das ich stolz bin." Niemand hat länger als Prinz Charles darauf gewartet, britischer Monarch zu werden. Der Dokumentarfilmer John Bridcut hat den Prinzen ein Jahr lang begleitet. "Leute, die annehmen, er hängt nur rum und sehnt sich danach, König zu sein, liegen falsch", sagte Bridcut. Charles werde die Rolle als König ja nur annehmen können, wenn seine Mutter sterbe. In der Dokumentation kommen auch Charles' Frau Camilla und sein Sohn William zu Wort. Die Gattin sagte, die Aussicht, König zu werden, belaste ihn nicht. Zugleich sei er "ziemlich ungeduldig", wenn es um die Umsetzung von Dingen gehe, die ihm am Herzen liegen. Prinz William sprach über Prinz Charles als Opa. "Wenn er da ist, ist er brillant", sagte er. "Wir brauchen ihn so viel wie möglich."
ulz/Reuters
Prinz Charles ist bekannt dafür, gern seine Meinung zu allen möglichen Themen zu sagen. Als König würde er sich aber zurückhalten.
[ "König Charles III.", "Queen Elizabeth II.", "Großbritannien" ]
Panorama
Leute
2018-11-08T10:11:00+01:00
2018-11-08T10:11:00+01:00
https://www.spiegel.de/panorama/leute/prinz-charles-will-sich-als-koenig-zurueckhalten-a-1237343.html
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Poker um Pilotentarife
Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber ist seinem Ziel, Teile des Verkehrs kostengünstiger abzuwickeln, deutlich näher gekommen. Mayrhuber möchte auch bei billiger operierenden Ablegern wie Lufthansa Cityline oder Eurowings größere Maschinen mit 90 Plätzen und mehr einsetzen. Nach geltendem Konzerntarifvertrag werden jedoch Piloten, die Maschinen mit mehr als 70 Sitzen steuern, nach den hohen Tarifen der Muttergesellschaft bezahlt. Bei einem Spitzengespräch mit der Piloten-Vereinigung Cockpit einigten sich die Kontrahenten am vergangenen Mittwoch auf einen Kompromiss, dessen Details diese Woche weiterverhandelt werden. Er sieht vor, dass die Piloten für eine bestimmte Anzahl von Jets drei Jahre lang einer Absenkung ihrer Bezüge zustimmen. Als Gegenleistung fordert die Gewerkschaft, auch Töchter wie Air Dolomiti oder die neuerworbene Swiss in den Konzerntarifverbund aufzunehmen. Sollten die Gespräche scheitern, droht der Lufthansa nicht nur ein neuer Großkonflikt mit ihrer wichtigsten Beschäftigtengruppe. Auch ein Ende 2004 ausgehandeltes Abkommen, das eine Nullrunde, zusätzliche Flugstunden und die Ausweitung des Konzerntarifvertrages auf den Niedrigpreis-Ableger Germanwings vorsieht, würde dann hinfällig.
[ "Lufthansa" ]
Wirtschaft
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2005-06-26T13:00:00+02:00
2005-06-26T13:00:00+02:00
https://www.spiegel.de/wirtschaft/poker-um-pilotentarife-a-1664a9c8-0002-0001-0000-000040872432?context=issue
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Afghanistan: Bush will weiter bomben
Washington - Die US-Regierung wolle sich bei ihrer Suche nach dem moslemischen Extremisten Osama bin Laden alle Optionen offen halten, sagte US-Präsident George W. Bush am Freitag auf seiner Ranch im texanischen Crawford. Man wisse derzeit nicht wo Bin Laden sei. Der afghanische Verteidigungsminister Mohammad Fahim hatte zuvor gesagt, es bestünde keine Notwendigkeit US-Luftangriffe mehr, wenn letzte Widerstandsnester der Taliban oder der AL-Qaida-Gruppe Bin Ladens an der Grenze zu Pakistan zerschlagen seien. Weitere Bombenangriffe auf Ziele in Afghanistan schloss Bush nicht aus. Ein offizielles Gesuch der Übergangsregierung, die Luftangriffe einzustellen, sei nicht eingegangen, sagte Bush. Der Präsident bekräftigte, die USA wüssten nicht, wo sich der Extremist aufhalte. Bush sagte, es gebe nur Spekulationen. "Er ist auf der Flucht, wenn er überhaupt auf der Flucht ist." Der Kommandeur des US-Einsatzes in Afghanistan, Tommy Franks, sagte, die US-Streitkräfte wollten sich nicht unter Zeitdruck setzen lassen. Man werde sich so viel Zeit nehmen wie nötig sei, um die nationalen Ziele zu erreichen. Dazu gehören die Zerschlagung der Al-Qaida und die Ergreifung Bin Ladens. Die USA machen Bin Laden für die Anschläge am 11. September verantwortlich und bombardieren Afghanistan seit dem 7. Oktober, um ihm und seinen Verbündeten, den radikal-islamischen Taliban das Handwerk zu legen. Die afghanische Übergangsregierung ist von Gruppen gebildet worden, die sich gegen Bin Laden und die Taliban gewandt haben.Bush rief die Amerikaner zu Wachsamkeit auf. Er erhalte täglich Geheimdienstinformationen, dass Anhänger Bin Ladens, darauf aus seien, den USA neuen Schaden zuzufügen. In einer amDonnerstag vom Fernsehsender Al Dschasira ausgestrahlten Videoaufzeichnung Bin Ladens hatte dieser die Moslems in aller Welt zu einem "militärischen und wirtschaftlichen HeiligenKrieg" gegen die USA aufgerufen. Die Attentäter vom 11. September bezeichnete er als "gesegnet". Dem afghanischen Verteidigungsminister Fahim zufolge hält sich der gesuchte Moslem-Extremist mit großer Wahrscheinlichkeit im pakistanischen Peschawar auf. Die USA könnten Bin Laden jetzt mit Hilfe Pakistans verfolgen, sagte er. Es gebe noch einige Gebiete entlang der pakistanischen Grenze, wo sich noch Taliban-Kämpfer aufhielten.Zum Thema internationale Schutztruppe sagte Fahim nach einem Treffen mit dem britischen General John McColl am Freitag in Kabul, man habe sich über die Bedingungen der Stationierung der so genannten ISAF verständigt. Ihre Basis werde in der Nähe des Kabuler Flughafens in Puli Charchi - einem Vorort Kabuls - liegen, wo 200 bis 300 Soldaten im Zentrum des Ortes stationiert würden. Später würden andere Regionen folgen. Die Truppe hat ein zunächst auf sechs Monate befristetes Mandat der Vereinten Nationen. An der internationalen Truppe, die zunächst unter britischer Führung steht, wird sich auch die Bundeswehr beteiligen. Ein Erkundungsteam der Bundeswehr sollte von Samstag an dieBedingungen für den geplanten Einsatz deutscher Truppen im Raum Kabul prüfen. Deutsche Medienberichte über eine Verzögerung des Abflugs aus sicherheitstechnischen Gründen in Kabul wollte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums weder bestätigen noch dementieren.
Die USA wollen sich bei ihrem Feldzug gegen den Terroristenführer Osama Bin Laden auch von der afghanischen Übergangsregierung nicht behindern lassen. US-Präsident George W. Bush lehnte Forderungen nach einem baldigen Ende der Luftangriffe ab.
[ "Afghanistankrieg" ]
Ausland
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2001-12-29T11:50:07+01:00
2001-12-29T11:50:07+01:00
https://www.spiegel.de/politik/ausland/afghanistan-bush-will-weiter-bomben-a-174786.html
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Generaldebatte: Koalition würgt Schlagabtausch im Bundestag ab
Berlin - Wolfgang Schäuble ist toll, weil er keine Schulden mehr machen will. Supergeil. Sigmar Gabriel ist auch toll, weil er sich so für die Energiewende einsetzt. Sehr, sehr geil. Thomas de Maizière und Heiko Maas sind natürlich ebenso gute Minister, weil sie die Sache mit dem Doppelpass regeln. Geil, echt super. Große Koalition - supergeil. Es ist kein Kabarett, die Generaldebatte an diesem Mittwoch im Bundestag erinnert tatsächlich an den irren YouTube-Hit von Friedrich Liechtenstein. Die Redner von Union und SPD überschütten sich und ihre Minister in der Generaldebatte mit Lob. Die Mini-Opposition aus Grünen und Linken versucht noch, dagegen zu halten, scheitert aber kläglich. Was früher mal unter der Überschrift "Schlagabtausch" oder "Redeschlacht" lief, verkommt in Zeiten der schwarz-roten Übermacht zur Selbstbeweihräucherungsorgie - und die fällt noch nicht einmal besonders leidenschaftlich aus. Der Kanzlerin scheint das nur recht zu sein. Natürlich, Angela Merkel war noch nie eine mitreißende Rednerin, bei ihr werden Maßnahmen "gemacht" oder "durchgeführt", es werden "Initiativen entfaltet", "dicke Bretter" gebohrt und Schritte gegangen. Doch jetzt wirkt es so, als habe sie es sich mit ihrer Riesenmehrheit von 504 Sitzen im Parlament wunderbar bequem gemacht.Als schwarz-gelbe Regierungschefin wagte Merkel zumindest gelegentlich noch eine kleine Pointe, mit der sie die eigenen Reihen zusammenschweißte. Da nannte sie ihre schwer unter Beschuss stehende Koalition aus Union und FDP voller Chuzpe die "erfolgreichste Regierung seit der Wiedervereinigung" oder erklärte die Landtagswahl in Baden-Württemberg zur Volksabstimmung über das Bahnhofsprojekt "Stuttgart 21". Der politische Gegner freute sich und tobte zugleich. Am Mittwoch dagegen bleibt eigentlich nur ein Merkel-Satz in Erinnerung. Als sie gleich zu Beginn, abseits ihres Redemanuskripts ihre Vorrednerin, die Linken-Chefin Katja Kipping, abkanzelt: "Ihr Versuch, über die Tatsachen zu sprechen, ist kräftig danebengegangen." "Regieren in der Komfortzone"Dann hakt Merkel vom ausgeglichenen Haushalt über das Rentenpaket bis zur Energiewende alle Politikfelder ab, die gerade irgendwo auf der Agenda stehen, nur hängenbleibt nichts. Die Abgeordneten von Union und SPD im Plenum klatschen pflichtschuldig, zumindest, wenn vorne die Fraktionsspitze die Hände zum Applaus hebt - dann widmen sich die Hinterbänkler wieder ihren Smartphones oder Tablet-Computern. Große Koalition erfordert eben nicht immer große Aufmerksamkeit. Das Parlament wirkt wie sediert."Sie regieren in der Komfortzone", wirft Katrin Göring-Eckardt Merkel wenig später vor. Die Fraktionschefin der Grünen hat recht, nur schafft sie es dann nicht, dass es ein wenig ungemütlicher für Merkel und ihre Leute wird. Göring-Eckardt knöpft sich den mangelnden Einsatz der Regierung für den Klimaschutz vor, die Rentenpläne, den Umgang mit der NSA-Affäre - alles richtig. Aber die sanfte Göring-Eckardt setzt keine harten Hiebe, ihr Vortrag bleibt seltsam uninspiriert. Zum Dank muss sich die Grüne von Unionsfraktionschef Volker Kauder anhören, dass er sie in der Debatte auch gern gelobt hätte für die gute Zusammenarbeit. "Aber sie wollten ja nicht", spielt Kauder auf die gescheiterten schwarz-grünen Sondierungen nach der Bundestagswahl an. Mit anderen Worten: Nun müssen Sie eben damit leben, dass sie nicht mitspielen dürfen.Schwarz-rote Überheblichkeit und die mangelnde Durchschlagskraft einer Opposition, die sich sogar Zwischenrufe oder Protestgeheul weitgehend spart - es ist diese Mischung, die die Generaldebatte zu einer ziemlich traurigen Veranstaltung macht und für den Rest der Wahlperiode nichts Gutes verheißt. Man muss fast darauf hoffen, dass die 504-Sitze-Koalition sich hin und wieder selbst das Leben schwer macht. Als SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann am Mittwoch vom Rednerpult aus den Abbau heimlicher Steuererhöhungen durch die sogenannte kalte Progression fordert, im Gegenzug aber eine Gegenfinanzierung anmahnt, kommt der Konter vom Amtskollegen und Duzfreund Kauder. Keine Gegenfinanzierung durch Steuererhöhungen an anderer Stelle, stellt der CDU-Mann klar: "Wer das will, muss seine Pläne gleich beerdigen und begraben."Da liegt für einen Moment tatsächlich so was wie Streit in der Luft.
Philipp Wittrock
Die Regierung findet sich toll, die Opposition tut sich schwer - von Streitkultur keine Spur. Die Generaldebatte im Bundestag wird in Zeiten der Großen Koalition zur Show der Selbstbeweihräucherung.
[ "Merkels schwarz-rote Koalition", "Angela Merkel", "Bündnis 90/Die Grünen", "Die Linke", "CDU", "SPD" ]
Politik
Deutschland
2014-04-09T17:07:00+02:00
2014-04-09T17:07:00+02:00
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/generaldebatte-koalition-wuergt-schlagabtausch-im-bundestag-ab-a-963435.html
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Thomas de Maizière und die Leitkultur: Da war doch was!
Endlich wieder eine richtig schöne Leitkultur-Debatte! "Wer sind wir? Und wer wollen wir sein?", fragte sich Bundesinnenminister Thomas de Maizière in einem Gastbeitrag in der "Bild am Sonntag". Seine Antwort: Leitkultur. Die hat etwas mit Haltung zu tun, sagt er. "Wir sagen unseren Namen. Wir geben uns zur Begrüßung die Hand." Und weiter: "Wir sind eine offene Gesellschaft. Wir zeigen unser Gesicht. Wir sind nicht Burka." Ein Satz, wie gemacht für die sonntäglichen Schlagzeilen der Bundesrepublik. "Wer sich seiner Leitkultur sicher ist, ist stark", schreibt de Maizière weiter. Der Leitkultur-Begriff wabert schon seit vielen Jahren durch die deutsche Politik. Die Debatte darüber kocht immer wieder hoch, oft angestachelt durch markige Politikermeinungen - auffallend häufig treibt das Thema weiße Männer in eher fortgeschrittenem Alter aus Unionskreisen um, wie es scheint. Ein Rückblick in Zitaten auf ein Wort, das nicht totzukriegen ist:
Angela Gruber, Dominik Peters
"Wir sind nicht Burka": Der Innenminister sinniert über die deutsche Leitkultur - wie schon so viele Unionsmänner vor ihm. Die Geschichte eines Wortes in kontroversen Politikerzitaten.
[ "Thomas de Maizière", "Merkels schwarz-gelbe Regierung 2009-2013" ]
Politik
Deutschland
2017-04-30T16:56:00+02:00
2017-04-30T16:56:00+02:00
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Bayern-Sieg über Neapel: Gala mit Drama
Mario Gomez präsentierte sich in Bestform. Beim 3:2-Sieg des FC Bayern in der Champions League gegen den SSC Neapel erzielte der Stürmer alle drei Münchner Tore. Besser geht es kaum noch.Das Top-Thema nach dem Spiel war aber nicht Gomez. Der unglückliche Hauptdarsteller dieses Abends hieß Bastian Schweinsteiger. "Die Verletzung von Bastian trifft uns sehr", sagte Sportdirektor Christian Nerlinger nach dem Erfolg über Neapel. "Er war in überragender Form, zudem physisch sehr stark", ergänzte Trainer Jupp Heynckes. Und Gomez, dem bis zum Ausscheiden seines Mitspielers Anfang der zweiten Halbzeit dieser Abend gehörte, sagte über den Mannschaftskollegen: "Er ist unser Mittelfeld-Motor und gibt vor, wie wir spielen. Man hat gesehen, wie sehr er uns fehlt." Wohl kaum einer der 66.000 Zuschauer in der Münchner Arena hatte in der 51. Minute daran gedacht, dass Schweinsteiger kurze Zeit später mit einem Bruch des rechten Schlüsselbeins im Krankenhaus liegen und bis zur Winterpause ausfallen würde. Auch nicht Neapels Mittelfeldspieler Gökhan Inler, der in jener Minute in den Strafraum des FC Bayern gelaufen und in die Luft gesprungen war, um den Ball noch zu erreichen. Der Schweizer drehte dabei den Rücken in Richtung Schweinsteiger, traf diesen mit voller Wucht an der rechten Schulter und brachte ihn zu Fall. Ein am Spielfeldrand stehender Ordner sagte später: "Das hat so sehr gekracht, es war bis zu uns zu hören." Schweinsteiger lag auf dem Boden, hob und senkte seinen Arm, bat die Sanitäter herbei. Schnell war den Beobachtern klar: Etwas Schlimmeres war passiert. Schweinsteigers Verletzung markierte in der anfangs hochklassigen, am Ende aber hektischen Partie mit zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten einen Wendepunkt, der die zunächst dominanten Bayern zutiefst verunsicherte. "Das war ein Schock, und den hat man der Mannschaft auch angesehen, nachdem Basti raus musste", erklärte Kapitän Philipp Lahm den Spielverlauf. Kein Wunder, Schweinsteiger war in den ersten 45 Minuten einmal mehr Dreh- und Angelpunkt der Bayern-Elf gewesen, seine Ballkontrolle und Passsicherheit waren erneut beeindruckend. In der 17. Minute hatte sein famoses Zuspiel durch die Abwehrkette Neapels das erste der drei Gomez-Tore eingeleitet. "Wir haben brillanten Fußball und wie aus einem Guss gespielt", sagte Nerlinger. Und Lahm befand: "Das war eine der besten ersten Halbzeiten, die ich je beim FC Bayern miterlebt habe." Untrennbar verbunden war damit der Name Schweinsteiger.Bayern verlor nach Schweinsteigers Auswechslung die Ordnung Mit anderen formstarken Kollegen wie Franck Ribéry, Toni Kroos oder Gomez hat Schweinsteiger großen Anteil an den jüngsten Erfolgen der Mannschaft und dem so ansehnlichen Kombinationsspiel der Bayern. Vor allem aber ist er neben seiner Funktion als Spielmacher einer der Schlüssel in der Absicherung nach hinten. Schweinsteiger kann das Spiel nicht nur beschleunigen, sondern auch in den richtigen Momenten beruhigen. Genau diese wichtige Stellschraube im defensiven Mittelfeld fehlte den Bayern in der zweiten Halbzeit - und sie wird ihnen nun für den Rest der Hinrunde fehlen.Es war offensichtlich, wie sehr die Mannschaft nach dem Gegentreffer zum 3:1 kurz vor der Pause und dem Ausfall ihres wohl wichtigsten Taktgebers kurz nach dem Seitenwechsel die Ordnung suchte und sie leider zusehends verlor. Statt Neapel weiter kaum Möglichkeiten zur Balleroberung zu geben, nach langen Ballstafetten das Spiel zu beschleunigen und den Abschluss zu suchen, spielte die Tormaschine FC Bayern nun hauptsächlich nach hinten über Torwart Manuel Neuer, der wohl noch nie im Münchner Dress so viele Rückpässe verarbeiten musste. Durch Ballverluste gaben die Münchner zudem das Mittelfeld preis. Solche taktischen Fehler waren dem Club mit Schweinsteiger in den ersten 45 Minuten kaum passiert. "Man sieht, dass wir an gewissen Dingen noch arbeiten müssen", sagte Nerlinger. Unter anderem dürfte er die manchmal fehlende Cleverness auf Champions-League-Niveau gemeint haben, beim unnötigen 1:1 in Neapel hatte sich dieses Defizit bereits offenbart.Bei allem Unglück für Schweinsteiger: Der FCB hat ohne seinen Taktgeber und trotz der schwachen zweiten Halbzeit drei Punkte gegen Neapel geholt. Die Verletzung des Spielmachers passiert außerdem in einer Phase, in der die Münchner die Bundesliga von der Tabellenspitze aus dominieren. Starke Gegner wie Borussia Dortmund und Werder Bremen empfangen die Bayern im eigenen Stadion, auswärts (Augsburg, Mainz) stehen sie vor vermeintlich einfachen Aufgaben. Und in der Champions-League-Gruppe A fehlt dem Club nur noch ein Punkt aus zwei Spielen für das Erreichen des Achtelfinals. "Jupp Heynckes wird irgendetwas einfallen, dass wir selbst den Ausfall von Bastian Schweinsteiger kompensieren können", sagte Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge. Erste Wahl auf der Doppelsechs dürften nun Luiz Gustavo und Anatoli Tymoschtschuk sein. Allerdings bedarf es noch der Feinabstimmung ohne Schweinsteiger. Thomas Müller jedenfalls kündigte nach dem Neapel-Spiel an: "Über die zweite Halbzeit müssen wir noch mal reden. Da waren wir im Mittelfeld zu unbeweglich."
Sebastian Winter
Ein Sieg gegen Neapel, drei Tore von Mario Gomez - doch nach dem Erfolg in der Champions League ging es beim FC Bayern nur um Bastian Schweinsteiger. Der verletzte Spielmacher wird bis zur Winterpause ausfallen. Gerät die Tormaschine jetzt aus dem Takt?
[ "Champions League", "FC Bayern München", "Bastian Schweinsteiger" ]
Sport
Fußball-News
2011-11-03T11:50:00+01:00
2011-11-03T11:50:00+01:00
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MALUKU SELATAN
MALUKU SELATAN (Nr. 6/1955, Briefmarken) Zu Ihrer Briefmarken-Story: Die Republik Süd-Molukken wurde am 25. April 1950 gegründet. Sie existiert seit dieser Zeit ununterbrochen und übt über den größten Teil ihres Gebietes die Hoheitsrechte aus - trotz fortgesetzter militärischer Angriffe und Blockademaßnahmen durch die Indonesische Republik. New York KAREL J. V. NIKIJULUW Chairman South-Moluccan Delegation in the United States Es handelt sich weder um Marken einer Exilregierung. Es handelt sich auch nicht um zur Verwendung vorbereitete und bis zur Machtübernahme zurückgehaltene Marken, die von einer privaten Stelle unter Vortäuschung eines behördlichen Auftrags in Auftrag gegeben und lediglich als Geldquelle Privater verkauft werden. Da sie unter der Vortäuschung von Postwertzeichen verkauft werden, stellt ihr Verkauf einen Betrug dar und ist in allen Ländern strafbar. Wien ING. KARL HORST FRIEDL Ger. beeid. Sachverständiger u. Experte für Briefmarkenfälschungen Die Frage, ob der sogenannte Süd-Molukken-Staat als ein völkerrechtliches Subjekt anzusprechen sei, ist durch den in diesen Tagen in Djokjakarta in Zentral-Java eröffneten Prozeß gegen die Unabhängigkeitsrebellen so gut wie eindeutig negativ entschieden. Vor Gericht steht mit wenigen Ausnahmen die gesamte »Regierung der Republik der Süd-Molukken«. Allen Beteiligten des Aufstandes vom Jahre 1950, darunter dem »Präsidenten«, dem »Ministerpräsidenten« und dem »Oberbefehlshaber«, wird subversive Tätigkeit in Verbindung mit gesetzwidrigem bewaffneten Widerstand zur Last gelegt. München WERNER WIELAND stud. jur.
MALUKU SELATAN
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Politik
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Interview mit Bischof Huber: Warum Deutschland die Kinder ausgehen
SPIEGEL ONLINE: Herr Bischof Huber, der Wunsch der Deutschen, im Alter zwischen 20 und 39, Kinder zu bekommen, lässt drastisch nach. Woran liegt es, dass sich immer mehr Menschen gegen den Nachwuchs entscheiden?Huber: Mir leuchtet vor allem folgende Erklärung ein: Menschen zwischen 20 und 39 geraten in einen Lebensstau, wie der Bildungsforscher Paul Baltes das genannt hat. Sie müssen vieles gleichzeitig verwirklichen: Ausbildung, Beruf, Karriere, Partnerschaft. Dies hat bei ihnen Vorrang. Familie wird von vielen Jugendlichen zwar sehr positiv bewertet, doch im härter werdenden Konkurrenzkampf um einen Platz in der Gesellschaft tritt die Frage nach Kindern in den Hintergrund. Ich halte das für ein großes Unglück. SPIEGEL ONLINE: Kinderlosigkeit - ein Zeichen allgemeiner Überforderung?Huber: Überforderung ist das eine, Zukunftsunsicherheit das andere. Quer durch die Generationen schwindet die Zukunftsgewissheit. SPIEGEL ONLINE: Woran liegt's?Huber: Wir sind eine Gesellschaft, die sich daran gewöhnt hat, diese Zukunftsgewissheit aus materiellem Wohlstand und dessen Steigerung abzuleiten. Stillstand gilt bei uns schon als Katastrophe. Dass die Zukunftsgewissheit auch innere Gründe braucht, ist in Vergessenheit geraten. SPIEGEL ONLINE: Welche inneren Gründe meinen Sie? Huber: Sie bestehen darin, dass der Mensch weiß, er ist mehr, als er selbst aus sich macht. Dass er eine Würde hat, die ihm auch in schwierigen Situationen nicht genommen werden kann. Und dass derjenige, der auf Gott vertraut, auch mit mehr Zuversicht in die Zukunft gehen kann. Wir müssen Menschen wieder klar machen: Der aufrechte Gang und der klare Blick messen sich nicht nur am Portemonnaie, so wichtig materielle Sicherheit ist. SPIEGEL ONLINE: Weshalb fehlt es am Bewusstsein für die immaterielle Sicht der Dinge?Huber: Weil Individualismus und Säkularismus weit fortgeschritten sind. Den Menschen wurde eingeredet, ihre Freiheit verwirklichten sie dann am besten, wenn sie nur für sich selber sorgen und möglichst viel vom Leben haben. Jetzt merken sie, dass Freiheit und Verantwortung zusammengehören, weil keiner für sich allein lebt. Gleichzeitig dachte man, dass diese Gesellschaft immer säkularer wird, immer weniger auf Glaubensvoraussetzungen angewiesen ist, immer weniger eine Hoffnung braucht, die über die Verbesserung materieller Bedingungen hinausreicht. Das war ein Irrtum ... SPIEGEL ONLINE: ... gegen den sich viele Menschen nach dem Tod Johannes Pauls II. gewandt haben?Huber: In der Anteilnahme am Tod Johannes Pauls II. und an der Wahl Benedikts XVI. drückt sich die Einsicht aus, dass wir fürs Leben mehr brauchen als eigenes Tätigsein und dessen Erfolg. Eine innere Beteiligung und öffentliche Aufmerksamkeit in diesem Ausmaß hat es noch nie gegeben. Ich deute das als ein Signal dafür, dass sich in der persönlichen Haltung zu Fragen von Religion und Glaube auch im öffentlichen Bewusstsein etwas verändert.SPIEGEL ONLINE: Ist die katholische Kirche im Vergleich zur protestantischen kinderfreundlicher? Sie missbilligt Kondom und Pille und verkündet den Gläubigen eine Gott gewollte Naturordnung mit dem Ziel der Kinderzeugung. Huber: Dies halte ich nicht für den richtigen Weg, etwas gegen Kinderlosigkeit zu tun. Denn verantwortete Elternschaft und verantworteter Umgang mit menschlicher Sexualität schließen auch geeignete Methoden der Empfängnisverhütung und der Vorbeugung gegen Aids ein. Ich meine daher, die katholische Lehre muss sich auf diesem Feld stärker der verantwortlichen Praxis vieler katholischer Christen annähern.SPIEGEL ONLINE: Im Unterschied zur katholischen Kirche hat die protestantische seit Luther die Verantwortung des Einzelnen vor Gott betont. Hat sie damit zur Individualisierung beigetragen, mit deren Folgen wir jetzt konfrontiert sind? Huber: Die Betonung des Individuums ist auch heute notwendig wegen der unantastbaren Würde der einzelnen Person. Damit einher geht aber auch die Verantwortung der einzelnen Person. Genau das muss der Protestantismus in die jetzige Diskussion einbringen: Individualismus als bloßes In-Anspruch-Nehmen, nicht aber auch als In-Anspruch-Genommen-Sein sitzt einem falschen Freiheitsbegriff auf.SPIEGEL ONLINE: Vor allem beim "In-Anspruch-Genommen-Sein" scheint es zu hapern. Als Hauptgrund für die Ablehnung von Kindern führen 83 Prozent der Befragten an, es fehle ein geeigneter Partner. 27 Prozent leben in einer unbefriedigenden Partnerschaft. Wie kann man die Beziehungsfähigkeit verbessern? Huber: Man muss deutlich machen, dass Partnerschaften nicht nur als Verabredungen oder gar als Verträge zum eigenen Nutzen angesehen werden, sondern als Lebensgemeinschaften, in denen man wirklich miteinander etwas Neues will. Es hat bei vielen die zu starke Tendenz gegeben, sich den Partner nach den eigenen Vorstellungen zu malen und die Beziehung zu beenden, sobald diese Bedingungen nicht erfüllt sind. Die evangelische Kirche hat hier auch deshalb manches versäumt, weil wir die Verantwortung für Kinder nicht nachdrücklich genug angesprochen haben.SPIEGEL ONLINE: Warum ist das Problem in Deutschland brisanter als in anderen Industrienationen? Huber: Weil wir uns, durch das Wirtschaftswunder verursacht, stärker in ein materialistisches Denken verstrickt haben als andere Länder. Und weil wir lange Zeit überhaupt nicht darauf geachtet haben, dass für eine Zukunft mit Kindern etwas getan werden muss. Vom alten Adenauer stammt der Satz: "Kinder werden sowieso geboren." Daraus wurde ein Programm der Gleichgültigkeit.SPIEGEL ONLINE: Kann man den Wunsch nach Kindern wirksam verstärken, indem die Politik mehr Kinderkrippen und -tagesstätten einrichtet, mehr Kindergeld zahlt und bessere Ausbildungsplätze anbietet?Huber: Das ist wichtig, genügt aber nicht. In den östlichen Bundesländern etwa haben wir die höchste Betreuungsrate für Kinder unter drei Jahren, aber gleichzeitig auch die niedrigste Geburtenrate. Bessere Betreuung ist eine gute Rahmenbedingung - doch die Betreuungsbereitschaft der Eltern muss hinzukommen. Diejenigen Mütter - und hoffentlich auch in vermehrtem Umfang diejenigen Väter -, die für einige Jahre aus dem Beruf gehen, um für ihre Kinder da zu sein, müssen unterstützt werden. SPIEGEL ONLINE: Die Realität sieht oft anders aus: Wer lange pausiert, ist weg vom Fenster.Huber: Hier ist die Wirtschaft gefordert. Sie sollte Erziehungspausen nicht als einen Verlust an beruflicher Kompetenz darstellen, sondern die Chance sehen, dass der Erfahrungsgewinn von pausierenden Eltern auch ihrer beruflichen Tätigkeit zugute kommen wird. Das wäre ein wichtiger Schritt dahin, Kinder bewusster ins Zentrum zu stellen und die Verantwortung der Eltern für ihre Kinder auch gesellschaftlich zu respektieren.SPIEGEL ONLINE: Haben Sie konkrete Forderungen an die Wirtschaft?Huber: Es bedarf einer besseren Planbarkeit von Berufskarrieren nach einer Unterbrechung von beispielsweise drei Jahren. Betriebsnahe oder in den Betrieb integrierte Kindergärten genügen nicht. Man muss Eltern auch eine langfristige Perspektive bieten, sollten sie sich für eine längere Babypause entscheiden, damit sie sich nicht jeden Tag fragen müssen, ob sie wieder gut in ihren Beruf hineinkommen. SPIEGEL ONLINE: Für viele Menschen steht Familie schlichtweg nicht mehr auf der Tagesordnung ihrer Lebensplanung. Gibt es heute zu viele andere Sinn stiftende Möglichkeiten, das Leben zu verbringen?Huber: Wir haben kein Überangebot an Sinn stiftenden Lebensmöglichkeiten. Wir haben eine Pluralität, in der sich Menschen auch sehr leicht verlieren. Sinn entsteht ja dadurch, dass sich ein Mensch seiner Mitte gewiss ist, dass er ein organisierendes Prinzip seines Lebens hat, dass er über eine Grundrichtung verfügt, in der er sein Leben führen will. Das ist schwieriger geworden. Viele Biografien weisen einen Patchwork-Charakter auf. So kann es nicht bleiben. SPIEGEL ONLINE: Wenn sich jedoch die oft beschworene Keimzelle der Gesellschaft immer seltener ausbilden wird, wenn stattdessen ein Sammelsurium von Monaden, von Einzelheiten, die neue Zeit bestimmen wird, ist da der Kampf für die Familie nicht bereits verloren?Huber: Nein, vor allem dann nicht, wenn die Familie eine andere Gestalt hat als gestern. Die Frauenrolle, die im Familienbild von gestern vorherrschend war, will ich gar nicht mehr haben. Die Pädagogik, die Ordnung vor Verantwortung und Gehorsam vor Freiheit gestellt hat, will ich keineswegs erneuern. Es gibt viele Beispiele, in denen sich Frauen und Männer die Familienarbeit fair teilen, in denen Eltern ihren Kindern Freiheit und Selbstbestimmung ermöglichen, indem sie gerade auch Grenzen und Verantwortung einüben. SPIEGEL ONLINE: Fehlt etwas zum Menschsein, wenn die Elternschaft ausbleibt?Huber: Es gibt natürlich auch sinnvolles Leben ohne Elternschaft. Aber das Leben mit Kindern gehört zu den größten Glückserfahrungen, die ein Mensch haben kann. Deshalb muss es darum gehen, dass ein Kinderwunsch sich mit biografischen Bedingungen und persönlichen Einstellungen verbindet, in denen Elternschaft möglich ist.Das Interview führte Alexander Schwabe
Immer weniger junge Menschen wollen Nachwuchs. Der Ratsvorsitzenden der EKD, Bischof Wolfgang Huber, führt dies auf eine zu materialistisch denkende Gesellschaft zurück. Mit SPIEGEL ONLINE spricht er über Zukunftsängste, Versäumnisse der Kirche und Wege, die Beziehungsfähigkeit der Deutschen zu verbessern.
[ "Wolfgang Huber" ]
Politik
Deutschland
2005-05-10T07:09:16+02:00
2005-05-10T07:09:16+02:00
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/interview-mit-bischof-huber-warum-deutschland-die-kinder-ausgehen-a-354563.html
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Daimler: Mercedes setzt bei Antrieben auf den Plug-in-Hybrid
SPIEGEL ONLINE: Mercedes hat sich in der EU vergeblich gegen strengere CO2-Grenzwerte eingesetzt. Ab 2021 dürfen es für die gesamte Flotte nur noch 95 Gramm pro Kilometer sein, der Zielwert für Daimler ist etwa 100 Gramm. Aktuell liegen Sie bei 134 Gramm. Wie wollen Sie die Vorgaben erreichen? Thomas Weber, geboren 1954 in Scharnhausen, ist seit 2003 Vorstandsmitglied bei Daimler und verantwortlich für Forschung und Entwicklung. Zuvor war der studierte Maschinenbauer unter anderem als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Stuttgart und dem Fraunhofer-Institut tätig. Weber: Ohne einen Durchbruch für den Plug-in-Hybrid sind die Vorgaben nicht zu schaffen. Deshalb setzen wir alles daran, diese Technik schnellstmöglich zu etablieren. Ein radikaler Ansatz, nur noch auf kleine Fahrzeuge mit wenig Hubraum zu setzen, kann nicht unser Weg sein. Verzicht ist keine Lösung, die wir unseren Kunden diktieren wollen. Unsere Antwort ist eine andere: Der Plug-in-Hybrid, wie wir ihn jetzt in der S-Klasse einführen. Der Normverbrauch liegt bei 2,8 Liter und der CO2-Ausstoß bei 65 g/km, gleichzeitig ist die Fahrleistung ähnlich wie bei unserem V8-Motor. SPIEGEL ONLINE: Auf dem Prüfstand mögen Sie mit den Plug-in-Modellen ihre Ziele erreichen. Aber in der Praxis sieht es doch ganz anders aus. Sind Werte wie die 65 g/km für die S-Klasse nicht Augenwischerei? Weber: Nein, wenn der Akku voll ist, kann man die S-Klasse tatsächlich über längere Strecken mit null Gramm fahren, und damit sind solche Durchschnittsverbrauchstwerte durchaus möglich. Aber nur, wenn der Fahrer mitspielt. Deshalb motivieren wir unsere Kunden und wecken ihren Ehrgeiz für effizientes Fahren. Wer nur schwarze Gummistreifen auf den Asphalt brennt, wird nie ein "grüner" Fahrer. SPIEGEL ONLINE: Wie soll das gelingen? Weber: Das beginnt schon beim Laden. Nur wenn der Strom tatsächlich aus dem Netz kommt statt aus dem Generatorbetrieb an Bord, schöpfen wir das Potenzial vom Plug-in Hybrid voll aus. Damit das noch einfacher wird, werden wir die S-Klasse bald, das heißt noch in dieser Modellgeneration, mit einem System für induktives Laden anbieten, sodass man keine Ladekabel mehr einstecken muss.SPIEGEL ONLINE: Und was tun Sie gegen den Bleifuß ihrer Kunden?Weber: Zwei unserer prominentesten Mitarbeiter beweisen, dass man mit einem Hybrid-Antrieb auch sparsam sehr schnell fahren: Nico Rosberg und Lewis Hamilton. Die Formel-1-Fahrer haben gelernt, dass ein effizientes Energiemanagement im Kopf beginnt. Wer nur stupide aufs Gas tritt, der gewinnt heute keine Rennen mehr. Man muss zur richtigen Zeit ein wenig den rechten Fuß lupfen und seine Energie klug nutzen. Das werden auch unsere Kunden lernen, und zwar leichter als die Rennfahrer. Denn anders als im Motorsport können wir in der Serie ein bisschen mithelfen: Zum Beispiel mit vorausschauenden Assistenzsystemen, einer intelligenten Betriebsstrategie oder sogenannten haptischen Gaspedalen, die einen Druckimpuls geben, wenn der Fahrer zu sehr aufs Gas drückt. SPIEGEL ONLINE: Bislang hatte man den Eindruck, die Hersteller bieten den Hybrid nur fürs Gewissen an, nicht fürs Geschäft. Die Teilzeitstromer gelten als zu teuer, als dass man damit Geld verdienen könnte. Wollen Sie künftig vom Draufzahlen leben?Weber: Schon unsere aktuellen Hybridmodelle verdienen Geld. Zwar nicht ganz so viel wie mit konventionellen Antrieben, aber mit jedem weiteren verkauften Exemplar verbessert sich die Situation. Die Stückzahlen und mit ihnen die Skaleneffekte werden steigen. Gleichzeitig werden die Preise für die Batterien und Hybridkomponente durch den technischen Fortschritt sinken. Mittelfristig werden die Plug-in-Modelle genauso zu unserem Renditeziel beitragen wie unsere anderen Autos. Das ist ganz klar unser Anspruch. SPIEGEL ONLINE: Wenn Sie den Plug-in derart pushen wollen, wo sehen sie die Technik in den nächsten Jahren?Weber: Auf jeden Fall nicht mehr in der Nische. Im Jahr 2017 wird Mercedes bis zu zehn Modelle mit Plug-in-Antrieb eingeführt haben. Das heißt, es kommt jetzt rund alle vier Monate ein neuer Plug-in von der C- über die E- und S-Klasse bis hin zu unseren großen Geländewagen. Bald wird dieser Antrieb so selbstverständlich sein wie heute der Benziner oder der Diesel. Bis zum Ende der Dekade rechnen wir deshalb mit sechsstelligen Stückzahlen für unsere Plug-in-Flotte.SPIEGEL ONLINE: Bedeutet die Konzentration auf den Plug-in-Hybriden bei Mercedes das frühe Ende des reinen Elektroautos? Weber: Mittelfristig sehen wir den Plug-in-Hybrid tatschlich als unsere Zukunftstechnologie, speziell für große Fahrzeuge. Aber zum Beispiel für Stadtautos ist der E-Antrieb unschlagbar, deshalb stehen ja bei uns der Smart und bald auch die B-Klasse unter Strom. SPIEGEL ONLINE: Welche Rolle spielt in diesem Szenario dann noch die Brennstoffzelle?Weber: Elektroauto ist Elektroauto, egal ob der Strom nun aus einem Akku oder einer Brennstoffzelle kommt. Wir fahren deshalb zweigleisig, arbeiten an beiden Technologien und können so auf den jeweiligen Fortschritt reagieren. Allerdings hat die Brennstoffzelle langfristig einen entscheidenden Vorteil: Einen Wasserstofftank lädt man viel schneller auf als einen Akku.
Das Interview führte Tom Grünweg
Die Steckdose soll's richten: Damit Daimler die strengen CO2-Werte in der EU erfüllen kann, setzt der Autobauer auf den Plug-in-Hybrid. Bleibt der Erfolg beim Kunden aus, hat Mercedes ein ernstes Problem.
[ "Alternative Antriebe", "Mercedes-Benz", "Mercedes-Benz-Modelle", "Autodesign", "Dieselaffäre" ]
Mobilität
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2014-09-15T11:53:00+02:00
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Urlaub im Schweizer Kloster: Einfach weg aus der Welt
Engelberg - "Die Menschen, die zu uns kommen, suchen Werte", sagt PaterColumban, der sich im Benediktinerkloster in Engelberg um die Gäste kümmert."Das Wort Kloster ist vom lateinischen 'claustrum' abgeleitet." Der Ausdruck bedeutet "das, was abgeschlossen ist". In dem barocken Kloster in Engelberg können auchWeltliche dieses Refugium kennen lernen, die in einem der rund 18Gästezimmer übernachten. Die Ausstattung der Zimmer erinnertnicht gerade an Mönchszellen - auch wenn sie Namen von Heiligen undÄbten tragen. Als Hotelbetrieb sieht sich das Kloster aber nicht. "Wer herkommtund nur preisgünstig übernachten möchte, schadet dem Haus", sagtder Pater. "Wir sind eine spirituelle Einrichtung, ein Ort desGebetes und der Stille." Die Gäste können den Klosteralltagintensiv kennen lernen, vom ersten gemeinsamen Gebet frühmorgens um5.15 Uhr bis zur letzten Andacht um 20 Uhr. Wie viel Kontakt dieBesucher dabei mit den 35 Mönchen haben, entscheiden sie selbst. Die Kirche mit ihren prachtvollen Gemälden steht den Klostergästenstets offen. Wer Glück hat, trifft dort Pater Patrick beim Üben ander mächtigen Orgel. "Mit 137 Registern ist sie die größte Orgel derSchweiz", sagt der Organist. Die Konzerte des Paters sind beiEinheimischen und Besuchern beliebt. In den Kellergewölben des Klosters reifen die Käselaibe, die von den Mönchennoch immer nach mittelalterlicher Tradition produziert werden. In einem Cafékönnen Gäste die Spezialitäten probieren.Viele der 200.000 Bände, die sich in der Bibliothek aneinander reihen, wurden imMittelalter in der Schreibschule des Klosters angefertigt. Dasälteste Dokument stammt aus dem 6. Jahrhundert. "Ein Rückzug ins Kloster ist keine Einsiedelei", sagt PaterColumban. Er nimmt die Mahlzeiten gemeinsam mit allen Gästen ein undbietet dabei Gespräche an. Ganz nachder Regel des Heiligen Benedikt, dem Ordensgründer: "Höre, lasse dichansprechen, neige das Ohr deines Herzens!" Familien mit Kindern können ruhige Ferien im SanktJosefshaus, dem Gästehaus der Franziskanerinnen in Engelberg, verbringen.1945 wurde das 70-Betten-Haus zur Erholung für Ordensangehörige eingerichtet,heute steht es jedermann offen.Beim Essen sitzen auch Gäste zusammen, die sich noch nicht kennen,damit sie miteinander in Kontakt kommen. Ordensschwestern undPriester speisen in ihren Ferien ebenfalls gemeinsam mit Urlaubern."Wer möchte, kann auch an unseren Gebeten in der Kapelleteilnehmen oder an unserer wöchentlichen Bibelstunde", erzähltSchwester Angela, die Besucher betreut. "Doch niemand ist dazu verpflichtet." Viele der Gäste machen tagsüber Ausflüge in die Berge zum Wandernoder Skilaufen. Dafür ist das auf 1000 Metern über dem Meeresspiegelgelegene Engelberg ein idealer Ausgangspunkt. Vom engen Talkessel ausgeht es mit der Titlisbahn auf den Gipfel. Mit mehr als 3000 Meterüber dem Meer ist der Titlis der höchste Aussichtspunkt in derZentralschweiz. In Engelberg scheint der Besucher dem Himmel ein Stück näher.von Daniela David, gms
Während viele Urlauber es kaum aushalten, mal einen Tag nicht ihre E-Mails im Internetcafé abzurufen, hat auch die Gegenbewegung Konjunktur. Um sich für eine Weile aus der Welt zu verabschieden, muss man nicht versuchen, deren Ende zu finden. In einem Talkessel der Schweiz können Urlauber die Welt durch ein Tor ins Kloster verlassen.
[ "Klöster" ]
Reise
Europa
2002-11-20T12:08:37+01:00
2002-11-20T12:08:37+01:00
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Soldaten in der Demokratie
Die Tradition der Bundeswehr ist (wieder einmal) ins Gerede gekommen. Die Krawalle in Bremen in Zusammenhang mit dem feierlichen Gelöbnis wehrpflichtiger Soldaten haben im 25. Jahr des Bestehens der Bundeswehr eine öffentliche Debatte ausgelöst, die über den eigentlichen Anlaß hinaus anhält. Ein Teil der Kritik in Worten und Taten wird aber überhaupt nicht von der Absicht geleitet, Traditionspflege, Traditionsverständnis und damit auch das Selbstverständnis und die Rolle der Bundeswehr im Sinne unseres Demokratieverständnisses heute zu hinterfragen. Was diese Leute beabsichtigen, ist mir nur zu deutlich: ihnen ist Kritik und öffentliche Aufmerksamkeit lediglich ein willkommenes Vehikel, um das zu bewerkstelligen, was ihnen bisher mit anderen Mitteln nicht gelungen ist. Sie wollen die Notwendigkeit der Bundeswehr, unserer Sicherheits- und Verteidigungspolitik, das Fortbestehen des Bündnisses einschließlich des Doppelbeschlusses der NATO vom 12. Dezember 1979 zur Rüstungskontrolle und Nachrüstung in Frage stellen, wenn möglich alles kippen oder jedenfalls schwächen. Ihnen sind Ereignisse wie das Gelöbnis nur zu willkommene Angriffspunkte. Diese Absicht steckt augenfällig als Antrieb dahinter. Diese Leute sind an der sachbezogenen Debatte mit uns nicht interessiert, allenfalls aus augenblicklichen taktischen Erwägungen. Wichtig ist mir jedoch die Debatte mit den Bürgern, vor allem den jüngeren, die Zweifel an den Argumenten für die Begründung von Tradition und der inneren Struktur der Bundeswehr haben, die zweifeln oder nicht zu sehen vermögen, daß es überhaupt Zusammenhänge zwischen der deutschen Geschichte und unserer gegenwärtigen Situation geben kann, die auch grundsätzliche Bedenken gegen Traditionsbildung in einer Gruppe unserer Gesellschaft haben. Ihre Fragen und ihre Kritik nehme ich sehr ernst, mit ihnen will ich ins Gespräch kommen. Ihre Bedenken helfen der Bundeswehr und damit der Gesellschaft in der Fortentwicklung ihres eigenen Selbstverständnisses. Das sind die gleichen jungen Menschen, wie sie in der Bundeswehr dienen, die ihre Wehrpflicht ableisten und sich fragen, wofür eigentlich sie diesem Staate 15 Monate ihres Lebens schenken sollen. Da sind aber auch die anderen in den gesellschaftlichen Organisationen wie den Gewerkschaften, den Kirchen und den Parteien, die Kritik an der Tradition in der Bundeswehr üben. Ihnen scheint es ein erstaunlicher Gedanke zu sein, daß sie sich auf der anderen Seite auch nach ihren Traditionsvorstellungen fragen lassen müssen. Gewiß, man kann fragen, ob das, was die Bundeswehr als Teil ihrer militärischen Tradition nicht selbst entwickelt, sondern aus der deutschen Geschichte übernommen hat, vordemokratisch sei. Dann aber wird man ebenso fragen müssen, was es mit anderen Traditionsformen auf sich hat, die noch heute in unserer Gesellschaft lebendig sind: z. B. den alten Liedern bei bestimmten Anlässen, den alten Fahnen von Organisationen und Verbänden, die sich nicht auf unsere Vorstellung von Staat und Gesellschaft gründen, den traditionellen Festen der Kirchen oder schlimmer: Kanzelworten zu Wahltagen. Es kann nicht so sein, daß eine Gruppe unserer Gesellschaft, von der wir wollen, daß sie integriert sein soll, daß sie nicht isoliert hinter Kasernenmauern nach eigenen Vorstellungen leben soll, vorgeladen werden kann, um ihre Formen und Vorstellungen von Tradition zu rechtfertigen, während sich die Fragesteller zurücklehnen und das angenehme Gefühl genießen, selbst nicht gefragt zu sein, zudem als Ankläger und Richter in einer Person agieren zu können. In einer ähnlichen Situation hat sich die Bundeswehr bereits Mitte der 50er Jahre bei ihrer Aufstellung befunden. Sie ist die erste und wohl auch die einzige Organisation in unserem Staat gewesen, deren Geschichtsbezüge und Traditionsvorstellungen öffentlich debattiert worden sind, häufig kontrovers, letztlich aber zum Nutzen der Bundeswehr. Seien wir doch ehrlich: wo sonst ist denn die Debatte geführt worden, ich meine die öffentliche, über das, was aus der Geschichte für neue demokratische Traditionen der Bundesrepublik Deutschland Gültigkeit und Bestand haben könnte. Die Grundgesetzväter haben sich dieser Debatte unterziehen müssen, ohne die das Grundgesetz wohl kaum zustande gekommen wäre. Die Bürger unseres Landes jedoch haben sich an den materiellen Wiederaufbau gemacht, aber die Trümmerwüste, die der Nationalsozialismus uns aus deutschen Traditionen übrigließ, umgangen. Geschichtsverständnis war nicht gefragt. Man hatte sich um das tägliche Brot zu kümmern, später um die Dinge, die anzuschaffen waren, den Kühlschrank, das Auto, das Haus. Wer war denn überhaupt noch scharf auf so eine Debatte? Zeigte nicht die weitere Entwicklung, daß wir auch so den richtigen Weg gefunden hatten, der uns aus den Tiefen der Geschichte in das Wunderland führte? Die Beschäftigung mit unserer Geschichte, als Voraussetzung eines gewandelten, neuen Traditionsverständnisses, ist, wenn überhaupt, von den Historikern geleistet worden. Die öffentliche Diskussion blieb Episode, sie hat kaum stattgefunden. Mit einer Ausnahme: Um die Bundeswehr und in der Bundeswehr ist die Debatte um die Vergangenheit, unsere Geschichte und die Konsequenzen, die daraus zu ziehen sein würden, durchaus geführt worden. Auf Grund dieser Debatte hat die Bundeswehr eine andere Struktur erhalten als die Reichswehr oder die Wehrmacht. Der Streit zwischen den »Traditionalisten« und den »Reformern« war Ausdruck der Auseinandersetzungen um den richtigen Weg. Daß wir mit der Bundeswehr den richtigen Weg gefunden haben, wenn er vielleicht auch nicht immer ganz gradlinig verlaufen sein mag, steht für mich nach diesen 25 Jahren außer Zweifel. Das entläßt uns jedoch nicht aus der Notwendigkeit, das Ergebnis immer wieder kritisch zu überprüfen. Tradition ist nicht etwas Statisches. Sie wächst und verändert sich. Der Traditionserlaß in der Bundeswehr von 1965 war ein erster Versuch, das, was sich inzwischen in der mehr als zehnjährigen Praxis der Bundeswehr an Tragfähigem hatte herausarbeiten lassen, zur Richtungsweisung zusammenzufassen. Man kann sich darüber streiten, ob dieser Versuch richtig ansetzte; ich bezweifele auch, ob ein Erlaß geeignet ist, die Traditionsrichtung für eine Organisation wie die der Bundeswehr anzugeben. Ich meine aber, unabhängig von solchen eher beckmesserischen Überlegungen und von Formulierungen, die man heute wohl so kaum treffen würde, gibt es keinen Grund, diesen Erlaß außer Kraft zu setzen, einen neuen an seine Stelle zu setzen oder gar eine Novellierung zu versuchen. Betrachten wir ihn als eine Station in einem bestimmten Entwicklungsstadium der Bundeswehr, die dazu beigetragen hat, die Diskussion über Tradition in der Bundeswehr im positiven Sinne zu klären. Seitdem hat sich gezeigt, daß Traditionen auch heute eigenständig und lebendig sind. Inzwischen ist eine neue Generation selbst unter der höheren Führung der Bundeswehr in die Verantwortung eingetreten. Mitte der achtziger Jahre wird S.59 der letzte Offizier die Bundeswehr verlassen haben, der noch in der Wehrmacht gedient hat. Die Behauptung, der Streit zwischen »Traditionalisten« und »Reformern« sei noch nicht ausgestanden, ist deshalb in meinen Augen absurd. Solche Aussagen finden sich bei denen, die meinen, man könne die Debatte um Tradition und ihre Erscheinungsformen in der Bundeswehr damit beginnen, die deutsche Geschichte erst einmal auf den Müll zu kippen, um bei Null anzufangen. Ich habe das Gerede von der »Gnade des Nullpunkts« immer abgelehnt. Mit der Wirklichkeit hat das nichts zu tun. Man mag es bedauern, aber es ist nun einmal so, das Bewußtsein von Menschen ist nicht wie ein Computerband zu löschen und dann mit einem neuen Programm zu versehen. Menschen verfügen über bewußte und unbewußte Erfahrungen, in die die von ihren Eltern aufgenommenen Erfahrungen wiederum in gewisser Weise mit einfließen, die nicht einfach über Bord gekippt werden können. Gehirn- und Seelenwäsche setzt den Akt physischer oder psychischer Gewalt voraus. Deshalb: Soviel der Nationalsozialismus in den 12 Jahren seiner Herrschaft auch gebrochen und zerstört hat, es ist noch genügend von den Menschen aus der Zeit davon tradiert worden, was heute noch unser tägliches Leben bestimmt. Die Bundeswehr hat inzwischen eigene Traditionen entwickelt, die sehr wohl vorzeigbar sind. Nicht zuletzt das angefeindete feierliche Gelöbnis, das Rekruten öffentlich vor den Bürgern unseres Staates, dem sie sich verpflichten, ablegen, ist eine ureigene Tradition der Bundeswehr. Reichswehr und Wehrmacht legten den Eid in der Regel in der Kaserne ab, öffentlich stellten sie sich durch Paraden der Soldaten und ihrer Waffen dar. Sie waren Staat im Staate und zeigten dem Bürger ihre militärische Macht. Das wollen wir heute nicht mehr. Mir scheint, daß die Mischung aus überlieferten Traditionen der mehrhundertjährigen deutschen Militärgeschichte und dem, was in den vergangenen 25 Jahren eigenständig ist, sich sehen lassen kann und die Bundeswehr keineswegs von ihrer Umwelt isoliert. Wer im Zusammenhang mit den Orden, die am 25. Gründungstag der Bundeswehr erstmals öffentlich verliehen werden sollen, die Restauration auf dem Vormarsch sieht, hat sich von dem Gedankengut der Vergangenheit, gerade der bitteren Jahre noch nicht freimachen können. Mit den Ehrenzeichen der Bundeswehr beginnt nicht die Ära der sogenannten »Sitzfleischorden«, die also für das beharrliche Halten eines Stuhles über einen bestimmten längeren Zeitraum bei gesicherter Bezahlung verliehen werden. Es ist auch Abschied zu nehmen von der Vorstellung, daß hier die neuen Helden ausgezeichnet werden sollen. In diesen Ehrenzeichen manifestiert sich vielmehr ein Verständnis derer, die im Ernstfall Frieden (Heinemann) mehr als nur ihre Pflicht getan haben, die sich um die Bundeswehr und die Erfüllung ihres Auftrages verdient gemacht haben, sei es nun Soldat, Mitarbeiter in Zivil, Bürger außerhalb der Bundeswehr oder Soldat unserer Verbündeten. Wer hier einen Rückfall in militärische Verhaltensweisen zu entdecken glaubt, vergißt, daß es in dem geschilderten Sinne durchaus lebendige Beispiele gibt, die von der Tragfähigkeit einer solchen Tradition als Dank und Anerkennung beachtliches Zeugnis geben: Sowohl bei den Bergleuten wie bei den Feuerwehrleuten gibt es in der Verleihung von solchen Ehrenzeichen Traditionen, die sehr wohl in unsere republikanische Landschaft passen und keineswegs als Korrumpierung des einzelnen mißdeutet werden können. Ich sehe hier vielmehr einen Weg, wie diese Republik ihr Danke anschaulich machen kann. Außerdem: wer hier neue Gefahren wittert, muß sich fragen lassen, ob er sich zu der Auffassung versteigen will, daß durch diese Ehrenzeichen in der Bundeswehr ein Zuwachs an repressiver persönlicher Macht zu befürchten ist. Ich glaube, das kann niemand im Ernst behaupten. Jede ernsthafte Debatte um die Tradition der Bundeswehr wird nach kurzer Zeit auf die Position und Rolle der Bundeswehr stoßen müssen. Sie hat sich nicht als Fremdkörper in unserer Gesellschaft erwiesen, sondern trotz der schwierigen Gründerjahre in die staatliche Struktur einbauen und die Soldaten in unsere Gesellschaft integrieren lassen. In 25 Jahren hat sich gezeigt, daß Soldat in unserer Demokratie zu sein nicht bedeutet, ein »amputierter« Staatsbürger zu sein, der Außenseiter unserer Gesellschaft ist. Vielmehr bedeutet es, als »Staatsbürger in Uniform« Dienst zu tun in einer Einrichtung, deren Auftrag der Schutz dieses Staates und seiner Verfassung gegen Einwirkungen von außen ist. Aus den Funktionsnotwendigkeiten der Bundeswehr erklärt sich, daß in der Bundeswehr das Prinzip von Befehl und Gehorsam gelten muß. Aber sicherzustellen ist, daß die Bundeswehr sich an dem Menschenbild orientiert, das das Grundgesetz vorgibt, und daß die in der militärischen Organisation möglichen Mitwirkungsmöglichkeiten voll genutzt werden. Diesen Grundsätzen entspricht die »Innere Führung«. Wer immer wieder klagt, daß ihre Prinzipien nicht bei Gründung der Bundeswehr in der Art der 10 Gebote gleichsam mit ehernen Lettern ein für alle Mal an die Wand geschlagen wurden, der übersieht, daß die Innere Führung ähnlich wie die Tradition fortzuentwickeln ist. Das ist keineswegs als Anpassung an den »Zeitgeist« mißzuverstehen, sondern Ausdruck der Tatsache, daß sich auch Vorstellungen und Wertgefühle innerhalb der Gesellschaft fortentwickeln. Wer das Jahr 1980 mit dem Aufstellungsjahr der Bundeswehr 1955 vergleicht, dem wird sich die Richtigkeit dieser Feststellung rasch erschließen. Das bedeutet, auch nach 25 Jahren gibt es für die Fortentwicklung der Inneren Führung, aber auch für den Ausbau der Mitwirkung -- so z. B. in der Stärkung der Rolle des Vertrauensmannes -- noch ausreichend zu tun. Ich bin dazu fest entschlossen. Dabei wird dann das Spannungsverhältnis zwischen Partizipation einerseits und Befehl und Gehorsam andererseits noch deutlicher werden und nur in der Bewährung des Alltags und nicht durch Direktiven überbrückt werden können. Mein Fazit: Die Bundeswehr ist nicht auf Sand gebaut. Sie hat eine solide demokratische Fundierung. Das haben die vergangenen 25 Jahre erwiesen. Diese Feststellung bedeutet keineswegs die Aufforderung an die Bundeswehr, sich nun auf ihren Lorbeeren auszuruhen. Im Gegenteil: Sie hat die Jahre seit ihrer Aufstellung deshalb erfolgreich bestanden, weil sie sich der Debatte nicht verschlossen hat, im Inneren wie nach außen. Tradition in der Bundeswehr muß vom Geist der Verfassung durchdrungen sein. Sie darf nicht im Widerspruch zum gesellschaftlichen Werte- und Normensystem stehen. Sie muß auf den Frieden bezogen sein und kann sich nicht nur auf ihre eigene Geschichte beschränken. Tradition in der Bundeswehr darf nicht auf Ereignisse und Gestalten der Militär- und Kriegsgeschichte begrenzt sein, sie muß zur Verständigung zwischen den Völkern und zur Überwindung von Nationalsozialismus beitragen. Tradition in der Bundeswehr darf nicht zum Traditionalismus entarten, zum unkritischen Festhalten am Vergangenen zum Schaden der Gegenwart und Zukunft. Tradition in der Bundeswehr, die verordnet und vorgeschrieben wird, verträgt sich nicht mit dem Leitbild vom mündigen Staatsbürger. Tradition in der Bundeswehr bedarf der kritischen Anteilnahme der zivilen Staatsbürger, sie muß wachsen, sie ist keine Tagesfrage.
Hans Apel
Der Autor, Jahrgang 1932, ist seit 16. Februar 1978 Bundesminister der Verteidigung.
[ "Bundeswehr" ]
Politik
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Bundesgerichtshof: Lebensversicherer dürfen Bewertungsreserven kürzen
Lebensversicherer können aus finanziellen Gründen die Auszahlung der Bewertungsreserven an ihre Kunden kürzen. Sie müssen einen solchen Schritt aber begründen. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) entschieden und damit das 2014 geänderte Gesetz bestätigt. Auch Kunden, denen bereits eine höhere Überschussbeteiligung in Aussicht gestellt wurde, kann weniger ausgezahlt werden. Allerdings müsse der Versicherer darlegen, dass er ohne die Kürzung die zugesagten Garantiezinsen für Lebensversicherungsverträge nicht sicherstellen kann. Das müsse für den Kunden auch nachprüfbar sein.Bei den Bewertungsreserven handelt es sich vereinfacht gesagt um Gewinne, die Versicherer erwirtschaften, indem sie die Kundengelder am Kapitalmarkt anlegen, größtenteils in festverzinslichen Papieren wie Staatsanleihen. Wird die Lebensversicherung fällig, steht dem Versicherten grundsätzlich sein Anteil an diesen Gewinnen zu. Diese Beteiligung an den Bewertungsreserven ist eine Komponente der Gesamtverzinsung - außerdem werden den Kunden noch Garantiezinsen, laufende Zinsüberschüsse und ein Schlussüberschuss ausgezahlt. Auszahlung von 150 Euro statt 2800 Euro Klassische Renten- und Lebensversicherungen leiden aber unter der Zinsflaute: Die Versicherer können die hohen Garantieversprechen der Vergangenheit kaum noch am Kapitalmarkt erwirtschaften. Die Leidtragenden sind die vielen Versicherten, deren Verträge noch länger laufen. Wenn die Versicherungen jetzt hochprozentige Papiere verkaufen müssen, um Kunden, deren Auszahlung fällig ist, an den üppigen Reserven zu beteiligen, geht das in der Zukunft zu Lasten aller Versicherten mit neueren Verträgen. Im Zuge einer Reform 2014 hat der Gesetzgeber diese Ausschüttungen deshalb gedeckelt. Seither dürfen die Kursgewinne nur noch in einem Maß ausgezahlt werden, das die Garantiezusagen für alle übrigen Versicherten nicht gefährdet. Der Bund der Versicherten (BdV) kritisiert diese Einschnitte als verfassungswidrige "Enteignung". Im Fall eines Kunden der zum Ergo-Konzern gehörenden Victoria Lebensversicherung wollte der BdV ein höchstrichterliches Urteil erstreiten. Der Mann hatte anstelle der einmal in Aussicht gestellten 2821,35 Euro nur 148,95 Euro aus den Bewertungsreserven erhalten. "Kunden werden Milliarden vorenthalten" Für den BdV ein Fall von vielen: "Es geht um Milliarden im zweistelligen Bereich, die den Versicherten vorenthalten werden sollen", sagt Vorstandssprecher Axel Kleinlein.Die Bewertungsreserven machen in der Regel aber nur einen kleinen Teil der Gesamtrendite aus: Nach Angaben von Policen Direkt bekamen Kunden 2014 am Ende des Vertrages bei einer Auszahlungssumme von 100.000 Euro im Schnitt 5580 Euro aus den Bewertungsreserven. Ein Jahr später waren es 2740 Euro. Zuletzt stieg die Summe den Angaben zufolge auf 3410 Euro im Mai. Unabhängig vom Urteil steht fest: Es lohnt sich nicht mehr, klassische Lebens- und Rentenversicherungen neu abzuschließen. Das liegt an den niedrigen Zinsen und hohen Kosten. Derzeit zahlen die Anbieter auf den Sparanteil gerade einmal einen Garantiezins von durchschnittlich 0,9 Prozent. Das bedeutet aber nicht, dass Kunden überstürzt ihre alten Verträge kündigen sollten. Viele alte Verträge haben hohe Garantiezinsen und sind heute eine sehr gute Geldanlage. Selbst wenn die Bewertungsreserven wegfallen.
hej/Reuters/dpa
Lebensversicherungskonzerne können die Auszahlung der Bewertungsreserven an ihre Kunden kürzen. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden. Für Kunden sinkt damit die Gesamtverzinsung ihrer Verträge.
[ "Lebensversicherungen" ]
Wirtschaft
Verbraucher & Service
2018-06-27T12:48:00+02:00
2018-06-27T12:48:00+02:00
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Makellose DFB-Bilanz: Fußball verrückt
Zehn Spiele, zehn Siege - mit dem Erfolg gegen Belgien vollendete die deutsche Fußball-Nationalmannschaft eine makellose EM-Qualifikation. Auch die Art und Weise des DFB-Durchmarsches ist beeindruckend: 3,4 Tore schoss das Team im Schnitt, viele traumhaft herausgespielt. Zweimal gelangen gleich sechs Treffer, beim 6:1 gegen Aserbaidschan am zweiten Spieltag sowie Anfang September 2011 in Gelsenkirchen gegen Österreich (6:2). Dabei hatte Joachim Löw noch nach dem mühsamen Auftaktsieg gegen Belgien (1:0) am 3. September 2010 gesagt: "Die Mannschaft braucht ein bisschen, um in Schwung zu kommen."Wie das im Idealfall aussieht, mussten dieAserbaidschaner beim DFB-Kantersieg miterleben. Löw sprach von einer Dauerbelagerung des gegnerischen Strafraums "wie beim Handball". Bester Kreisläufer war demnach Miroslav Klose, der nach dem Tor gegen Belgien bereits seine Treffer zwei und drei erzielte. Am Ende belegte Klose mit neun Toren Rang zwei in der Rangliste hinter dem Niederländer und Schalke-Stürmer Klaas-Jan Huntelaar, der insgesamt zwölf Mal traf. Auf das Handball- folgte ein "Fast-Auswärtsspiel"in Berlin gegen die Türkei (3:0). Wieder traf Klose doppelt, doch im Mittelpunkt stand Mesut Özil. Der Sohn türkischer Einwanderer hatte sich für eine Karriere in der deutschen Nationalmannschaft entschieden und gegen den türkischen Verband, in Berlin wurde er von den türkischen Anhängern durchgehend ausgepfiffen. Özil blieb unbeeindruckt, schoss erst ein Tor und landete einen Tag später vor allem deshalb auf den Titelseiten vieler Zeitungen, weil er Kabinengast Angela Merkelleicht bekleidet die Hand schüttelte. "Geil! Fußball ist verrückt"Das Pflichtspieljahr 2011 begann im März so, wie es 2010 im Oktober geendet hatte: mit einem Sieg gegen Kasachstan.3:0 in Astana, 4:0 in Kaiserslautern lauteten die klaren Ergebnisse. Löw freute sich nach dem Hinspiel über den Abschluss eines "sensationellen Jahres", das in dem dritten Platz bei der WM in Südafrika seinen Höhepunkt hatte. Nicht an die Weltmeisterschaft, wohl aber an die Europameisterschaft 2008 dürfte sich Mario Gomez am 3. Juni erinnert gefühlt haben. Im Wiener Ernst-Happel-Stadion sollte der Angreifer nicht nur Tore schießen, sondern sogar ein "Trauma" besiegen, wie die "Süddeutsche Zeitung" schrieb. Denn drei Jahre zuvor, im EM-Vorrundenspiel gegen Gastgeber Österreich hatte der heute 26-Jährige eine Riesenchance unglücklich vergeben und seitdem einen schweren Stand bei vielen deutschen Fans. In letzter Sekunde rettete Gomez, der zuvor schon zur Führung getroffen hatte, bei der Neu-Auflage seiner Mannschaftdieses Mal den 2:1-Sieg und freute sich über seinen entscheidenden Treffer: "Als der Ball in der Luft war, dachte ich schon: Geil! Fußball ist verrückt." Schon vor der folgenden Partie in Aserbaidschan hatte Löw gesagt: "Die Spieler sind mit ihren Kräften am Ende".3:1 hieß es am Ende in Baku, das Team habe "läuferisch und kämpferisch noch einmal alles abgerufen", so Löw, und verabschiedete sich in die Sommerpause.Das nächste Ziel heißt: Europameister 2012Frisch erholt wurde eine chancenlose österreichische Mannschaftin Gelsenkirchen beim 6:2 vorgeführt. Damit war die vorzeitige Qualifikation geschafft und spätestens nach der Partie klar: Das Ziel 2012 ist einzig und allein der Titelgewinn. "Heute hat die Mannschaft gezeigt, zu was sie in der Lage ist", sagte Kapitän Philipp Lahm damals. Und der Bundestrainer konnte auch nicht viel mehr sagen als: "Wir haben Großartiges geleistet." Beim Rückspiel in der Türkei fehlte ausgerechnet Özil, der mit einer Achillessehnen-Reizung auf der Tribüne Platz nahm. Aber weil Manuel Neuer im Tor wie schon in den acht Partien davor überragend hielt und zudem noch als zweifacher Torvorbereiter in Erscheinung trat, feierte die Mannschaft auch ohne den Spiellenker von Real Madrid einen3:1-Sieg.Mit dem gleichen Ergebnis besiegte das Team dann am Dienstagabend Belgien in Düsseldorf,eine lupenreine Qualifikation war perfekt. "Wir haben alle Spiele gewonnen, und ich bin stolz auf die Mannschaft. Unser Ziel muss sein, den Titel nach Deutschland zu holen, es ist einfach an der Zeit, dass Deutschland Europameister wird", gab Özil das nächste große Ziel vor. Beim Turnier in Polen und der Ukraine würden schon sechs Siege in Serie zum Titel reichen.
Lukas Rilke
Erst fehlte der Schwung, Kanzlerin Merkel überraschte Mesut Özil in der Umkleidekabine und Mario Gomez hatte ein Trauma zu bekämpfen. Doch dann drehte das Team von Trainer Löw auf - und die Nationalmannschaft zauberte sich locker durch die EM-Qualifikation.
[ "Fußball-EM 2012", "Fußballnationalmannschaft", "Joachim Löw", "Qualifikation zur Fußball-EM 2012" ]
Sport
Fußball-News
2011-10-12T16:34:00+02:00
2011-10-12T16:34:00+02:00
https://www.spiegel.de/sport/fussball/makellose-dfb-bilanz-fussball-verrueckt-a-791338.html
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Bundespräsidentenwahl: Altkanzler Schröder preist seine Kandidatin
Berlin - Was für ein Zufall! Bundespräsident Horst Köhler verkündet seine Bereitschaft,ein zweites Mal für das Amt zu kandidieren, ausgerechnet an dem Tag, an dem die "Märkische Oderzeitung" eine Laudatio auf Gesine Schwan abdruckt. Der Verfasser: Altbundeskanzler Gerhard Schröder. Es ist, kurzgefasst, ein Lobgesang auf die Uni-Präsidentin der Viadrina in Frankfurt (Oder), die mit dem 65. Geburtstag aus dem Amt scheiden muss - und eineWeihe für höhere Aufgaben. Der Altkanzler spart nicht an Lob. Sie sei "eine Intellektuelle, im Leben geerdet, politisch weitsichtig, pragmatisch und vor allem durchsetzungsfähig". So habe er sie kennen und schätzen gelernt. Und dann zählt der Kanzler a. D. lauter Eigenschaften auf, die sich eigentlich nur als Berufsbeschreibung einer künftigen Bundespräsidentin interpretieren lassen. Ihm gefalle besonders, "dass sie das direkte Gespräch dem Theoretisieren vorzieht". Sie argumentiere "mutig, entschlossen, unerschrocken und - durchaus im positiven Sinne gemeint - undiplomatisch". Wer ihr begegne, der spüre ihre Energie, lasse sich von ihrem Humor anstecken, der so "erfrischend direkt und unverstellt ist". Am heutigen Donnerstagnachmittag findet in der Universität eine seit längerem geplante Feierlichkeit zu Ehren der Jubilarin statt. Ein Grußwort wird die Bildungsministerin des Landes, Johanna Wanka von der CDU, entrichten. Der Altkanzler allerdings wird nicht dabei sein. "Herr Schröder wird heute nicht an der Veranstaltung teilnehmen", hieß es heute gegenüber SPIEGEL ONLINE aus seinem Büro. Bei seinem Glückwunsch habe es sich um einen schriftlichen Beitrag für die Zeitung gehandelt. Ausführlich lobt Schröder darin auch ihre Arbeit in den deutsch-polnischen Beziehungen - Schwan ist Polen-Beauftragte der Bundesregierung - sowie ihre Arbeit an der Viadrina-Universität. Und er erinnert daran, dass sie in den achtziger Jahren den Kontakt zur Solidarnosc-Bewegung in Polen suchte, "als manche mit Distanz auf die polnische Opposition sahen". Am Ende seiner Laudatio schwenkt er auf die aktuelle Debatte zurück - listig, wie man es bei Schröder gewohnt ist. "Ihr politisches Engagement, ihre Klugheit und ihre Ausstrahlung waren die Gründe, warum ich Gesine Schwan im Jahr 2004 als Kandidatin für die Bundespräsidentenwahl vorgeschlagen hatte", schreibt Schröder. Sie sei sicher eine gute Amtsinhaberin geworden, die "die Herzen der Deutschen erobert hätte und die unser Land in der Welt kompetent und würdig vertreten hätte". "Leider" seien die Mehrheitsverhältnisse nicht so gewesen, dass sie hätte gewählt werden können, so Schröder. Damals hatte Schwan gegen den Kandidaten von Union und FDP verloren: Horst Köhler. Auch für diese Niederlage findet Schröder noch Worte, die Schwan umso präsidialer erscheinen lassen. Bei ihr sei "keine Enttäuschung und kein Selbstmitleid zurückgeblieben, sondern nur noch mehr Engagement und Lebensfreude". Und so ist sich Schröder auch sicher, dass Schwan mit dem Ausscheiden aus der Universität nicht aufhören wird, aktiv zu sein. Der Begriff der "Altersgrenze" passe so gar nicht zu ihr. Niemand könne sich vorstellen, dass sie sich zur Ruhe setze. "Denn sie ist per se und im besten Sinne ruhelos." So werde sie nicht nur der Stadt Frankfurt (Oder), der Universität, sondern auch den deutsch-polnischen Beziehungen "und der Politik in Deutschland ganz bestimmt weiterhin mit Rat und Tat verbunden bleiben". Vor allem dieser letzte Satz dürfte Schröder beim Formulieren Freude gemacht haben. Die Bundesversammlung ist die größte parlamentarische Versammlung der Bundesrepublik Deutschland. Ihre einzige Aufgabe besteht darin, den Bundespräsidenten beziehungsweise die Bundespräsidentin zu wählen. Die Bundesversammlung tritt in der Regel nur alle fünf Jahre im Reichstagsgebäude zusammen, es sei denn, die Amtszeit des Bundespräsidenten endet vorzeitig. Laut Grundgesetz muss die Bundesversammlung spätestens 30 Tage vor dem Ende der Amtszeit des Bundespräsidenten zusammenkommen. Die Bundesversammlung besteht aus allen Bundestagsabgeordneten und der gleichen Anzahl von Mitgliedern, die von den Volksvertretungen der Länder gewählt werden. Sie umfasst derzeit 1224 Mitglieder. Wie viele Vertreter die einzelnen Länder in die Bundesversammlung entsenden dürfen, errechnet sich anhand ihrer Bevölkerungszahlen. Die Verteilung auf die Parteien entspricht den Stärkeverhältnissen in den jeweiligen Landesparlamenten.Die Landtage wiederum wählen die entsprechende Zahl an Vertretern, die nicht Mitglieder des Landtags sein müssen. Je nach Bundesland gibt es dazu entweder eine gemeinsame (nach Fraktionen aufgegliederte) Liste oder pro Fraktion eine getrennte Liste.Wie kompliziert die Anzahl der Listenplätze werden kann, zeigt das Beispiel Sachsen: Im sächsischen Landtag gibt es mehrere fraktionslose Abgeordnete, deren Wahlmann an die größte Fraktion (= CDU) geht, wenn sie sich bei der Abstimmung enthalten. Deshalb konnte die sächsische CDU im Jahr 2009 de facto 16 Leute in die Bundesversammlung schicken - auch wenn sie eigentlich nur Anspruch auf 15 Wahlmänner- und frauen hatte. Wegen einer Abstimmungspanne kamen letztenendes sogar nur 14 Wahlleute heraus. Bei ihnen handelt es sich meistens um Landtagsabgeordnete, es können aber auch Kommunalpolitiker und Persönlichkeiten aus anderen Bereichen des öffentlichen Lebens ein Mandat erhalten. Theoretisch ist jeder beziehungsweise jede Deutsche wählbar, sofern er oder sie das 40. Lebensjahr vollendet hat. Vorschläge für Kandidatinnen und Kandidaten können von jedem Mitglied der Bundesversammlung unterbreitet werden. In der Praxis läuft die Nominierung jedoch anders ab. Die Mitglieder der Bundesversammlung, die einer Partei angehören, schließen sich jeweils zu Fraktionen zusammen und unterbreiten der Versammlung ihre Vorschläge. Erreicht keiner der Kandidaten im ersten und zweiten Wahlgang die absolute Mehrheit, also mehr als die Hälfte der Stimmen, kommt es zu einem dritten Wahlgang. Hier genügt eine relative Mehrheit: Es gewinnt, wer die meisten Stimmen erhält. mehr zur Wahl des Bundespräsidenten bei SPIEGEL WISSEN...Quelle: www.wahlrecht.de
Severin Weiland
"Eine Intellektuelle", "weitsichtig", "pragmatisch": Am Tag der Entscheidung von Bundespräsident Horst Köhler, für eine zweite Amtszeit zu kandidieren, lobt Altkanzler Schröder überschwänglich die SPD-Favoritin. Seine Geburtstagsrede liest sich wie ein Empfehlungsschreiben für Gesine Schwan.
[ "Horst Köhler", "Gesine Schwan", "Gerhard Schröder" ]
Politik
Deutschland
2008-05-22T12:44:47+02:00
2008-05-22T12:44:47+02:00
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundespraesidentenwahl-altkanzler-schroeder-preist-seine-kandidatin-a-554733.html
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1,106,179
»Das bedeutet regelrechten Kahlschlag«
SPIEGEL: Der RCDS hat gegen die von der SPD/FDP-Koalition in den letzten Jahren geplanten Kürzungen der Unterstützung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (Bafög) stets massiv protestiert. Jetzt schafft die CDU/CSU/FDP-Regierung mit einer ihrer ersten Amtshandlungen die Zuschüsse für rund 350 000 Studenten gleich ganz ab; sie sollen nur noch Darlehen erhalten. Was sagen Sie nun? WEBERLING: Wir finden sehr bedauerlich, daß die CDU nicht Alternativmodelle in ihre Überlegungen mit einbezogen hat, sondern überhastet ein Modell verabschieden will, das einen regelrechten Kahlschlag bedeutet. SPIEGEL: Zur Zeit werden 520 000 Schüler gefördert. Nach Verabschiedung des Etats 1983 am 16. Dezember sollen nur noch jene rund 75 000 bezuschußt werden, deren Ausbildungsstätte nicht am Wohnort der Eltern liegt. Was bedeutet das alles für die Betroffenen? WEBERLING: Wir haben eine Umfrage gemacht unter einer Personengruppe, für die sich die CDU normalerweise sehr einsetzt, die Aussiedler. Die Kinder dieser Familien haben uns durchweg gesagt, daß sie unter diesen Bedingungen nicht mehr studieren können. Das zeigt überdeutlich, daß sozial schwache Schichten und Randgruppen von dem hohen Schuldenberg, den ein Studium nun vorprogrammiert, abgeschreckt werden, obwohl ihre Kinder vielleicht sehr begabt sind. SPIEGEL: Die CDU setzt die Streichung gegen den Rat beinahe aller Verbände, Gewerkschaften, Schüler- und Studentenorganisationen durch, die in einem Bundestags-Hearing angehört wurden. Begründung: Die Argumente hätten »nicht überzeugt«. WEBERLING: Man hat sich doch gar nicht ernsthaft mit unseren Argumenten auseinandergesetzt. Wenn man mit Abgeordneten der CDU/ CSU, aber auch der FDP spricht, stellt man fest, daß viele über die Bafög-Pläne der Regierung im Detail, aber vor allem auch über mögliche Alternativen überhaupt nicht informiert sind. Statt dessen übernehmen sie die Argumente, die von oben vorgegeben werden. SPIEGEL: Ist denn wenigstens die neue Bundesbildungsministerin Dorothee Wilms hinreichend informiert? WEBERLING: Es war, als die Entscheidung längst feststand, noch immer nicht zu einem Gespräch der Bundesbildungsministerin mit dem RCDS gekommen. So muß man davon ausgehen, daß die Ministerin gar nicht genau kannte, was es an anderen Möglichkeiten der Förderung gibt. Vor allem weiß sie nicht, daß ihr Entwurf völlig unpraktikabel und widersprüchlich ist. SPIEGEL: Warum denn? WEBERLING: Zur Begründung wird beispielsweise gesagt, daß diejenigen, die aufgrund ihres Studiums später besser verdienen, sehr gut die Kosten für ihre Ausbildung zurückzahlen können. Nun bekommen aber gerade die mit den größten Aussichten auf ein gutes Einkommen, die Besten nämlich, Nachlässe in erklecklicher Höhe eingeräumt, so daß sich deren Darlehen um über die Hälfte reduziert. Da ist doch die Argumentation irgendwie schief. SPIEGEL: Ist für die Mehrheit Ihrer Parteifreunde das Ziel, die hohen Studentenzahlen um jeden Preis zu drücken, wichtiger als eine abgewogene Sachentscheidung? WEBERLING: Ich glaube, man kann nicht sagen, daß die Bafög-Streichung eine mit den Grundsätzen der Christdemokratie übereinstimmende Sachentscheidung ist. Wenn man als Christdemokrat den Menschen in den Mittelpunkt seines politischen Handelns und Denkens stellt, dann kann man nicht pauschal das ganze Bafög plötzlich streichen. Eine Politik, die wieder glaubwürdiger werden will, muß auch an die Leute denken, die wirklich arm sind. SPIEGEL: Wie müßte denn eine glaubwürdige Politik aussehen? WEBERLING: Schüler, bei denen der Besuch einer weiterführenden Schule von einer finanziellen Unterstützung abhängt, müssen diese Hilfe bekommen. Eine sozial gerechte Studentenförderung muß zumindest eine Kombination von Stipendien und Darlehen möglich machen, mit Rücksicht auf die soziale Situation der Eltern. SPIEGEL: Verfechter der Bafög-Streichung wie Finanzminister Stoltenberg oder Bundeskanzler Kohl haben ihre Ideen lautstark propagiert, während von der Bildungsministerin wenig zu hören war. Sind die Interessen der Jugend bei der neuen Amtschefin gut aufgehoben? WEBERLING: Nein, mit Sicherheit nicht. Wenn Frau Wilms dringend daran interessiert wäre, sich mit den Interessen der Jugend vertraut zu machen, hätte sie sich, bevor die Bafög-Entscheidung gefällt wurde, mit Jugend- und Studentenverbänden jeglicher Art unterhalten. Sie hat das nicht gemacht, sondern andere Leute vorgeschickt.
SPIEGEL-Interview mit dem RCDS-Vorsitzenden Johannes Weberling über die Bafög-Streichung CDU-Mitglied Weberling, 24, ist seit 1981 Bundesvorsitzender des Ringes Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS).
[ "CDU", "FDP" ]
Politik
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1982-12-12T13:00:00+01:00
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Software-Test: Diese Gratis-Programme sortieren die digitale Musiksammlung
Ein großes Regal und ein Staubwedel - das reichte früher aus, um eine Musiksammlung würdig zu pflegen. Wer heute gleich tausendfach MP3s auf seiner Festplatte lagert, braucht Software-Helfer, um dem MP3-Wildwuchs, den verwaisten Musikverzeichnissen und den Giftmülldeponien nächtlicher Beutezüge durch abseitige Musikblogs etwas entgegenzusetzen. Es gibt Alternativen zum Windows Media Player und Apples iTunes - Programme, die selbst riesige Musiksammlungen toll verwalten. All diese Anwendungen sind kostenlos, kommen prima miteinander aus und beherrschen oft auch den Umgang mit iPods und iPhones. Das beste aber: Sie gehen viel sorgfältiger und respektvoll mit der eigenen Musik um als die Apple- und Microsoft-Programme. Kein Wunder - wurden sie doch von Musikfans entwickelt. Aufgabenstellung - schnell, kostenlos, variabelEin Musikfan braucht Software, die viele Dateien in unterschiedlichen Formaten (.mp3, .flac, .ogg, .wav) verwalten kann, die Musikstücke schnell zu Playlists zusammenfügt und fehlerhafte, doppelte oder fehlende Dateien erkennt und repariert. Dafür sind eigentlich zwei verschiedene Programme nötig: Eine Verwaltungs- und eine Player-Software. Im nächsten Abschnitt "Schnelle Player" geht es deshalb um ein paar wieselflinke Miniprogramme, die sich Musikfans parallel zur großen Archiv-Software installieren sollten. Aufräumen und Ausmisten, unbekannte Musikstücke identifizieren - ein Vergleich der besten kostenlosen Programme für die digitale Musiksammlung.Schnelle Player: Ein Klick, schon spielt Musik Wer nur schnell eine Musikdatei anspielen will, die auf dem Desktop oder im Download-Verzeichnis herumliegt, braucht eine Ein-Klick-Software, die viele verschiedene Formate erkennt und diese umstandslos abspielt. Bestens geeignet dafür sind der Media Player Classic und der VLC Media Player. Beide sind schmucklos, rasant und einfach zu bedienen - und können darüber hinaus auch fast jedes bekannte Videoformat abspielen. Zur Verwaltung von Musik eignen sie sich jedoch nicht. Dafür braucht es jene spezialisierten Programme, die in den nächsten Abschnitten vorgestellt werden. Der VLC Media Player ist ein kleines Wunderkind, die kostenlose Open-Source-Software kann eines hervorragend: Musik- und Videos abspielen. Die Spezialität des VLC ist es jedoch, die Dateien in einem Netzwerk zu streamen - um sie etwa passgerecht aufbereitet auf einem iPad oder iPhone abzuspielen. Quasi ein Cloudserver fürs Wohnzimmer. Download : 20 Megabyte als Komplettpaket Der Media Player Classic ist wie gemacht fürs Heimkino. Er bringt viele Funktionen mit, mit denen man Video- und Musikdateien an seine Heimkino-Anlage anpassen kann. Wer darauf verzichten kann, findet im MPC jedoch auch einen besonders leichtfüßigen Player. Download: EntwederStand-alone als 5-MB-Paket , odermit sehr vielen Extras im 10-MB-Codec-Paket WinAmp - Party-Maschine, Player-OpaWinAmp  ist mit seinen Visualisierungen, dem Einklapp-Modus und dem schicken Design eine Party-Instanz. Die Entwickler haben diesem Player viele Funktionen verpasst, die seinen Einsatz auf Partys vereinfachen, etwa die vielen Projektoren- und VJ-Einstellungen der Visualisierungen. Die Benutzbarkeit leidet an der Funktionsfülle. Zwar war WinAmp viele Jahre lang der beste Mediaplayer auf dem Markt: schnell, elegant und reich an Funktionen. Heute ist WinAmp ein Alleskönner mit etwas kruder Steuerung. Wer jedoch die "Lite"-Version oder die "WinAmp Classic"-Skin installiert, bekommt einen simplen Mediaplayer mit eingeschränkten Funktionen. Übrigens gibt es WinAmp auch für Android-Smartphones - mit Import von iTunes-Playlists, Synchronisation und Internet-Radios.Download als -kostenlose Version  (11 MB, eingeschränkte Konvertier-, Brenn- und Rip-Funktionen)-Kostenlose Lite-Version  (3,8 MB, nur Basisfunktionen) -Android-Version , Download via Android-Link oder QR-CodeSongbird - das Firefox-Prinzip Songbird  galt lange als gescheiterte Kreuzung zwischen Musik-Website und einem lokal gespeicherten Musikarchiv. Songbird war klobig, unbedienbar, langsam. Mit den neuesten Versionen aber hat sich Songbird zum eleganten, schnellen Musikarchiv entwickelt, das tolle Web-Funktionen mitbringt. Denn Songbird versteht sich mit Musikblogs, Netlabels und Onlineshops: Dank einer offenen Programmierschnittstelle können Online-Dienste Songs direkt in den Player leiten - damit verschwimmt die Grenze zwischen lokalem Archiv und im Netz gespeicherten Songs. Die volle Songbird-Pracht erlebt nur, wer den Player mithilfe der 130 Erweiterungen an seine Bedürfnisse anpasst.Download als -Windows-, MacOSX-Version  (13,9 MB)-Android App  (vom Android Market)Foobar 2000 - schmucklos, schnell und sauber Foobar 2000 ist ein Musik-Verwalter für Fortgeschrittene, die eine effiziente, aufgeräumte Oberfläche wünschen und Spielereien meiden. Foobar 2000 sieht eher nach Buchhaltung aus als nach einem Media-Player.Das sollte aber nicht über die Leistungsfähigkeit hinwegtäuschen. Foobar 2000 folgt einem modularen Ansatz: Der Basis-Player beherrscht die wichtigsten Grundfunktionen (und daneben noch ein paar Extras, etwa das automatische Taggen von MP3-Dateien über das Freedb-Musikarchiv). Wer exotische Formate abspielen, den Player übers Internet fernsteuern oder andere besondere Funktionen hinzufügen will,kann sich die entsprechende Komponenten herunterladen  - oder programmiert sie gleich selbst. Anleitungen dafür stellt der Foobar-2000-Entwicklerauf seiner Website  bereit. Download  als 3,2-MB-Datei.Musicbee - toller Tausendsassa Musicbee  ist eine Klasse für sich, das Projekt eines besessenen Musikfans. Im Alleingang hat Steven Mayall in den letzten zweieinhalb Jahren diesen rundum tollen Musik-Player und -Verwalter entwickelt, der einzigartige Funktionen beherrscht, bestens benutzbar ist und sich darüber hinaus stetig weiterentwickelt. Und vor allem: Musicbee geht behutsamer als alle anderen Programme mit der Musiksammlung um.Die Liste aller Funktionen  ist lang und wächst immer weiter:Nutzer-Vorschläge aus dem sehr lebendigen Forum  setzt Musicbee-Entwickler Mayall teils innerhalb eines Tages um. Trotzdem läuft Musicbee selbst in Vorabversionen äußerst stabil und zuverlässig. Kein Wunder, dass Musicbee immer mehr Zulauf bekommt: Die Software ist ohne die Add-on-Konfiguriererei der Songbird-, WinAmp- und Mediamonkey-Konkurrenz reich an Funktionen und arbeitet erheblich schneller als iTunes und Windows Media Player. Musicbee unterstützt die gängigen MP3-Player, iPods und iPhones. Mit der nächsten Version, erklärt Musicbee-Entwickler Mayall per E-Mail, soll die ausgebaut werden - und Musicbee soll auch die Video-Wiedergabe lernen.Downloads als-Stabile Version  (21 MB)-Neueste Vorabversion  (21 MB, letzte Thread-Seite suchen)Mediamonkey - umfassende Unterstützung von MP3-Playern, große Probleme Der Vollständigkeit halber muss Mediamonkey in dieser Liste der besten Musik-Verwalter aufgeführt werden. Denn besser als Mediamonkey geht keines der anderen Programme mit iPods und iPhones, Audiobüchern und Podcasts um. Leider ist Mediamonkey in seiner aktuellen Version nicht sonderlich stabil - der Zugriff auf alle Funktionen kostet außerdem 20 Dollar. Glaubt man den Berichten in Musikforen, wechseln viele Mediamonkey-Nutzer zum kostenlosen Konkurrenten Musicbee.Empfehlung: Dieser Musik-Player passt zu Ihnen Installieren Sie mehrere Player gleichzeitig und probieren Sie die Programme in Ruhe aus. Auch ein später Player-Wechsel ist kein Untergang: Alle hier vorgestellten Programme können Playlists - oft das Ergebnis langer Auswahlprozesse und durchwachter Nächte - exportieren und wieder importieren. Als kleine Handreichung: Der beste Allrounder ist zweifellos Musicbee: Das Programm verwaltet selbst riesige Musiksammlungen, ist aber auch als Player alltagstauglich, versteht Musikblogs und Podcasts und bietet viele Extra-Funktionen, die es in anderen Programme nicht ansatzweise gibt. Bonuspunkt: Der Entwickler setzt Community-Wünsche sofort um.Songbird kann mit Musicbee in Sachen Funktionsumfang zwar nicht mithalten, ist aber anfängerfreundlicher. Besonders interessant ist dieWeb-Integration  - solange es genügend Musikseiten gibt, die Songbirds Schnittstellen ansprechen. Dank der vielen Add-ons kann Songbird leicht aufgerüstet werden. Bonuspunkt: Die Android-Variante synchronisiert sich mit dem Desktop-Programm.Auf einer Party ist WinAmp dank seiner Visualisierungs-Funktionen ein Hingucker. Leider ist die Benutzeroberfläche zur Verwaltung großer Musikarchive eher ungeeignet. Bonuspunkt: Im "Klassik"-Modus oder in der "Lite"-Version schont WinAmp die Rechnerressourcen.Wer nur einen wirklich genügsamen Musik-Verwalter braucht und keine Archivarbeit leisten will, sollte Foobar 2000 ausprobieren. Das Programm arbeitete so schnell, dass es auch als flotter Musik-Player zum Beispiel VLC ersetzen kann. Die Foobar-2000-Add-ons erfüllen zwar selbst ausgefallene Wünsche, die Experten-Funktionen sind allerdings nur etwas für Programmierer. Bonuspunkt: Foobar 2000 eignet sich auch sehr gut um Umwandeln von Audio-Dateien in andere Formate.
Felix Knoke
Organisieren Sie noch mit iTunes oder Windows Media Player Ihre Musiksammlung? Höchste Zeit für einen Software-Wechsel! Wir haben kostenlose Alternativen getestet - und tolle Programme gefunden, die mehr können und viel flinker arbeiten als die großen Musikverwalter.
[ "Digitale Musik", "Betriebssysteme" ]
Netzwelt
Gadgets
2011-04-29T13:33:00+02:00
2011-04-29T13:33:00+02:00
https://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/software-test-diese-gratis-programme-sortieren-die-digitale-musiksammlung-a-758996.html
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Prinz Haakons Rede im Wortlaut: "Liebe als Antwort auf Gewalt"
"Heute Abend sind die Straßen mit Liebe gefüllt. Wir wollen Grausamkeit mit Nähe beantworten. Wir wollen Hass mit Zusammenhalt beantworten. Wir wollen zeigen, wozu wir stehen. Norwegen ist ein Land in Trauer. Wir denken an alle, die Verluste erlitten haben. (...) Diejenigen, die sich auf Utøya und im Regierungsviertel aufgehalten haben, waren Ziel des Terrors. Aber er hat uns alle getroffen. (...) Nach dem 22. Juli können wir uns nie wieder die Annahme erlauben, dass unser Meinungen und Haltungen ohne Bedeutung sind. Wir müssen einander jeden Tag begegnen, gerüstet sein für den Kampf um die freie und offene Gesellschaft, die wir so mögen. (...) Heute Abend sind die Straßen mit Liebe gefüllt. Wir stehen vor einer Wahl. Wir können das Geschehene nicht ungeschehen machen. Aber wir können uns entscheiden, was es mit uns als Gesellschaft und als Einzelne macht. Wir können uns dafür entscheiden, dass niemand allein stehen muss. Wir können uns dafür entscheiden, zusammenzustehen. Jeder Einzelne hat diese Entscheidung, du hast sie, und ich habe sie. Zusammen haben wir eine Aufgabe zu erledigen. Diese Aufgabe steht an, wenn wir beim Abendessen zusammensitzen, in der Kantine, beim Vereinsleben, als Freiwillige, Männer und Frauen, auf dem Land und in der Stadt.Wir wollen ein Norwegen: In dem wir zusammenleben in einer Gemeinschaft mit der Freiheit, Meinungen zu haben und uns zu äußern. In der wir Unterschiede als Möglichkeiten sehen. In der Freiheit stärker ist als Angst. Heute Abend sind die Straßen mit Liebe gefüllt."
jok/dpa
Mit einer bewegenden Rede hat sich Norwegens Kronprinz Haakon an sein Volk gewandt. Der Terror habe das ganze Land getroffen, doch nun müsse man der Gewalt mit Liebe entgegentreten, erklärte er in Oslo. Auszüge aus der Ansprache im Wortlaut.
[ "Norwegen", "Anschläge in Norwegen", "Anders Behring Breivik" ]
Panorama
Justiz & Kriminalität
2011-07-26T10:08:00+02:00
2011-07-26T10:08:00+02:00
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/prinz-haakons-rede-im-wortlaut-liebe-als-antwort-auf-gewalt-a-776616.html
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Gas: Bundesregierung konkretisiert Bau eines LNG-Terminals in Brunsbüttel
Die Förderbank KfW, der niederländische Gasnetzbetreiber Gasunie und der deutsche Energiekonzern RWE haben eine Vereinbarung (Memorandum of Understanding) über den angekündigten Bau eines deutschen Importterminals für Flüssiggas (LNG) in Brunsbüttel unterzeichnet. Demnach wird sich der Bund über die KfW zur Hälfte an dem Terminal beteiligen, Betreiberin wird die Gasunie, die zu 100 Prozent dem niederländischen Staat gehört. RWE ist Projektpartner. Zunächst sei geplant, in Brunsbüttel jährlich acht Milliarden Kubikmeter LNG zu regasifizieren – also das verflüssigte und so per Schiff transportierbare Gas wieder gasförmig zu machen. Dadurch sei es möglich, »Erdgas für den deutschen Markt aus Regionen zu beziehen, die durch Gasleitungen nicht zu erreichen sind«, erklärt das Ministerium. Perspektivisch soll das Terminal zudem für den Import von grünen Wasserstoffderivaten wie Ammoniak umgerüstet werden. Wann das Terminal in Brunsbüttel fertig wird, steht noch nicht fest. Die Projektpartner wollen es aber »so zügig wie möglich umsetzen«. Die Idee für solch ein »nationales LNG-Terminal« in Brunsbüttel stammt aus dem Jahr 2015, eine Projektgesellschaft gibt es seit 2018. Viel passiert ist seitdem nicht. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte vor einer Woche als Reaktion auf den Ukrainekrieg und die Abhängigkeit von russischem Erdgas auch den schnellen Bau von zwei LNG-Terminals in Deutschland angekündigt und dabei Brunsbüttel und Wilhelmshaven als Standorte genannt. Deutschland will runter vom GasWirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) machte in der Mitteilung deutlich, dass die Abhängigkeit von russischen Importen schnell verringert werden müsse, »spätestens der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine macht dies zwingend«.Das Ministerium arbeitet außerdem an einem Regulierungspaket zur Senkung des Gasverbrauchs. Laut einem Bericht der »Welt am Sonntag« sieht der Plan im Gebäudebereich eine Solardachpflicht für gewerbliche und private Neubauten vor. Dafür seien »zinsgünstige Solarförderkredite« vorgesehen. Zudem soll dem noch unveröffentlichten Konzept zufolge die Vorgabe des Koalitionsvertrags zeitnah umgesetzt werden, wonach ab 2025 nur noch Heizungen verbaut werden dürfen, die auf Basis von 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden. »Konkret bedeutet dies, dass ab 2025 vor allem Wärmepumpen eingebaut und Gebäude an Wärmenetze angeschlossen werden, wobei Biomasse und Solarthermie sowie Fotovoltaik-Dachanlagen eine unterstützende Rolle spielen«, zitierte die Zeitung aus dem Papier.
hej/dpa
Die Bundesregierung macht Tempo, um unabhängiger von russischem Gas zu werden: Statt Nord Stream 2 soll nun in Brunsbüttel ein Flüssiggasterminal gebaut werden. Doch bis der erste Tanker hierzulande anlegen kann, wird es dauern.
[ "Russland" ]
Wirtschaft
Verbraucher & Service
2022-03-05T13:23:48+01:00
2022-03-05T23:10:00+01:00
https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/russisches-gas-bundesregierung-konkretisiert-bau-eines-lng-terminals-in-brunsbuettel-a-7d331bd0-f868-4f34-a975-19fc26527082
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Guernica-Ausstellung: Kunst und Versöhnung
Die Bilderschau, die am Mittwoch im Guernica Kulturhaus eröffnet wurde, entstand in Zusammenarbeit mit Stiftungen in Pforzheim und Dresden, wo sie ab Februar 2001 zu sehen sein wird. Anlass ist dann deren Jahrestag der Bombardierung durch die Alliierten. Zu sehen sind Werke von 40 Künstlern aus Spanien, Australien, Österreich, Deutschland, England, Südafrika und China. Viele davon entstanden eigens für diese Ausstellung. Die Bandbreite ist groß: von Aboriginal-Motiven von Annie Franklin und Benjamin Mckeown aus Australien bis zu Günter Grass' Radierung "Ihr Traum vom Eigenheim".Die treibende Kraft hinter der Kunstschau waren Juan Gutierrez, Leiter des Guernica Peace Research Centers, und der australische Künstler William Kelly. "Über Kunst und Versöhnung wurde bisher wenig geschrieben. Vielleicht ist dies die erste Ausstellung, die sich mit dem Thema auf internationalem Niveau beschäftigt," meint Kelly. Gutierrez ist der Ansicht, das Gedenken an vergangene Kriege könne dabei helfen, zukünftige zu vermeiden. Picassos Gemälde habe aus Guernica "nicht nur ein Symbol für den Krieg von 1936 bis 1939 gemacht, sondern auch dafür, Perspektiven zu eröffnen und Schritte in Richtung Versöhnung zu tun." Einen Kontrast zu den farbenfrohen Drucken und Gemälden bildet Nick Uts berühmte Schwarz-Weiß-Aufnahme eines nackten vietnamesischen Mädchens, das nach einem US-Bombenangriff außer sich vor Angst vor Soldaten flieht. Für das Foto bekam Ut den Pulitzer Preis. Laut Kelly ist dieses Bild ausgewählt worden, weil es damals dazu beitrug, die amerikanische Sichtweise zu verändern: Es verlieh dem Feind ein menschliches Gesicht und wurde "ein Symbol, das in Richtung Versöhnung wies." Jeannette Villachica
Durch ihre Zerstörung im Bürgerkrieg wurde die spanische Stadt Guernica zu einem Sinnbild für die Schrecken des Krieges. Zum 63. Jahrestag der Bombardierung durch die Deutschen soll die Ausstellung "Art Toward Reconciliation" Impulse zur Versöhnung liefern.
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Kultur
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2000-04-26T18:53:16+02:00
2000-04-26T18:53:16+02:00
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Kurden wehren IS-Angriff auf Kobane ab
Kobane - Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte ist es den kurdischen Kämpfern bei den Gefechten um die nordsyrische Stadt Kobane in der Nacht zum Montag erneut gelungen, einen Eroberungsversuch der Dschihadistengruppe "Islamischer Staat" (IS) abzuwehren. IS-Kämpfer hätten versucht, die Stadt an der Grenze zur Türkei von Osten und Westen aus zu stürmen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle mit. Die Extremisten seien bis auf 200 Meter an Kobane, das auf Arabisch Ain al-Arab heißt, herangekommen. Kurdische Volksschutzeinheiten (YPG) hätten die Angreifer jedoch nach heftigen Kämpfen zurückdrängen können. 19 Kurden und mindestens 29 IS-Extremisten seien dabei getötet worden. Die Nachrichtenagentur Reuters meldet indes, dass die IS-Milizen im Osten der Stadt inzwischen ihre Fahne auf einem vierstöckigen Gebäude gehisst hätten. Laut Anwar Muslim, dem kurdischen Chef der selbst ernannten Regionalregierung von Kobane, liegt das Haus allerdings einen Kilometer vor der Stadt und ist lediglich ein "einzelnes Gehöft". Ein Fotograf der Agentur AFP will zudem eine weitere IS-Flagge auf einem benachbarten Hügel erkannt haben. Beide Fahnen sollen von der türkischen Grenze aus zu sehen sein. Am Montag setzte der IS seine Angriffe offenbar unvermindert fort. "Sie feuern mit Mörsergranaten ins Stadtzentrum, und wir haben nur leichte Waffen", sagte der Chef der kurdischen Kämpfer, Esmat al-Scheich, der Nachrichtenagentur Reuters. Umkämpft ist vor allem ein strategisch wichtiger Hügel, dessen Einnahme den Dschihadisten einen ungehinderten Einfall in Kobane ermöglichen würde. "Sollten sie in Kobane einmarschieren, wird die Stadt zum Friedhof für uns und für sie", sagte Scheich. "Wir werden Widerstand leisten bis zum Ende." Mit Tränengas gegen Journalisten Nach Angaben des Chefs der selbst ernannten Regionalregierung von Kobane, Anwar Muslim, kämpften mittlerweile 5000 Kurden in Kobane. "Unsere Kämpfer haben sich auf diesen Kampf vorbereitet", sagte Muslim der Nachrichtenagentur dpa. Als Beispiel nannte er den ersten Selbstmordanschlag einer Kurdin auf IS-Kämpfer südlich von Kobane. Die YPG-Kämpferin soll am Sonntagabend Dutzende IS-Extremisten mit in den Tod gerissen haben. Nach Angaben der YPG hatte sie sich in das von IS beherrschte Gebiet nahe des Mischanur-Hügels geschlichen und einen Sprengsatz gezündet. 16 IS-Kämpfer seien dabei getötet worden. Am Wochenende war es zu den bisher heftigsten Gefechten um die kurdische Enklave gekommen. Nach Angaben der YPG waren insgesamt 97 IS-Extremisten und 20 kurdische Kämpfer getötet worden. Derweil wird es immer schwieriger, unabhängige Berichte aus dem türkisch-syrischen Grenzgebiet zu bekommen. Mit Tränengas haben türkische Sicherheitskräfte am Montag Dutzende Journalisten und Zivilisten aus dem unmittelbaren Grenzgebiet zur Stadt Kobane vertrieben. "Gehen Sie oder wir schreiten ein", riefen die Sicherheitskräfte über Lautsprecher. Sowohl die zahlreichen Journalisten als auch kurdische Zivilisten, die von der türkischen Seite aus die Kämpfe um Kobane beobachteten, wurden rund 700 Meter von der Grenze zurückgedrängt. Niederlande bieten Luftunterstützung für BodentruppenIm türkischen Grenzgebiet war es zuletzt angesichts von Mörsergranaten aus Syrien gefährlicher geworden. Bereits am Sonntag hatten die Sicherheitskräfte die Menschen aufgefordert, die unmittelbare Nähe zur Grenze rund um den Ort Suruc zu meiden. Ebenfalls am Sonntag hatte die türkische Armee zwei Grenzdörfer evakuiert, nachdem eine Granate ein Haus bei Suruc getroffen und fünf Menschen verletzt hatte. Kobane an der syrisch-türkischen Grenze ist seit zwei Wochen heftig umkämpft. Kurdische Kämpfer wehrten den Vormarsch der IS-Miliz trotz mangelhafter militärischer Ausrüstung bislang ab. Unterstützung erhielten sie dabei durch Luftangriffe der internationalen Allianz gegen die IS-Kämpfer. Allerdings konnten die Milizen dennoch direkt an die Stadt heranrücken. Seit Beginn der Gefechte flohen mehr als 180.000 Menschen aus Kobane und den umliegenden Dörfern über die Grenze in die Türkei. Seit Anfang August fliegt die US-Luftwaffe Angriffe auf IS-Stellungen im Irak, seit Ende September auch in Syrien. Unterstützt werden sie dabei von einer internationalen Koalition. Zuletzt flogen am Sonntag erstmals auch niederländische Kampfbomber über dem Irak. Die F-16-Flugzeuge sollen Luftunterstützung für irakische und kurdische Bodentruppen leisten. Das australische Militär teilte am Montag mit, auch erste australische Kampfjets seien im Irak zum Einsatz gekommen. Luftangriffe gab es demnach aber noch nicht.
anr/mxw/AFP/dpa/Reuters
Kurdische Kämpfer haben offenbar erneut einen Angriff der Terrormiliz IS auf die nordsyrische Stadt Kobane vereitelt - trotz mangelhafter militärischer Ausrüstung.
[ "Kobane", "»Islamischer Staat« (IS)", "Kurden", "Syrien", "Türkei" ]
Ausland
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2014-10-06T13:54:00+02:00
2014-10-06T13:54:00+02:00
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Dichter Nebel: Strapazen und viel Frust
Alles ist so sehr frustrierend...Nichts, was ich versucht habe, um die Kingfisher voranzutreiben, hat geklappt! Es ist ein echter Kampf. Ich hoffe, dass die mangelnde Geschwindigkeit nur eine Illusion ist, wie das Logbuch beweist. Für uns alle ist diese ungewohnte Wetterlage strapaziös. Besonders, da wir nicht wissen, ob das Wetter sich in naher Zukunft bessert. Ich habe verschiedene Segel ausprobiert, Ballast aufgenommen und abgelassen sowie das Schwert hochgenommen, um zu sehen, ob sich etwas darin verfangen hat...Die Lage hat sich einigermaßen verbessert, doch es war eine lange und anstrengende Zeit der Dunkelheit. Ich fahre durch den dichten Nebel und - obwohl es nicht regnet - wird man bei der Arbeit draußen auf Deck durchnässt. Der Nebel erfrischt aber auch. Der Höhepunkt dieser Nacht sind die Delfine gewesen. Die kleinen Körper springen aus den Wellen heraus und versinken in die neblige Dunkelheit . . . Gestern hatten wir überwiegend blauen Himmel, obwohl die Wetterlage sehr unbeständig war und der Wind uns mit rund 30 Knoten um die Ohren blies. Wir sind nicht sicher, ob die Wolken ein sicheres Wetter versprechen.
[]
Reise
Fernweh
2001-01-18T17:24:33+01:00
2001-01-18T17:24:33+01:00
https://www.spiegel.de/reise/fernweh/dichter-nebel-strapazen-und-viel-frust-a-112919.html
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Industrie verdient gut
Die Ökosteuer der rot-grünen Bundesregierung verheißt der deutschen Industrie schöne Gewinne: Gut 800 Millionen Mark, so errechnete das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI), werden verarbeitendes Gewerbe und Braunkohlenbergbau pro Jahr verdienen, falls das Reformwerk am 1. April wie geplant in Kraft tritt. Bei den Lohnnebenkosten werden alle Unternehmen des produzierenden Gewerbes voll entlastet, während sie bei den neuen Abgaben auf Strom, Gas und Heizöl 75 Prozent Steuerrabatt bekommen sollen, energieintensive Branchen zahlen gar nichts. 162 Millionen Mark Überschuß pro Jahr, so die Rechnung des Wirtschaftsforschungs-Instituts, darf allein der ökosteuerbegünstigte Maschinenbau einplanen. Auch für die Unternehmen der Elektrotechnik bleiben stolze 128 Millionen Mark übrig, für die Automobilindustrie gut 75 Millionen Mark. Vor allem von der neuen Steuer völlig befreite Branchen wie etwa Braunkohlenbergbau und Zementindustrie können weiter sorglos Energie verbrauchen: Nach den RWI-Zahlen werden sie um 110 Millionen Mark bei den Sozialversicherungsbeiträgen entlastet - ohne einen Pfennig Ökosteuern zu zahlen. Auch die teilweise ökosteuerbefreite Chemieindustrie gehört mit 30 Millionen Mark Überschuß eindeutig zu den Profiteuren. Allerdings gibt es ein paar Reformverlierer: Ausgerechnet der hochsubventionierte Steinkohlenbergbau muß künftig netto 12,5 Millionen Mark an die Staatskasse abführen, mineralölverarbeitende Unternehmen sogar 23 Millionen Mark.
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Politik
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1998-12-13T13:00:00+01:00
1998-12-13T13:00:00+01:00
https://www.spiegel.de/politik/industrie-verdient-gut-a-a45f7150-0002-0001-0000-000008447336?context=issue
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Mutmaßliche Paketbomben an Trump-Kritiker: Die Spur führt nach Florida
Nach dem Versand mehrerer mutmaßlicher Rohrbomben an bekannte Politiker der oppositionellen Demokraten und Kritiker von Präsident Donald Trump läuft die Fahndung nach dem Absender auf Hochtouren. Das FBI geht davon aus, dass alle Pakete an einer Stelle durch die US-Post gelaufen sind. Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen bestätigte gegenüber dem Sender Fox, dass einige Päckchen in Florida aufgegeben wurden. Ein Bombenkommando durchsuchte in dem Bundesstaat das Verteilzentrum in Opa-locka bei Miami. Über die Ergebnisse ist bisher nichts bekannt. Die gepolsterten Umschläge waren jeweils mit sechs Briefmarken frankiert und trugen laut der Bundespolizei in mindestens fünf Fällen als Absender den Namen der Abgeordneten Debbie Wasserman Schultz, die von 2011 bis 2016 Parteichefin der Demokratischen Partei war. Die Adressen waren gedruckt und nicht von Hand geschrieben. Landesweit seien Hunderte Ermittler mit dem Fall befasst, sagte FBI-Vizechef William Sweeney bei einer Pressekonferenz in New York. "Es ist nach wie vor möglich, dass weitere Pakete geschickt wurden oder werden." Ein Vertreter des amerikanischen Postdiensts USPS sagte am Donnerstagabend (Ortszeit), in den vergangenen Stunden sei kein neues verdächtiges Paket gefunden worden. Laut New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio stammten die Päckchen vermutlich vom selben Täter. Ermittler haben am Donnerstag auch brisante Sendungen an Ex-Vizepräsident Joe Biden und Schauspieler Robert de Niro entdeckt, beide hatten Trump in der Vergangenheit kritisiert. Die Pakete glichen denen, die zuvor an den ehemaligen Präsidenten Barack Obama, Ex-Außenministerin Hillary Clinton und andere verschickt worden waren. Insgesamt stieg die Zahl der seit Montag adressierten Trump-Gegner damit auf acht, die Zahl der Pakete auf zehn. Verletzt wurde niemand. "Diese Objekte sollten als gefährlich angesehen werden"Es ist weiterhin unklar, welchen Schaden die Sprengsätze bei einer Explosion hätten anrichten können. FBI und Polizei erklärten, dass es sich "offensichtlich um Rohrbomben" handle. Mindestens eine Sendung bestand Berichten zufolge aus einem mit Schwarzpulver und Glassplittern gefüllten PVC-Rohr, das auch mit einem Zünder verbunden war. US-Medien berichteten übereinstimmend von Rohrbomben. Eine endgültige Klärung der Behörden, ob unter den Sendungen auch Attrappen waren, gibt es bisher nicht. Aus Ermittlerkreisen hieß es am Donnerstag, die Baupläne für die Sprengsätze stammten aus dem Internet. Auch dafür gibt es bisher keine offizielle Bestätigung. "Diese Objekte sollten als gefährlich angesehen werden", sagte FBI-Vize Sweeney. Ein weißes Pulver, das in einem Paket enthalten war, das beim Sender CNN landete, habe sich jedoch bei einer ersten Untersuchung nicht als "biologische Gefahr" entpuppt. Ein Uno-Sprecher sagte, auch bei den Vereinten Nationen in New York werde eingehende Post nun "mit Blick auf die Vorfälle" geprüft.Trump wiederholt seine Medien-KritikPräsident Trump wiederholte im Zusammenhang mit den Postsendungen am Donnerstag seine Kritik an den Medien. Sie vergifteten die Stimmung im Land, schrieb er auf Twitter. "Ein sehr großer Teil des Ärgers, den wir heute in unserer Gesellschaft feststellen, wird verursacht durch die absichtlich falsche und ungenaue Berichterstattung in den Mainstream-Medien, die ich als Fake News bezeichne." Ähnlich hatte er sich bereits am Vortag bei einer Wahlkampfveranstaltung geäußert. Video: Wie Trump den Hass befeuert Kritiker sehen sich nun in ihren Vorwürfen an den Präsidenten bestätigt, mit seiner Rhetorik die Spaltung der Gesellschaft voranzutreiben. Zumal mit Blick auf einen bevorstehenden Schlüsseltermin: In den USA stehen am 6. November Kongresswahlen an. Trump hat seine Rhetorik zuletzt noch einmal verschärft.Die Adressaten der Päckchen hatten Trump vor und nach seinem Amtsantritt scharf attackiert und teils auch beleidigt.
aar/dpa/Reuters/AFP
In den USA fahnden Hunderte Ermittler nach dem Absender der mutmaßlichen Paketbomben, dabei durchsuchten sie auch das Postverteilzentrum Opa-locka nahe Miami. Das FBI warnt vor möglichen weiteren Sendungen.
[ "Donald Trump", "USA", "Midterm-Wahlen 2018", "CNN", "Barack Obama", "Hillary Clinton", "New York City", "Weißes Haus" ]
Ausland
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2018-10-26T04:53:00+02:00
2018-10-26T11:23:00+02:00
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Björn Phau: Aus der Bronx ins Rampenlicht
New York - Der Höhenflug von Björn Phau begann mit dem Sieg beim Challenger-Turnier am 19. August in der Bronx. Genau zehn Tage und eine Qualifikation später erreichte der 21-Jährige bei den US Open in New York als dritter Deutscher nach den beiden Daviscupspielern Tommy Haas und Rainer Schüttler die zweite Runde. Wenige Stunden nach dem 6:2, 6:2, 7:6 (7:5) von Haas gegen den Niederländer John van Lottum besiegte Phau überraschend den an Nummer 19 gesetzten Schweden Thomas Enqvist mit 6:3, 4:6, 6:3, 6:4. Haas trifft in der zweiten Runde am Freitag auf den Spanier Felix Mantilla, Phau auf den Tschechen Jiri Novak. Bereits amDonnerstagabend spielt Schüttler gegen Ramon Delgado aus Paraguay. Rittner ausgeschiedenDagegen rissen die Hiobsbotschaften aus dem Lager der deutschen Damen nicht ab. Am Mittwoch verabschiedete sich auch Barbara Rittner (Leverkusen) mit einem 4:6, 5:7 gegen Iva Majoli(Kroatien) aus dem Turnier und ließ Anke Huber alleine zurück. Die Karlsdorferin, die ihre Karriere nach den Australian Open im Januar 2002 beendet, trifft bei ihren letzten US Open am Donnerstagabendin der zweiten Runde auf Sarah Taylor (USA).Für Haas und Phau konnten die Voraussetzungen kaum unterschiedlicher sein. Haas kam nach dem Finalsieg gegen den großen Pete Sampras in Long Island als selbst erklärter Mitfavorit zu den US Open. Phau hatte sich für die Qualifikation beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres mit einem Gang durch die Hölle gestählt: Der Sohn eines indonesischen Vaters und einer deutschen Mutter, einst Musterschüler in Boris Beckers Mercedes-Junior-Team, gewann das Challenger-Turnier in der Bronx und blickte mit etwas Abstand erleichtert zurück: "Es war ein Abenteuer. Überall wimmelte es von Polizisten. Wir wurden mit gelben Schulbussen vom Hotel in Manhattan zur Anlage chauffiert."Mit derlei launigen Anekdoten konnte Tommy Haas zwar nicht aufwarten, trotzdem wird der vergangene Sonntag auch ihm in ewiger Erinnerung bleiben: "Pete Sampras auf Hartplatz zu schlagen, warder Höhepunkt meines Tennislebens. Das hat mir gezeigt, dass ich an einem guten Tag jeden Gegner besiegen kann." Dass sich van Lottum über weite Strecken der Partie als freundlicher Punktelieferanterwies, nahm Haas dankbar zur Kenntnis: "Es war ein optimaler US-Open-Auftakt. Bis auf ein paar Flüchtigkeitsfehler im dritten Satz bin ich sehr zufrieden."Haas will mit Becker im Daviscup Doppel spielenDie Konzentration aufs Einzel - Haas hatte ein Angebot von Boris Becker zum gemeinsamen Doppel ausgeschlagen - und die Rückkehr zu Coach David "Red" Ayme ("Nach all den Trainern dervergangenen Monate wusste ich am Ende gar nicht mehr, wo ich den Ball hinschlagen sollte") nennt der in New York an Nummer 16 gesetzte Daviscupspieler als Gründe für seinen derzeitigen Erfolg. Dennoch sei aufgeschoben auch in diesem Fall nicht aufgehoben, spätestens beim nächsten Daviscup im Februar würde er seinem großenVorbild Becker als Doppelpartner zur Verfügung stehen: "Wenn nicht jetzt, wann dann? Boris wird ja auch nicht jünger."In New York könnte Haas in der dritten Runde auf Phau treffen, und der schließt einen weiteren Coup bei den US Open nicht aus: "Ich habe zwar jetzt zehn Begegnungen in zwei Wochen in den Knochen, doch nach einer überstandenen Virusinfektion, die mich fast den ganzen Sommer außer Gefecht gesetzt hat, nehme ich dieseBelastung gerne in Kauf."
Der einstige Schüler von Boris Becker ist die einzige positive Überraschung bei den US Open aus deutscher Sicht. Qualifikant Björn Phau erreichte im Gleichschritt mit Tommy Haas die zweite Runde.
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Sport
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2001-08-30T12:16:31+02:00
2001-08-30T12:16:31+02:00
https://www.spiegel.de/sport/sonst/bjoern-phau-aus-der-bronx-ins-rampenlicht-a-153780.html
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DFB Pokal: Bremen scheitert in Münster
Hamburg - Als sechster Bundesligist ist Werder Bremen im Pokal ausgeschieden. Bei Preußen Münster verlor der Club 2:4 (2:2, 1:0) nach Verlängerung. Dabei hatte die Partie vielversprechend für die Gäste begonnen: Eine Kombination dreier Zugänge brachte die Führung: Kevin de Bruyne spielte einen Doppelpass mit Nils Petersen und legte dann auf Eljero Elia ab, der mit einem Schlenzer das 1:0 erzielte (45. Minute). Doch die Preußen, in der dritten Liga mit zehn Punkten aus fünf Spielen gut gestartet, gaben sich nicht auf und kamen durch Matthew Taylor (54.) zum Ausgleich. Bremen ging durch Nico Füllkrug (67.) wieder in Führung, doch Münster kam erneut zum Ausgleich, wieder traf Taylor (82.).In der sechsten Minute der Verlängerung erzielte dann Dima Nazarov das 3:2 für den Drittligisten, Taylor machte mit seinem dritten Treffer (118.) alles klar. Bremen konnte sich nicht mehr steigern, Sokratis sah zudem in der 108. Minute die Gelb-Rote Karte. 1. FC Saarbrücken - Schalke 04 0:5 (0:2)Mit einem Doppelpack in der Anfangsphase beseitigten die Gelsenkirchener früh alle Zweifel am Weiterkommen. Kyriakos Papadopoulos (23.) köpfte nach einem Eckball von Julian Draxler das erste Tor, drei Minute später erhöhte Draxler nach einem Querpass von Ciprian Marica aus kurzer Distanz. Und der Jung-Nationalspieler blieb der bestimmende Mann: In der 57. Minute erzielte er den dritten Schalker Treffer, wieder gab Marica die Vorarbeit. Der rumänische Stürmer sorgte dann mit zwei Treffern (64./71.) für den 5:0-Endstand. Erzgebirge Aue - Eintracht Frankfurt 3:0 (1:0)Ein Fehler von Heiko Butscher leitete die Pleite der Eintracht ein. Der Innenverteidiger brachte seinen Torwart Kevin Trapp mit einem missratenen Rückpass in der Bedrängnis. Trapp konnte Jakub Sylvestr nur mit einem Foul stoppen, verursachte so einen Elfmeter und sah zudem die Rote Karte. Thomas Paulus verwandelte den Strafstoß (21.) gegen den eingewechselten Torwart Oka Nikolov. Sylvestr entschied die Partie dann mit einem Doppelpack (60./90.+1). In den letzten 20 Minuten spielten die Mannschaften zehn gegen zehn, Aues Oliver Schröder sah wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot. VfR Aalen - FC Ingolstadt 3:0 (2:0)Der VfR Aalen hat das Duell gegen Ligakonkurrent Ingolstadt klar gewonnen. Robert Lechleiter (15.) erzielte nach einem Eckball per Kopf die Führung für den Gastgeber. In den folgenden Minuten stand dann Martin Dausch im Mittelpunkt: Zunächst verschoss der Mittelfeldspieler einen Elfmeter gegen Torwart Ramazan Öczan (33.), drei Minuten später traf er nach einer Vorarbeit von Kevin Kampl doch noch. In der dritten Minute der Nachspielzeit erzielte Enrico Valentini den Endstand. Damit steht Aalen zum ersten Mal in der zweiten Runde des DFB-Pokals.Arminia Bielefeld - SC Paderborn 3:1 (0:1) Umkämpfter Erfolg im Ostwestfalen-Derby: Drittligist Bielefeld hat überraschend die eine Liga höher spielenden Paderborner rausgeworfen. Alban Meha (36.) schoss die Gäste mit einem Distanzschuss zunächst in Führung, doch dann kam die Arminia besser ins Spiel. Nach der Pause glich Tom Schütz (56.) zunächst aus, Patrick Schönfeld (87.) und Thomas Hübener (90.+3) stellten den umjubelten Erfolg sicher.
leh
Jetzt hat es auch Bremen erwischt: Werder scheiterte nach Verlängerung beim Drittligisten Preußen Münster, Matthew Taylor traf dreifach für den Außenseiter. Zuvor war mit Eintracht Frankfurt ein weiterer Bundesligist ausgeschieden. Dagegen feierte Schalke 04 einen klaren Sieg.
[ "DFB-Pokal" ]
Sport
Fußball-News
2012-08-19T17:57:00+02:00
2012-08-19T17:57:00+02:00
https://www.spiegel.de/sport/fussball/dfb-pokal-bremen-scheitert-in-muenster-a-850866.html
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Kleinkrieg: Vodafone ist am schnellsten, T-Mobile auch
Vodafone packt das Thema vollkommen unbescheiden an und verkündet per Pressemitteilung: "Als erster Netzbetreiber in Deutschland startet Vodafone mit dem Turbo für das schnelle mobile versenden von Daten." Konkurrent T-Mobile ist da kaum dezenter: "Mit dem Start von HSUPA noch in diesem Jahr erweist sich T-Mobile einmal mehr als Innovationstreiber in Sachen mobiles Breitband." Pikantes Detail: Beide Pressemitteilungen sind fast zeitgleich verschickt worden. Worum geht es? Der schnelle mobile UMTS-Datenfunk arbeitet asymmetrisch, genau wie DSL. Das heißt, dass in Download-Richtung weit höhere Geschwindigkeiten möglich sind als bei Heraufladen von Daten ins Netz. Wer schon einmal versucht hat, ein Digitalfoto via Handy zu übertragen, weiß, dass dafür Geduld gefragt ist. Mit maximal 128 Kilobit pro Sekunde werden Daten per UMTS ins Web übertragen. Der als "Datenturbo" bezeichnete UMTS-Aufsatz HSDPA (High Speed Downlink Packet Access) ändert daran wenig. Zwar steigert er den Upload-Durchsatz auf bis zu 384 Kilobit pro Sekunde, mit den von schnellem DSL gewohnten Geschwindigkeiten ist das aber kaum zu vergleichen. HSUPA (High Speed Uplink Packet Access) soll das ändern. Mit bis zu 1,45 Megabit pro Sekunde sollen die Daten hier in Senderichtung durch den Äther flutschen. Damit würde der mobile Datenversand sogar die meisten DSL-Anschlüsse toppen, die selten mehr als 1 Megabit pro Sekunde schaffen.Für den Komfort bei Surfen noch wichtiger, dürfte freilich die mit HSUPA einhergehende Verkürzung der Ping-Zeiten sein. Dieser Wert legt fest, wie lange die Daten vom Handy zum Webserver und umgekehrt unterwegs sind. Das Resultat dürfte sein, dass etwa die Zeitspanne zwischen der Eingabe einer Internetadresse in den Browser und dem Aufbau jener Seite drastisch verkürzt wird. Vorsicht Falle: Wer mehr hochlädt, zahlt auch mehrNach eigener Aussage bietet Vodafone das neue schnellere mobile Web-Surfen ab sofort in 50 deutschen Städten, darunter Düsseldorf, Frankfurt und Stuttgart an. Bis Sommer 2008 will das Unternehmen sein gesamtes "UMTS-Broadband-Netz", also jene Bereiche, in denen es schon HSDPA gibt, per HSUPA beschleunigen. T-Mobile hingegen kann die neue Technik vorerst nur in Nürnberg und Hannover anbieten, verspricht aber sein gesamtes UMTS-Netz auf die neue Technik aufzurüsten - ebenfalls bis Sommer 2008.Darüber, dass es noch so lange dauert, bis das flinke Mobil-Web zumindest in den Ballungsräumen nutzbar wird, muss sich freilich kaum jemand grämen. Denn derzeit ist zumindest in Deutschland kein einziges Handy erhältlich, dass überhaupt Gebrauch von der neuen Technologie machen könnte. Entsprechende Geräte werden erst für 2008 erwartet. Bis dahin bieten die konkurrierenden Mobilfunk-Provider ausschließlich HSUPA-Endgeräte zur Nutzung mit Computern an. Beide haben eine entsprechende PCI-Express-Card für Notebooks im Angebot. Bei Vodafone hat man zusätzlich die Möglichkeit, einen HSUPA-fähigen USB-Stick oder die per USB anschließbare "Easybox III" zu nutzen.Wer sich tatsächlich für eine dieser Lösungen interessiert, sollte allerdings vor dem Kauf seinen Mobilfunkvertrag überprüfen. Schließlich lassen sich die Anbieter den Upload von Daten in Standard-Mobilfunkverträgen fürstlich honorieren. Pro Megabyte können da bis zu knapp 20 Euro fällig werden. Erst mit einer zusätzlich buchbaren Datenoption, wie etwa T-Mobiles web'n'walk-Tarifen, sinken die Kosten auf ein erträgliches Maß.
Matthias Kremp
Das Gerangel geht weiter. Auch ohne das iPhone zu erwähnen finden die beiden größten deutschen Mobilfunkprovider, T-Mobile und Vodafone, einen Grund, sich miteinander anzulegen. Streitpunkt diesmal: Eine neue Technologie zum schnelleren Surfen per Mobilfunk.
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Netzwelt
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2007-11-26T10:28:53+01:00
2007-11-26T10:28:53+01:00
https://www.spiegel.de/netzwelt/mobil/kleinkrieg-vodafone-ist-am-schnellsten-t-mobile-auch-a-519595.html
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1,106,191
Landgericht Hof/Oberfranken: Giftmord - Angeklagte bestreitet Tötungsabsicht
Weil sie Gift in ein Getränk gemischt und damit einen 64 Jahre alten Mann in Oberfranken ermordet haben soll, muss sich eine 39-jährige Frau vor dem Landgericht Hof verantworten. Die Staatsanwaltschaft geht von Eifersucht als Tatmotiv aus, weil die Angeklagte in die Freundin des Mannes verliebt gewesen sei. Die 39-Jährige habe schon Wochen zuvor einen Tatplan gefasst, um ihren Kontrahenten aus dem Weg zu räumen. Dazu habe sie im Internet Glykol bestellt und dessen tödliche Wirkung gekannt.Zum Prozessauftakt ließ die Angeklagte ihren Verteidiger eine Erklärung verlesen. Darin räumte sie ein, dass sie den Mann und dessen Freundin im November 2017 im Landkreis Wunsiedel besucht und ihrem Opfer nach dem Abendessen das Gift ins Getränk gemischt habe. Allerdings sei sie davon ausgegangen, dem Mann werde lediglich übel werden. Im Internet über das Gift informiertSie habe keinesfalls gewollt, dass er stirbt. Vielmehr habe sie ihn nur für ein paar Tage außer Gefecht setzen wollen, um mit seiner Lebensgefährtin in Ruhe über ihre eigenen Gefühle reden zu können. Sie habe sich zwar im Internet über das Gift informiert, aber nicht alles verstanden, hieß es in der Erklärung. Die Frau machte dafür eine Intelligenzminderung geltend. Das Urteil will das Gericht am Freitag sprechen. Der 39-Jährigen droht eine lebenslange Haftstrafe.
sen/dpa
Eine 39-Jährige soll einen Mann aus Eifersucht mit Glykol vergiftet haben. Zum Prozessauftakt bestreitet die Angeklagte die Tötungsabsicht. Sie habe die Wirkung des Mittels unterschätzt.
[ "Bayern", "»Ehrenmorde«" ]
Panorama
Justiz & Kriminalität
2018-07-23T12:22:05+02:00
2018-07-23T12:22:05+02:00
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/landgericht-hof-oberfranken-giftmord-angeklagte-bestreitet-toetungsabsicht-a-1219730.html
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1,106,192
Großbritannien: Hochzeitspaar verklagt Fotografen
Ist das alles? Als eine Braut aus Großbritannien die Bilder ihrer Hochzeit sieht, ist sie total enttäuscht. Von den mehr als 1600 Bildern ist jedes dritte unscharf. Und die technisch einwandfreien Aufnahmen zeigen die falschen Leute. Steph Unwin und ihr Mann Paul aus Großbritannien haben ihren Hochzeitsfotografen laut Medienberichten deshalb verklagt. Demnach zahlten sie dem Fotografen 550 Pfund, umgerechnet 620 Euro. Statt professioneller Bilder vom schönsten Tag ihres Lebens bekamen sie aber vor allem unscharfe Schnappschüsse. Von der Braut gab es demnach immerhin 70 Aufnahmen, vom Bräutigam allerdings nur elf. Die Brauteltern waren nur auf einem Bild zu sehen, die Eltern des Bräutigams überhaupt nicht. "Es fehlen so viele Momente von unserem großen Tag. Ich werde alles tun, um zu verhindern, dass er das einem anderen antut", sagt Unwin. Der Hochzeitsfotograf interessierte sich wohl vor allem für die beiden Brautjungfern. Von ihnen gab es laut dem Brautpaar fast Hundert Bilder und die seien teilweise auch noch mehr als geschmacklos. Auf vielen Fotos seien deutlich bestimmte Körperregionen der Frauen fotografiert worden. "Ich weiß, Fotografie wird von verschiedenen Menschen unterschiedlich interpretiert, aber wenn er dreimal den Hintern von jemandem ablichtet, ist das kein Zufall mehr", sagte die Braut zu "Daily Mail" . Das Gericht gab den Eheleuten recht und sprach ihnen eine Entschädigung von gut 600 Pfund zu, umgerechnet 680 Euro. Der Fotograf erschien nicht zur Verhandlung. Er machte gegenüber "Daily Mail" das schlechte Wetter für die Fotos verantwortlich. Seinen Job als Fotograf hat er inzwischen aufgegeben.
koe
Ein Hochzeitsfotograf hat den Bräutigam am schönsten Tag seines Lebens offenbar weitgehend ignoriert. Sein Interesse galt vielmehr den Brautjungfern.
[ "Hochzeiten", "Großbritannien" ]
Job & Karriere
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2018-02-20T16:36:00+01:00
2018-02-20T16:36:00+01:00
https://www.spiegel.de/karriere/grossbritannien-hochzeitspaar-verklagt-fotografen-a-1194487.html
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1,106,193
Antibiotika: Neues Antibiotikum soll gegen multiresistentes Bakterium wirken
Mandelentzündung, Blasen- oder Lungenentzündung: Bei bakteriellen Infektionen verhelfen Antibiotika Betroffenen oft zur Besserung. Doch es gibt ein Problem: Immer mehr Erreger entwickeln Resistenzen, die Antibiotika können dadurch deutlich schlechter oder gar nicht mehr wirken. Nun haben Forschende einen Wirkstoff – Zosurabalpin – entwickelt, der gegen eine Bakterienart wirksam sein soll, gegen die mehrere Klassen von bestehenden Antibiotika schon resistent ist. Die Ergebnisse veröffentlichten sie in der Fachzeitschrift »Nature «. Die Gruppe um Letztautor Daniel Kahne von der Harvard-University stellt dabei ein besonders hartnäckiges Bakterium heraus: das Carbapenem-resistente Bakterium Acinetobacter baumannii (Crab). Crab ist ein weltweit verbreitetes gramnegatives Bakterium, das auf Intensivstationen immer wieder zu Infektionsausbrüchen führt und insbesondere für Patientinnen und Patienten mit einem geschwächten Immunsystem  oder Vorerkrankungen »eine ernsthafte Gefahr« darstellt, heißt es beim Deutschen Zentrum für Infektionsforschung. Das Bakterium könne bei nicht optimal durchgeführten Hygienemaßnahmen auf Krankenhauseinrichtung oder der Bettwäsche überleben und so von Patient zu Patient übertragen werden. Gramnegative Bakterien seien außerordentlich schwer abzutöten, da ihre Cytoplasmamembran noch von einer äußeren Membran umgeben ist, die das Eindringen der meisten Antibiotika verhindert, heißt es in der Studie. Verantwortlich dafür sei ein bestimmter Bestandteil dieser Membran – das sogenannte Lipopolysaccharid (LPS). Dadurch ist die Membran insgesamt nur schwer durchlässig. Auf diesen Mechanismus zielt das neue Antibiotikum ab: Wird die LPS-Synthese und der Transport zur äußeren Membran verringert, könne das die Lebensfähigkeit der Zellen und die Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Antibiotika erhöhen. Dass das funktioniert, hätten sie im Labor und in Maus-Experimenten überprüfen können. »Zosurabalpin scheint ein erhebliches Potenzial für den Einsatz in der Klinik zu haben«, schreiben zwei Autoren, die nicht an der Untersuchung beteiligt waren, in einem Kommentar zu der Studie in der Zeitschrift »Nature «. Bei mehr als 100 klinischen Crab-Proben sei es als wirksam getestet worden, bei Mäusen, die eine durch Crab ausgelöste Lungenentzündung hatten, hätte es die Bakterienkonzentration verringert. »Die Entdeckung von Medikamenten, die auf schädliche gramnegative Bakterien zielen, sind seit Langem eine Herausforderung, da es schwierig ist, Moleküle durch die Bakterienmembran zu bringen, um Ziele im Zytoplasma zu erreichen.« »Leider war die Entwicklung neuer Behandlungen gegen dieses Bakterium äußerst schwierig, da es sehr geschickt darin ist, Antibiotika daran zu hindern, seine äußere Zellschicht zu durchdringen«, sagte Andrew Edwards vom Imperial College London dem »Guardian«. »Daher ist diese Arbeit wirklich aufregend und gibt uns die Zuversicht, dass die Ansätze, die zur Suche nach neuen Antibiotika verwendet werden, Früchte tragen können«.Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte sich etwa Ende 2022 in einem Bericht tief besorgt über die zunehmende Resistenz von Bakterien gegen Antibiotika geäußert. Die Expertinnen und Experten schätzen, dass jedes Jahr 1,3 Millionen Menschen sterben, weil Antibiotika bei ihren Infektionen nicht anschlagen. »Die Antibiotikaresistenz ist eine globale Bedrohung, sowohl für die öffentliche Gesundheit als auch die Wirtschaft«, sagte WHO-Expertin Catharina van Weezenbeek. Flächendeckend einsetzbar ist der Zosurabalpin aktuell jedoch noch nicht. Derzeit laufen klinische Versuche, um den Wirkstoff weiterzuentwickeln, heißt es in einer Mitteilung.
ani
Jedes Jahr sterben etliche Menschen, weil Antibiotika bei ihren Infektionen nicht anschlagen. Forscher haben nun einen Wirkstoff entwickelt, der bei einem bestimmten Bakterium Abhilfe schaffen könnte.
[ "Antibiotika", "Bakterien" ]
Wissenschaft
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2024-01-04T15:09:00+01:00
2024-01-04T17:03:00+01:00
https://www.spiegel.de/wissenschaft/antibiotika-neues-antibiotikum-soll-gegen-multiresistentes-bakterium-wirken-a-0f8b7e86-337c-4a92-8d66-46b5b1d0b5aa
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Nasim Sultanbeygi: Weitere Journalistin in Iran festgenommen
Im Iran ist eine Journalistin an der Ausreise gehindert worden. Nasim Sultanbeygi sei am Hauptstadtflughafen in Teheran festgenommen worden, berichteten die Zeitung »Shargh« sowie das Onlinemedium Emtedad. Ihr Gepäck sei beschlagnahmt worden, hieß es weiter. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt. Seit Wochen sind iranische Medienschaffende angesichts der jüngsten Proteste von einer Verhaftungswelle betroffen. Nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) in New York wurden im Rahmen der jüngsten Proteste bereits mehr als 80 Medienschaffende verhaftet. Die Möglichkeiten der Berichterstattung im Land sind massiv eingeschränkt. Auf einer Rangliste der Pressefreiheit der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) liegt Iran auf einem der letzten Plätze.Auslöser der landesweiten Proteste gegen den repressiven Kurs der Regierung und das islamistische Herrschaftssystem war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini im September. Sie starb im Krankenhaus, nachdem sie wegen Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war. Erst vor wenigen Tagen ist der Sportjournalist Ehsan Pirbornasch zu 18 Jahren Haft verurteilt worden, wie »Shargh« berichtete. Der Journalist war Berichten zufolge Ende Oktober festgenommen worden, nachdem er über die Proteste berichtet hatte. Er arbeitete für die staatlichen Sportzeitung »Iran Warseschi«.Der Journalistin Niloofar Hamedi könnte sogar die Todesstrafe drohen. Sie war eine der Ersten, die den Fall von Jina Mahsa Amini öffentlich machten. Wenige Tage danach wurde die 30-jährige Hamedi festgenommen. Sicherheitskräfte sollen ihr Haus durchsucht und Handy sowie Laptop beschlagnahmt haben. Ihr wird unter anderem Spionage vorgeworfen, worauf ebenfalls die Todesstrafe stehen kann – angeblich soll sie von ausländischen Geheimdiensten dazu ausgebildet worden sein. Sie selbst soll sich seither in Isolationshaft befinden.
svs/dpa
Journalisten sind in Iran nicht sicher. Nun wurde nach übereinstimmenden Medienberichten eine weitere iranische Pressevertreterin festgesetzt – als diese gerade das Land verlassen wollte.
[ "Iran", "Proteste in Iran 2022/23", "Jina Mahsa Amini" ]
Ausland
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2023-01-12T21:17:58+01:00
2023-01-12T21:17:58+01:00
https://www.spiegel.de/ausland/nasim-sultan-beygi-weitere-journalistin-in-iran-festgenommen-a-da576eae-9537-4eb4-9c08-285bf858d1d0
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Paris verstimmt über Debatte um Bundestagsreise
Der Streit um die Reise des Bundestags nach Versailles im Januar nächsten Jahres bedroht nach Einschätzung deutscher Diplomaten mittlerweile die Beziehungen zu Frankreich. Ein Bericht der deutschen Botschaft in Paris warnt davor, die Einladung der französischen Nationalversammlung zu einer gemeinsamen Feier des 40. Jahrestages des Elysée-Vertrages "nicht in dem vorgesehenen Rahmen zu akzeptieren". Die "unqualifizierte Kritik" an einer "Sause" der Bundestagsabgeordneten in deutschen Medien werfe in der französischenHauptstadt die Frage auf, ob Berlin in der Lage sei, "die politische Dimension des Vorhabens richtig einzuschätzen". Eine Absage, eine Reduzierung der Besucherzahl oder auch nur die weitere Kritik bedeute für Staatspräsident Jacques Chirac einen "persönlichen Gesichtsverlust". Fast schon skurrile Hilfsangebote belegen das französische Interesse an der Feier: Über ihre Berliner Botschaft offerierten die Franzosen, die deutschen Abgeordneten mit Transportflugzeugen kostengünstig nach Versailles zu holen.
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Ausland
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2002-11-16T10:53:06+01:00
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Bali-Attentate: Verdächtiger nennt weitere Details
Jakarta - Amrozi gestand, sich mehrfach mit Imam Samudra, einem mutmaßlichen Mitglied der radikalen Islamistengruppe Jemaah Islamiyah (JI), getroffen zu haben. Dies teilte der indonesische Polizeichef Da'i Bachtiar mit, der Amrozi persönlich verhört hatte. Die JI soll für Anschläge in Jakarta im Jahr 2000 sowie für ein Attentat auf Indonesiens Präsidentin Megawati Sukarnoputri verantwortlich sein. Außerdem werden ihr Verbindungen zur al-Qaida nachgesagt. Einer ihrer mutmaßlichen Anführer, der muslimische Geistliche Abu Bakar Ba'asyir, sitzt bereits in Untersuchungshaft. Er wurde bisher jedoch nicht mit den Anschlägen von Bali in Verbindung gebracht. Amrozi, bei dessen Verhör auch Journalisten zugelassen waren, erklärte sich außerdem "erfreut" darüber, dass der Anschlag auf Bali geglückt sei. Dabei waren am 12. Oktober 190 Menschen getötet, und mehr als 300 verletzt worden. "Ich bin sehr glücklich, dass die Bombe explodiert ist", sagte Amrozi der Polizei. Anschließend entschuldigte sich der mutmaßliche Attentäter bei seiner Familie, dass er sie "in diese Vorgänge mit hinein gezogen" habe. Offenbar sind einige Familienmitglieder ebenfalls an der Tat beteiligt gewesen, erklärte Polizeichef Bachtiar. Man suche jetzt nach zwei Brüdern von Amrozi sowie einigen anderen Verdächtigen, die meisten davon mit mehreren Alias-Namen ausgestattet. Bachtiar vermutet sogar, dass Amrozis älterer Bruder Mukhlas der Anführer der Terrorgruppe von Bali gewesen sein könnte, die nach Einschätzungen der Polizei 5 bis 10 Personen umfasste. Amrozi hat mittlerweile gestanden, den Kleinbus gemietet und nach Bali gebracht zu haben, in dem später die 100-Kilogramm TNT-Bombe explodierte. Außerdem soll er die chemischen Bestandteile der Bombe beschafft haben. Die Polizei fahndet jedoch weiterhin nach dem Experten, der anschließend die Bombe bastelte. "Außerdem werden wir noch über die Drahtzieher hinter der ganzen Operation reden müssen", erklärte der Leiter der Sonderkommission, Made Mangku Pastika. Am Ort des Anschlags in Bali bereiten sich unterdessen mehrere tausend Menschen auf eine Trauerfeier vor. Der katholische Priester Philippus Subono erklärte: "Diese Feier wird sehr wichtig werden, da mehrere verschiedene religiöse Führer daran teilnehmen, um gemeinsam gegen die bösen Kräfte zu kämpfen, die für die schlimme Tat verantwortlich waren." Die Behörden rechnen mit 5000 Teilnehmern.
Der festgenommenen mutmaßlichen Attentäter von Bali, Amrozi, hat die Namen von mehreren Komplizen bekannt gegeben. Darunter auch einen als Terroristen gesuchten Indonesier. Amrozi erklärte außerdem, er sei "erfreut" über den geglückten Anschlag.
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Panorama
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2002-11-13T16:39:17+01:00
2002-11-13T16:39:17+01:00
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Gipfel in Berlin
Das 60-jährige Bestehen des westlichen Verteidigungsbündnisses sollen die Staats- und Regierungschefs der 26 Mitgliedsländer 2009 in Berlin feiern. Dieser Vorschlag aus Washington wird von den meisten Nato-Partnern unterstützt, löst aber in deutschen Regierungskreisen eher Sorge aus. Befürchtet werden heftige Protestaktionen. Anders als beim letzten Spitzentreffen vorigen November im lettischen Riga wird man in Berlin kaum weite Teile der Stadt sperren und zum Nato-Ghetto machen können. Überlegt wird nun, die Berlinverliebten Amerikaner für einen Ort im weiteren Umkreis der deutschen Hauptstadt - etwa Schloss Meseberg - oder sogar für eine gutgesicherte Militäranlage zu begeistern. Auch die Auswahl des Zeitpunkts der Veranstaltung erweist sich als schwierig. Im Herbst 2009 wird ein neuer Bundestag gewählt, spätestens im Frühsommer beginnt die heiße Phase des Wahlkampfs. Der Nato-Gipfel müsste daher schon im April stattfinden. Bis dahin allerdings hat der neue US-Präsident, der sein Amt im Januar 2009 antritt, kaum Zeit, sich auf den Gipfel vorzubereiten. Auf dem aber soll das Washington so wichtige neue »Strategische Konzept« der Allianz beschlossen werden. Diese neue Definition der Nato-Aufgaben ist nach Auffassung der Strategen um Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer in der Brüsseler Zentrale längst überfällig. »Fast alle Einzelthemen werden derzeit von einer gewissen Orientierungslosigkeit geprägt«, heißt es dazu in einem internen Vermerk des Berliner Verteidigungsministeriums. Deshalb haben die Briten nun vorgeschlagen, die Agenda auf zwei Nato-Gipfel im Jahr 2009 zu verteilen: im Frühjahr die 60-Jahr-Feier, im Herbst die Strategieberatung.
[ "Berlin" ]
Politik
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2007-09-30T13:00:00+02:00
2007-09-30T13:00:00+02:00
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1,106,198
Saskia Esken verlangt das Fünffache an Geld für Problemschulen
Im Lauf des Tages will der Bundestag nach monatelangem Gezerre den Haushalt 2024 billigen – und Bund und Länder wollen nach mindestens ebenso langen Verhandlungen endlich Details zum milliardenschweren Förderprogramm für Brennpunktschulen vorstellen. Beide Dinge hat Saskia Esken nun zumindest inhaltlich etwas infrage gestellt, indem sie eine Verfünffachung der Mittel für das sogenannte Startchancen-Programm verlangte. »Es wäre notwendig, das Programm auf zumindest die Hälfte der Schulen auszuweiten«, sagte die SPD-Vorsitzende dem »Handelsblatt« . Das seien zehn Milliarden Euro pro Jahr statt der bisher vorgesehenen zwei Milliarden Euro von Bund und Ländern zusammen. Zur Einordnung: Bei den Bauernprotesten um die Streichung der Subventionen für Agrardiesel geht es um rund eine halbe Milliarde Euro. »Die Finanzierung wäre zweifellos ein Kraftakt, von dem aber unsere Volkswirtschaft als Ganzes profitieren würde«, sagte Esken. Streit über Effekt des ProgrammsDas Startchancen-Programm soll nach bisherigen Angaben zum Schuljahr 2024/25 an den Start gehen. Der Bund will demnach jährlich bis zu einer Milliarde Euro geben. Die Länder sollen sich in gleicher Höhe beteiligen. Profitieren sollen etwa 4000 Schulen und Berufsschulen. In Deutschland gibt es rund 40.000 Schulen. Esken hält es zwar generell für einen »großartigen Schritt in die richtige Richtung«, wenn das Startchancen-Programm jetzt abgeschlossen werde und im Herbst starten könne. Doch angesichts »eklatanter Lücken bei den Basiskompetenzen« von Grundschülern und Neuntklässlern, die der jüngste Bildungstrend des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) und die letzte Pisa-Studie aufgezeigt hätten, werde das Programm »der Größe der Aufgabe« nicht gerecht. »Schülerinnen und Schüler brauchen – bei aller eigenen Anstrengung – beim Lernen eine Unterstützung durch die Schule, die ihren Bedürfnissen entspricht«, sagte die Sozialdemokratin. »Wir alle sind darauf angewiesen, dass die Potenziale aller jungen Menschen sich unabhängig vom Elternhaus optimal entfalten können.« Zuletzt hatte es jedoch auch Kritik an dem Programm gegeben. Es könnte die Leistungen der Kinder und Jugendlichen wohl kaum verbessern, sagte der Mathematik-Didaktiker Olaf Köller jüngst dem SPIEGEL: »Es wird nicht schaden, es wird aber auch nichts nützen«.
apr
Erst am Mittag will die Ampel das Startchancen-Programm offiziell vorstellen. Doch SPD-Chefin Saskia Esken fordert bereits eine Ausweitung des Prestigeprojekts, von dem Tausende Brennpunktschulen profitieren sollen.
[ "Schulen", "Haushaltspolitik", "Saskia Esken", "Bettina Stark-Watzinger", "SPD" ]
Wirtschaft
Soziales
2024-02-02T08:24:00+01:00
2024-02-02T08:24:00+01:00
https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/startchancen-programm-fuer-brennpunktschulen-saskia-esken-verlangt-fuenfmal-mehr-geld-a-0f855d22-3ec4-41fa-b439-c7e6e09d6065
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