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Bischöfliche Anleitung zum Kirchen-Suizid
“Nulla salus extra ecclesiam” - außerhalb der Kirche ist kein Heil, hat der antike christliche Theologe Cyprian von Karthago sinngemäß im 3. Jhd. gesagt. Diese Position, die bis in das 19. Jahrhundert für beide Konfessionen galt, wird von Protestanten seit dem Aufkommen der liberalen Theologie zu Recht als überholt angesehen, denn auch ohne Kirche kann ein Mensch aufrichtig an Gott glauben und sein Heil finden, wenngleich das schwerer ist als mit einer glaubwürdigen und gut funktionierenden Kirche. Doch eine Kirche ohne Gott, ohne Glauben und bekenntnistreue Pfarrerschaft kann es auch nicht gehen. Sie ist zu Kraftlosigkeit verurteilt, denn ihr fehlt es an essentieller Substanz, am Salz (Matthäus 5, 13). Derzeit verschwinden große Teile der Amtskirche, und das Tempo dieses Vorgangs nimmt zu. 1951 gehörten noch 96 Prozent der Deutschen einer christlichen Konfession an, 2016 waren es noch 53 Prozent, etwa je zur Hälfte katholischen und evangelischen Bekenntnisses. Seitdem sind die Zahlen weiter rapide gesunken, die Menschen laufen den Kirchen davon, viele halten die heutige Kirche nicht mehr aus oder sind gleichgültig und wollen das Geld sparen. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), das ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts als Verband von 20 deutschen Landeskirchen, hat nun mit “Elf Leitsätzen für eine aufgeschlossene Kirche” darauf reagiert. Es ist eine sehr wirkungsvolle Suizidanleitung für die evangelische Kirche als Institution. Warum? Holen wir etwas aus. Die christliche Religion umfasst drei fundamentale transzendente Grundbekenntnisse: Gnade Gottes, Präsenz Gottes und Umkehr zu Gott (metanoia). Die Gnade drückt sich in der bedingungslosen Liebe Gottes zum Menschen, der sich ihm glaubend zuwendet, aus. Durch Gnade, d.h. ohne jedwede Selbstoptimierung, wird uns die „Befreiung eines Christenmenschen“ (Martin Luther) aus den Ambivalenzen unserer conditio humana, unserer Gottesferne und Fehlerhaftigkeit (Sünde), zuteil. Die Präsenz Gottes ist unsichtbar wirksam und personal erfahrbar. Sie drückt sich in seiner incarnation, der göttlichen Menschwerdung in Jesus von Nazareth, dem gekreuzigten und auferstandenen Christus aus. „Wahrer Gott und wahrer Mensch“, „in der Einheit des heiligen Geistes“ - das ist das trinitarische, das zentrale theologische Alleinstellungmerkmal des Christentums gegenüber dem Judentum, seiner Mutterreligion. In der Nachfolge Jesu Christi und in der Erwartung seiner Raum- und Zeitgrenzen transzendierenden Wiederkehr werden uns Hoffnung und Lebensmut geschenkt. Die Umkehr zu dem, der „die Welt im Innersten zusammen hält“ (Goethe), gibt uns die Courage, uns aktiv dem dreieinigen Gott in unserem Mitmenschen zuzuwenden. Stark verkürzend dargestellt haben die wesentlichen Grundmotive des Christentums in der Aufnahme der griechischen Philosophie und des römischen Rechts das neuzeitliche Naturrecht mitbegründet. Sie haben in der Folge der lutherischen Reformation das moderne Amts- und Berufsethos stark geprägt. Diese Grundmotive haben (insbesondere in Deutschland) die europäische Aufklärung als notwendige Bedingung geprägt, die Fähigkeit zur Vergebung und Toleranz kanalisiert und somit ganz entscheidend zur Herausbildung eines auf Gewalt verzichtenden, auf Kooperation setzenden Gemeinwesens beigetragen. Von diesem Denken, das bis vor 200 Jahren für fast alle Menschen in Europa und der von Europa geprägten Welt absolut selbstverständlich war, hat das 19. Jahrhundert intellektuell nicht viel übriggelassen. Als Ausdruck des kulturellen Wandels weg von der Religion und hin zum säkularen Bewusstsein begannen Philosophen, religiöses Denken als ideativ-spekulativ und rational nicht begründbar anzusehen. Kant zeigte die Unmöglichkeit von Gottesbeweisen auf, Feuerbach interpretierte Gott als Projektion des Menschen, Dilthey betrachtete Religion als hermeneutisch zu behandelnden Teil der Geistesgeschichte, Stirner sah den Menschen als seinen eigenen Gott und Nietzsche verkündete schließlich den Tod Gottes. Parallel zum intellektuellen Tod Gottes wandelte sich das Christentum für die Masse der Menschen von der im Alltag fest integrierten Offenbarungs- oder Bekenntnisreligion zur bloßen Folklore, zum Kulturgegenstand oder zum Objekt des aktiven Atheismus. Neuerdings wird es für die Mehrheit der Menschen einfach zu einem Nichtgegenstand (Glaubensignoranz ohne expliziten Atheismus). Genau diesem Trend folgen nun auch einige Bischöfe unter Führung des EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm. Ihre Anfang Juni 2020 veröffentlichen 11 Leitsätze zeugen davon. Wie der systematische Theologe Günter Thomas in sieben Thesen gezeigt hat, vertreten die Leitsätze (1) die Vorstellung von der Kirche als einer politisch-moralischen “NGO-Bewegungskirche” (G. Thomas) - vergleichbar mit Greenpeace oder Amnesty International, befürworten (2) NGO-Engagement ohne Kirchenmitgliedschaft, können (3) die Frage nicht beantworten, wie und warum Menschen zu Christen werden, schweigen (4) im Wesentlichen zur Gottesfrage, können (5) kein überzeugendes Verständnis der Rolle von Laien in der Kirche entwickeln, bieten (6) keine sinnvolle Beschreibung der Rolle der Kleriker in der Kirche und sind (7) nicht in der Lage zu definieren, was das unverwechselbare „Kernprodukt“ der Kirche sein soll. In politisch korrekter, partizipial-gendernder, sanfter und gleichzeitig bei der Diskussion organisatorischer Aspekte krass bürokratischer Sprache definieren die 11 Leitsätze ein Zielbild der Kirche als einer Gesinnungs-NGO. Diese soll sich für “Menschenwürde und Menschenrechte, für Freiheit und Gerechtigkeit, für Frieden und Bewahrung der Schöpfung” (2. Leitsatz “Frömmigkeit”) einsetzen. Das sind ehrwürdige politische Ziele. Doch ist das gleichzeitig eine totale theologische und spirituelle Bankrotterklärung! Denn wer will zahlendes Mitglied einer geistlichen Institution sein, die zu geistvollem Glauben und demütiger, sprich: realistischer Weltverantwortung nichts zu sagen hat, was nicht auch zahlreiche Organisationen (Gewerkschaften, Sozialverbände o.dgl.) eh schon tun? Dann ist es doch besser, direkt für eine gut aufgestellte, rein säkulare NGO zu spenden oder zu arbeiten. In diesem Zusammenhang sind drei Aspekte besonders. Erstens ist der christliche Glaube, wie neben Paulus und Luther einer der wichtigsten christlichen Theologen, Rudolf Bultmann, betont, für den modernen Menschen eine Entscheidung, die ihm dazu dient, angesichts der Gewissheit des eigenen Todes und der eigenen moralischen Unzulänglichkeit einen Sinn im Leben zu finden und die Gnade Gottes zu erleben. Wer sich diesen beiden Wahrheiten stellt und nicht glaubt, hat gute Chancen, am Leben zu verzweifeln. Ein erstklassiges Beispiel dafür ist Martin Heidegger, der den Glauben seiner Kindheit verloren hatte und dann zum verzweifelten Vordenker der Nationalsozialisten und der heutigen Antirationalisten wurde, die sich derzeit vergeblich darum bemühen, unsere Zivilisation zu zerstören. Die EKD leugnet nun die anthropologische Unvollkommenheit des Menschen (Sünde), die eine Fundamentalaussage des Neuen Testaments darstellt, indem sie so tut, als sei ein „sündloses“, moralisches Handeln ein umstandslos mögliches primäres Hauptprodukt menschlicher Aktivität. Dabei zeigen Paulus und Luther, dass es immer nur ein Nebenprodukt, eine Folge des Glaubens sein kann. Wer glaubt und der Gnade teilhaftig wird, ist nach lutherischer Lehre momentan und partiell als Ausdruck der Gnade zum tertius usus legis, zu vernünftigem normativen Handeln fähig. Daneben steht die Einsicht, dass Menschen leicht in den Zustand der Gottesvergessenheit zurückfallen und somit anfällig werden für halbseidene Selbstoptimierungsversprechen, für die Verlockungen der Selbstvergottung.  Sie handeln aus dem “Fleisch” (bei Paulus die Essenz unserer Sündhaftigkeit) und sind den „Maskeraden des Bösen“ (Dietrich Bonhoeffer) wehrlos ausgeliefert. Deshalb braucht es die ecclesia, die heilsuchende und heilsame Gemeinschaft der Glaubenden. Doch laut EKD sollen sich Menschen, die sich “auch ohne Mitgliedschaft der Kirche verbunden fühlen” (Leitsatz 7 “Zugehörigkeit”) als scheinbar grenzenlos gute NGO-Aktivitsten betätigen - ohne Zusammenhang mit Glaube und Gnade. Von der Erlösungsbedürftigkeit des Menschen, seiner Sündhaftigkeit und seiner Angewiesenheit auf Erlösung ist keine Rede. Die EKD ist als Leugnerin der Gottesvergessenheit des Menschen also selbst zutiefst gottesvergessen. Ein solches Denken führt nicht zu moralisch richtigem Handeln, sondern allenfalls zu einem moralisch erratischen oder gar amoralischen Handeln. Denn zweitens ist moralisches Handeln aufgrund sittlicher Gewissensimperative dem Menschen nicht bruchlos möglich. Das hat Hegel in seiner Schrift “Grundlinien der Philosophie des Rechts” in §139 gezeigt. Dort heißt es: “Das Gewissen ist als formelle Subjektivität schlechthin dies, auf dem Sprung zu sein, ins Böse umzuschlagen; an der für sich seienden, für sich wissenden und beschließenden Gewissheit seiner selbst haben beide, die Moralität und das Böse, ihre gemeinsame Wurzel.” Diese Einsicht, die nichts anderes zum Ausdruck bringt als die Aussage Luthers: “Der natürliche Mensch hasst Gott.”, scheint die EKD vergessen zu haben. Man erkennt dies leicht an den konkreten Ausgestaltungen ihrer NGO-Aktivitäten. So ist es verantwortungsethisch höchst fragwürdig, sich für unbegrenzte und ungeregelte Migration aus Ländern mit tribalisch-archaischer Kultur nach Deutschland auszusprechen und dafür gar Geldmittel der Kirche einzusetzen. Letztlich gefährdet dies massiv den inneren Frieden. Auch wenn es Beispiele gelungener Integration geben mag, so führt dieser hypermoralische Ansatz in der Endkonsequenz trotz (oder wegen) bester gesinnungsethischer Absichten zu Verwahrlosung, Mord und Totschlag in den Zielländern und einem Ausbluten der stärksten Humanressourcen der Herkunftsgesellschaften. Beides ist in Luthers und Hegels Sprache böse zu nennen. Zusätzlich zum Gewissen, das alleine untauglich ist, bedarf der Mensch zum lebensdienlichem moralischen Handeln der Gnade Gottes. Eine Kirche, die sich tendenziell selbst zu einer buchstäblich gottlosen, moralischen NGO erklärt, in der es nicht mehr um den Glauben als Notwendigkeit zur metanoia geht, sondern Glaube nur noch als eine diffuse “authentische Frömmigkeit” (Leitsatz 2) sieht, verlässt die fundamentalten Bekenntnisgrundlagen und begeht institutionellen Suizid. Drittens hat die Kirche gemäß „Schrift und Bekenntnis“ und zweitausend Jahren theologischer Lehre drei wesentlich Aufgaben: „Martyria“, „Liturgia“, „Diakonia“ - vor allem Verkündigung des Evangeliums in Predigt und Seelsorge sowie Armenfürsorge. Politisches Engagement ist nicht das Primärziel des Evangeliums, sondern Matthäus schreibt: “Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist.” (22, 21) und Paulus sagt in Römer 13: “Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat.” Damit bringt der römische Bürger zum Ausdruck, dass politisches Handeln im Rahmen des römischen Rechtsstaats vollzogen wird und nicht Sache des Glaubens ist. Die Sache des Glaubens ist die Erlösung durch die Gnade, Glaube schafft eine Beziehung zwischen dem Einzelnen und Gott; der gesellschaftliche Aspekt ist dagegen sekundär. Im Glauben geht es zuerst um mein Verhältnis zu Gott und wie ich ihm im Nächsten begegne. Der Erfolg des christlichen Abendlandes im Gegensatz zu manch anderen Kulturen, wie denen vom Islam geprägten, beruht auch auf der Trennung von Glauben/theonomer (gottbezogener) Kirche und dem anthroponomen (menschlich verantworten) Staat, während der Islam nur einen theonomen Staat kennt (Theokratie). Indem sich die Kirche zu einem rein politischen Akteur macht, wendet sie sich von dieser Tradition ab. Aber dadurch wird der Staat nicht theonom, sondern die Kirche, die von Gott handeln soll, anthroponom. Zum Versuch eines Kirchensuizids ist es schon mehrfach gekommen, beispielsweise als die Kirche in der Renaissance zu einem Unternehmen verkam, das mit Hilfe des Ablasshandels Macht- und Interessenpolitik finanzierte und (herrliche) Kunst kaufte. Dieses Verhalten der Kirchenfürsten hat beinahe zur Minorisierung der katholischen Kirche geführt, wenn die Habsburger seit Karl V. sie nicht mit massivem Aufwand in ihrem riesigen Reich massiv gestützt hätten. Doch wäre damit nicht das Christentum verschwunden, weil Glaube bis in das 19. Jahrhundert für alle Europäer selbstverständlich war. Zu den Kirchensuizid-Versuchen zählt auch das Vorhaben der „Deutschen Christen“ den christlichen Glauben von allem „Jüdischen“ zu reinigen und die Kirche zu einem innerweltlichen, national-sozialistischen Heilsprojekt umzuformen. Die Kirchen in der DDR konnten, aufs Ganze gesehen, der kommunistischen Variante dieses totalen Weltrettungsanspruchs widerstehen. Das süße Gift eines idealistischen Kulturmarxismus hat den Osten weniger stark durchdrungen als weite Teile der EKD, die infolge der 68er Kulturmanipulation philosophisch-theologische Grundbestände abendländischen Denkens preiszugeben bereit ist. Nun ist die Situation anders, wer heute Christ wird, trifft gegen den gedankenlosen oder agnostischen Zeitgeist eine Entscheidung zum Glauben und wird von vielen Zeitgenossen belächelt. Aktive Christen sind schon jetzt eine Minderheit. Wenn ihnen die Kirche die klassischen Glaubensinhalte nichts mehr anbietet, sondern als NGO auftritt, wenden auch sie sich ab. Die Amtskirche suizidiert sich, weil viele führende Kleriker den Glauben Luthers offensichtlich verloren haben. Anstatt dies analytisch klar zu erkennen und sich demütig zu bekennen, versuchen sie die Kirche, das zeigen die 11 Leitsätze, zu einer von Gott befreiten Institution umzubauen, weil sie als Gottlose den Glauben durch politische Gesinnungsethik ersetzt haben. Dadurch retten sie die Kirche aber nicht, sondern zerstören sie effektiv und rasch. Die Austrittswelle wird sich beschleunigen, am Ende bleiben ein paar Prozent Christen über, die wie ich durch die traditionelle Sozialisation in der Familie zu Christen werden. Diese organisieren sich dann in Freikirchen und bilden dort das “Salz der Erde” (Matthäus 5, 13), das wie zur Zeit des Urchristentums nicht “kraftlos” werden darf. Eine tiefe Kirchenhierarchie und Privilegien für die Oberkleriker wird es dort nicht geben, und auch keine ständige öffentliche Unterstützung und Apologie staatlichen Handelns. Die für die 11 Leitsätze verantwortlichen Amtsträger der EKD und jene, die sie unterstützen, haben damit ihre geistige und geistliche Autorität verloren.
Johannes Eisleben
Den Kirchen laufen immer mehr zahlende Mitglieder davon. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat nun mit “Elf Leitsätzen für eine aufgeschlossene Kirche” darauf reagiert. Einige Bischöfe versuchen, die Kirche zu einer von Gott befreiten Institution umzubauen und den Glauben durch politische Gesinnungsethik zu ersetzen. Es ist eine sehr wirkungsvolle Suizidanleitung für die evangelische Kirche als Institution.
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Nachdem es nicht gelungen ist, die Meldung über Chemikalienfunde, die von Linksradikalen in und bei Rudolstadt, angehäuft wurden, unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung zu halten, erweisen sie sich als veritabler politischer Sprengstoff. Der Thüringer Landtag muss sich damit beschäftigen. Es wurde bekannt, dass einer der Täter, nicht nur Mitglied, sondern bis zum Vortag der Entdeckung der Chemikalienlager und des Sprengstoff-Labors, Pressesprecher des „Bündnisses für Zivilcourage und Menschenrechte“ im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt war. Die Initiative setzt sich eigenen Angaben zufolge unter anderem gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus ein. 2016 wurde ihr von der damaligen Thüringer Bildungsministerin Birgit Klaubert (Linke) ein Anerkennungspreis verliehen. Nach dem explosiven Fund verschwand der Pressesprecher von der Homepage und man beeilte sich zu versichern: „Wir sind keine Radikalen“. Eine Aussage, die bezweifelt werden muss. Wer gehört zum Bündnis? Nach eigenen Angaben „engagierte Privatpersonen und Vertreter*innen aus Vereinen und Initiativen, Kirchen, Parteien, Jugendarbeit, Politik, Wirtschaft und Schulen“. Eine Liste der 2Unterstützer*innen“ führt u.a. auf: Bündnis 90 / Die Grünen, Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt; Bündnis für den Bahnverkehr im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt“; DIE LINKE. Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt; Vertreter*innen der Evangelischen Kirche. Die Staatsanwaltschaft Gera, die die Ermittlungen leitet, will bisher keinen politischen Hintergrund für die Anhäufung von Sprengstoff-Chemikalien, einem Labor und von bereits fertig gestelltem Sprengstoff erkannt haben.
Fundstück
Nachdem es nicht gelungen ist, die Meldung über Chemikalienfunde, die von Linksradikalen in und bei Rudolstadt, angehäuft wurden, unter dem Radar…
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18.03.2018 10:00
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Massenhysterie: „Don’t go with the flow“
Wo ist Greta Thunberg? Ich will nicht behaupten, dass ich sie vermisse, trotzdem mache ich mir Gedanken, wie sie so sang- und klanglos verschwinden  konnte. Wochen lang haben wir täglich von ihr gehört und gelesen, ihre verfusselten Schals und Hoodies in Nahaufnahme gesehen, sie hielt Reden vor den Vereinten Nationen, konferierte mit Staatsoberhäuptern, überquerte Ozeane unter Kamera-Begleitung, ihr blasses, kaum erkennbares Lächeln, ihr Stirnrunzeln waren Schlagzeilen wert. Dann kam Corona und nach Corona die Black-Lives-Matter-Bewegung mit einem neuen Heiligen, und irgendwo im halb Verborgenen lauert schon die nächste atemberaubende Aufregung mitsamt ihren anbetungswürdigen Figuren. Wir leben in einer Zeit massenhysterischer Aufwallungen. Da die Wirtschaft in den letzten zwei Jahrzehnten gnadenlos globalisiert wurde, treten auch die Massenpsychosen global in Erscheinung. Und geben uns das Gefühl im Wortsinn welterschütternder Ereignisse. Wie verhält man sich in solchen Tagen? Wie bewahrt man die zum Überleben nötige Ruhe, wie erhält man seine psychische Gesundheit in den Stoßwellen immer neuer Elektroschocks? Den Rummel ignorieren? Nicht selten verwandelt sich die Hysterie in Massenpanik, dann muss man im Bilde sein, reagieren, Entscheidungen treffen. Andererseits weiß jeder Viehhirt: Es ist lebensgefährlich, sich einer Stampede frontal entgegenzustellen. Die in Panik geratene Herde zertritt alles, was ihr im Wege steht. In den Tagen der Greta-Hysterie oder der „Kampf-gegen-Rechts“-Mobilisierung konnte ein zweifelndes Wort zu ernsthaften existenziellen Schäden führen, zum Abbruch von geschäftlichen Beziehungen, zum Ende von Freundschaften, zum Verlust des Arbeitsplatzes, zu Ausgrenzung und Ächtung. Also lieber Mitmachen, und sei es zum Schein? Die amerikanische Autorin Amanda Ripley, eine Spezialistin für Crowd Dynamics, rät auch davon dringend ab. „Don't go with the flow“, schrieb sie in einem 2009 erschienenen Essay, Lass dich nicht von der Strömung mitreißen. Sie empfiehlt, sich aus großen, dichten, in eine bestimmte Richtung drängenden Menschenmassen herauszuhalten, im direkten wie übertragenen Sinn. „Inmitten von etwas“ zu sein, von Gleichgerichteten umringt, womöglich „von allen vier Seiten“, sei ein deutliches Zeichen, dass man sofort nach einem Fluchtweg Ausschau halten müsse. Man solle sich schrittweise seitwärts bewegen, empfiehlt Ripley, um langsam, aber sicher den Rand des strudelnden Stromes zu erreichen. Die alten Chinesen haben es noch kürzer und deutlicher gesagt: „Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom“. Festzuhalten ist, dass beide Quellen das Mitschwimmen, Mitlaufen, das gedankenlose oder opportunistische Mitmachen für etwas Lebensgefährliches halten. Das wird denen, die sich in großen Menschenmengen, in Mehrheiten sicher dünken, unbegreiflich bleiben. Obwohl historische Erfahrung – gerade aus der jüngeren deutschen Geschichte – dafür spricht, Mehrheiten unter Umständen zu misstrauen. (Vor allem, wenn man sicher sein kann, ob es sich nicht nur um gut orchestrierte, medial überrepräsentierte Minderheiten handelt). Erschwerend wirkt sich aus, dass wir alle in Respekt vor der Mehrheit erzogen sind, weil Demokratien auf Mehrheitsentscheidungen beruhen. Es ist dennoch verhängnisvoll, von einer „Unfehlbarkeit“ der Mehrheit auszugehen (wie früher der des Papstes). Die Bibel selbst wusste es besser: „Folge nicht der Mehrheit zum Bösen“, heißt es im Buch Exodus 23,2. Das Problem ist also schon seit einigen tausend Jahren bekannt. Vom Brand des Wiener Ring-Theaters 1881 ist eine Geschichte überliefert, für die ich mich nicht verbürgen kann. Meine Großmutter hat sie mir erzählt, die solche Geschichten liebte. Sie selbst hatte sich als Jüdin während der NS-Zeit in einer Flucht nach vorn mit den Behörden angelegt, weshalb sie zuerst in längere Gestapo-Haft kam und daher sehr spät ins KZ Theresienstadt, zu spät, um noch nach Auschwitz ins Gas transportiert zu werden. Sie führte ihr Überleben auf ihr abweichendes, wagemutiges Verhalten zurück. Beim Brand des Wiener Ring-Theaters wehte der brennende Vorhang von der Bühne ins Publikum, bei der ausbrechenden Massenpanik starben mehrere hundert Menschen, die meisten dadurch, dass sie im Gedränge an den Theaterausgängen erstickt und zertreten wurden. Überlebt hätten unter anderem die wenigen Verwegenen, so erzählte meine Großmutter, die entgegen der allgemeinen Bewegung den Mut aufbrachten, in Richtung Bühne (und von dort durch einen wenig frequentierten Bühnenausgang aus dem Theater) zu flüchten, obwohl von dort das Feuer kam.
Chaim Noll
Wir leben in einer Zeit massenhysterischer Aufwallungen. Wie verhält man sich in solchen Tagen? Es ist lebensgefährlich, sich einer Stampede frontal entgegenzustellen. Also lieber Mitmachen, und sei es zum Schein? Auch das ist gefährlich. „Inmitten von etwas“ zu sein, von Gleichgerichteten umringt, womöglich „von allen vier Seiten“, ist eher ein Zeichen, dass man sofort nach einem Fluchtweg Ausschau halten sollte.
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14.06.2020 08:53
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Shalom und Adieu!
In der LINKEN werden abweichende Meinungen so lange geduldet, wie sie der Parteilinie nicht widersprechen. Das war in der SED nicht anders. http://bak-shalom.de/index.php/2008/06/15/ein-pladoyer-fur-den-pluralismus/
Gastautor
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16.06.2008 00:04
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Pat Condell: Why I support Israel
And why you should too: http://www.youtube.com/user/patcondell
Fundstück
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20.06.2014 00:05
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Der Islam gehört zu Merkel-Deutschland 
Christian Wulff, unser ehemaliger Bundespräsident und heutige Präsident des Deutschen Chorverbandes, formulierte 2010 in seiner Rede zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit seine bis heute kontrovers diskutierte These, dass „der Islam zu Deutschland gehöre“, denn „Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen“. Als politische wie gesellschaftliche Konsequenz forderte er weitergehend, dass wir „Vielfalt schätzen“ sowie „Risse in unserer Gesellschaft schließen“ sollten, was „echten Zusammenhalt“ schaffe und so schlussendlich „Aufgabe der Deutschen Einheit heute“ sei. Angela Merkel folgte Wulff in dieser Lesart des realexistierenden Islams in Deutschland, indem sie ihm Anfang 2015, also wenige Monate vor der von ihr proaktiv forcierten Migrationskrise, wie folgt beipflichtete: „Der frühere Bundespräsident Wulff hat gesagt, der Islam gehört zu Deutschland. Das ist so. Dieser Meinung bin ich auch“. Und weiter sagte sie in Richtung des damaligen türkischen Premiers von Erdogans Gnaden, Ahmet Davutoğlu: „Ich bin die Bundeskanzlerin aller Deutschen. Das schließt alle, die hier dauerhaft leben, mit ein, egal welchen Ursprungs und welcher Herkunft sie sind“. Was Wulff und Merkel unter der realpolitischen Umsetzung dieser These verstehen, zeitigt seit 2006 die deutsche Islamkonferenz, deren Dramaturgie der „Soumission“, also einer politischen Unterwerfung Deutschlands unter einen orthodox-konservativ wie antisemitisch konnotierten Scharia-Islam Bassam Tibi folgendermaßen umreißt:  „Die Islam-Konferenz [ist] ein ministeriell gehätscheltes Gremium, das Wunschdenken mit einer Methode der Integration verwechselt […] Der deutsche Staat kapitulierte vor dem organisierten Islam […] Jetzt wird die Konferenz von vier Verbänden getragen, die allesamt aus dem Ausland finanziert werden und islamistisch und schriftgläubig orientiert sind. In der Islam-Konferenz geht es nicht um Integration, sondern um die Nutzung von Minderheitsrechten als Machtinstrument des organisierten Islam. Über Themen wie Sicherheit oder die Regulierung von Zuwanderung oder gar den durch Migranten importierten neuen Antisemitismus weigern sich die Verbände zu reden.“ Diese überaus bedenkliche Zusammenfassung bleibt bis heute ohne politische Folge oder ist im Geiste des Merkelschen „Islam, Islam über alles“ sogar politisch beabsichtigt. Wer hat also recht? Merkel und Wulff? Oder Tibi mit seiner These der „Soumission“ Deutschlands? Hier soll also beantwortet werden, ob und unter welchen Bedingungen der Islam zu Deutschland gehört oder gehören kann. Dabei wird es wieder einmal etwas dialektisch. In meinen letzten beiden Artikeln „Für Höcke, Volk und Vaterland“ und „Der Sirenengesang der deutschen Volksgemeinschaft“ habe ich mich mit den nationalen beziehungsweise internationalen Kollektivisten auseinandergesetzt, deren Intonationen von „Führer, Volk und Vaterland“, obwohl sich weltanschaulich diametral entgegenstehend, im Kern doch erhebliche Überschneidungen aufweisen. Als Mathematiker würde ich hier von einer Dualität reden, deren semantische Interpretation zwar entgegengesetzt ist (was bei den einen wahr ist, ist bei den anderen falsch), die aber zur Erklärung der Berechtigung ihrer Existenz ihren Gegenpol benötigen und ohne ihn ideologisch nicht überleben könnten.  Keine deutschen Herrenmenschen ohne multi-kulturelle Weltbürger, keine Kultur des blonden, blauäugigen Weißseins ohne eine Kultur der Buntheit, keine nazistische Rassenideologie ohne sozialistische Identitätspolitik, keine Rassenhygiene der Arier und Untermenschen ohne Diktatur des Proletariats gegen die Bourgeoise, kein Generalplan Ost ohne einen globalen Migrationspakt und schließlich kein spezifischer Volkssozialismus deutschen Nationalcharakters ohne den Globalsozialismus der offenen Grenzen. Doch ist diese Festlegung auf eine Dualität, die stets genau zwei sich konträr gegenüberstehende Pole manifestiert, zur Beschreibung unserer deutschen wie auch globalen Realität der allgegenwärtigen Kollektivismen ungenügend. Denn es fehlt die zentrale totalitär-kollektivistische Instanz des Islam, der sich global durch Terror und Segregation pandemisch ausbreitet. So müssten wir demnach das Prinzip der Zweiwertigkeit um eine weitere Ausprägung erweitern, in der sich, wie in Jan Łukasiewicz’ dreiwertigem Logiksystem, so drei Gegensätzlichkeiten ausdrücken lassen. Und wie bei der Dualität, braucht in diesem nun dreiwertigen Ansatz einer Trialität jeder Protagonist die zwei anderen Opponenten zur Begründung seiner Existenz. Alle drei Ausprägungen eint dabei eine totalitäre wie kollektivistische Erfassung des Menschen, der Politik und der Welt insgesamt. Individualismus und die Freiheit des Einzelnen sind grundsätzlich nur im Rahmen der eigenen Weltsicht definiert. Das heißt, sie sind so bis in den letzten Winkel pervertiert und damit letztlich vollständig autoritär entkernt. Wie auch jede Sekte versprechen sie die Freiheit; die Freiheit in absoluter Sklaverei. Wer denke hier nicht an die „Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam“, das Open-Border-Fest der Kipping-Linken oder die leitkulturelle Identitätsblase der Höcke-AfD.  Jedes Abweichen hiervon ist Häresie beziehungsweise Apostasie und wird mit Ausschluss aus der Gemeinschaft der Gläubigen beziehungsweise (Volks-)Genossen bestraft. Der Sozialismus, ob nun völkisch, globalistisch oder religiös verbrämt, ist zentrale Adressierung ihrer jeweiligen Politik, die sich in ihrem esoterischen Kitsch von islamischer, proletarischer wie völkischer Revolution hin zu einem noch fernen, doch bald nahen Paradies als Kontrapunkt zur Jetztzeitigkeit wie Freiheitlichkeit von Liberalismus und Konservativismus versteht. Es ist also ein Sozialismus in seinen Schattierungen für deutsche Volksgenossen, kosmopolitische Globalisten und die muslimischen Anhänger einer weltweiten Umma. Definiert der Nationalkollektivismus ethnisch wie rassistisch aufgeladen sein nationales Volk beziehungsweise das nationale Vaterland zum Zielobjekt seines völkischen Kampfes, erklärt der globale Kollektivist die „eine Welt“ mit einem ethnisch wie kulturell gut durchmischten Melting Pot zu seinem ideologischen Mythos. Der Islamkollektivist schließlich beruft sich auf die grenzenlose Umma der globalen islamischen Gemeinschaft und postuliert ihr Kalifat zu seinem religiösen wie politischen Ziel. Dem entgegen steht stets ein natürlicher Antagonist: der fremdrassische Untermensch, der westliche, weiße Bourgeois-Kapitalist bzw. der haram-kuffār. Die auf den ersten Blick recht gegensätzlichen Wahrnehmungen der Welt offenbaren jedoch einige interessante Gemeinsamkeiten. Ist das Volk des Nationalkollektivisten ethnisch national-fixiert, ist es beim Islamkollektivisten ethnisch muslim-fixiert. Ist das Volk der Globalkollektivisten grenzenlos, ist es die Umma der Islamkollektivisten ebenso. Glaubt der Globalkollektivist an die eine, heile Welt der offenen Grenzen, betet der Umma-Sozialist für das eine Weltreich des Kalifats, in dem jeder Muslim nach Allahs Fasson selig werden muss. Macht der Globalkollektivist die Freiheit der westlichen, weißen Bourgeoise für alles Unrecht auf dieser Welt verantwortlich, adressiert der Islamkollektivist dieselbe Menschengruppe mit seiner Haramisierung des aufgeklärten, laizistischen Kuffār. Gibt es das islamische Heil wie auch das nationalistische Heil des Nationalkollektivisten nur im Reich einer muslimischen bzw. ethnisch-nationalen Reinheit, ist ersteres dennoch so globalistisch wie antiwestlich konzentriert. Vertraut der Nationalkollektivist dabei blind und untertänigst seinem Reichsführer, tut der Islamkollektivist bei seinem Propheten vergleichbares. Der Globalkollektivist zieht sich dabei auf seinen Marx und dessen Kapital zurück. Verbreitet der Nationalkollektivist das „Gift des Nationalismus“ und will der Globalkollektivist jede Nation zugunsten der einen, grenzenlosen Welt auflösen, so sind dem Islamkollektivisten beide Lesarten für seine Zwecke dienlich. Reklamiert er im ersten Fall einen antimuslimischen Rassismus der Biodeutschen (gibt es eigentlich auch einen Anti-Scientology-Rassismus?), nutzt er die Politik der Grenzenlosigkeit in ihrer gleichermaßen grenzenlosen Naivität ungehindert zur Verbreitung seiner menschenverachtenden Ideologie. Überstrahlt der Nationalkollektivist mit seiner Aura der Volksgemeinschaft jede rationale Kritik von Liberalen und Konservativen an Global- wie Islamkollektivisten, nutzen diese dasselbe, um ihre Kritiker in die Riege der völkischen Nationalkollektivisten als „Nazis“, „Rechtspopulisten“ und „Wutbürger“ einzureihen. Der Umgang mit dem Judentum offenbart so manch überraschenden ideologischen Querfront-Konsens. Bekämpft der Nationalkollektivist die jüdisch-bolschewistische Soros-Weltverschwörung, sind dem Global- wie Islamkollektivisten die jüdisch konnotierten „Banken und Konzene“ und der jüdische Apartheidsstaat Israel ein Dorn im Fleische einer gerechten antikapitalistischen Welt des nazistischen, umma-sozialistischen bzw. weltbürgerlichen Herrenmenschentums. Paktierte zur Zeit des Tausendjährigen Reichs von zwölf Jahren der deutsche Faschismus mit dem Islamofaschismus zur Ausrottung der Juden, tut der sozialistische linke Globalkollektivismus gleiches heute mit den zu Befreiungskämpfern umgedeuteten Schlächtern und Schergen von islamistischen Schurkenstaaten.  Auch der rassenideologische Aspekt kommt nicht zu kurz. Verachtet der Nationalkollektivist nicht-weiße Menschen als kulturfremde Wesen, erhebt der Globalkollektivist diese in einem nicht weniger rassistisch anmutenden Wahn zu „edlen Wilden“. Dem Islamkollektivisten hingegen sind sie einfach entweder potenzielle Jünger, die er beliebig in seinem Kult des Paradieses der 72 Jungfrauen missbraucht, oder rechtlose Sklaven, die in einem „vergessenen Völkermord des araboislamischen Sklavenhandels“ regelgerecht dahingerafft werden. Leugnet der Nationalkollektivist jede Kollektivschuld für den Holocaust, den Völkermord an den Armeniern, das Wüten seiner Kolonialherren in überseeischen Gebieten, generalisiert er das massenmörderische Wirken von Scharia-Terroristen nicht nur auf alle Muslime, sondern mehr noch auf jeden Araber oder Türken in Deutschland, mögen sie auch noch so säkular beziehungsweise liberal sein. Der Globalkollektivist hingegen weist eine etwaige Kollektivschuld an den Verbrechen der Globalsozialisten in Kulturrevolution oder den Killing Fields mit Aussagen wie „das war gar kein richtiger Sozialismus“ weit von sich und versucht, seine Hände durch einen Kult um den Holocaust der „richtigen Sozialisten“ nationalistischer Färbung in Unschuld zu waschen. Der Islamkollektivist hingegen meint im Namen einer imaginierten globalen Umma zu sprechen und zu handeln, verleugnet aber jede etwaige Verantwortung für Terror, Paralleljustiz und Segregation: „das habe nichts mit dem Islam zu tun“. Betrachtet man also diese drei Antipoden nur in ihrer auf den ersten Blick ideologischen Widersprüchlichkeit, zeigt doch der nähere zweite Blick eine nicht weniger überraschende konsensuale Trialität. Es ist der urtypische deutsche Dreiklang von Kollektivismus, Totalitarismus sowie bedingungslosem Untertanengeist, der sie alle auszeichnet, und sich schließlich in seiner realpolitischen Manifestation zu einem Vierklang mit grenzenlosem Völkermord ausweitet.  Einen massenmörderischen Vierklang, den nicht nur die nazistischen Volkssozialisten von ihren Anhänger einforderten, sondern deren Abwesenheit bei Realsozialisten und Kommunisten mit Umerziehungslager oder gleich dem Gulag bestraft wurde. Auch der vom einfachen Muslim zum islamischen Herrenmenschen sublimierte Umma-Sozialist fordert von seinen Glaubensbrüdern einen bedingungslosen Genozid gegen alle Ungläubigen, Häretiker und Apostaten.  Von westlichen Werten der Aufklärung, der Freiheit des Einzelnen, von Humanismus, Laizismus, Toleranz und Demokratie wollen alle drei Kollektivismen nur solange etwas wissen, wie es ihrer Sache dient. Frei ist, wer Volksgenosse, Bruder/Schwester oder Weltbürger ist. Human ist, wer sich für die Rechte der Blut-und-Boden-Deutschen, der weltweiten Umma oder der kosmopolitischen Avantgarde einsetzt. Tolerant ist, wer sich vor faschistoiden Herrenmenschen, ob nun typisch deutscher oder islamischer Natur, voller Ehrfurcht und in vorauseilendem Gehorsam verneigt. Demokrat ist, wer Volksdemokrat ist, einem Euphemismus für ein preußisch anmutendes Klassenwahlrecht mit Volksgenossen, Weltbürgertum und Umma an seiner Spitze, das so jede demokratische Willensbildung persifliert. Sprach ich anfangs davon, dass diese drei Kollektivismen eine Trialität eines also dreiwertigen Antagonismensystem bilden, muss man jedoch bei genauerer Analyse ihrer Dialektik feststellen, dass ihre Widersprüchlichkeit sich mittels eines totalitär-kollektivistischen Konsens in eine Dualität von „Islam-, National- und Globalkollektivismus versus westliche Werte der Freiheit“ auflöst. Diese unheilige Dreifaltigkeit ist eine zutiefst antiwestliche Melange, die den freiheitlichen Charakter unserer Gesellschaft massiv zersetzt. Und so in ihrem Charakter eben typisch deutsch ist. In einer unheilvollen Allianz zweier dieser in ihrer Widersprüchlichkeit konsensualen Antipoden manifestiert sich eine überaus interessante Doppelwertigkeit: die Verbindung von Global- und Islamkollektivisten. Wobei ihre jeweilige Ideologie eine Schnittmenge im revolutionären Potenzial des islamischen Lumpenproletariats der Welt findet. So arbeiten sie Hand in Hand für einen globalen Migrationspakt, der die westliche Welt zur Arena des revolutionären Kampfes dieses Lumpenproletariats macht. Jedoch befördert dies eine von den Globalisten nicht vorgesehene Ambivalenz: Statt ihres feuchten Traumes der „einen Welt“, werden sie das Weltreich der Umma errichten und wie bei allen vorangegangenen islamischen Revolution diejenigen sein, die zuerst an den Baukränen baumeln werden. So passt es ins Bild, dass Deutschland, als Erfinderin des faschistischen wie kommunistischen Sozialismus, den Sozialismus der Umma nicht nur mit weit geöffneten Armen empfängt, mehr noch bietet es den halal-Apologeten in Medien, Wissenschaft und Politik einen geschützten Platz zur Verbreitung ihrer Agitation. Sei es im Spiegel eine Ferda Ataman, die zwar pointiert jede Religiosität von sich weist und sich als nette laizistische Muslima von nebenan inszeniert, aber bei jeder passenden Gelegenheit die muslimische Minderheitenkarte zieht, um das muslimische Herrenmenschentum gegen jede Kritik zu immunisieren.  Oder sei es die deutsche Islamwissenschaftlerin Schirin Amir-Moazami, die in der ZEIT rationale Kritik an den Auswüchsen des Scharia-Islams einfach in eine Kritik an christlichen Religionen umdekliniert und danach fragt, ob „die christliche Prägung der säkularen Ordnung insgesamt auf dem Prüfstand“ stünde. Und Verfechtern eines Euro-Islam, der sich nicht im Widerspruch zu westlichen Werten ausdrückt, den „Wunsch nach einem keimfreien Islam“ attestiert. Beide Vertreterinnen des Islamkollektivismus haben sich passend mit der Allgegenwärtigkeit von Kollektivismus, Totalitarismus und Sozialismus in Deutschland arrangiert und bedienen die Klaviatur der Umma-Sozialisten wie der Globalkollektivisten höchst vorzüglich. Im Geiste der Aufklärung handeln sie jedoch nicht, sondern sie sind so typisch deutsch verblendet wie die Höcke-Entourage. Amir-Moazami selbst scheint, wenn man ein Interview mit der Süddeutschen Zeitung aus dem Jahr 2016 als Grundlage nimmt, Demokratie, Menschenrechte, Aufklärung und Humanismus im Dienste des Islamismus für relativierbar, dekonstruierbar und beliebig gestaltbar zu halten. So sagt sie in Bezug auf Bassam Tibis Definition von Leitkultur: „Begriffe wie Demokratie und Menschenrechte, das sind leere Signifikanten - Worthülsen, wenn man so will. Die muss man füllen, und zwar im Austausch mit ganz unterschiedlichen Akteuren einer Gesellschaft, eingeschlossen Muslimen […] Ich würde von den Leuten, die immer noch von der ‚Leitkultur‘ sprechen, sehr gerne wissen, welche Kultur sie rehabilitieren wollen – angesichts aufgeweichter Grenzen, globaler Migration und interkultureller Verflechtungen […] Die sogenannten ‚aufgeklärten‘ Muslime, wie er [Bassam Tibi, Anm. des Autors] zum Beispiel – und er hat sich immer gerne selbst gern so genannt – fallen in das Register der guten Muslime; und die, die sich organisieren, die ihre Religiosität nach außen tragen, das sind die Bösen.“  Unabhängig von den abqualifizierenden Worten und Fake News über Bassam Tibi, einem brillanten Vordenker eines aufgeklärten Islam, möchte ich Ihnen dieses Interview zur dringenden Lektüre empfehlen, es artikuliert nicht nur deutlichen Widerspruch zu westlichen Werten, der Aufklärung und des Laizismus, sondern negiert zudem in seiner Konsequenz unsere FDGO. Das muss man als verbeamtete Hochschullehrerin, die der FDGO verpflichtet ist, auch erst einmal schaffen. Überdies: Stellen Sie sich bitte einmal vor, jemand würde sagen „Begriffe wie Faschismus und Holocaust, das sind leere Worthülsen“. Welchen Sturm der Entrüstung würde dies auslösen. Bassam Tibi zeigt uns gemeinsam mit weiteren deutschen Vertretern eines aufgeklärten Islam, dass es auch ganz anders geht, als sich präemptiv einem ultraorthodoxen Scharia-Islam zu unterwerfen. Zusammen mit Ali Ertan Toprak, Cem Özdemir, Seyran Ateş, Hamed Abdel-Samad, Lale Akgün, Ralph Ghadban, Necla Kelek, Susanne Schröter und Ahmad Mansour hat Tibi kurz vor Beginn der Islamkonferenz eine „Initiative säkularer Islam“ gegründet und einen entsprechenden Gründungsaufruf in der ZEIT veröffentlicht, den man auch auf Cem Özdemirs Facebook-Seite nachlesen kann. Das Selbstverständnis ihrer Initiative beschreiben die Erstunterstützer im Geiste eines westlichen Wertekanons wie folgt: „Säkularität bedeutet für uns die Betonung der positiven Neutralität des Staates und die weitgehende Trennung von Religion und Politik. Wir verstehen MuslimInnen als BürgerInnen einer demokratischen Gesellschaft, die die Rechte und Pflichten aller anderen BürgerInnen teilen. Wir sprechen uns für eine Verbesserung der bürgerlichen Teilhabe von MuslimInnen (etwa durch Bildungsangebote), aber gegen Sonderrechte für MuslimInnen aus. Das im Grundgesetz garantierte Recht auf die Freiheit des Bekenntnisses und auf ungestörte Religionsausübung beinhaltet unserer Ansicht nach nicht das Recht, religiöse Normen im öffentlichen Raum durchzusetzen.“ Auch der daran anschließende Forderungskatalog hat es in sich, stellt er sich doch weitestgehend dem global- wie islamkollektivistischen Narrativ entgegen, dass die Muslime doch stets und überall die armen Opfer wären: „Wir wollen uns nicht abfinden mit der wachsenden Macht eines demokratiefernen, politisierten Islams, der die Deutungshoheit über den gesamten Islam beansprucht. Die Muslime sind selbst in der Pflicht, den Bedenken der nichtmuslimischen Bevölkerung positiv entgegenzuwirken, nämlich durch die Entwicklung eines Islams, der mit den Menschenrechten vollumfänglich vereinbar ist. Dieser Islam muss der uneingeschränkten Gleichberechtigung von Frauen und Männern, den Rechten von Kindern und der sexuellen Selbstbestimmung des Individuums Rechnung tragen.“ Ihr Bild eines „aufgeklärten, demokratiefähigen Islam, der selbstkritisch und offen für Kritik von außen ist“ muss allen Islamapologeten vor den Kopf stoßen: „Eine Unterscheidung zwischen Gläubigen und Ungläubigen lehnen wir selbstverständlich ab. Ein zeitgemäßer ‚deutscher‘ Islam muss außerdem in jeder Hinsicht unabhängig von ausländischen Regierungen und Organisationen sein. Aus diesem Grund, aber auch aufgrund demokratischer Vorbehalte lehnen wir die Anerkennung der Islamverbände als Körperschaften des öffentlichen Rechts ab.“ Dieses Leitbild eines aufgeklärten Islam entsagt dem typisch deutschen Vierklang von Kollektivismus, Totalitarismus, bedingungslosem Untertanengeist und Völkermord. Bezeichnend dabei ist, dass ausgerechnet die Grünen in Person von Cem Özdemir hier federführend vorangehen. Wo genau hat sich die AfD hier eigentlich versteckt, die permanent einen aufgeklärten Islam reklamiert? Eine für die AfD mehr als verpasste Chance. Gehört der Islam also zu Deutschland? Das hängt davon ab, wie man deutsch definiert. Ist es eine Beschreibung über den oben reflektierten Vierklang, kann die Antwort nur Ja lauten. Dieser Islam steht in herrenmenschlicher Tradition der Unrechtsregime von Nazis und Kommunisten. Die „Initiative säkularer Islam“ um Bassam Tibi, Cem Özdemir und ihren Unterstützerkreis hingegen kann zum Deutschland einer allumfassenden Kollektivität jedoch nicht dazugehören, da jede Aufklärung diesem besagten Vierklang diametral entgegensteht. Umgekehrt passt zu einem Deutschland westlicher Werte kein antiaufklärerischer Scharia-Islam, sondern nur der Euro-Islam Bassam Tibis, der der Aufklärung sowie dem westlichen Wertekanon verpflichtet und somit eben nicht typisch deutsch ist.
Marcus Ermler
National-Kollektivsten, eine-Welt-Globalisten sowie Islam-Kollektivisten haben auffällige Gemeinsamkeiten. Von westlichen Werten der Aufklärung, der Freiheit des Einzelnen, von Humanismus, Laizismus, Toleranz und Demokratie wollen alle drei Kollektivismen nur solange etwas wissen, wie es ihrer Sache dient. Alle drei bilden eine antiwestliche Melange, die in ihrem Charakter typisch deutsch ist.
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13.12.2018 06:01
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„Singt nicht mit Juden!“
Im Jahr 1979 fand der Eurovision Song Contest in Israel statt. Der Austragungsort war Jerusalem. Zwanzig Jahre später, im Jahr 1999, fand der Eurovision Song Contest wieder in Israel statt. Wieder war der Austragungsort Jerusalem. Wieder zwanzig Jahre später wird der Eurovision Song Contest in Israel stattfinden. Wo, ist jedoch noch ungewiss. Was vor zwanzig und vierzig Jahren noch kein Problem war, ist heute ein Problem. Juden dürfen wieder etwas offener diskriminiert werden. Am 12. Mai 2018 gewann Netta Barzilai mit ihrer Pophymne „Toy“ den Eurovision Song Contest in Lissabon für Israel. Sie konnte zwar nicht die Jury für sich gewinnen, aber das Publikum wählte Netta mit deutlicher Mehrheit. Die nächste Show wird daher in Israel ausgetragen. Für manche Gestalten in Europa ist der Gedanke unerträglich, in dem einzigen Land der Welt aufzutreten, in dem Juden in der Mehrheit sind. Sie rufen dazu auf, das Land zu boykottieren. In vier Ländern wird zur Zeit auf Parteiebenen darüber nachgedacht, den Eurovision Song Contest in Israel zu boykottieren. Irland: Der irische Politiker und Oberbürgermeister Dublins Mícheál Mac Donncha rief zu einem Boykott des Eurovision Song Contest in Israel auf. Island: In einer Petition riefen 23.000 Menschen den isländischen Sender RÚV dazu auf, den Wettbewerb in Israel zu boykottieren. Kurz darauf kündigte RÚV an, in einer Sitzung darüber entscheiden zu wollen, ob Island dem Wettbewerb in Israel fernbleiben soll. Schweden: Die schwedische Linkspartei forderte den Rundfunk SVT auf, den Wettbewerb in Israel zu boykottieren. Vereinigtes Königreich: Mitglieder der Gruppe We Support Jeremy Corbyn haben einen Boykott ausgerufen. Auch Unterstützer der britischen Liberaldemokraten riefen die britische Regierung und die BBC auf, den Wettbewerb in Israel zu boykottieren. In Israel leben 1.694.000 Muslime, die friedlich mit Juden zusammenleben. Es ist genau dieses Land, das boykottiert werden soll. In Israel sind Muslime die Nachbarn von Juden. Sie sind ihre Arbeitskollegen, Lehrerinnen, Anwälte, Richterinnen, Abgeordnete, Polizisten, Feuerwehrmänner, Soldatinnen, Köche, Sexualpartner und vieles, vieles mehr. Sie lachen, leben, essen, weinen und streiten zusammen. Sie leben miteinander und teilen sich die selbe Heimat. Sie sind gemeinsam in Treue verbunden mit den Bäumen, Flüssen, Bergen, Meeren, Seen, Städten, Dörfern und Wüsten ihrer Heimat, die sie oft in ihre Gebete einschließen. Sie sind eine Familie! Manche sind entfernte Verwandte, andere wiederum frisch nahe Vertraute. All diese 1.694.000 Muslime, die friedlich mit Juden zusammenleben, werden von diesem Boykott diskriminiert. Stattdessen werden die Muslime bestärkt, die Juden zu hassen und in Gebieten zu leben, wo Juden vertrieben wurden und nicht leben dürfen. Die Gründungscharta der im Gazastreifen herrschenden Hamas zum Beispiel fordert die Vernichtung des ganzen jüdischen Volkes (Artikel 7) und die Zerstörung Israels (Artikel 13). Minister der Hamas rufen zur Vernichtung aller Juden auf, die sie öffentlich – auf Plätzen, in Moscheen und im Fernsehen – als Ungeziefer und Bakterien bezeichnen, deren Kehlen durchgeschnitten und deren Familien ermordet gehören. Der Boykott richtet sich gegen das Land, das beschlossen hat, staatliche Krankenhäuser mit Gebetsräumen für alle Religionen ausstatten zu lassen, nachdem ein Muslim erfolgreich beim Obersten Justizgerichtshof des Landes geklagt hatte, weil er vor einer Klinik in Tel Aviv im Freien beten musste. Juden im Gaza-Streifen, in Algerien, Saudi-Arabien, Jordanien und Libyen haben keinen eigenen Gebetsraum in Krankenhäusern, sie haben nicht mal eine Aufenthaltserlaubnis dort. In diesen Regionen ist es verboten, Jude zu sein. Die Länder sind allesamt „judenrein“. Der Boykott richtet sich gegen das Land, in dem die damals 19-jährige Araberin aus der nördlichen Hafenstadt Akko, Lina Mahul, die israelische Ausgabe von „The Voice“ gewann. Im israelischen Fernsehen wurde vor einiger Zeit ein Test mit versteckter Kamera unternommen, um zu schauen, wie die Menschen in Israel auf Diskriminierung reagieren. Ein Tankstellenverkäufer, weigerte sich, Araber zu bedienen. Die Gäste reagierten wie hier im Video zu sehen. Gegen diese Menschen richtet sich der Boykott und somit gegen das einzige Land im Nahen Osten, in dem 1.694.000 Muslime sicher in einer Demokratie leben, die es ihnen erlaubt, schwul oder lesbisch zu sein. Sie haben die gleichen Rechte wie alle anderen Bürgerinnen und Bürger des Landes, unabhängig von ihrem Geschlecht und ihrer Hautfarbe. Jeder fünfte Israeli ist ein Moslem und 77 Prozent dieser Muslime geben laut einer repräsentativen Umfrage der Harvard Kennedy School an, in keinem anderen Land lieber leben zu wollen als in Israel! Es gibt kaum ein anderes Land auf der Welt, das von Muslimen so geschätzt wird. Israel ist das einzige Land im ganzen Nahen Osten, in dem das Volk seine Regierung wählen und vor allem abwählen kann. Die israelische Regierung ist somit die einzige auch von Muslimen und Arabern demokratisch gewählte Vertretung eines Landes im Nahen Osten. Mahmud Abbas wurde zwar 2005 Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde, aber seine Legislaturperiode endete am 9. Januar 2009. Seitdem hält er sich ohne Legitimation an der Macht. Der Boykott, der gerade in Irland, Island, Schweden und dem Vereinigten Königreich diskutiert wird, hat eine lange Tradition beim Eurovision Song Contest. Nachdem Israel den Wettbewerb zweimal hintereinander gewonnen hatte, nämlich 1978 und 1979, entschied sich der austragende israelische Sender, ein Jahr zu pausieren. Diese Entscheidung nutze Marokko und bestätigte seine Teilnahme am israelfreien Wettbewerb. Im Jahr 2015 meldete Marokko aufgrund einer wahrscheinlichen Absage Israels erneut Interesse am Eurovision Song Contest an. Als Israel dann aber doch seine Teilnahme für 2015 bestätigte, sagte Marokko am 31. Oktober 2014 seine Teilnahme ab und blieb dem Wettbewerb fern. Marokko weigert sich, gemeinsam mit Israel an einem Wettbewerb teilzunehmen, ganz nach dem Motto: „Singt nicht mit Juden!“  Für die marokkanischen Verantwortlichen ist schon allein die Existenz von israelischen Menschen ein Affront. Im Jahr 1977 zog auch Tunesien aus demselben Grund seine Teilnahme am Eurovision Song Contest zurück. Der Libanon meldete sich für den Eurovision Song Contest 2005 an und wählte die Sängerin Aline Lahoud aus, um das Land mit „Quand tout s’enfuit“ zu vertreten. Es kam jedoch zu einer Auseinandersetzung mit der EBU, da der verantwortliche libanesische Sender Télé-Liban den israelischen Beitrag ausblenden wollte. Die EBU verlangte jedoch, dass alle Lieder gesendet werden müssten. Dies wollte Télé-Liban nicht garantieren, weshalb der Libanon dem Wettbewerb fernblieb. Jetzt denken auch Länder wie Irland, Island, Schweden und das Vereinigte Königreich darüber nach, diesem unrühmlichen Beispiel zu folgen und fallen damit der Idee des Eurovision Song Contest in den Rücken, denn der Eurovision Song Contest ist und bleibt eine große, alberne Friedensdemo. Im Jahr 1955 wurde der Eurovision Song Contest ins Leben gerufen. Es war zehn Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg. In dieser Zeit kamen ein paar Menschen auf die Idee, einen Wettbewerb zu veranstalten, bei dem die Länder, die noch vor kurzem im Krieg miteinander lagen, sich statt Bomben nun Lieder um die Ohren hauen sollten. Länder, die sich einst spinnefeind waren, schoben sich nun Punkte für Lieder zu. Das ist Idee des Wettbewerbs. Also, lasst uns singen! Dieser Beitrag erschien zuerst auf Gerd Buurmanns Blog Tapfer im Nirgendwo
Gerd Buurmann
Im Jahr 1955 wurde der Eurovision Song Contest ins Leben gerufen. Zehn Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg kamen ein paar Menschen auf die Idee, einen Wettbewerb zu veranstalten, bei dem die Länder sich statt Bomben nun Lieder um die Ohren hauen sollten. Länder, einst spinnefeind, schoben sich nun Punkte für Lieder zu. Jetzt gewinnen die Irren wieder an Fahrt und wollen Israel boykottieren.
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17.07.2018 15:30
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Drei Prozent Hoffnung
Je weniger man die Realität ausblendet, desto surrealer wirken die Ergebnisse des CDU-Parteitages. Vor allem angesichts dessen, was zur Abstimmung stand, nämlich ein Koalitionsvertrag, der allen kunstvollen Formulierungen zum Trotz, durch weitgehende Selbstaufgabe der CDU-Inhalte und Ministerämter zustande gekommen ist. Gut, es ist natürlich eine Frage der Maßstäbe. Misst man den Vertrag am eigentlich noch gültigen Grundsatzprogramm, dann muss es sich bei der Partei, die nun so überwältigend zugestimmt hat, um eine andere Vereinigung gleichen Namens handeln, wenn deren Parteitagsdelegierte wirklich glauben, ihre Inhalte im Koalitionsvertrag wiederfinden zu können. Nun hat die CDU ihrer Kanzlerin immerhin keine hundert Prozent a la Martin Schulz beschert, aber diese 97 Prozent für den Koalitionsvertrag wirken mindestens so surreal wie die Einstimmigkeit, die die Genossen im letzten Jahr noch ihrem Hoffnungsträger bescherten. Eigentlich ist es ja etwas billig, wenn man, geprägt durch ein paar Lebensjahrzehnte im SED-Staat, bei jedem Abstimmungsergebnis jenseits der 95-Prozent-Marke immer an die vorbestimmten DDR-Wahlergebnisse denken muss. Das ist natürlich ein unzulässiger Vergleich, denn unter hundert Prozent gab es in der DDR zwar bei den „Wahlen“, zu denen die Bevölkerung an die Urne genötigt wurde, jedoch SED-Parteitage waren ohne Einstimmigkeit unvorstellbar. Aber lassen wir diesen kleinkrämerischen Blick. Ich hätte den sich aufdrängenden und daher recht angestaubten Vergleich auch nicht aus der Schublade gezogen, wenn mich nicht schon die Rede der Bundeskanzlerin und der drehbuchgerechte lang anhaltende Beifall an die Wirklichkeitsnähe von SED-Parteitagen in der DDR-Endzeit erinnert hätte. Während die Gesellschaft mehr und mehr zerrissen wird, ein normaler Diskurs über so existenzielle Fragen wie die Massenzuwanderung, die Gefahr durch islamistischen Terror, die Schulden- und Währungskrisen oder der desaströse Zustand der Europäischen Union immer unmöglicher wird und sich die Menschen an Sprechverbote und Vorformen der Zensur gewöhnen, hält die Hauptverantwortliche für die entstandene Lage eine Rede, als lebten wir inmitten blühender Landschaften voll betörender Buntheit. Die CDU hat schließlich so viele Wahlen gewonnen in Merkels Amtszeit, jetzt nach harter Arbeit eine Regierungsbildung fast vollendet, erneuert sich und ist vom Wähler mit einem Regierungsauftrag ausgestattet. Die Wirtschaft floriert, die Einnahmen steigen und allen geht es gut. Ach ja und diese Zuwanderung habe man ja auch im Griff. Steht doch schließlich im Koalitionsvertrag. Offenbar ist eine jährliche Großstadt Zuzug aus Arabien und Afrika, zusätzlich zum Millionenheer, das in den letzten zwei Jahren schon zugewandert ist, eine Situation, die unseren Regierenden als beherrschbar gilt und das gute Leben im Land nicht beeinträchtigt. Eine Stadt nach der anderen verhängt bzw. verlangt wegen Überforderung Zuzugssperren für Asylbewerber, das Vertrauen in den Staat erodiert, die Infrastruktur in weiten Teilen Deutschlands zerbröselt, weil im Lande der schwarzen Null zwar für diverse Ausgaben Milliarden zu mobilisieren waren, nur nicht für hinreichende Investitionen in Straßen, Bahnen sowie Energie- und Kommunikationsnetze. Und wovon ist bei der Kanzlerin die Rede? Von Erfolgen, Erfolgen und nochmals Erfolgen. Allenfalls in Nebensätzen dürfen Probleme aufscheinen. Auch bei den Parteitagsrednern gab es nur ganz wenige, die klare Kritik übten, ohne sie in eine grundsätzliche Würdigung des Kanzlerinnenwerks oder ihre generelle Zustimmung zum Koalitionsvertrag einzubetten. Sollte jemand gehofft haben, es gäbe mehr Mutige in der CDU, die einen Politikwechsel hin zu den früheren Programminhalten fordern würden, und lautstark den Anspruch erheben, die Partei möge sich endlich den unangenehmen, den schweren, aber die Bevölkerung zuvörderst beschäftigenden Themen zuwenden, der wurde enttäuscht. Aber hatte das jemand gehofft? Vielleicht war eine ernstzunehmende Hoffnung wirklich nicht weit verbreitet, doch es gab sicher so manches CDU-Mitglied und bestimmt auch etliche Wähler, die ein Signal erwartet haben. Ein Signal, ob sich ihre Partei weiter von ihnen abwendet und sie sich deshalb auch von der Partei abwenden. Viele dieser (einstigen?) Parteigänger haben wahrscheinlich auf ein kleines Signal der Hinwendung gehofft. Nun, da es ausgeblieben ist und wenn es auch weiter ausbleibt, wird sich das in den Wahlergebnissen niederschlagen. Die Beobachter werden vom Niedergang der Volksparteien fabulieren. Dabei ist das kein Naturgesetz, aber seit die Volksparteien immer stärker versuchen, das Volk zu erziehen, statt sich um dessen elementare Interessen zu kümmern, verabschieden sich die umerziehungsunwilligen Wähler. Die Entfernung der Partei von der Wirklichkeit mag manchen Funktionären zwar gut ins Weltbild passen, aber es rächt sich früher oder später immer. Die Wirklichkeit ist am Ende einfach stärker. Doch 97 Prozent haben sich zum Parteitagsschluss lieber für das koalitionstaugliche Weltbild entschieden. Wer also Hoffnungen in eine erneuerte CDU setzen möchte, kann – sollten Parteitagsdelegierte repräsentativ sein – zunächst nur auf drei Prozent setzen. Ein schwaches Fundament. Ein vorheriger Ausflug der Delegierten an die Essener Tafel hätte vielleicht geholfen, die drängendsten Fragen nicht außer Acht zu lassen. Der Beitrag erschien auch hier auf sichtplatz.de
Peter Grimm
Von wo kommt die Rettung im Meer der Duckmäuser? Wer noch ein wenig Bezug zur Realität hat, auf den wirken die Ergebnisse des CDU-Parteitages vollkommen surreal: 97 Prozent für einen Koalitionsvertrag, der allen kunstvollen Formulierungen zum Trotz, durch weitgehende Selbstaufgabe der CDU-Inhalte und Ministerämter zustande gekommen ist. Aber in punkto Wirklichkeitsnähe erinnerte dieser Parteitag ohnehin mehr an alte DDR-Zeiten, als an munteren demokratischen Diskurs. Trotzdem: am Ende gewinnt immer die Wirklichkeit.
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27.02.2018 06:28
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Schutzbefohlene, aufgepasst!
Von Wolf Lotter Anderswo ist es ein Skandal, wenn ein Mitarbeiter eines Ministers Unterlagen kopiert und an die Presse weitergibt. Hier ist es ein Skandal, wenn er es nicht tut und dafür gescholten wird. Wer soll sich da noch auskennen? Michael Offer, der Ex-Pressesprecher von Wolfgang Schäuble, jedenfalls nicht. Er ist zurückgetreten, d.h. nicht ganz. Er hat sich von seinen „Aufgaben entbinden“ lassen. Und macht jetzt an anderer Stelle im Finanzministerium weiter. Unkündbarkeit geht vor Unrecht. Doch genügt das? Natürlich nicht. Millionen unselbständig Erwerbstätiger sind sauer. So kann man mit seinen Leuten nicht reden. Ein solcher „Wutausbruch“ eines Vorgesetzten gegen seinen Mitarbeiter sei nicht hinnehmbar. Wenn allerdings das, was Wolfgang Schäuble gegen Offer losgelassen hat – und das war nicht fein, keine Frage – schon ein Wutausbruch war, dann darf man ab sofort den Umgangston, den z.B. Klaus Wowereit, Renate Künast oder Guido Westerwelle mit ihren Mitarbeitern pflegen, einen Angriffskrieg nennen. Politisch korrekt hingegen ist das, was Carsten Schneider, haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, via Spiegel-Online verbreiten lässt: „So, wie sich Minister Schäuble aufgeführt hat, geht man mit Schutzbefohlenen nicht um.“ Listen and repeat: S-c-h-u-t-z-b-e-f-o-h-l-e-n-e. Oha! Was ist das? Emphatie nach Gutsherrenart? Dass ein durchschnittlicher deutscher Politiker die Auffassung vertritt, dass „die Leute“ samt Hab und Gut ihnen gehören, ist nicht neu. Dass man nach einigen Jahren intensiver Arbeit im haushaltspolitischen Ausschuß einen an der Waffel haben könnte, würde nicht überraschen. Bei Schneider aber liegt der Fall anders. Er spricht aus, was andere schamvoll verschweigen. Der Bürger, und dazu gehört letztlich auch der liebe Beleidigte, ist eigentlich aller Rechte ledig. Ein weißer Mann in schwarzen Ketten. Ein Schutzbefohlener ist jemand, der, so die lexikale Definition,  jemandes Schutzes übergeben ist, „der betreut und für den gesorgt“ wird. Schutzbefohlene nannte der alte Julius Caesar die Angehörigen der von ihm eroberten Stämme, die zwar nach der Pfeife der Römer tanzen mussten und so Sachen wie Selbstbestimmung fahren lassen konnten, dafür aber von einem lieben Imperator gegen den Unbill der Freiheit geschützt wurden. Und heute verwendet man den Begriff für Menschen, die zu klein sind, um selbst was zu entscheiden und all jene, die geistig nicht in der Lage sind, für ihr Handeln einzustehen. So gesehen steht Schneiders Wort auf solider Basis, nicht nur in seiner Partei. Zu doof, zu klein, zu unbedarft zum Selbermachen – das ist ein Schutzbefohlener. Nochmals zum Mitdenken: Schäuble sagt seinem Pressesprecher, er solle doch bitte, bitte, bitte Kopien austeilen, wenn’s nicht ausmacht. Doch der Kopierer bleibt kalt. Vielleicht hat der Praktikant gezickt. Möglicherweise war der Toner alle. Hatte Offer einen seelisch bedingten Kopierstau, weil Schäuble, der Tyrann auf Rädern, schon Morgens bei der Lagebesprechung ätzte: „Heute brauchen wir wieder Kopien, Offer, und Du wirst es nicht schaffen, Offer. Nie, Offer, nie!“? Auf gut deutsch betrachtet hat der Offer alles richtig gemacht, indem er nichts gemacht hat. Ein Schutzbefohlener ist, wie ein Kind, nicht für das verantwortlich, was es tut oder läßt. Ausschimpfen ist gemein. Und das nächste Mal, Leute, fragt doch bitte bei solchen Sachen gleich den Schneider, dafür ist er schliesslich da. Der Offer muss gar nichts. Der Schäuble aber muss sich entschuldigen, dafür, dass er dieses Stück bundesdeutsche Realität glatt übersehen hat.    
Wolf Lotter
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09.11.2010 23:27
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Auszüge aus „Die Sonne über Berlin – Mordshitze“ (5)
Carla Kalkbrenner Letzte von fünf Berliner Krimi-Miniaturen „Warst du damals eigentlich zuerst IM und dann Bürgerrechtler oder umgekehrt?“ Warmbrunn nahm an, dass er erst hektisch rotfleckig und dann schwitzig bleich geworden war. Das Herz hatte hart und schnell im Hals geschlagen, der Hosenboden war feucht geworden und hatte das Leder der schicken Sitzbank getränkt. So schlimm war es Warmbrunn das letzte Mal vor 25 Jahren ergangen, als die beiden Herren bei ihm zu Hause in Leipzig-Connewitz auftauchten. Die Genossen hatten ohne große Umschweife angefangen, wie er sich das denn denke, als Mitarbeiter eines sozialistischen Hochbaubetriebes bei einer verbotenen Bürgerrechtsgruppe mitzumachen, die die Wohnungsbaupolitik der DDR angreift. Ob er da als verantwortlicher Bauingenieur noch tragbar sei? Viel mehr mussten sie nicht sagen. Er unterschrieb. Im Laufe der Zeit gewöhnte er sich dran. Werktags Sechsgeschosser und Hochhausscheiben zeichnen, am Wochenende Kirchengruppe. Und einmal im Monat Berichterstattung über Flugblattaktionen und Republikfluchtpläne. „Ist dir nicht gut?“ Dobrzynskis Frage war wie aus großer Ferne in Warmbrunns Gehirn gedrungen. Du Schwein, hatte er gedacht, du verdammtes Schwein, woher weißt du das alles? Herausgebracht hatte er nur ein verräuspertes Was-willst-du, obwohl er die Antwort schon kannte. Dobrzynski wollte weiter Partner sein und genau das wollten DIE nicht. Die Ermittlungen wegen des Hotelmordes und das Rumgestochere in Tiefenbrocks Geschäften wurden ihnen langsam gefährlich und sie hatten ihn als neuen Partner auserkoren. Was für eine Scheißzwickmühle, dachte Warmbrunn. Und er saß in diesem unsäglichen Büro, eingeklemmt, zusammengepresst zwischen Erdgeschoss Nobelrestaurant und Erster Etage Anwaltskanzlei, und wartete darauf, dass er auch noch zwischen Dobrzynski und DENEN zerquetscht würde. Und der Kripo womöglich. Warmbrunn wischte sich über das feiste Gesicht. An frische Luft war nicht zu denken. Von draußen kamen nur Hitze und Lärm. Warmbrunn schloss das seltsame Fenster. Er hatte die Wahl zwischen Hölle und Fegefeuer. Dobrzynski kannte seine Spitzel-Vergangenheit, die Anderen dafür umso besser die Nachwendegeschichten als bürgerbewegter Stadtrat für Bauwesen. Er presste einen höhnischen Lacher heraus. Das wissende Grinsen war auf Dobrzynskis Gesicht festgefroren gewesen und das Eis im Whisky geschmolzen. Er hatte die Hand nach dem Glas ausgestreckt, es hochgehoben und Dobrzynski zugeprostet. „Ja, dann auf gute Zusammenarbeit“, hatte er gesagt und gehofft, dass der ihm das abkaufte. Die Journalistin Carla Kalkbrenner, geboren in Dresden, aufgewachsen mit Krimis und Altgriechisch, Abitur in Potsdam, Journalistikstudium in Leipzig, eine Doktorarbeit geschrieben und zwei Kinder bekommen, beim Fernsehen Architektur, Denkmalpflege und Satire beackert, mit einem Grimmepreis geehrt, Berlin nicht nur mit dem Fahrrad erforscht, hat einen Kriminalroman geschrieben, mit reichlich Berliner Typen und mit dem Lebensgefühl dieser Stadt. Hier können Sie ihn bestellen: http://www.martini-und-loersch.de/ Oder hier: http://www.amazon.de/Die-Sonne-über-Berlin-Mordshitze/dp/3981610717
Gastautor
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25.05.2014 16:35
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Arbeitsmarkt im August: Mehr Arbeitslose und Arbeitskräftemangel
Die einen suchen Arbeitskräfte, die anderen verwalten steigende Arbeitslosenzahlen und die Bundesregierung kann nichts dafür. Auch für diesen Monat schlägt die Bundesagentur für Arbeit (BA) die üblichen wilden Kapriolen sprachlicher Unlogik: „Trotz der wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten ist der Arbeitsmarkt robust. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben zwar im August erneut stärker zugenommen als jahreszeitlich üblich, so der Bericht. „Dies liegt jedoch weiterhin an der Erfassung ukrainischer Geflüchteter“, beruhigt uns die neue Vorstandsvorsitzende für Arbeit, Andrea Nahles. Der Talking Point der ehemaligen Ministerin ist klar: „Im Zuge der Sommerpause und durch die noch andauernde Erfassung ukrainischer Geflüchteter gab es im August 2022 einen weiteren deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat, und zwar um 77.000 auf 2.547.000.“ Das Erzählmuster ist so simpel wie unlauter. Da Putin einen Krieg angezettelt habe, für den wir nichts können, sind nun ukrainische Flüchtlinge im Land, die die Arbeitslosenzahlen in die Höhe treiben, für die wir nichts können. Putin ist nun auch an der hohen Zahl von Hartz-IV-Empfängern schuld. Hätten Sie es geahnt?  Jeder, der sich länger mit dem Arbeitsmarkt befasst, weiß, dass diese Aussage Unsinn ist. Denn die Zahlen waren vor einem Jahr sogar etwas höher (24.000 mehr) als in diesem August. Was auch klar ist: Man kann die von Frau Nahles 2,547.000 proklamierte Arbeitslosenzahl getrost verdoppeln. Genaueres zu meiner Schätzung finden Sie hier. Aufatmen können hingegen Rentner, die vorzeitig in Rente gegangen sind oder gehen mussten und aufgrund einer schlechten Rente auf Zuverdienste angewiesen sind. Dazu Hubertus Heil, unser aller Bundesminister für Arbeit und Soziales: „Wir schaffen die Hinzuverdienstgrenze bei vorgezogenen Altersrenten ab. Schon während der letzten beiden Corona-Jahre lag die Hinzuverdienstgrenze deutlich höher als zuvor. Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht und ermöglichen nun dauerhaft, den Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand flexibel zu gestalten“. So kann Oma Erna neben dem Flaschensammeln auch noch in der Pflege aushelfen, damit das Geld reicht, bevor sie auf selbige angewiesen ist.  Gute Nachrichten verbreitet, zumindest in einem Punkt, eine neue Corona-Arbeitsschutzverordnung. Unternehmen sollen ab Herbst nun doch nicht verpflichtet werden, ihre Mitarbeiter in das Homeoffice zu verbannen. Das Kabinett beschloss dies laut den Aussagen von Hubertus Heil. Und der muss es wissen, war er doch ursprünglich für die Einführung einer Homeoffice-Pflicht.  Homeoffice kann in bestimmten Situationen ergänzend Sinn machen. Eine von staatlicher Seite verordnete Pflicht wäre ein unlauterer Eingriff in die unternehmerische Souveränität. Davon abgesehen, halte ich die reine Heimarbeit, gerade in Teamarbeit, für oftmals schwierig und nachteilig für Betrieb und Mitarbeiter. Gerade im Lockdown war für viele der Gang zur Arbeit die einzige Möglichkeit, soziale Kontakte zu knüpfen. Man kann nur hoffen, dass wenigstens dies den Arbeitnehmern und Arbeitgebern ab Herbst erspart bleibt.  Was das Thema Fachkräftemangel angeht, will Minister Heil noch in diesem Jahr „erste Pflöcke einschlagen“. Er möchte die offenen Stellen mit Zuwanderern besetzen. Prinzipiell ist nichts dagegen zu sagen, machen doch Länder wie Australien, Kanada, aber auch die Schweiz vor, wie es gehen kann, wenn man qualifiziert einwandern lässt. Doch gerade was das angeht, ist von der Koalition kaum etwas zu erwarten. Bis heute ist nicht genau geklärt, wie viele Menschen, aus welchen Ländern und in welchem Alter ab 2015 nach Deutschland kommen. Die gleichen Politiker – Merkel wurde durch Scholz lediglich optisch ersetzt – wollen nun für qualifizierte Zuwanderung sorgen. Man muss kein Pessimist sein, um zu wissen, dass diese Idee von Arbeitsverhinderungsminister Heil nur schiefgehen kann.
Julian Marius Plutz
Die einen suchen Arbeitskräfte, die anderen verwalten steigende Arbeitslosenzahlen und die Bundesregierung kann nichts dafür.
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01.09.2022 12:00
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Die Entmachtung der Aufklärung
Auch die aktuellen Vorgänge in den USA sind Teil eines tieferliegenden und langfristigen Prozesses: Die neuen Macht-Eliten des Westens verabschieden sich spürbar von dessen Grundlagen. Aberglaube und Ideologie werden mächtiger. Kann es zu einer kulturellen Erholung kommen? Sprachregelungen hüllen im technischen Zeitalter nicht selten die Sachprobleme in dichten Nebel. (Ernst Käsemann, 1972) Enlightenment (Lichtwerdung) und Siècle des Lumières (Jahrhundert der Lichter) nennen die Engländer und Franzosen das, was wir Deutschen scheinbar nüchterner als Aufklärung bezeichnen. Über diese Phase der Neuzeit ist viel Tinte vergossen und neuerdings Festplattenspeicher gefüllt worden. Was kann man nach Herder, Claudius, Hamann, Kant, Schiller, Hegel, Nietzsche oder Adorno/Horkheimer, Rawls, Habermas oder Koselleck noch dazu sagen, ohne zu langweilen? Angesicht der jüngsten Entwicklung zu einer neuen Phase des Totalitarismus im Abendland, in dem sich die Aufklärung ereignete, einiges. Unabhängig davon, ob man die Rousseausche Anthropologie der Frankfurter Schule und der Amerikaner Dewey, Rawls und Rorty teilt oder den Menschen eher so sieht wie Thomas Hobbes, Max Scheler oder Iräneus Eibl-Eibesfeld, die Aufklärung wird im Allgemeinen als die kulturelle Phase betrachtet, in der sich das Bürgertum geistig den Ideen des Feudalismus und des Absolutismus widersetzte und diesen seine eigene Metaphysik entgegenstellte (Koselleck). Diese politische Metaphysik sieht das Naturrecht als unveräußerlich an, betrachtet das Volk als den Souverän und postuliert die partizipative, repräsentative Demokratie als die dem so verstandenen Menschen adäquate Staatsform. Angesichts dieser Staatsmetaphysik stellt sich für viele Beobachter, die den Verlust an Rechtsstaatlichkeit und die Erosion der Grundrechte im Westen kritisch betrachten, die Frage, wie Gesellschaften nach der Aufklärung diesen Pfad einschlagen konnten. Diese Frage stellte sich nach dem Ende des westeuropäischen Totalitarismus 1945 schon einmal. Man beantwortete sie für den Westen (der Totalitarismus Russlands, Chinas oder Nordkoreas wurde anders betrachtet und als dem deutschen NS-Totalitarismus unvergleichbar postuliert) in etwa so, dass man auf Besonderheiten der historischen Entwicklung hinwies, die dies ermöglicht hätten – von Horkheimer und Adorno abgesehen, auf die wir noch zu sprechen kommen. Nun sei man in der BRD aber im Westen angekommen, Rechtsstaatlichkeit und gelebte Demokratie seien auch bei den Deutschen zur Reife gekommen und unverbrüchliches Erbe geworden, so lange man das „Nie wieder!“ nur gut kultiviere. Was ist der Kardinalfehler dieses Denkens? Die Vorstellung, die bürgerliche Staatsmetaphysik unterscheide sich prinzipiell von anderen politischen Philosophien in ihrem normativen Anspruch und sei das wichtigste Ergebnis der Aufklärung. Die Machtübernahme durch das Bürgertum im Westen zwischen 1776 und 1919 schien dies zu bestätigen. Doch ist die wichtigste Wirkung der Aufklärungsphilosophie der empirische Rationalismus, die naturwissenschaftlich-cartesianische Sicht der Welt, aus der sich der Positivismus, der unser Denken noch heute bestimmt, entwickelte. Dieser kulturelle Prozess vollzog sich zusammen mit der Technisierung der Lebenswelt durch die industrielle Revolution. Seine Überzeugungskraft zieht der Positivismus aus den gewaltigen Errungenschaften der Technik. Obwohl der Aufklärungsphilosoph Kant die klare Einsicht vortrug, dass die Reichweite der deterministisch-mechanistischen Naturerklärung begrenzt ist (Kritik der Urteilskraft, §75, wo Kant die These formuliert, dass biologische Systeme sich nicht mit Newtonscher Mathematik modellieren lassen), wurde diese eindeutig richtige Sicht der Begrenztheit mathematischer Modelle kulturell nicht gewürdigt. Stattdessen setzte sich der Positivismus durch. Im Wesentlichen sieht diese „Ideologie“ (die keine Philosophie ist, siehe Max Scheler) die sinnlich erfassbare Welt als eine zu erkennende Struktur, in der wir Zusammenhänge identifizieren und modellieren können, um mit Hilfe der sogenannten Naturgesetze die Welt technisch zu verändern. Arnold Gehlen hat dieses Denken „instrumentelles Bewusstsein“ der Industriegesellschaft genannt und es vom „ideativen Bewusstsein“ der Agrargesellschaft abgegrenzt. Instrumentelles Denken wenden wir nicht nur in der Landwirtschaft oder der Industrie an, sondern auch in der Wirtschaft und allen anderen Bereichen des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Wir versuchen, Kausalzusammenhänge zu erkennen und diese gemäß unseren Zielen zu nutzen. Dies gilt nicht nur in der Physik und ihren Anwendungen, sondern auch in der Medizin und Biologie, genauso wie in der Chemie, Ökonomie oder den Sozialwissenschaften. Die Voraussetzung für die Durchsetzung des Positivismus waren die Abkehr vom Christentum mit vollständiger Säkularisierung sowie die Abwrackung der abendländischen Metaphysik. Heidegger bezeichnete deswegen die Technik als Nachfolgerin der Metaphysik. Das klingt attraktiv, ist aber falsch, steckt doch die Physik selbst als Grundlage der Technik voller metaphysischer Postulate, beispielsweise bei den Maßskalen, der Zulässigkeit von Approximationen oder den Symmetrien. Doch das wird allgemein nicht beachtet. Im Gefolge der kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklungen des 19. Jahrhunderts entstand an dessen Ende die Moderne. Sie proklamiert und vollzieht eine Abkehr von menschengerechter Ästhetik und eine Durchdringung der Gesellschaft mit dem ökonomischen Verwertungsprimat, das den Menschen in erster Linie als Arbeitskraft und Konsumenten sieht: Die Entzauberung der Welt, wie Weber es genannt hat. Die riesige kulturelle Bewegung von der Aufklärung zur Moderne als Ausdruck der philosophischen Emanzipation des Bürgertums und der Durchsetzung ihres Wirtschaftssystems, des Kapitalismus, zu begreifen, greift viel zu kurz. Diese Einschätzung der Aufklärung hat unsere Wahrnehmung geprägt, weil wir in Gesellschaften sozialisiert worden sind, deren Staaten sich auf die staatsphilosophische Metaphysik der Aufklärung berufen. Kommen wir noch einmal auf den Absturz Deutschlands in die Barbarei des Dritten Reiches zurück. Wie ist die Erklärung dieser Phase durch den Westmarxismus zu bewerten? Angesichts der Herausbildung totalitärer Staaten in Italien und Deutschland ab den 1920er Jahren sprachen Adorno und Horkheimer von einer „Dialektik der Aufklärung“. Ihrer Einschätzung zufolge sei die Aufklärung gescheitert, weil sie lediglich einen Kulminationspunkt der bereits in der klassischen Antike angelegten „instrumentellen Vernunft“ darstelle, wobei es sich um einen „spezifisch abendländischen, auf Selbsterhaltung und Herrschaft abzielenden Rationalitätstypus“ handle – man beachte die Nähe zu Heideggers Metaphysikkritik, was die Frankfurter niemals eingeräumt hätten. Diese Sicht verkennt zweierlei: Erstens ist die von den Autoren vorgelegte Genealogie der Vernunft offensichtlich falsch. In der klassischen Antike, aber auch in der gesamten darauf folgenden abendländischen Geistesgeschichte ist axiomatische, nicht begründbare Metaphysik mit einem breiten Spektrum unkontrollierter Spekulationen ebenso bedeutend wie der Glaube sowie die theologischen Theorien zu Gottheit und Jenseits. Außerdem gibt es eine lebhafte Tradition des nicht-christlichen, heidnischen Übersinnlichen (Aberglaube) und der Esoterik (Aberglaube der höheren sozialen Schichten, beispielsweise Corpus hermeticum in der Renaissance – mit bis heute andauernder Wirkung – oder Svedenborg im Zeitalter der Aufklärung). All dies gehört zum ideativen Bewusstsein, es ist vor der Aufklärung stets präsent und relevant. Das instrumentelle Bewusstsein im heutigen Sinne gibt es noch nicht, die präinstrumentelle Vernunft ist in dieser Phase nichts anderes als ein Ausdruck der überlebensnotwendigen Kompensationsleistung des Menschen als Mängelwesen, welche die Entlastung ermöglicht (Gehlen). Erst mit der Aufklärung wird die Metaphysik auf ein explizit definiertes Minimum reduziert (oder im Positivismus und Neopositivismus fälschlicherweise verdrängt), wird der Glaube in den Privatbereich abgedrängt und für kulturell irrelevant erklärt. Vorher haben das metaphysisch-spekulative, das übersinnlich-esoterische und das theologische Denken für die Vorstellungswelt der Menschen einen dominierenden Stellenwert. Kurz gesagt: Die Vernunftkultur der Antike, des Mittelalters und der Renaissance ist kein Rationalismus. Von ihm kann erst dann die Rede sein, wenn die nicht-rationale und nicht-empirische Weltsicht verdrängt und durch den für die Endphase der Aufklärung (Kant) charakteristischen rationalistischen Realismus ersetzt wurde. Erst nach der Aufklärung kann von instrumentellem Bewusstsein oder instrumenteller Vernunft gesprochen werden. Vorher sind theoretische Denkgebäude immer von Metaphysik und Transzendenz durchsetzt und stark ideativ geprägt. Zweitens verkennen die beiden Westmarxisten, dass menschliche Vergesellschaftung immer Herrschaft bedeutet (Hobbes, Weber, Popitz, Eibl-Eibesfeld) und dass dies nichts mit der kulturellen Ausprägungsform der menschlichen Vernunft zu tun hat: Als vernunftbegabtes Wesen lebt der Mensch eine machtzentrierte Vergesellschaftung und spätestens seit dem Neolithikum ist Vernunft in allen Kulturen ein wesentliches Mittel der Machtausübung. Die Vorstellung Horkheimers und Adornos, instrumentelle Vernunft sei spezifisch abendländisch, ist ab dem 19. Jahrhundert korrekt, doch global gesehen ist der Einsatz der Gattungseigenschaft Vernunft in allen Gesellschaften Herrschaftsmittel. Instrumentelle Vernunft – deren Formulierung erst ab dem 17. Jahrhundert zu Tage tritt, und zwar zunächst in Schottland (Locke, Hume) und Frankreich (Descartes, Lagrange), erst verspätet in Deutschland – ermöglicht lediglich durch die Technik, die sie hervorbringt, intensivere Herrschaft. Diese und ähnliche Fehlinterpretationen der Aufklärung ergeben sich, wenn man die Staatsmetaphysik der Aufklärung für besonders relevant hält, wie dies, beginnend mit der Durchsetzung des bürgerlichen Machtanspruchs, der sie diente, bis heute der Fall ist. Erkennt man, dass dieser Anteil der Aufklärung nur temporär relevant ist, ihre bleibende Leistung vielmehr in der kulturellen Ablösung von Glauben, Aberglauben und Metaphysik durch rationalistischen Empirismus, Utilitarismus, Positivismus – kurz gesagt instrumentelles Bewusstsein – besteht, braucht man sich nicht zu wundern, dass Europa in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zweimal in absolute Barbarei verfiel und es auch heute wieder zusammen mit den Überseekulturen des Westens in diese Richtung treibt. Das anthropinon (Thukydides), das Bleibend-Menschliche der Vergesellschaftung ist der Kampf um die Macht, wie ihn Thukydides, Machiavelli und Hobbes beschreiben. Die Aufklärung ist der erste kulturelle Höhepunkt einer Entwicklung weg von der Agrar-, hin zur Industriegesellschaft. Diese Entwicklung hat Arnold Gehlen in Die Seele im technischen Zeitalter als Epochenübergang verstanden, der so bedeutsam sei wie der Wandel von der Nomadengesellschaft zur Sesshaftigkeit mit feldgebundener Landwirtschaft und Tierhaltung im Neolithikum. Gehlen schildert, wie gewaltig der damit einhergehende Bewusstseinswandel gewesen sein muss, wie lange es gedauert hat, bis sich die neue Lebensweise durchsetzte und welch krasse kulturelle Veränderung dies für die Menschen bedeutete. Wir stehen noch mitten in diesem epochalen Bewusstseinsübergang, dessen Voraussetzung die Neuzeit war, der aber erst mit der Aufklärung und der sich parallel zu ihr durchsetzenden industriellen Revolution beginnt. So ein Wandel kann Jahrhunderte brauchen, bis ein neuer stabiler Bewusstseins- und Kulturzustand entsteht – das ist eine der tiefsten Erkenntnisse in Gehlens Analyse. Wir befinden uns erst am Beginn dieses Wandels. Das bürgerliche Zeitalter endet (Kondylis, Kotkin). Die bürgerliche Staatsmetaphysik wird durch eine neue Staatsphilosophie ersetzt, die den sozio-ökonomischen Gegebenheiten unserer Zeit gemäß ist. Die Merkmale der bürgerlichen Idee des Staates mit Naturrecht, Rechtsstaatlichkeit, Isonomie, Gewaltenteilung und demokratischer Partizipation sind im Verlauf der Übernahme der Macht des Adels durch das Bürgertum entstanden. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts übernimmt langsam eine andere, viel kleinere Schicht die politische Macht. Sie setzt sich aus den adeligen Familien, die ihr Vermögen in die Industriegesellschaft gerettet haben, und den neuen megabürgerlichen Familien zusammen. Solche Familien verfügen über Privatvermögen von Billionen (Tausende von Milliarden) US-Dollar. Für sie sind die Ideen des Bürgertums von Staat und Herrschaft nicht relevant und sie handeln entsprechend. Doch wir versuchen immer noch, das politische Geschehen mit den Maßstäben der bürgerlichen Staatsmetaphysik zu erklären. Viele sehen nicht, dass wir im Westen ein Verschwinden der realen politischen Relevanz dieser Ideen beobachten, dass sie nur noch vorgetragen werden, um den Schein kultureller Kontinuität zu wahren. Andere sehen es, können es sich aber nicht erklären. Keiner weiß, welche Gestalt die neuen Ideen annehmen werden, wenn sie ausreifen. Was wir derzeit öffentlich sehen, der postmoderne Kollektivismus von Bewegungen wie der Critical Race Theory, der Kampf um „geschlechtergerechte Sprache“, der neue von Großunternehmen und Vermögensverwaltern vorgetragene Salonsozialismus (diversity, equity, inclusion), Forderungen nach Gleichberechtigung der Frau in Form von einem Recht auf Abtreibung bis zum Ende der Schwangerschaft, die pseudo-feministische Islamophilie oder die Intersektionalitätstheorie der Identitätspolitik, ist philosophisch äußerst schwach differenziert, ideengeschichtlich aus plumpen Versatzstücken zusammengesetzt, in sich vollkommen widersprüchlich und strukturell primitiv. Wenn sich die neue Herrschaftsschicht stabilisiert, wird sich auch eine reifere politische Metaphysik entwickeln. Der springende Punkt in unserem Zusammenhang ist, dass der wesentliche Beitrag der Aufklärung nicht die bürgerliche Staatsmetaphysik ist, deren Hochphase von etwa 1750 bis 1970, gerade einmal gut 200 Jahre, währte. Diese Metaphysik versinkt vor unseren Augen, da die Anbindung realer Machtausübung an sie schwindet. Vielmehr ist die entscheidende Leistung der Aufklärung die kulturelle Begleitung des Epochenbruchs von der Agrargesellschaft zur Industriegesellschaft und die Erzeugung des instrumentellen Bewusstseins. Es dominiert unser Denken so stark, dass es fast alle gesellschaftlichen Gegensätze eint: Kaum eine hörbare Stimme fordert einen Verzicht auf geplantes Eingreifen in natürliche Vorgänge, und in vielen Bereichen ist sie auch nicht möglich, wollen wir auf diesem Globus bis zu 10 Milliarden Menschen ernähren (Weiß). Ist damit das ideative Bewusstsein überwunden, kulturell aufgebraucht und abgearbeitet und kommt nie mehr wieder? Aufklärungsgegner wie Vico, Haman, Herder, Claudius, Schiller (Berlin, Stuke) und dann vor allem Schleiermacher haben gezeigt, dass Religion und Metaphysik gebraucht werden. August Comtes rationalistische Ideen der Kompensation dieses Mangels, den er durchaus erkannte, durch eine „église du positivisme“ und „religion de l’humanité“ sind gescheitert, das positivistische Motto „Ordem e Progresso“ steht verloren auf der brasilianischen Flagge. Die rein empirisch-rationalistische Weltsicht des Positivismus und der Utilitarismus als Ethiksurrogat reicht nicht aus, um Menschen in ihrem Leben einen Sinn erkennen und jeden Tag wissen zu lassen, wofür sie aufstehen und sich abmühen: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Daher sehen wir, wie im Rahmen des postmodernen Kollektivismus, aber auch spontan und chaotisch überall in der Gesellschaft, neo-religiöse Bewegungen entstehen und sich vor allem ein moderner Aberglaube als Ventil für das transzendente Bedürfnis der Menschen verbreitet. Aberglaube ist laut Kant die Auffassung, „sich die Natur Regeln, welche der Verstand ihr durch sein eigenes wesentliches Gesetz zum Grund legt, als nicht unterworfen vorzustellen“, also die Vorstellung, ein der Funktion und den objektiven Erkenntnismöglichkeiten des Verstandes widersprechender scheinbarer Zusammenhang sei wahr. Wir sehen diesen Aberglauben nun in vielen politisch als zentral angesehenen Bereichen wie beispielsweise bei der in den Medien verbreiteten Klimatheorie, der viele Wissenschaftler sehr ernsthaft und mit stichhaltigen Argumenten widersprechen (Crok und May). Wenn solcher Aberglaube Herrschaftsinteressen dient, wird er Teil einer Ideologie. Deren Anhänger sind dem Aberglauben besonders treu, weil sie ihn mit moralischen Vorstellungen und ihrer Individuation verbinden: Er wird Teil ihres Selbstwertbewusstseins. Interessanterweise bedienen sich diejenigen, die den Aberglauben propagieren, rhetorisch der Sprache und der Formen des positivistisch-wissenschaftlichen Arguments, auch wenn die behaupteten Kausalzusammenhänge sich bei genauer Betrachtung der Tatsachen und Sachverhalte gar nicht ergeben. Doch der Positivismus ist kulturell so dominierend, dass man auch im Aberglauben nicht um ihn herumkommt. Neben den verschiedenen Formen dieses auf das Naturgeschehen bezogenen Aberglaubens und der Ideologie des postmodernen Kollektivismus verbreiten sich im Westen mit dem Wegfall des Christentums auch esoterische Sekten oder kulturfremde Glaubensrichtungen wie der Buddhismus oder der Islam. Die Menschen sind auf der Suche nach Sinn, den die metaphysisch durch Skeptizismus entkernte und von der Transzendenz befreite Postmoderne nicht bieten kann. Im Vergleich zu traditioneller Metaphysik und Theologie, wie sie in den 1920er Jahren noch bei Max Scheler oder Rudolf Bultmann und in Ausläufern auch noch in der Nachkriegszeit bei Arnold Gehlen oder Ernst Käsemann zu finden waren, sind all diese Ersatzbewegungen geistig äußerst schwach differenziert und unausgegoren. Ob es zu einer kulturellen Erholung kommt, ist ungewiss. Jobst Landgrebe ist Wissenschaftstheoretiker, er hielt zahlreiche Vorträge im akademischen und nicht-akademischen Umfeld, zuletzt an der Universität Lugano, bei der Hayek-Gesellschaft und am Japanischen Kulturinstitut Köln. Dieser Beitrag erschien zuerst auf "Globkult" Das Buch von J. Landgrebe und B. Smith „Why machines will never rule the world. AI without fear“ ist 2022 bei Routledge erschienen. Literatur [1] Max Scheler, Die Stellung des Menschen im Kosmos. Bern, 1962 (zuerst 1928) [2] Arnold Gehlen, Der Mensch. Seine Natur und seine Stellung in der Welt. Frankfurt am Main, 1993 (zuerst 1940) [3] Arnold Gehlen, Die Seele im technischen Zeitalter. Frankfurt am Main 2004 (zuerst 1957) [4] M. Horkheimer und Th. Adorno, Die Dialektik der Aufklärung. Frankfurt 2022 (zuerst 1947) [5] Irenäus Eibl-Eibesfeld, Die Biologie des menschlichen Verhaltens. Grundriß der Humanethologie. München 1984 [6] Isaiah Berlin, Three Critics of the Enlightenment: Vico, Hamann, Herder. London 2013 [7] Host Stuke, Aufklärung. In: Geschichtliche Grundbegriffe, Band I (A-C), pp. 243-342. Hrsg. Brunner, Conze, Koselleck. 4. Aufl., Stuttgart 1994 [8] Immanuel Kant, Kritik der Urteilskraft. Hamburg 2009 [9] M. Crok und A. May (Hrsg.), The frozen climate views of the IPCCC. Amsterdam 2023. [10] Panajotis Kondylis, Der Niedergang der bürgerlichen Denk- und Lebensform. Weinheim 1991 [11] Joel Kotkin, The coming of neo feudalism, New York 2020 [12] Johannes Weiß, Vernunft und Vernichtung: Zur Philosophie und Soziologie der Moderne. Opladen 1993 [13] Ernst Käsemann, An die Römer. Tübingen 1973 (p. 25)  
Jobst Landgrebe
Auch die aktuellen Vorgänge in den USA sind Teil eines tieferliegenden und langfristigen Prozesses: Die neuen Macht-Eliten des Westens verabschieden sich spürbar von dessen Grundlagen. Aberglaube und Ideologie werden mächtiger. Kann es zu einer kulturellen Erholung kommen?
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23.07.2024 06:06
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Irvings Auferstehung
Die Ikone aller Holocaustleugner ist wieder da. David Irving hat seinen mehr als einjährigen Aufenthalt in einem österreichischen Knast gut überstanden. Und macht heiter weiter. Was wäre, wenn jemand ihn einen Antisemiten nennen würde? Wäre er beleidigt und würde klagen? Und hätte er vor einem deutschen Gericht eine Chance, Recht zu bekommen? Vielleicht vor dem LG Frankfurt, das besonders enge Maßstäbe an den Begriff “Antisemitismus” anlegt? Er ist ja nicht der einzige, der behauptet, Juden seien an ihrem Unglück selber schuld.  In an interview with The Guardian, Irving said that his beliefs regarding the Holocaust had not changed at all, and that they had crystallised over the years. In the books he plans to publish, Irving blames Jews for the “events”, as he called them, in which millions perished. In the interview the discredited historian said that Jews were responsible for what happened in World War II and blamed the “Jewish problem” for most of this century’s wars. “The Jews are the architects of their own misfortune,” he said. http://www.ajn.com.au/news/news.asp?pgID=4193 http://www.guardian.co.uk/farright/story/0,,2179842,00.html
Henryk M. Broder
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05.10.2007 14:35
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Ein Stimme der Vernunft
Das absehbare Scheitern ihrer Klimaschutz-Pläne beim G-8-Gipfel ist nicht die erste Pleite, die Kanzlerin Merkel in ihrer Eigenschaft als weltpolitische Visionärin erlebt. Auch von ihrer vor Monaten emphatisch eingeläuteten Nahost-Initiative ist nichts übrig geblieben. In Zukunft sollte sie die Fallstricke des deutschen Idealismus meiden. Angela Merkels Versuch, die Teilnehmer des G-8-Gipfels auf das Klimaschutz-Ziel von nur zwei Grad Erderwärmung bis 2050 einzuschwören, ist offensichtlich schon im Vorfeld gescheitert. Der US- Klimachutzbeauftragte James Connaughton sprach deutlich aus, was keineswegs nur für die Bush-Regierung, sondern auch für die meisten anderen beteiligten Regierungen feststeht: „Das Zwei-Grad-Ziel ist eines, das die Europäische Union sich vorgenommen hat, aber es ist keines, das irgend ein anderes Land bereit ist zu übernehmen.“ [...] Noch hat die offensichtliche Fallhöhe zwischen emphatischen Ansprüchen und bescheidenen Ergebnissen das außenpolitische Ansehen der Lichtgestalt Angela Merkel nicht beschädigt. Nach dem G-8-Gipfel und dem Platzen der klimapolitischen und manch anderer (vielleicht der afrikapolitischen?) idealistischen Seifenblase könnte das schon anders aussehen. Die Kanzlerin sollte daraus rechtzeitig ihre Lehren ziehen. Wir brauchen und schätzen Angela Merkel als umsichtige und pragmatische, gleichwohl von klaren Wertüberzeugungen geleitetete Realpolitikerin. Als Prophetin einer lichten Menschheitszukunft und Visionärin einer harmonisierten Welt made in Germany ist sie aber eine Fehlbesetzung. http://debatte.welt.de/kommentare/23596/als+prophetin+einer+harmonisierten+welt+ist+angela+merkel+eine+fehlbesetzung
Benny Peiser
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30.05.2007 16:35
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Kulturschaffende beklagen „Kultur der Zensur“
Acht von zehn Beschäftigen in der britischen Kunst- und Kulturbranche sind der Meinung, dass das Äußern von kontroversen Meinungen zu beruflicher Ächtung und Mobbing führen kann. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Umfrage der Publikation „ArtsProfessionals“ unter 500 Kulturschaffenden. Als Beispiele für kontroverse Meinungen nannten die Befragten u.a. die Unterstützung von „rechten“ Ideologien, konservativen Parteien und dem Brexit. Auch Diskussionen rund um Religion, Sexualität und Gender-Fragen seien ein „Minenfeld“. Nur 40 Prozent der Befragten waren der Meinung, dass Kollegen ihren persönlichen Meinungen mit Respekt begegnen und nur 42 Prozent meinten, dass sie frei seien, offen über die Probleme der Branche zu sprechen. Jeder sechste Befragte gab an, schon einmal Geld angeboten bekommen zu haben, um eine Geheimhaltungsvereinbarung zu unterzeichnen. Fast 70 Prozent sagten, dass sie einen Geldgeber nicht kritisieren würden, um künftige Investitionen nicht zu gefährden, und 40 Prozent gaben an, dass Geldgeber sie aufgrund von Meinungsäußerungen unter Druck gesetzt hatten. Zwei Drittel waren allerdings der Meinung, dass der Druck, sich mit Meinungsäußerungen zurückzuhalten, primär von Kollegen ausgeht.
News-Redaktion
Acht von zehn Beschäftigen in der britischen Kunst- und Kulturbranche sind laut einer aktuellen Umfrage der Meinung, dass das Äußern von kontroversen Meinungen zu beruflicher Ächtung und Mobbing führen kann. Als Beispiele für kontroverse Meinungen nannten die Befragten u.a. die Unterstützung von „rechten“ Ideologien, konservativen Parteien und dem Brexit.
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25.02.2020 14:30
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Kanadas Premierminister Trudeau kündigt Rücktritt an
Der wegen schlechter Umfragewerte und interner und externer Kritik schon länger unter Druck stehende kanadische Premierminister Justin Trudeau tritt zurück. Er wolle sich von seinen Ämtern als Vorsitzender der Liberalen Partei sowie als Regierungschef zurückziehen, sobald seine Partei einen neuen Chef gewählt habe, kündigte Trudeau am Montag in Ottawa an. Der Rücktritt war schon vorher erwartet worden. „Dieses Land verdient eine echte Wahl“, so der Premier weiter. Wenn er „interne Kämpfe“ auszutragen habe, könne er nicht die beste Option für Kanadier an der Wahlurne sein. Das Parlament sei „seit Monaten gelähmt“, fügte Trudeau hinzu und bezog sich auf die Aufkündigung der Tolerirung seiner Minderheitsregierung durch die linke New Democratic Party. Deshalb brauche es eine Erneuerung. Die Sitzungen des Unterhauses würden folglich bis zum 24. März vertagt, kündigte er an. Trudeau war seit 2015 Regierungschef in Kanada. Zuletzt waren seine Popularität und der Rückhalt auch in seinen eigenen Reihen zurückgegangen, sodass es von mehreren Abgeordneten Rücktrittsforderungen gegeben hatte. Während seiner Regierungszeit führte Trudeau eine bewusst „progressive“ oder auch woke Politik durch, mit Canabis-Legalisierung, Einschränkung der Meinungsfreiheit, erleichterter Einwanderung aus der Dritten Welt, gender mainstreaming und Fokus auf sogenannte Minderheiten. Mit dem Fall Trudeaus geht der letzte der einst von den Medien hochgelobten young progressive global leaders. (Quelle: Dts-Nachrichten)
News-Redaktion
Der wegen schlechter Umfragewerte und interner und externer Kritik schon länger unter Druck stehende kanadische Premierminister Justin Trudeau tritt zurück.
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07.01.2025 06:30
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“Ahmadinejad may be crazy, but he is no fool”
Ein Irrer hält die Welt zum Narren. Und die Welt läßt sich am Nasenring vorfühen. Iran’s Friendly Audience http://www.frontpagemag.com/Articles/Read.aspx?GUID=849AE9F4-D8DB-48C6-81C9-D80F4FDF8A22 Normal Craziness http://www.timesonline.co.uk/tol/comment/leading_article/article2532421.ece “In the end, who was the winner?” http://www.nytimes.com/2007/09/26/world/middleeast/26iran.html?ex=1191470400&en=e74b9671ca7c57db&ei=5070&emc=eta1 Columbia: Same Idiots, Useful as Ever http://www.townhall.com/columnists/MaryKatharineHam/2007/09/25/columbia_same_idiots,_useful_as_ever Mahmoudapalooza: The Good, the Bad and the Craven http://www.townhall.com/columnists/MichelleMalkin/2007/09/26/mahmoudapalooza_the_good,_the_bad_and_the_craven Columbia’s Arrogant, Ignorant Decision http://www.townhall.com/columnists/BenShapiro/2007/09/26/columbias_arrogant,_ignorant_decision Mr Bollinger’s devastating mistake http://michelgurfinkiel.com/articles/139-Columbia-Mr-Bollingers-devastating-mistake.html Und so sieht es die staatliche iranische Presseagentur: President Ahmadinejad meets Jewish rabbis in New York http://www2.irna.ir/fa/news/view/line-24/0709252042114806.htm Ahmadinejad urges Western media not to tell lies about Iran http://www2.irna.ir/fa/news/view/line-24/0709256378132749.htm IRI President addresses students at Colombia University http://www2.irna.ir/fa/news/view/line-24/0709256050022719.htm
Henryk M. Broder
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26.09.2007 18:47
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16
Der Generalverdächtiger: Mein Name ist Maas, Heiko Maas
„Die feige Tat von Vorra ist ein Anschlag auf die gesamte Zivilgesellschaft. Diese Taten sind abscheulich. Ausländerfeindlichkeit darf bei uns keinen Platz haben“.  Der Mann, der diese Sätze im Dezember 2014 der Welt via Facebook mitteilte, wusste offenbar schon genau, wer den Brand in einem Haus gelegt hatte, in dem kurz darauf Asylbewerber einziehen sollten. Ein an die Wand gesprühtes Hakenkreuz, versehen mit den Worten „Kein Asylat in Vorra“, reichte ihm als hinreichendes Indiz, um die Tätergruppe klar zu erkennen. Dass der Brandstifter nicht einmal fehlerfrei „Asylant“ schreiben konnte, machte ihn nicht stutzig, schließlich weiß man ja, wie dumm Neonazis so sind. Der zitierte Facebook-Autor bewegte sich inmitten eines Gleichklanges mit Kollegen und Medien. Dass eine lautstarke falsche Vorverurteilung in einem Rechtsstaat kein guter Stil ist, dass muss nicht jeder wissen, der in sozialen Netzwerken als Erster seine gute Gesinnung zeigen möchte. Sollte er allerdings, wie der eingangs zitierte Mann, Heiko Maas heißen und als Bundesjustizminister für das Rechtswesen zuständig sein, ist eine Schuldzuschreibung ohne genauere Sachkenntnis schon problematisch. Aber es gab ja kein Problem, denn daran, dass heimische Rechtsextremisten das Feuer gelegt hätten, äußerte ja niemand laute Zweifel. Ärgerlich ist nun nur, dass die Polizei nach eineinhalb Jahren dann doch die richtigen Brandstifter ermittelt hat und den urteilsschnellen Justizminister damit nun etwas blamiert dastehen lässt. Bei den Brandstiftern handelte es sich nämlich um kosovarische Bauunternehmer, die zwar mit dem Asylbewerberheim Geld verdienen wollten, allerdings keine Lust auf die Beseitigung von gravierenden Baumängeln hatten. Ein von Rechtsextremisten gelegter Brand hätte das Problem lösen können und wenn die Neonazis partout nicht zündeln wollten, dann mussten die beiden Kosovaren das halt selbst in die Hand nehmen. Ausländerfeindlichkeit war dabei eindeutig nicht ihr Motiv. Auch einen „Anschlag auf die gesamte Zivilgesellschaft“, wie ihnen der Justizminister fälschlicherweise unterstellte, hatten die Zuwanderer vom Balkan nicht im Sinn. Müsste er sich nicht wegen der überzogenen Anschuldigungen jetzt bei ihnen entschuldigen? Von Heiko Maas ist nicht bekannt, dass er sich zu seinem kleinen Irrtum schon geäußert hätte. Der Glaubwürdigkeit des Protests gegen wirkliche rechtsextreme Übergriffe hat er jedenfalls wiederholt geschadet. Aber es ist ja nicht der einzige Schaden, den der Minister, der sich lieber um die Gesinnung als um die Justiz kümmert, in seiner Amtszeit angerichtet hat. Zuerst erschienen auf Peter Grimms Blog Sichtplatz hier.
Peter Grimm
„Die feige Tat von Vorra ist ein Anschlag auf die gesamte Zivilgesellschaft. Diese Taten sind abscheulich. Ausländerfeindlichkeit darf bei uns keinen Platz haben“, schrieb Heiko Maas zu einer Brandstiftung. Ärgerlich ist nun nur, dass die Polizei die richtigen Brandstifter ermittelt hat.
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27.06.2016 06:00
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17
Die Selbstaufgabe der FDP
Ich erinnere mich noch gut, als Christian Lindner nach Tagen zäher Verhandlungen im November 2017 vor die Presse trat und verkündete, dass es besser sei, „nicht zu regieren, als falsch zu regieren.“ und damit der ersten Jamaika-Koalition auf Bundesebene eine Absage erteilte.  Nicht Wenige warfen ihm damals vor, unmutig agiert zu haben. Die damalige Verhandlungsführerin der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, sagte, die FDP hätte sich nicht für die gemeinsame Verantwortung entschieden. Am Ende gab es, unter heftigem Zähneknirschen vieler SPD-Mitglieder, eine Neuauflage der Großen Koalition.  Entgegen vieler anderer Stimmen äußerte ich mich damals positiv zur Entscheidung der FDP. Das mag nicht zuletzt auch daran liegen, dass eine Koalition zwischen Grünen, FDP und CDU – anders, als es bei vielen Journalisten-Kollegen der Fall ist – nicht zu meinen feuchten Polit-Träumen gehört.  Für mich war die Absage an eine Koalition mit den Grünen alles andere als unmutig. Sie war notwendig. Wirft man Politikern und Parteien oft genug vor, es würde ihnen nur um Macht gehen, belegte die FDP mit ihrer Entscheidung, nicht zu regieren, doch ausnahmsweise das Gegenteil. Man hatte aus dem Rauswurf aus dem Bundestag 2013 gelernt. Damals hatte man sich von der unter Merkel zur sozialdemokratisch entwickelten CDU marginalisieren lassen. Eine Koalition mit eben dieser sozialdemokratischen CDU und den Öko-Sozialisten hätte auch noch das letzte bisschen Liberalismus aus der FDP geprügelt. Abgesehen davon träumen von solchen Koalitionen ohnehin nur diejenigen, die grundsätzlich keine Ahnung von den großen politischen Ideenschulen haben und deshalb nicht verstehen, weshalb Liberalismus und grüner Öko-Sozialismus nie auf einen Nenner kommen werden. Es sind jene, die deshalb glauben, man könne sich vom bunten Polit-Buffet hier und da die Rosinen herauspicken. Ein bisschen Umwelt ist schön. Grüne wählt man für’s Gewissen. Und die FDP und CDU sollen mit ihrer Realpolitik dafür sorgen, dass wir zumindest am Ende nicht alle auf Eseln reiten. Aber so funktioniert das nicht. Man kann nicht einerseits fordern, dass Parteien ihr Profil wieder schärfen und sich andererseits für Koalitionen aussprechen, die nur dann funktionieren, wenn keine Partei noch irgendwelche Prinzipien verteidigt. Dass die FDP zumindest damals noch so etwas wie Überzeugungen hatte, lässt sich ja eben genau daran erkennen, dass man sich nicht auf diese Koalition eingelassen hat.  Es war das letzte Mal, dass ich Hoffnung in die FDP gesetzt habe. Eigentlich hatte ich sie schon 2016 verloren. Als man zwar gute Ideen bezüglich einer Trennung von Einwanderung und Asyl vorlegte, aber irgendwie der Biss fehlte, sich auch wirklich damit Gehör zu verschaffen. Als man immer wieder zu Themen wie Asyl und Islam schwieg, als man hätte für meinen Geschmack laut sein müssen. In der Opposition ist das freilich nicht immer einfach. Angesichts einer linksgrün dominierten Medienlandschaft, die lieber ein drittes Mal Robert Habeck in eine Talkshow einlädt als einmal Christian Lindner, sowieso. Das Problem besteht für die AfD allerdings in noch größerem Ausmaß. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass den Wählern der AfD auffällt, wenn sie zu gewissen Themen nicht gehört wird und die AfD es versteht, ihre Positionen dann anderweitig an die eigene Klientel zu bringen. Die FDP ist hingegen an einem Punkt der Selbstmarginalisierung angelangt, an dem es dem Wähler nicht einmal mehr auffällt, wenn man zu gewissen Themen nichts von ihr hört. Seit Jahren versäumt man es, sein Angebot lautstark zu formulieren. Im Endergebnis sinkt die Nachfrage nach einer liberalen Kraft in der deutschen Politiklandschaft. Das belegen nicht zuletzt die aktuellen Zahlen aus NRW. Ja, wenn man einmal eine Weile die Stories auf Christian Lindners Instagram verfolgt, hat man schon arge Probleme, nicht einzuschlafen. Das ist gerade angesichts der Tatsache, dass wir in Deutschland akut einen Haufen Baustellen haben, bei denen eine klare liberale Position dringend erforderlich wäre, schon ein Armutszeugnis. Schlimmer noch: Es ist Arbeitsverweigerung und völlige Selbstaufgabe. Ja, alles an dieser Partei wirkt mittlerweile lieb- und kraftlos. Mit #GermanMut wollte man einst punkten. Spätestens nach der Landtagswahl in Thüringen muss auch dem Letzten klar geworden sein, dass von dieser Partei alles, aber kein Mut zu erwarten ist. Aus „besser nicht regieren, als falsch regieren“ hätte in Thüringen „lieber regieren, als die Falschen regieren zu lassen“ werden sollen. Man hätte es durchziehen müssen. Gegen den Druck von Links und deren Wählerklientel, die einen sowieso nicht wählt. Man stand schon auf dem 10-Meter-Brett, bereit zu springen, und machte dann doch in letzter Sekunde einen feigen Rückzieher. Was folgte, war ein unwürdiges Entschuldigungs-Spektakel von Christian Lindner und die verpasste Chance, erstmalig einen liberalen Ministerpräsidenten zu stellen.  Bis heute begreift die FDP nicht, dass der Kampf gegen die AfD nicht mit substanzloser, hysterischer Abgrenzung funktioniert, sondern mit guter Politik. Dass das eigene verlorene Wählerpotenzial nicht bei den Grünen oder den Linken liegt, sondern vor allem bei der AfD, und dass man diese Menschen nicht zurückgewinnt, indem man sie verteufelt, sondern indem man ihnen ein gutes Alternativangebot liefert und dieses vor allem auch mit Leidenschaft und Biss formuliert. Indem man zeigt, dass es auch weniger populistisch, aber durchaus kritisch geht.  Stattdessen ist die FDP zum Inbegriff dessen geworden, was sich am ehesten mit „Liberal, scheiß egal“ umschreiben lässt. Wer glaubt, er könne angesichts brennender Flüchtlingscamps in Griechenland und eines bevorstehenden Wirtschaftseinbruches durch die Corona-Maßnahmen Wähler mit der Abschaffung des Soli und freiem W-Lan in Schwimmbädern gewinnen, der braucht sich am Ende nicht wundern, wenn sich immer mehr von ihnen fragen, wofür es eigentlich noch die FDP braucht, wenn die Probleme, die einem selbst als dringlich erscheinen, aus purer Angsthasenmentalität seit Jahren gar nicht oder allenfalls nur halbherzig besetzt werden.  Knappe vier Minuten widmete Christian Lindner dem Thema Moria, als er zuletzt vor die Presse trat. Deutschland hätte eine humanitäre Verantwortung, sagt er. Es ginge vor allem um die Aufnahme von unbegleiteten Kindern und Jugendlichen. Einen nationalen Alleingang dürfe es von Deutschland, anders als 2015, jedoch nicht geben. Vielmehr bräuchte es eine europäische Lösung, so Lindner, und man möchte ihn augenblicklich schütteln und fragen, wer mit diesen Plattitüden aus 2015/16 im Jahre 2020 noch etwas anfangen soll? Die ehemaligen FDP-Wähler, die als Unternehmer angesichts der Zuwanderung aus mehrheitlich islamischen Ländern und einer Rekordsteuerbelastung das Land in Scharen verlassen? Haben wir angesichts einer derart raschen Abwanderung von Nettosteuerzahlern und einer unkontrollierten Zuwanderung von mehrheitlich Transferleistungsempfängern wirklich noch die Zeit für Floskeln, die schon vor fünf Jahren die politische Debatte um Asyl und Zuwanderung bestimmten? Hat der FDP-Vorsitzende zudem verpasst, dass es bereits eine europäische Lösung gibt? Die überwiegende Mehrheit der EU-Länder möchte keine weiteren Migranten aufnehmen. Auch nicht jene Länder wie Österreich und Dänemark, die sich vor Kurzem noch an der Aufnahme beteiligten. Athen fürchtet bei einer Umverteilung gar, dass es zu einer Kettenreaktion kommt und reihenweise Camps angezündet werden, um sich so seine Eintrittskarte nach Deutschland zu verschaffen. Die Bundesrepublik steht isoliert da, und noch immer erzählt man von einer europäischen Lösung, weil man zu borniert ist, zu erkennen, dass die Lösung darin besteht, den deutschen Weg abzulehnen.  Das Ganze hat etwas von den üblichen Gesprächen über Asyl mit dem Durchschnittsbürger, der stets mit hundertprozentiger Sicherheit nach einiger Zeit Weisheiten wie „Wer Straftaten begeht, muss ausgewiesen werden“ von sich gibt, woraufhin alle in der Runde nicken. Das Gleiche gilt für Talkshow-Debatten, in denen zum 5367. Mal irgendein Politiker sagt, dass, wer bleiben will, sich an unsere Werte anzupassen und zu integrieren hat.  Dass weder Straftäter seit Anbeginn der Zuwanderung über das Asylrecht nach Deutschland automatisch ausgewiesen werden noch Menschen, die sich „nicht an unsere Werte anpassen“, spielt dabei keine Rolle. Was zählt, ist allein die hohle Geste der Aussage. Als würde man jemandem auf die Schulter klopfen, weil er sagt „Wer im Supermarkt ein paar Tomaten mitnimmt, sollte diese bezahlen“, während man den, der sich traut, die Frage in den Raum zu werfen, warum dennoch immer mehr Kunden ohne Konsequenzen Tomaten mitnehmen, ohne zu bezahlen und wann man gedenkt, endlich etwas dagegen zu tun, als Hetzer verunglimpft.  Es müssten eigentlich goldene Zeiten für den Liberalismus sein. Selten gab es so viele Themen und damit einhergehende politische Entscheidungen, die dem so zuwiderlaufen, wie es aktuell der Fall ist. Sie aufzuzeigen und liberale Alternativen zu formulieren, würde einen, wenn nicht sogar den essenziellen Beitrag liefern, um den Menschen wieder in Erinnerung zu rufen, was die großen Vorteile des Liberalismus sind. Warum der Liberalismus sich als Erfolgsmodell für Frieden und Wohlstand einst gegen andere Gesellschaftsmodelle durchsetzte. Warum wir den Meinungspluralismus der durch die political correctness verursachten Meinungskonformität vorziehen – auch und gerade wenn es um Meinungen geht, die uns selbst zuwider sind. Warum ein Mietendeckel wie in Berlin eine Scheißidee ist. Genauso wie Steuererhöhungen in Krisenzeiten, wenn man ohnehin schon die höchste Steuer- und Abgabenlast weltweit hat.  Statt sich dem Islam in Deutschland anzubiedern, wäre es unbedingt wichtig, zu erkennen, dass der strenge Islam der direkte Antagonist der eigenen Ideenschule ist. Dass, wer für Meinungspluralismus, Religionsfreiheit, Gleichberechtigung und Toleranz gegenüber Minderheiten und marktwirtschaftlichen Leistungsgedanken ist, für das selbstverantwortliche Individuum, für Fortschritt und Wohlstand, unmöglich eine Religion hofieren kann, die in all diesen Punkten das exakte Gegenteil darstellt.  Und dass man in diesem Sinne auch keine völlig unkontrollierte Zuwanderung aus eben diesen Ländern befürworten oder dem Ganzen zumindest gleichgültig gegenüberstehen kann. Liberal bedeutet im eigentlichen Sinne eben nicht scheißegal. Der Liberalismus muss wehrhaft sein. Vor allem gegenüber jenen, die seine Freiheiten ausnutzen, um ihn abzuschaffen.  Wer Kant verstanden hat, weiß um die Intelligenz und Schönheit des liberalen Freiheitsbegriffes. Wer einmal Milton Friedman gelauscht hat, wenn er anhand eines Bleistiftes die Vorteile des freien Marktes erklärt, realisiert, auf welche geniale Art und Weise die „unsichtbare Hand“ Adam Smiths funktioniert. Und wer einmal Hayeks Dekonstruktion des Begriffes der „sozialen Gerechtigkeit“ gelesen hat, ist sich bewusst, dass nicht alles, was sich gut anhört, auch automatisch zu positiven Effekten führt.  Die staatsgläubige Bevölkerung der Bundesrepublik hatte nie sonderlich viel für den Liberalismus, der ihr all den Wohlstand und Frieden erst ermöglicht hat, übrig. In Zeiten, in denen sich der Totalitarismus in Form von political correctness, Open-Border-Ideologie und Öko-Diktatur jedoch wieder Bahn bricht und eine wachsende Klientel nur noch „Ansprüche“ ohne die Bereitschaft zur Gegenleistung an den Staat formuliert, ist das Bedürfnis nach einer starken liberalen Kraft bei der noch an die Leistungsgesellschaft glaubenden Mittelschicht umso größer. Nie haben sich so viele Menschen in Deutschland ihrer politischen Heimat beraubt gefühlt. Nie war es so einfach, mit den richtigen Themen, Wähler zu gewinnen. 78 Prozent der Deutschen sind mittlerweile der Meinung, man könne seine Meinung zu bestimmten Themen nicht oder nur noch mit Vorsicht äußern. Ist das kein Thema für eine liberale Partei?  Die FDP wird sich bald entscheiden müssen, ob sie den Weg ins politische Nirwana geht oder doch ihren Mut wiederentdeckt. Mit sozialliberalem Wischiwaschi funktioniert es nicht. Ob man für etwas anderes allerdings das richtige Personal hat, bleibt fraglich. 
Anabel Schunke
Nie haben sich so viele Menschen in Deutschland ihrer politischen Heimat beraubt gefühlt. Nie war es so einfach, mit den richtigen Themen, Wähler zu gewinnen. 78 Prozent der Deutschen sind mittlerweile der Meinung, man könne seine Meinung zu bestimmten Themen nicht oder nur noch mit Vorsicht äußern. Ist das kein Thema für eine liberale Partei? 
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Das ist ja irre! (11) Unter Queeren
„CDU ist scheiße“, erwidert eine queere Zuhörerin of Colour. Für sie seien aber nicht das Regierungssystem oder Parteien wichtig, sondern der Rassismus in der queeren Szene von unten – ganz besonders in Berlin. „Egal ob wir ins Schwuz gehen oder anderswo, immer erlebe ich Rassismus“, sagt sie. Auch auf Dating-Plattformen würden People of Colour regelmäßig rassistisch angemacht. Eine andere Betroffene im Publikum berichtet über einen „Zirkel älterer Lesben“, die „krasse rassistische Denkweisen“ pflegten. Die Beispiele werden immer mehr, je länger die Diskussion geht. Mehr
Henryk M. Broder
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29.10.2015 19:31
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Es wird Zeit für Achgut TV
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Benny Peiser
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